Montag, 28. Juli 2014

Udorallala: Dictators NYC

Donnerstag, 24. Juli 2014. Fast das ganze Jahr schon fieberte ich diesem Tag entgegen. Durch Zufall hatte ich herausgefunden, dass die Dictators an diesem Tag in Hamburg spielen und Pocke für dieses Event begeistern können.
Pflichtprogramm, möchte ich meinen; Erst recht nach dem Tod von Tommy Ramone, dem letzten Überlebenden der Urbesetzung der Weggefährten der Dictators. Daraufhin versuchten wir ja noch, Aki zu aktivieren. Der wollte auch unbedingt, weil er einer der wenigen Freunde ist, der weiß, über welches musikalische Schwergewicht ich hier schreibe. Leider mußte er aus beruflichen Gründen absagen, so dass wir zu zweit unterwegs waren.
Der Zug nach Hamburg fuhr um 17.04 Uhr, Ankunft 20.02 Uhr. Unsere Taschen (die von der Arbeit) noch schnell ins Hotel am Bahnhof Altona und dann schnell ins Hafenklang am Fischmarkt. Als Beginn des Konzerts war 21.00 Uhr ausgerufen; allerdings mit Vorgruppe, auf das wir unterwegs noch nen Döner hätten einatmen können. Vor 22.00 Uhr brauchten wir mit den Dictators nicht zu rechnen. Am nächsten Morgen, egal wie, zum Bahnhof und kurz nach 11.00 Uhr zuhause.
So war jedenfalls unserer Plan, der bis zum Bahnhof Gifhorn auch aufging. Die zweite Dose war grad in Arbeit, als übers Bahnhofsmikro eine sonore Bahnbeamtenstimme etwas von einer Verzögerung faselte. Bei Wahrenholz lagen wohl Baumstämme (Sturm?) auf der Strecke und die Feuerwehr war schon unterwegs.
Als die Verzögerung mit 45 Minuten angegeben war, rechneten wir uns immer noch Chancen aus, das Konzert komplett zu erleben – wenn wir am Bahnhof nen Taxi nehmen würden ….
Die Feuerwehr schaffte es wohl nicht, so dass wir mit der letzten Möglichkeit nach Braunschweig zurückfuhren. Wir hatten online recherchiert, dass wir von dort aus mit IC und ICE um 22.00 Uhr in Altona sein könnten. Das sollte für die Deutsche Bahn doch billiger sein, uns dort mitfahren zu lassen als eine Entschädigung auszahlen zu müssen.
Dachten wir. Falsch gedacht, weil sich die Bahnbedienstete am Auskunftsschalter in Braunschweig äußerst unkooperativ zeigte und uns mit dem IC zwar bis Hannover fahren lassen wollte, aber dann lediglich den Regionalexpress bis Uelzen unsd dann Rest bis Hamburg genehmigen wollte. 23.00 Uhr wäre dann Ankunftszeit gewesen.
Wir ärgerten uns nicht lange rum und Pocke setzte sich hinters Steuer. Auf die Bahn, let`s go! Im prasselnden Regen fuhren wir nach Hamburg. Bereits vorher am Abend hatten wir Anne aktiviert. Sie war sofort begeistert und wollte auch mit. Am Bahnhof Altona holten wir sie ab, mit dem Auto.
Als wir dann endlich das Hafenklang erreichten, war gerade Pause angesagt, denn die Vorgruppe war durch. Nach all den Schwierigkeiten waren wir sogar noch pünktlich! Zeit für ein Astra – was dagegen?


Anne trank lieber Weißwein, aber mit dem Empfang der ersten Runde ging es los. Perfekt.
Es folgte ein Set von einer knappen Stunde, 2 Songs als Zugabe. Überraschenderweise war der Sound sehr gut, nicht volles Brett bis zum Anschlag. Das hätte mich an dem Abend zwar nicht gestört, so war es mir aber lieber, zeigte es doch auf, das die Dictators es nicht nötig haben, mangelnde Klasse durch Lautstärke auszugleichen.
Anne fiel auf, dass Manitoba zwischen den Songs unendlich lang laberte. Zum Beispiel erzählte er, dass die Dictators zum ersten Mal seit 1977 in Deutschland seien und damals von der Polizei mit dem Tourbus angehalten wurden, weil sie für Terroristen gehalten wurden („they shout Baader Meinhoff, Baader Meinhoff!“). Oder auch das AC/DC 1975 Vorgruppe der Dictators waren.
Da hatte sie zwar Recht, das schmälerte aber nicht das Konzerterlebnis. Die Band zeigte sich trotz aller spürbaren Routine engagiert und schlug dem Publikum ihre Hits, denen seinerzeit der verdiente Erfolg versagt blieb, um die Ohren. „Kick out the Jams“ und „Slow Death“ als Coverversionen zeigten, wer die geistigen Väter der Band sind, fielen aber gegen die Eigenkompositionen ab.
Wobei zum Thema Eigenkompositionen …. Die Songs wurden ja immer von Andy Shernoff geschrieben. Bei dieser Tour war er nicht dabei, genau wie Scott „Top Ten“ Kempner, der geniale 2. Gitarrist. Dessen Ersatzmann Daniel Rey kenn ich ja noch als Produzent einiger späterer Ramones Platten, aber Dean Rispler am Bass?
Antwort: Ein Produzent seit 20 Jahren diversester Bands aus Brooklyn, die ich nicht kenne. Aber die Frisur …. Was für eine Matte!
Vermißt habe ich „Haircut and attitude“, „What`s up with that“ und natürlich „Borneo Jimmy“. Zu hören waren jedenfalls „New York New York“, „Weekend“, „Master Race Rock“, „Two Tub Man“ und natürlich „Stay with me“.
Viel zu schnell war der Spaß vorbei, für einige Astra reichte es trotzdem.
Anne kannte noch ne Bar in Altona, wo wir noch nen Drink schütten konnten, dann schlich sie auch von dannen, weil sie Freitag arbeiten mußte. Pocke und ich fanden nach ihrer Beschreibung tatsächlich noch das Hotel, wo wir auch ziemlich schnell ins Betrt fielen.
Geiles Konzert, klasse Abend trotz des miesen Anfangs mit der Bahn. Und Anne dann: Wie lange hatte ich die schon nicht mehr gesehen?
… und trotzdem wiedererkannt. That`s real, Baby!


„California Sun“ hatte ich noch vergessen. Aber statt diesen Titel zu vermissen, denk ich lieber an das Video 2 Zeilen drüber.
R.I.P., Joey !

