Sonntag, 1. Mai 2016

Contramann: kurz gesehen im Mai

http://www.spiegel.de/politik/ausland/niederlande-und-das-ukraine-abkommen-doppelte-ohrfeige-fuer-die-eu-a-1085856.html
Ich fasse es nicht. Da lehnen die Niederländer das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine in einem Referendum ab. Dieses Abkommen soll 2013 für den Sturz der ukrainischen Regierung und die Besetzung (!) der Krim und der Ostukraine durch Putins Truppen verantwortlich sein. Wahrscheinlich noch für die Flüchtlingswelle oder was?
Den Inhalt dieses Abkommens erläutert uns dieser offensichtlich unfähige Journalist nicht, lediglich über einen Link am Anfang des Kommentars kann man dies nachlesen, eher aber erahnen. Und der sehr befremdlich anmutende Tatbestand, das 3 Jahre nach den beschriebenen weitreichenden Folgen über eine Abstimmung ein Abkommen als ungültig anzusehen ist, ist dem Kommentator nicht einmal eine Anmerkung wert. Das ist der Qualitätsjournalismus von heute.
Ehrlicher wäre es gewesen, wenn der Autor den eigentlichen Grund für das Engagement der EU für die Ukraine benennt: Die Osterweiterung der NATO, denn wirtschaftlich macht der Pleitegeier Ukraine für die EU wenig Sinn. Dann sind wir auch schnell bei den enormen finanziellen Mitteln für die ursprüngliche Opposition in der Ukraine, die die westlichen Staaten vor den Maidan Unruhen Poroschenko und Co zur Verfügung gestellt hatte. Das Verbot der russischen Amtssprache in der Ukraine nach dem Putsch hat dann die überwiegend (90%) russische Bevölkerung auf der Krim wie in der Ostukraine auf die Palme gebracht. Das Russland hier aktiv mitmischen würde, war ja wohl schon vorher absehbar.
Wenigstens stand Kommentar über diesen Artikel, so schlau war der Autor wenigstens, das er dies – bei Bedarf - noch als eigene Meinung verkaufen kann.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-in-idomeni-warum-wir-solche-bilder-nicht-aushalten-muessen-a-1086444.html
Und schon wieder so ein ärgerlicher Kommentar. Der nach dem Foto sehr jugendlich wirkende Redakteur wundert sich allen Ernstes, das selbst beste Freunde von ihm „plötzlich Kampfbegriffe wie "illegale Migranten" benutzen und sagen Null-Sätze wie: "Solche Massen sind nicht zu verkraften." Das Deutschland ein reiches Land ist, keine Frage. Verkraften, mag sein. Das aber nur, wenn die Kosten entsprechend der Leistungsfähigkeit nicht nur der Menschen, sondern auch der Wirtschaftsbetriebe aufgeteilt werden. Ich denke da insbesondere an die Rüstungsindustrie.
Und das Jordanien mehr Flüchtlinge aufgenommen hat als die EG, stimmt. Libanon und auch die Türkei trotz Erdogan leisten hier eine Menge, wollen dafür – zu Recht – Unterstützung durch Mittel der UN. Und dann gibt es in der Region noch Staaten, die sind reicher als selbst wir Deutschen, ja schöpfen selbst massig Gewinne aus der deutschen Wirtschaft dank Aktienbeteiligungen. Die Rede ist hier von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Beides unsere guten Nato Freunde und prima Kunden der deutschen Rüstungsindustrie.
Das der Kommentator dafür plädiert, die Flüchtlinge von Idomeni aufzunehmen, weil die gezeigten Bilder zu belastend sind, finde ich krass. Diese Menschen hatten übrigens die Möglichkeit, sich in Griechenland als Flüchtlinge registrieren zu lassen, bewusst nicht in Anspruch genommen. Das die deutschen Sozialleistungen erheblich höher sind als anderswo und gerade im Moment sehr schnell ohne Prüfung gezahlt werden, hat sich sehr schnell rumgesprochen, zumal, wenn man Verwandte in Deutschland hat. Dieses Argument hasse ich selbst und wünschte, ich würde nicht daran glauben. Aber wenn ich solch dämlichen Kommentare wie diesen lese…