Mittwoch, 23. Juli 2014

Hartmudo Spezial: Walter 8/14

8
Donnerstag früh. Heute würde ich also endlich Klarheit haben, wie die Sache rechtlich steht. Testament anfechten, Dienstaufsichtsbeschwerde und vor allem die Verrechnung meines Anspruchs auf die Bestattungskosten mit der Kaution. Und das Schönste dabei: Mutter kommt mit und hört endlich mal aus berufenem Mund, was jetzt Ambach ist. Mir glaubt sie ja nicht so.
Morgens vor dem Losfahren rief ich sie an. Am Vorabend waren wir eher unzufrieden auseinander gegangen. Sie wirkte auch ermattet – schon am Telefon. Nunmehr wollte sie erst doch nicht mit, weil sie noch auf den Friedhof mußte und es ihr nicht so gut ging. Sie hatte in der Nacht wohl wieder „Musik“ gehört, wollte zum Arzt. Und außerdem – wie sollte sie zur Wolfenbüttler Straße hinkommen? (Zu der Zeit fuhren keinen Straßenbahnen wg. Bauarbeiten!)
Ich war verwundert. Hatte ich sie sonst nicht auch immer abgeholt?
Schließlich ließ sie sich überreden und ich fuhr los. Nach dem Klingeln an ihrer Haustür kam sie runter. Diesmal kein Küßchen wie sonst zur Begrüßung, sie wirkte etwas steif. Sie sagte ja bereits, das es ihr nicht gutging.
Ich nahm mir vor, sie auf gar keinen Fall anzuschreien. Stattdessen blieb ich höflich, aber Kommunikationsversuche blieben schwierig. Sie wollte zwar zur Anwältin mit rein, dort aber nichts sagen und rausgehen, wenn es ihr zuviel werden sollte.
Heute glaube ich, das es ihr egal war, was die Anwältin erzählt. Sie lebt in ihrer eigenen Welt. Und die ist unerschütterlich dank der Vollmacht von 1995, die es ihr erlaubte (so meint sie), das Geld für die Bestattung abzuheben und somit mit der Kaution zu verrechnen.
Als wir endlich bei der toughen Anwältin saßen, erklärte ich ihr ruhig und sachlich die vorangegangenen Ereignisse. Immer dabei zu Mutter blickend, um ihr zu signalisieren, das sie mich korrigieren kann, falls ich etwas falsch wiedergebe. Die Anwältin machte sich Notizen, stellte Zwischenfragen. Von Mutter kam zum Sachverhalt nichts.
Nur mit ihrer Vollmacht, da ritt Mutter drauf rum. Das wischte die Anwältin sofort beiseite, denn:
Das gemeinsame Testament von Walter und seiner Frau ist nicht abänderbar und das 2000er Testament hat somit keine Bedeutung. Soviel zum Thema Testamentsanfechtung.
Ganz wichtig: Verrechnung der Bestattungskosten mit der Kautionsrückzahlung und Abheben des Rechnungsbetrages dank Mutters Vollmacht – ganz schlecht. Da könnte ich mich wegen Unterschlagung strafbar machen. Dies könnte für mich ein Disziplinarverfahren nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall wäre ich somit meinen Job samt Pensionsanspruch los.
Dies Risiko wollte und will ich nicht eingehen. Meine Löwin steht mir da bei. Das Risiko ist es nicht wert, das kann es nicht sein.
Das eine Dienstaufsichtsbeschwerde sinnlos sei, sollte ich als Beamter doch wissen. Die Anwältin hatte ja recht. Aber die Rechtspflegerin sollte mir besser nicht privat begegnen!
Schließlich einigten sich die Anwältin und ich auf folgende Vorgehensweise: Ich würde die Frau in Florida unter Fristsetzung auffordern, die Bestattungskosten laut Anlage zu überweisen. Ersatzweise könnte die Schwägerin von Walter ja auch schriftlich ihr Einverständnis erklären, das Mutter dank der Vollmacht den Rechnungsbetrag von Walters Konto abhebt.
Als Mutter, leicht aufgebracht, wieder mit der Vollmacht anfing, mit der sie das Geld einfach so abheben wollte, unterbrach die Anwältin und brachte sie damit zure Räson.
Mutter war sehr still, als wir dann die Anwaltspraxis verließen. Ihre Kopfschmerzen seien unerträglich und ich sollte sie zum Arzt im Einkaufszentrum fahren. Auf dem Weg fragte sie dann noch: „Aber das Geld kann ich doch abheben.“
Mühsam beherrschte ich mich. „Hast Du nicht zugehört? Du kannst das Geld nicht einfach abheben. Du mußt die Schwägerin von Walter vorher fragen!“ entgegnete ich säuerlich und etwas lauter.
„Nein, Du drehst mir das Wort im Mund um....“
Schließlich beruhigten wir uns beide wieder Höhe Braunschweig-Kolleg. Im Kreisel bei der HEH-Klinik Melverode machte ich dann noch einen Versuch: „Und, Mutter, soll ich jetzt erstmal die Beerdigungskosten bezahlen?“ fragte ich.
Spätestens jetzt erwartete ich zugegebenermaßen eine Aussage zu den Kosten. Wenigstens ein Statement, das es ihr leid tut, das ich jetzt so in der Bredouille stecke. „Das zahl ich, keine Sorge.“ wäre optimal gewesen und hätte ich – ganz klar – von meiner eigenen Mutter auch gewünscht.
Aber weit gefehlt. Sie antwortete nicht einmal drauf. Ne Minute später faselte sie etwas davon, das die Kopfschmerzen so schlimm seien. Im Einkaufszentrum ließ ich sie raus. Kein Abschiedskuss. Relativ wortlos gingen wir auseinander und ich fuhr zu Kaufland, weil wir zuhause noch was brauchten.
Ich brauchte erstmal nen Kaffee. Erst rief ich Berta an, dann meine Löwin. Ich war enttäuscht. Ich fragte sie wegen der Kosten, schließlich war es ihr Lebensgefährte. Und als Antwort …. nur Meeresrauschen. Flucht in die Kopfschmerzen.
Sie wußte genau, das es sich nicht schickt, sein eigenes Kind so im Regen stehen zu lassen. Aber zu einem „Ja“ konnte sie sich auch nicht durchringen. Groß war meine Enttäuschung. Traurig ohne Ende. Da war in mir irgendwas zerbrochen, was ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wahr haben wollte.

Samstag, 19. Juli 2014

Uncle Fester: grad gelesen Juli 2014

Stefan Tillmann – Nie wieder Fußball
Noch vor Beginn der WM wollte ich noch einen Fußballroman lesen. Da Fever Pitch mich ja nicht so begeistern konnte, sollte es diesmal wieder etwas „bodenständiger“ sein.
Und die Story hört sich auch gleich gut an: Vier fußballverrückte Fans, die alle in Düsseldorf wohnen, wollen ihre Sucht besiegen und gründen die Selbsthilfegruppe „nie wieder Fußball.“
Sven ist Werder Fan und arbeitet als Paketsortierer bei der Post. Ralf ist ehemaliger Hertha Hool und will einfach nur seine Ruhe. Karl ist der einzige Düsseldorfer und die Aufregung um seine frisch aufgestiegene Fortuna droht ihn ins Grab zu bringen.
Daniel, der Ich-Erzähler, hat es aus Nürnberg an den Rhein gezogen. Bei Frauen hat er den Anschluß verpaßt und ja, genau das ist hinterher auch das Heilmittel gegen die Fußballsucht. Man ahnt dies allerdings schon nach den erstern 10 Seiten.
Eine hübsche Idee: 4 Leute versuchen, vom Fußball loszukommen und werden dabei immer extremer in ihren Aktionen, was urkomisch ist und nach einer Verfilmung mit Ulmen und Schweighöfl schreit. Und ganz zum Schluß wird Daniels Wohnung noch von einem SEK der olizei gestürmt.
Doch leider, leider trübt das überhastete Ende den positiven Gesamteindruck. Auf knapp eineinhalb Seiten löst sich nach dem Polizeieinsatz alles in Wohlgefallen auf. Man sieht förmlich, das dem Autor am Ende die Ideen verlassen oder die Lust am Schreiben. Wahrscheinlich Beides.
Schade drum. Kurz der Roman, aber trotzdem lesenswert, weil die Charaktere liebenswert sind.

Arwen Elys Dayton – Resurrection, Verlorenes Licht
Die Autorin lebt in Südkalifornien und das Buch erschien bei Amazon Crossing. Genau, der Verlag von Amazon. Papier und Druckbild sind erfrischend anders als gewohnt und Hinweise am Ende auf andere Bücher – wie sonst üblich – fehlen.
Aber nicht deshalb empfehle ich das Buch gerne zum Lesen. Trotz stellenweiser vernichtender Kritiken hatte ich mich wegen der Story zum Kauf entschlossen und nicht bereut.
Vor über 4600 Jahren sandte das menschenähnliche Volk der Kinley eine Expedition zur Erde. Hierbei strandete das Team der Kinley im alten Ägypten und mußte sich fortan in die menschliche Zivilisation einfügen. Rettung war nicht in Sicht, das Wissen um die Nutzung eines überlichtschnellen Antriebes ging bei den Kinley verloren.
Seit jener Zeit beharken sich die Kinley mit den Lucien und drohen mittlerweile, von den Lucien ausgelöscht zu werden. Die Soldatin Pruit ist ergo die letzte Hoffnung und bricht zum jahrzehntelangen Flug zur Erde auf, um nach dem Schiff und dem Antrieb der ersten Mission zu suchen. Ein Lucien nebst einem geklonten Kinley-Sklaven verfolgt sie. Unterstützung auf der Erde hat sie lediglich von Eddie, einem anfangs versnobten Archäologen.
Begeistert beim Lesen, ja richtig gefesselt war ich von der Schilderung des Schicksals der ersten Expedition, die selbstverständlich für den Pyramidenbau verantwortlich zeichneten und den Kult um Isis und Osiris begründeten. Die Tragödie um diese Leute und die Spannung um den Verbleib der Fornmel des Antriebes in der Gegenwart hielt mich beim Lesen wach. Ein echter Pageturner also.
Leider geht das Buch viel zu schnell zu Ende, aber vielleicht gibt es ja mehr von der Autorin. Im Netz habe ich erstmal nichts entdeckt.

                    

Peter Ward – Invaders
Und nun ein englischer Newcomer. Douglas Adams und Terry Pratchet lassen in diesem bei Piper (!) erschienenen Buch grüßen. Obwohl größtenteils vorhersehbar, liest sich das Buch dann doch sehr flüssig und belastet den Leser nicht mit unnötigen technischen Erklärungen. Man merkt, der Autor hat nichts Wissenschaftliches, sondern Literatur studiert.
Der Protagonist des Romans, Geoff Stamp, ist ein Looser, der früher als Zeitungsausträger arbeitete und, nunmehr arbeitslos, bei einem seiner früheren Kunden, einem gewissen Tim , wohnt. Insofern eine Steigerung zum Arthur Dent eines Douglas Adams, und auch bei Peter Ward wird es schnell bunt.
Eben weil Geoff so nichtssagend ist, das die Welt sich auch in Tausenden Jahren nicht ändert, falls er gar nicht existieren würde, ist er haargenau der Richtige für den Job als Zeitreiseführer.
Denn diese Branche boomt in ca. 1000 Jahren; Die Leute reisen gerne in die Vergangenheit, brauchen dort aber einen Reiseführer aus der jeweiligen Epoche, der sich auskennt. Da kommt Geoff ins Spiel.
Dass Außerirdische die Erde erobern wollen und nur dank der Erfindung eines Labors auf Malta, dem Zeitwirbel, unbemerkt mehrere Hundert Jahre in die Zukunft versetzt werden konnten, wo sie von den mittlerweile technisch überlegenen Menschen vernichtet werden konnten, bis auf ein kleines Schiff, dessen Insassen die Gestalt von Menschen annehmen konnten und jetzt versuchen, sich dank der Zeittourismusbranche in die Vergangenheit zu begeben, um dort die Versetzung ihrer Flotte in die entfernte Zukunft zu verhindern …
Nur Geoff kann jetzt noch die Aliens aufhalten.
Das liest sich im ersten Moment verwirrend, ist aber bis ins Detail logisch durchdacht und macht einfach nur Spaß zu lesen. So ein erfrischender Roman hat mir seit den Hochzeiten von Adams gefehlt. Endlich mal etwas Lustiges, ohne gleich in Klamauk zu verfallen, wie es Pratchett leider häufig passiert. Unbedingt Lesen!

Frank Goosen – Sommerfest
Aaah, ein neues Buch von Goosen. Und diesmal wieder ein Hit! „So viel Zeit“ und „Liegen Lernen“, letzterer mit Abstrichen, waren ja schon Balsam für die Seele eines Mannes um die 50 (mich). Fußball, Musik … 70er und 80er – schöne Jugendzeit bzw. Zeit als Berufsjugendlicher, da fühl ich mich bei Goosen zuhause. Er spricht die Themen an, die mich, die uns bewegen.
In diesem Roman kehrt Stefan für ein Wochenende nach Bochum zurück, um nach dem Tode von Onkel Hermann das elterliche Haus zu verkaufen. Denn inzwischen lebt der Schauspieler in München, zwar in einer unglücklichen Beziehung, aber er ist schließlich vor Jahren aus Bochum, seiner Herimat, geflüchtet.
Geflüchtet vor seinen halbkriminellen Kumpels und vor allem vor Charlie, mit der er aufgewachsen ist und die ihm so wichtig ist, das er vor der sich anbahnenden Beziehung nach München floh. Weil er Angst hatte, sie als Freundin durch die Beziehung zu verlieren. An 2 Tagen trifft er sie alle wieder, frischt Erinnerungen auf und steht schließlich vor der Entscheidung, nach München zurückzukehren oder dazubleiben, in der Heimat.
Eine wunderschöne Geschichte, die nicht so blutarm daherkommt wie ein Tommy Jaud und die auf die britische Arroganz eines Nick Hornby gut verzichten kann.
Allein der kurz eingeworfene Umstand, dass Stefan auf Programmplatz 3 seiner Fernbedienung das „einheimische“ Dritte – hier WDR, bei Uncle Fester natürlich NDR – eingestellt hat, weil er es aus seiner Kindheit so gewohnt ist und dort eben nicht RTL abgespeichert hat, so wie es bei den Menschen üblich ist, die von Kindesbeinen an mit dem Privatfernsehen aufgewachsen sind … Das spricht mir so sehr aus der Seele, klasse beobachtet.
Das Schöne an Goosen ist, das er darüber schreibt, das wir uns letztlich doch gegenseitig brauchen. Seine Herkunft kann man nicht verleugnen und wer es trotzdem tut, ist ein armer Wicht. Das nächste Buch von Goosen habe ich vorhin bestellt!

Montag, 14. Juli 2014

Udorallala: Tommy Ramone

So, jetzt aber gut. Tommy Ramone ist tot. Damit auch der letzte Überlebende der Urbesetzung der Band, welche für die 70er ….

Scheiße, selbst das ZDF Heute Journal meldete den Tod in einem kurzen Filmschnipsel in der Halbzeitpause vom Spiel um den 3. Platz zwischen Holland und Brasilien.

Geiles Video, oder? Habe ich zwar erst nach Schreiben des Textes ausgesucht, aber das ist ja das Entscheidende:

Von den Ramones alles gut.

Ruhe in Frieden, Tommy.