Der Kommentator lädt ein, die Bürger dürfen es bezahlen. Ihn selbst kratzt es wenig, er wird es wohl verkraften können. Mir selbst gehen Bilder von weinenden Kindern auch zu Herzen, aber deshalb erfülle ich anderen Menschen nicht all deren Wünsche, bloß damit Ruhe ist und mein Gewissen beruhigt ist. Das sind dann auch die Leute, die beruhigt sind, wenn sie diese Bilder nicht mehr im TV sehen müssen. Wie gesagt: Den Kommentator selbst wird es nicht spürbar belasten. Andere, die knapp über oder auch unterm Existenzminimum vor sich hinwurschteln, schon. Auch ich möchte nicht dafür bezahlen, weil irgendwelche Leute nicht in der Lage sind, harte Entscheidungen zu treffen.
Der Kommentator könnte mal seine sämtlichen Besitztümer verschenken und dann selbst in Syrien oder Libyen leben. Das wäre konsequent, nicht immer nur die Vorteile dieses Systems wie Bildung und relativen Reichtum nutzen, denn das beruht zum großen Teil auch aus Rüstungsgeschäften und Ausbeutung der dritten Welt. Und erst dann jammern, wenn einem die Folgen dieser Politik bewusst werden. Das nenn ich heuchlerisch.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kriminelle-auslaender-abschiebung-nach-helgoland-kolumne-a-1087915.html
Fleischi, Fleischi, Fleischi !!!
Meine Güte, ich werde noch ein Fan von dem Dussel. So viel hatte ich in der Vergangenheit an ihm zu kritisieren, aber sein Beitrag zur Ausländerkriminalität ist richtig klasse. Laut Fleischi ist der Anteil der „kriminellen“ Ausländer zwar gering, dafür sind diese aber auch richtig unterwegs. Aus eigener Erfahrung kann ich dies als Tendenz nur bestätigen, ohne dies mit Zahlen untermauern zu können.
Dies machen im Forum dann die gutmeinenden Menschenfreunde. Leute! Alles schön und gut, auch bei den Deutschen gibt es „Intensivstraftäter“. Aber das jemand bei der Einreise, Asylantrag wie auch immer eine falsche Nationalität angibt und diese bei drohender Abschiebung einfach mal schnell ändert, auf das das Verfahren noch einmal von vorne beginnt… Das darf doch nicht sein. Ist aber Tatsache, habe ich in den 90ern schon so erleben müssen.
Man kann es sich aber auch anders herleiten. Denn was soll man von Menschen erwarten, die in Gesellschaften aufgewachsen sind, wo harte Strafen wie z.B. Handabhacken für Taschendiebe an der Tagesordnung sind und eine Milde wie auch Gutmütigkeit im Allgemeinen als Schwäche angesehen werden. Die werden sich dann auch ganz bestimmt von einem deutschen Sozialpädagogen resozialisieren lassen, falls sie straffällig geworden sind. Das diese Menschen dann hinterher ihre Kinder eine christliche Moral lehren, bloß weil sie hier Aufnahme gefunden haben, glaubt nur jemand, der auch an die Zahnfee glaubt.
Nein, gerade diese Leute muss man klare Grenzen aufzeigen und damit demonstrieren, das Gastfreundschaft eben ihre Grenzen hat. Nur dann haben die wirklich Hilfebedürftigen eine Chance, für sie alte Moralvorstellungen über Bord zu werfen und sich hier zu integrieren. Erfolgreiche Gangs mit ihren mafiösen Strukturen wirken dagegen leider eher als Vorbilder.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlingskrise-merkel-verteidigt-ihren-kurs-gegen-kritik-a-1056101.html
Wie anders klang das Anfang Oktober vergangenen Jahres. Da verteidigte Merkel noch ihre Politik der „offenen Grenzen“. Einen Zuwanderungsstop oder geschlossene Grenzen, wie schon damals von Seehofer gefordert, lehnte sie ab. Ein halbes Jahr später haben die Länder der „Balkan-Route“ ihre Grenzen geschlossen, so das wir guten Deutschen dies nicht mehr tun müssen. Da brauchen wir das Elend in den Flüchtlingslagern auch nicht mehr zu sehen und können uns wieder mehr aufs Verfeinern unserer politischen Korrektheit verlegen.
Der Deal von Merkel mit Erdogan (Rücknahme von „Nicht Syrern“ aus Griechenland im Austausch mit „Auf alle Fälle Syrern“ in türkischen Flüchtlingslagern) hat lediglich Böhmermann (bei dem Typen kriege ich Tourette!) Publicity verschafft.
Heimlich, still und leise stoppen wir die unkoordinierte Zuwanderung, ohne unseren Ruf zu versauen. Das hat Angie wirklich drauf!