Hartmudo: WM und Urlaub sind zuende

Samstag, 12.7. 18.26 Uhr. Schon seit Tagen recherchiere ich im Netz, um etwas für mich sehr wichtiges zu überprüfen. Denn wenn ich mich jetzt komplett oute, will ich auch sagen, warum.
Um es gleich zu sagen: Ich bin KEIN Fan der deutschen Fußball Nationalmannschaft, im Gegenteil. Seit der Europameisterschaft 1976 bin ich immer gegen das deutschew Team, weil Danilo Popivoda (für den Braunschweiger Leser reicht Popi) seinerzeit im EM Halbfinale von Georg Schwarzenbeck brutalst gefoult wurde, er vom Platz mußte und danach das Spiel zugunsten Deutschlands kippte.
Richtig getippt, Sushi!

Vielleicht war es ja auch Jupp Kapellmann, meinte ich noch neulich. Ich muß hier und jetzt betonen, dass Popi vermeintlich gefoult wurde. Denn ich habe im Netz stundenlang recherchiert und keine Beweise für meine Behauptung finden können. Auch wurde Popi nicht ausgewechselt und spielte bis zum Ende der Verlängerung durch. 2:4 hatten die Jugos am Ende nach 3 Toren von Dieter Müller verloren.
Warum ich mir den Grund für meine insgeheime Ablehnung der deutschen Nationalmannschaft mit einem tatsächlich nicht stattgefundenen Foul an Popi verbinde, weiß ich bald 40 Jahre später naturgemäß nicht mehr. Wahrscheinlich war ich nur stinkig, dass die Jugos mit Popi, der auch das 1:0 in der 18. Minute schoß, sich nach einer 2:0 Pausenführung so einfach haben abkochen lassen. Der übliche deutsche Dusel beim Fußball, oder wie Jahre später der englische Nationalspieler Gary Lineker so treffend formulierte:
„Football is a simple game; 22 men chase a ball for 90 minutes, and at the end the Germans always win“
Popi mußte offenbar für mich das Opfer spielen, um meinen schon damaligen Verdruß gegen jegliche Deutschtümelei zu begründen. In der Saison nach jener EM damals spielte Popi übrigens seine wohl stärkste Saison für Eintracht und wäre mit Eintracht 1977 um ein Haar deutscher Meister geworden. Doch hierzu an anderer Stelle mehr, soll sich doch H Lecter an dieser Thematik abarbeiten.
Der Urlaub von meiner Löwin und mir neigt sich jedenfalls dem Ende zu. Höhepunkt des Urlaubs soll morgen das WM Endspiel werden. Die Paarung Argentinien gegen Deutschland wurde übrigens von Sushi schon vor der WM vorausgesagt. Schließlich hängen seit WM Beginn die Fahnen beider Länder vor Sushis Hütte auf dem Katzenkratzbaum.
Natürlich fiebert Hartmudo dem Spiel auch entgegen. Ich befürchte aber nach dem brutal überzeugenden Halbfinale gegen Brasilien, dass die Euphorie die deutsche Mannschaft auch cdurch das Finale trägt. Hoffentlich bleibt mir wenigstens ein Abend im Sinne von Gary Lineker`s Spruch erspart!
23.41 Uhr. Brasilien gegen Holland. Was für ein Gegurke. Und die Brasilianer können ja gar nichts. David Luiz, teuerster Verteidiger aller Zeiten. Paris St. Germain hat 45 Mio € für ihn vor kurzem bezahlt und bedauert dies jetzt wahrscheinlich. Meine Güte, den kann man doch höchstens für 20.000 € Leihgebühr zu Eintracht Braunschweig schicken!
Mit Beendigung des Achtelfinales begann ja unser Urlaub. Im Achtelfinale haben mich die Algerier ja begeistert. Mit 0:0 gegen Deutschland in die Verlängerung, Hut ab. Und eben diese Verlängerung habe ich mir dann bewußt erspart. Ich wußte ja, dass Gary Lineker kommt und so wars denn ja auch.
Deutschland gegen Frankreich haben wir dann in Hangover bei Phil gesehen. Erst hatten wir uns schön in der Innenstadt umgesehen, bei einer brütenden Hitze übrigens. Dann gab es was zu schnabulieren über Lieferheld.de Das Spiel schauten wir uns relativ emotionslos an, ich sowieso. Kopfballtor Hummels und noch 2 Chancen für Schürrle, als die Franzosen alles nach vorne werfen mußten. Überzeugend war das nicht.
Wir genossen also den Urlaub, schafften es aber trotzdem, die meisten Spiele zu sehen. Nach dem Frankreichspiel waren wir am nächsten Morgen Frühstücken mit dem Kanonier, Bienchen sowie den Kids im Cafe Magie kurz vor Volkmarode. Wenigstens konnte mich der Kanonier beruhigen, was mein Gewicht angeht. 4-5 Kilo abnehmen und dann hat man sein Wohlfühlgewicht. Mehr hat keinen Sinn.
So der Tenor, den ich natürlich immer gerne höre. Trotzdem machten sich meine Löwin und ich am nächsten Morgen mit dem Fahrrad auf eine kleine Tour durch Braunschweig auf. Bei einem Stop beim Flohmarkt auf dem Ikea Gelände erstand ich noch das Geburtstagsgeschenk für Pocke. Der hat zwar erst September, aber wenn ich schon mal was Passendes finde …
Abends beim Kegeln waren wir danach auch gut abgekämpft. Vielleicht liegt das aber eher daran, dass wir am Vorabend noch auf dem Sommerfest von Toddn waren. Aber halt, ich bin ja schon ganz verwirrt. Das war doch eine Woche vorher, im Achtelfinale. Pan hatten wir auch noch aufgelesen, als wir Pocke und Patti abholten. Schön dort draußen in Hachum, hatte mich sehr gefreut.
Bei Haralds Geburtstag hatte ich mich Alktechnisch noch zurückgehalten. Zugegebenermaßen war ich am Vorabend mit Ulli und der Katze unterwegs. Nur an einem spielfreien Tag konnten wir uns treffen, da das Public Viewing bei dieser WM für uns alle wohl nicht das Ding war.
Im Vorfeld wollte ich eigentlich mit Tesla oder auch Wolfgang das eine oder andere Spiel zusammensehen, aber irgendwie konnte ich mich nicht aufraffen, in dieser Hinsicht aktiv zu werden. In der Vorrunde war das Wetter zu schlecht und danach ergab es sich irgendwie nicht.
So konnte ich in meinem Urlaub wenigstens etwas Zeit für Ulli erübrigen. Jede Woche allerdings kann ich dies in dieser Form nicht mehr machen, da ich am nächsten Tag dann schon etwas platt bin.
was bin ich doch fiebrig ....