https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/das-schiedsgericht
TTIP. In Südamerika gibt es bereits seit längerem Freihandelsabkommen. Diese Erfahrungen zeigen, das der Abschluss derartiger Vereinbarungen zu Lasten der Staaten und damit deren Bürgern, sprich Steuerzahlern geht.
Denn amerikanische und kanadische Firmen verklagten u.a. Ecuador, Argentinien oder aktuell San Salvador, weil sie ihre Investitionen gefährdet sahen. Ich kann ja verstehen, wenn man z.B. Millionen in die Goldsuche in San Salvador investiert und das Geld abschreiben muss, weil der Staat die Schürflizenzen verweigert.
Aber warum sichern sich die Firmen diese Rechte nicht, bevor sie überhaupt finanzieren? Ist wahrscheinlich teurer. Auf alle Fälle geht das nicht an, das Firmen einfach mal so los legen und wenn es dann den Einheimischen nicht passt, sollen die dann bezahlen. Wurden die denn vorher gefragt? Na also. Also Hände weg von TTIP, Sigmar.
Du Noob, Du Süßer.
 

http://www.heise.de/tp/artikel/46/46181/1.html
Wie jedes Jahr vor Weihnachten Verdi gegen Amazon. Mittlerweile geht es also mehr um die Mehrheit im Betriebsrat, denn der Arbeitgeber schickt, wie sonst auch üblich, gern mal seine Lakaien an den Start. Das war wohl der Grund, weshalb Verdi mit der schwachsinnigen Forderung nach dem Einzelhandelstarif statt dem der Logistikbranche punkten wollte.
Es geht um Mitgliederschwund, nichts weiter. Mein Vorschlag: Künftige Gehaltserhöhungen nur für Gewerkschaftsmitglieder. Dann treten nicht mehr so viele aus, nur um 30, 40 oder 50 Euro im Monat zu sparen. Denn Solidarität ist dem deutschen Arbeitnehmer seit dem Privatfernsehen offensichtlich abhanden gekommen. Man muss sie wieder dazu zwingen!

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-wie-naiv-wollen-wir-bei-der-zuwanderung-sein-kolumne-a-1056364.html
Und noch einmal Fleischi von Anfang Oktober. Gleich am Anfang nimmt er Katrin Göring-Eckardt aufs Korn – wenn Fleischi nicht Mitglied bei der Atlantik Brücke wäre, könnte ich fast schon Sympathien für ihn entwickeln.
Bereits letztes Jahr wies Fleischi hier auf einen wesentlichen Punkt bei den Mengen an Flüchtlingen hin: 70% von ihnen waren (sind?) allein reisende Männer. Wenn Göring-Eckardt Fotos mit weinenden Kindern hervorhebt und den Eindruck erweckt, hier kämen überwiegend Familien, die sicherlich einen erhöhten Schutzbedarf haben, ins Land, dann ist das eine Verzerrung der Sachlage.
Und die jungen Männer sollen das Geld für die Familien daheim verdienen. Wenn dies nicht mit legalen Jobs zu schaffen sein sollte, was vielfach so sein wird, dann werden einige oder eben viele ihr Glück in der Illegalität suchen. Konflikte sind also vorprogrammiert.
Da hilft es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken, Katrin.

http://www.focus.de/politik/deutschland/kontakte-nach-moskau-bericht-afd-jugend-verbuendet-sich-mit-putins-parteijugend_id_5462130.html
Dank Focus wissen wir es endlich: Die AfD Jugend arbeitet mit russischer Jugendorganisation zusammen, welche Putin unterstützt! Alarm!
...und vom Onanieren bekommt man krumme Finger!

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