Mittlerweile empfinde ich es auch als schön, abends eben nicht vollplatt ins Bett zu sinken. Mit Ulli bin ich mir da schon seit längerem einig, er trinkt da gerne Saft des Abends. Und als wir (meine Löwin und ich) letzten Mittwoch schließlich mit Pocke Skat spielten, mußte ich überrascht fesstellen, das auch Pocke in diese Kerbe schlägt. Gut so, er trank den ganzen Abend alkfreies Weizen! Ich dagegen knallte mir „echtes“ Weißbier rein. Pocke war noch vor Beginn des 2. Halbfinales verschwunden, da er noch fahren konnte. Und dennoch hatte Skat Spaß gemacht; Das hätte ich mir vor noch 5 Jahren nicht vorstellen können.
Schon seit mehreren Monaten passiert es mir üblicherweise, das ich nach einem durchzechten Abend relativ schnell ins Bett falle. Die Aussicht, vor dem TV hockend wegzudämmern oder die Musi schon nach dem 2. Song wieder auszuschalten, läßt mich schnell in die Horizontale gehen. Etwas lesen macht mir dann schon mehr Spaß.
Alt ist er geworden, der Hartmudo. Dazu paßt, dass wir Donnerstag noch in der Kristalltherme in Altenau waren.
Sonntag, 13.7. 17.05 Uhr. Kristalltherme, genau. Ein Thermalbad mit hohem Salzgehalt (bis zu 3%) lockte uns an.Insgesamt 8 Saunen sind dort im Preis inbegriffen. Im gesamtem Bereich galt keine Kleiderpflicht, so dass ich meine „hängende Spitze“ von der Leine lassen konnte. Nein, nicht was ihr jetzt denkt. Immer schön senkrecht nach unten, nicht aufrecht nach oben blickend!
Jedenfalls war der Besuch sehr ewntspannend, so dass wir am Samstag gleich wieder hinwollten. Es aber nicht taten, da wir doch lieber ruhig durch den Harz cruisten.
Was mich aber ca. 5 Stunden vor Anpfiff des Spiels beruhigt, ist, das alle nach dem Kantersieg gegen die Brasilianer so euphorisch und siegesgewiss sind. Das waren die Brasilianer vor dem Halbfinale aus unerfindlichen Gründen auch …
Ach, eigentlich kann ich einem deutschen Sieg nachher doch noch etwas Gutes abgewinnen. Vor 2 Jahren hatte ich ja dank Schürrle sogar noch einige Sympathien für die Deutschen entdeckt. Oder anders ausgedrückt: Ich habe meine Haltung falsch dargestellt oder auch gelogen, sozusagen mit den Wölfen geheult wie ein Hitzelsberger zu seiner aktiven Zeit.
Wenn sie wenigstens gut spielen oder wenigstens nicht mit viel Massel a la Lineker den Titel holen, dann ist es schon o.k. 2 gute Spiele gegen Portugal und Brasilien bisher – keine andere Mannschaft im Halbfinale kann dies von sich sagen. Das wäre dann schon verdient. Da bin ich sehr gespannt heut abend.
23.51 Uhr. Die WM ist vorbei und wenn dies gleich im Netz steht, auch mein Urlaub. Oder so.
Und Deutschland ist Weltmeister ! Glückwunsch hierzu.
Lange habt Ihr drauf warten müssen – und hier ist die neue ewige Tabelle, von Hartmudo erstellt.

Wie Ihr seht, sind „wir“ vorn.
War aber auch nen Spiel. Ich habe vorher 0:0 nach 90 Minuten getippt, was Urmel, im Mittelmeerraum im Urlaub, zur Frage bemüßigte, wie es weitergeht.
Meine Antwort: 1:0 für Deutschland. Tor durch Schürrle nach Paß von Götze in der 116. Minute.
Es kam, wie es kommen mußte: 1:0 für Deutschland in der 112. Minute durch Götze nach Paß von Schürrle.
So ist Hartmudo: Immer knapp dran, aber im Ergebnis stimmt es.
Weltmeister zum 4.!

Mir wäre zwar ein Sieg Argentiniens lieber gewesen, aber mit diesem Ergebnis kann ich leben. Großer kämpferischer Einsatz des deutschen Teams. Kotzen mußte ich nur, als ich die jubelnde Merkel und den unsäglichen Gauck im TV sehen mußte.
Scheiß drauf.
Ich schenk mir noch nen Weizen ein und trinke auf das Wohl von Tommy Ramone, Gott hab ihn selig.
Schön (für mich!) ist, das ich den WM Titel emotionslos betrachten kann. Das erspart mir die Tränen, die die deutschen Fans vergossen hätten, wenn Higuain in der 1. Halbzeit eingenetzt hätte.
Jetzt freu ich mich auf die Zweitligasaison. Aber zuerst mach ich mir noch nen Weizen auf. Igitt, die Merkel im TV! Ach Menno. Nachher wieder arbeiten ….

Dienstag, 8. Juli 2014

H Lecter: Weg nach Salzgitter 3/5

Jetzt war das Praktikum also geschafft, so dass ich nunmehr auch in den Urlaub fahren konnte. Endlich, mein erster Urlaub nach 6-7 Jahren überhaupt!
Zuletzt hatte ich ja von einer gewissen „Amtsmüdigkeit“ aufgrund meiner Erfahrungen im Praktikum beim Jugendamt berichtet. Oh, da fällt mir noch einer ein….
Erneuter Zeitsprung ins Frühjahr 1986.
Nach der Bundeswehrentlassung Ende Dezember 1985 war ich natürlich wieder arbeitssuchend und erhielt Arbeitslosenhilfe. So ab März oder April 1986 habe ich dann im Straßenbauamt Hildesheim gearbeitet. 30 Stunden pro Woche, aufgeteilt auf 4 Tage. Mehr war damals bei der Arbeitsmarktlage nicht drin.
Mit meinem Opel Kadett C Coupe bin ich seinerzeit 4 Tage in der Woche nach Hildesheim geeiert. Von der Nußbergstr. aus über die A39 bis Baddeckenstedt und dann A 7 oder ganz profan die B 1 über die Dörfer. Je nachdem, wo ich vorher nächtigte, war das Eine kürzer als das Andere.
Auf dem Rücksitz noch 2 Lautsprecherboxen, die normalerweise an HiFi Anlagen angeschlossen wurden. Unbefestigt. Die Dinger lagen einfach auf dem Rücksitz. Vorne eingebaut hatte ich einen Cassettenabspieler mit ordentlich Kawumm. Laut mußte es ja sein, am besten im Sommer Fenster runtergekurbelt und den Arm rauslegen. Schwarze oder verspiegelte Sonnenbrille, Kippe im Maul und Stranglers, Cramps und Co in größtmöglicher Lautstärke auf der Anlage. Schwarzgelbes Ringelshirt ohne Arme – also Muscleshirt. Könnt ich heute nicht mehr anziehen.
Mein Arbeitsgebiet bestand aus der Bereinigung der Eigentumsrechte nach Straßenausbauten des Bundes oder Landes innerhalb von Ortschaften. Ich kaufte und verkaufte winzigste Grundstücke. Das kleinste Flurstück war 0 qm groß, das Größte 25 qm. Nach einem Ausbau wurde alles neu vermessen und dann mußten die Eigentumsverhältnisse begradigt werden. Denn andernfalls hätten einige Stücke einer solchen Straße den anliegend wohnenden Bauern gehört usw.
Ich machte also immer Termine mit den Bauern, verhandelte und war dann mit den Käufern/Verkäufern beim Notar, um den Vertrag zu beurkunden.
Schön das Bild, wie ich bei dem 25 qm Grundstück mit der Bäuerin im Garten war und die Entschädigung für die Bäumchen und Blumen aushandelte. In der Hand hielt ich einen Versandhauskatalog für Pflanzen und die Bäuerin sagte mir, um welche Pflanzen es sich jeweils handelte. Ich selbst hatte ja sowas von keine Ahnung …
Das war in der ganzen Zeit das einzig wirklich anspruchsvolle Kauf-/Verkaufsgespräch meiner dortigen Tätigkeit. Bei den meisten anderen Verträgen waren die Fahrtkosten ja schon höher als der Wert des Grundstücks.
Zugegebenermaßen erzählte ich bei der Einstellung, das ich mir einen Umzug nach Hildesheim vorstellen könnte. Hatte ich zwar nicht wirklich vor, aber wenn das auf Dauer geklappt hätte … wer weiß?
Das Angebot mit der 4 Tage Woche kam mir dann entgegen. Mein Büro mußte ich mir noch mit nem Typen teilen, der mit mir zusammen eingestellt wurde. Auf 100% übrigens. Der spielte natürlich Tischtennis im Verein; Genau wie unser zuständiger Sachgebietsleiter. Heißa, da hatte man sich immer etwas zu erzählen.
Auch ansonsten verstanden sich alle prächtig. Ich war da der einzige Fremdkörper, der trotz aller Kontaktversuche immer ein Fremder blieb. Einzig die beiden Mitarbeiter, die für meinen Kollegen und mich die Zuarbeiten erledigten, verhielten sich mir gegenüber aufgeschlossen und scherzten auch mal.
Der ganz große Wendepunkt zum Negativen war allerdings Tschernobyl. Ich weiß noch, als der Reaktorunfall dort passierte, das wir am nächsten Tag zum Frühstück irgendeines Kollegen zusammensaßen. Tschernobyl wurde erwähnt und ich sah meine Chance gekommen, endlich auch einmal etwas zum allgemeinen Smalltalk beitragen zu können. Bislang saß ich nämlich eher wie Pik 7 da und kriegte kein Bein auf die Erde.
Ich hatte wohl 2 – 3 Sätze gesagt – endlich! – da unterbrach mich mein Sachgebietsleiter: „Ach, Tschernobyl. So ein Thema am Morgen….“
„Wie war denn das Training gestern abend ?“ Mein Kollege sprang intuitiv sofort in die Bresche.
Ich dagegen schaute mal wieder in die Röhre und die Gespräche liefen wieder mal an mir vorbei. Danach war die Sache, rein zwischenmenschlich betrachtet, für mich gegessen. Die Art und Weise, in der mich die meisten Kollegen seinerzeit behandelt hatten, würde ich heute auf alle Fälle als Ansatz eines Mobbings bezeichnen. Den Begriff kannte ich damals allerdings noch nicht.
Von Tag zu Tag fuhr ich mit immer weniger Lust nach Hildesheim. Zweimal hatte ich in jenem Sommer noch die Nacht an der Kieskuhle komplett durchgemacht, bevor ich nach Hildesheim fuhr. Einmal ist mir die Karre auf dem Weg verreckt. Bud mußte mich roundabout 50 km abschleppen.
Das meine Arbeitsleistung unter dem für mich schlechten Arbeitsklima litt, würde ich, rückblickend betrachtet, so sehen. Ich kriegte aber auch nicht ein Fitzelchen Unterstützung durch die „alten Hasen“. Mein Kollege scherzte und freute sich, dass es nur so eine Freude war. Einzig die Zuarbeiter hatten sich mir gegenüber stets fair verhalten.
Heute bin ich davon überzeugt, dass eine Festanstellung über die Probezeit hinaus für mich nicht wirklich vorgesehen war. Sie hatten einfach den Kollegen und mich einstellen können und geguckt, wer dort am Besten reinpaßt. Da ich nicht aus Hildesheim kam, hatte ich von Haus aus schon nach kurzer Zeit schlechte Karten. Ich hatte zwar die bessere Vorbildung als mein „Konkurrent“, was wohl auch für meine ursprüngliche Einstellung sorgte, aber das wars denn auch schon.
Friß oder stirb und tschüß. Der Amtsleiter teilte mir – zu seinem Bedauern – nach 5einhalb Monaten mit, das ich über die Probezeit hinaus nicht beschäftigt werden könnte. Der Verwaltungsberuf wäre wohl nichts für mich, meinte er fürsorglich. Er empfahl mir eine Tätigkeit im handwerklichen Bereich, der Dussel.
Nach dem Gespräch mußte ich zu meinem großen Ärger feststellen, das irgendjemand in meinen Akten Vorgänge bearbeitet hatte, ohne dies mit mir abzusprechen. Das bedeutet eindeutig, das sie mir schon vor dem Gespräch nicht trauten bzw. mir nichts zutrauten und mich einfach übergangen hatten. Der eine Zuarbeiter hatte mir das im Vertrauen dann auch bestätigt.
Heute würde ich ein derartiges Verhalten Mobbing nennen, damals kannte ich den Begriff noch nicht. Für die restlichen Tage habe ich mich dann krank schreiben lassen, weil es so selbstverständlich keinen Sinn mehr machte, dort unnötig lange zu verweilen.
Die Mannschaft dort wollte mich einfach nicht haben, Punkt. Am allerletzten Tag habe ich es mir allerdings nicht nehmen lassen, dem Amtsleiter und allen Anderen freundlichst nochmals persönlich die Hand zu schütteln und ihnen alles Gute zu wünschen. Die betretenen Mienen mit dem stellenweise doch schlechten Gewissen waren mir eine Genugtuung.
Noch heute denke ich mit Zorn an diese 5einhalb Monate und die dort arbeitenden Idioten zurück. Wie gesagt – nur die Zuarbeiter hatten sich anständig, die Anderen schäbig verhalten.

Samstag, 5. Juli 2014

Hartmudo: An der Kasse

Also wirklich. Am Montag Mittach bei Kaufland an der überfüllten Kasse ist mir da was passiert. Ich hatte bezahlt und die Waren auf der schmalen Ablagefläche in meine Tasche gepackt, da sprach mich die ältere Dame , die nach mir dran war, von der Seite an:
„Mit einem Einkaufswagen wäre es schneller gegangen!“
Spontan antwortete ich:
„Sie sind doch Rentner. Sie haben Zeit. Ich nicht!“
Passte vielleicht nicht ganz, aber so einfach wollte ich die alte Urschel nicht davonkommen lassen. Da war ich dann doch etwas stinkig. Immer diese Rentner mittags.
bei Beginn des Berichts
Vielleicht kennst Du das ja auch, wenn Du in der Mittagspause einkaufen gehst. Wie, da hast Du keine Zeit für? Schläfst Du oder was? Gehst in die Kantine eventuell oder bist meilenweit vom nächsten Supermarkt entfernt. Dann natürlich nicht. Solltest Du allerdings lieber im Büro hocken, weil Du Dir von zuhause was mitgebracht hast, dann wirst Du meinen Ärger nicht oder nur schwer nachvollziehen können.
Macht nix, ich erzähls trotzdem. Und wo fang ich an? Mit dem Essen und Trinken natürlich, denn das braucht der Mensch auch während er arbeitet. Viele nehmen sich ja Stullen von zuhause mit. Einer meiner Kollegas z.B. kriegt Weißmehlbrötchen mit Wurst und Butter als Unterlage von seiner Frau geschmiert. Die Inbrunst, wenn er kräftig in das Brötchen beißt, als ob er 2 Tage nichts gegessen hat, finde ich immer wieder faszinierend.
Dieses Bild hat etwas Anrührendes, weil ich kann förmlich sehen, wie es ihm schmeckt. Bei einem anderen Kollegen mit den selbstgeschmierten Leberwurstbroten sieht dies anders aus. Er verwendet schon seit über 20 Jahren die gleiche Sorte vorgeschnittenes und abgepacktes Kastenbrot einer Billigmarke. Wenn er die Brotdose nur öffnet, stellen sich bei mir schon die Nackenhaare auf. Es sieht eben nicht appetitlich aus, wenn er die Brote aus dem fettverschmierten Butterbrotpapier auswickelt und dann in seine Stulle beißt.
Ich meine eine Stulle, bei der sich aufgrund des relativen Alters des Brotes die Ränder schon wellen. Brrrr …..
Früher hatte ich Brot selbst gebacken und dann mit Frischkäse oder auch vegetarischer Gemüsepaste, abgekürzt Tartex, beschmiert und dann mit zur Arbeit genommen. Da das Brot frisch war, wellte sich da nichts. Im Gegenteil. Jetzt schmeckte es erst richtig und ich biß immer gerne herzhaft hinein – ungefähr so wie der erstgenannte Kollega.
Irgendwann vor knapp 15 Jahren hörte ich jedoch mit dem Brotbacken auf, weil die einzeln gekauften Zutaten teurer als ein fertiges Brot vom Bäcker waren. Im Hier und Jetzt nehme ich meist Knäcke, aber auch schon mal Peter und Harry. Das schmier und belege ich jedoch nicht mehr zuhause, sondern im Büro.
Da ich Wurst und Streichfette aber nicht täglich von zuhause mitbringen möchte, kommt der Supermarkt ins Spiel, hauptsächlich Kaufland. In der Mittagspause … Die ganzen Rentner …
Klaro habe ich die Möglichkeit, frische Lebensmittel am Arbeitsplatz in einem Kühlschrank zu packen. Wurst, Käse, Joghurt, Streichfett und natürlich kalte Getränke, die gerade jetzt im beginnenden Sommer unerläßlich sind.
Der Gang zu Kaufland wurde bei mir seit Jahren zur Notwendigkeit, weil ich stilles Wasser zum Teekochen brauche. Bekanntermaßen ist das Leitungswasser in Salzgitter so hart, dass z.B. eine Kaffeemaschine, die bei mir in Braunschweig jahrelang ohne Murren lief, bereits nach 2 Monaten Leitungswasser in Salzgitter die Grätsche machte.
Nun trinke ich Tee. Aufgrund des harten Leitungswassers entsteht auf dem Tee und am Tassenrand ein ekliger Schmierfilm, als ob mein Hamster dort reingespermt hätte. Deshalb bin ich zum stillen Wasser für 19 cent pro 1,5 Liter Plasteflasche gewechselt. Bevorzugt Montags gehe ich dann in der Mittagspause zu Kaufland.
Knäckebrot, Frischkäse, Tartex, Joghurt … Mini Putenwiener im zarten Saitling … Kaufland ist schon topp ausgestattet. Da der Laden relativ groß ist, denkst Du beim Einkaufen gar nicht drüber nach, was Dich dann an der Kasse erwartet.
Dort angekommen, stelle ich immer öfter fest, das 3 – 4 Kassen (!) geöffnet sind und ich mich so als vierter oder fünfter in die Schlange an der Kasse einreihe. Kollegen oder auch andere Berufstätige holen dann ihr Essen so wie ich und das ist ja auch o.k.
Ob die Mütter mit den kleinen Kindern kurz nach 12.30 Uhr an der Kasse stehen müssen, weiß ich nicht. Ich bin da zwar auch skeptisch, aber nach dem Kindergarten einkaufen und Kinder danach abzufüttern, erscheint mir noch plausibel.
Die ganzen Rentner jedoch haben um diese Tageszeit dort nichts zu suchen. Und dann an der Kasse noch meckern! Da steh ich ja drauf. Soll`n se doch morgens um 9 oder kurz vor 15 Uhr einkaufen, wenn es leer ist oder nur noch die Mütter mit den kleinen Kindern unterwegs sind. Aber doch nicht während meiner Mittagspause.
Den insgeheimen Vorwurf der Rentnerin, dass ich diese Miniablagefläche nach dem Scanner der Kasse blockiere, weil ich meine Lebensmittel eben nicht in einen Einkaufswagen, sondern gleich direkt in die Tasche packe, hefte ich mir nicht an.
Am Ende des Berichts
Dass die Supermärkte seit Jahren dazu übergegangen sind, die großzügigen Ablageflächen nach dem Scanner zu entfernen, hat lediglich einen Grund: Die Kunden sollen alles in einen Einkaufswagen packen, damit die Kasse so schnell wie möglich wieder leer ist und so tatsächlich mehr Kunden durchgeschleust werden können. Das erhöht entweder den Umsatz oder senkt Personalkosten.
Als König Kunde ist mir das aber egal. Ich will meine Plünnen nicht hui hui hui in einen Einkaufswagen schmeißen und dann hinterher im Gang freihändig in die Tasche packen. Ich mache das gleich. Direkt und an der Kasse und wenn die Schlange noch so lang ist.
Bei DM oder Rossmann gibt es noch diese „Auslaufzonen.“ Wenn es dort geht, warum nicht auch bei Kaufland oder Real? Ich bin doch nicht im Supermarkt, um irgendwelche Kostenrechner eines Einzelhandelskonzerns glücklich zu machen!
Schlimm genug, das ich schon lange an der Kasse warten muß. Schließlich habe ich nur ne halbe Stunde Mittagspause. Ich glaube, das machen die Rentner extra. Die sprechen sich vorher ab und latschen dann exakt pünktlich um12Uhr zu Kaufland, um der arbeitenden Bevölkerung die Mittagspause zu versüßen.
Ich kauf ohne Einkaufswagen ein, wenn ich es für angebracht erachte. So weit kommts noch!

Dienstag, 1. Juli 2014

Contramann: kurz gesehen im Juli

Es geschah Mitte März, ca. 2 Monate vor der Europawahl. Göring-Eckardt, Bütikofer und Özdemir zeichnen für ein heftig umstrittenes Wahlkampfmotiv verantwortlich, in dem Sarah Wagenknecht vor ein paar vermummte russische Milizen montiert wird.
Die grüne Parteispitze wollte wohl auf ironische Art darauf hinweisen, das die Linken als einzige Bundestagspartei Verständnis für Putins Unterstützung der russischstämmigen Separatisten auf der Krim äußerte. Die 3 Granden der Grünen nennen dies „Putins Annexion der Krim.“
Widerlich.
Der Spruch „Jetzt neu: Linkspartei erstmals für Auslandseinsätze!“ hierzu rief auf Özdemirs Facebookseite erfreulicherweise einen Shitstorm von Grünen Mitgliedern hervor. Dies zeigt mir, das die Parteibasis der Grünen nach wie vor an Idealen festhält, die die Umweltbewegung einst groß gemacht hat: Umweltschutz und Pazifismus.
Schließlich sind die Linke die einzige Partei, die bislang jeglichen Kriegseinsatz ihre Zustimmung verweigert hat. Seit dem Kosovo waren es zumeist die Grünen, welche vehement „Antiterroreinsätze“ unterstützten. Wohl gemerkt die Parteispitze.
Wie bei der SPD auch stehen die Mitglieder oder auch Basis nicht hinter wesentlichen Entscheidungen der Parteispitze. Contramann fragt Euch deshalb, liebe Mitglieder an der Basis:
Warum seid Ihr noch dabei und macht das mit, obwohl ihr wesentliche Standpunkte Eurer Parteispitze nicht mittragen könnt?
Aber was wunder ich mich, ist ja typisch deutsch. Hinterher waren alle im Widerstand.

Etwas grobschlächtig haut der Spiegel in dieselbe Kerbe. „Dreht den Russen den Gashahn zu“ fordert martialisch Sanktionen gegen Rußland wegen der Krim Unterstützung.
So ein Blödsinn. Auf dem Maidan und auf der Krim ist jeweils genau dasselbe passiert. Eine unzufriedene Bevölkerungsgruppe, die vor Ort die Mehrheit stellt, bewaffnet sich und besetzt das Regierungsgebäude. Die Regierung wird für abgesetzt erklärt und Neuwahlen angekündigt.
Aber halt, einen wesentlichen Unterschied gibt es: Die Separatisten auf der Krim werden nicht von den USA und der EU finanziell wie logistisch unterstützt.
Und das alles zum 100jährigen Jubiläum des Kriegsbeginns vom 1. Weltkrieg!

Na also, Spiegel, geht doch. Hier zeigt der Spiegel auf, was für Leute „wir“ da in Kiew unterstützen.
Da wird der Chef des ukrainischen Staatsfernsehens unter Schlägen zum Rücktritt gezwungen, nur weil er die Rede Putins zum Beitritt der Krim ausstrahlen ließ.
Wenn ich dann noch an die Aussagen von Juljia Timoschenko zum Brand in Odessa (http://www.n-tv.de/politik/Wer-legte-das-Feuer-in-Odessa-article12763066.html) denke, da frage ich mich allen Ernstes, wo ich hier lebe.
In der DDR und dem 3. Reich wurden Medien ja vom Staat, d.h. den Machthabern, kontrolliert. Zur Ehrenrettung unserer in freier und geheimer Wahl gewählten Politiker kann ich nur anführen, dass heutzutage Machthaber und Staat wohl nicht identisch sind.
Früher hatte „die Wirtschaft“ zwar Einfluss, heute aber bestimmt sie das Geschehen.
Schlimm.

Da paßt dann auch der unsägliche Vater Joachim dazu. In vollkommener Unkenntnis des Grundgesetzes fordert der Bundespräsident allen Ernstes eine verstärkte Präsenz Deutschlands bei Militäreinsätzen im Ausland.
Auslandeinsätze sind vom Grundgesetz eh nicht gedeckt, Herr Gauck! Mit einer Konstruktion a la „Deutschland wird am Hindukusch verteidigt“ hat man sich bisher mühsam am Rande der Legalität bewegt. Gaucks Forderung setzt hier noch einen drauf.
Weitere Kommentare und vor allem Kraftausdrücke spare ich mir, weil aktuell bereits eine Klage gegen einen Abgeordneten der Linken wegen Verunglimpfung des Bundespräsidenten angedacht wird.

Soso. Der kleine Asteroid Chariklo kreist zwischen Saturn und Uranus. Erst jetzt konnten Forscher entdecken, dass dieser „nur“ 250 km große, auf einer instabilen Bahn fliegende Asteroid Ringe wie der Saturn hat.
Im Vergleich zu dem oben beschriebenen Konflikt in der ost Ukraine scheint dies vollkommen unwichtig zu sein. Ich streue diese Meldung aber bewußt hier ein, um deutlich zu machen, das es natürlich genau umgekehrt ist.
Unsere kleinen Geplänkel unter uns Menschen sind derart unbedeutend gegen die Wunder des Himmels, das alle mal zur Besinnung kommen und nicht mehr so auf den Docht hauen sollten.

Und zurück zum Spiegel und der Putin Schelte. Helmut Schmidt, den ich selbst ansonsten auch häufig für arrogant und halb senil halte, äußerte Verständnis für Putins Haltung zur Ost Ukraine. Das Völkerrecht sei ja schon häufig genug gebrochen und deshalb die Einhaltung desselben nicht so wichtig.
Der Spiegel sieht dies anders, Contramann aber meint: Recht hat er, der Altkanzler. Denn der Spiegel verschweigt hierbei, dass allein schon die Unterstützung der Milizen auf dem Maidan durch den Westen zum Umsturz der demokratisch gewählten Regierung einen Bruch des Völkerrechts darstellt.
Mit solchen Verdrehungen von Tatsachen ins genaue Gegenteil hatte man in Deutschland früher schon gern gearbeitet. Von welchen Zeiten ich da spreche?
Ratet mal.

Ja, die Fahrradhelmdiskussion. Hartmudo hatte sich kürzlich dazu schon geäußert und ich habe dem kaum was hinzuzufügen. Soll halt jeder machen, wie er denkt.
Ich habe halt auch etwas gegen Zwänge. Zumal Helme ja Unfälle nicht verhindern. Aber typisch deutsch, hauptsache man kann jemanden die Schuld zuschieben, dann ist die Welt in Ordnung. Sinn und Zweck von solchen Regelungen sind dann egal.
Irgendwann laufen die Fußgänger auch noch mit Helm rum.

Zurück zur Ukraine. Die Meldung, das die Nato erwägt, in der Ukraine dauerhaft Truppen zu stationieren, macht mir Angst. Angeblich wäre die Nato durch die russische „Annexion“ der Krim dazu gezwungen, derart gefährliche Überlegungen anzustellen.
Bedingung für Glasnost und Peristroika Ende der 80er Anfang der 90er des vorigen Jahrhunderts war ja auch die Versicherung der Nato, die ehemaligen Ostblockstaaten nicht ijn den Westen einzubinden. Nur deshalb z.B. konnte die deutsche Wiedervereinigung, die erneute Gründung der baltischen Staaten sowie eben auch die Unabhängigkeit der Staatsgebilde Weißrußland und Ukraine erfolgen.
Jetzt brechen „wir“ alle seinerzeit gemachten Zusagen und meckern auch noch, wenn sich „der Russe“ dies nicht gefallen läßt?
Wie armselig und schäbig sieht unser Völkerverständnis, ja auch Demokratieverständnis aus. Ein Klingone müßte uns fehlende Ehre attestieren.

Auch das noch! Die amerikanische Sicherheitsfirma Academi soll lt. Zeit Online mit 400 Söldnern die marode ukrainische Armee beim Kampf gegen die Separatisten unterstützen (http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-krise-400-us-soeldner-von-academi-kaempfen-gegen-separatisten-a-968745.html).
In diesem Focus Artikel bestreitet die Firma das. Seitdem ist hierzu in den Medien nichts mehr zu finden, wahrscheinlich konnte der Vorwurf nicht erhärtet werden.
Das sind ja Geschichten, wie in neueren Science Fiction Romanen, die Uncle Fester immer verschlingt.

...und im Hintergrund steht es, wie es ist. Klasse Beitrag, dieses Interview.
Der ehemalige Nato Mitarbeiter Stefan Slaby liegt goldrichtig mit seiner Beschwerde beim Rundfunkrat. Die Berichterstattung gerade auch der öffentlich-rechtlichen Medien ist katastrophal einseitig und parteiisch.
In ARD und ZDF wird ja tatsächlich eine Westintegration der Ukraine das Wort geredet, worin eigentlich ein kriegsähnlicher Akt zu sehen wäre. Leider wird dies nichts bringen, weil die Medienlandschaft in Deutschland mittlerweile total auf den Hund gekommen ist und der Großteil der Bürger desinteressiert ist.
Hinterher waren sie alle im Widerstand gewesen …

Zum Ausklang noch etwas Versöhnliches. Das Luder wuchs wohl in Südafrika auf und hatte in der UKRAINE Medizin studiert und flirtete in Discos Männer an. Mit Tabletten waren diese schnell betäubt, dann ausgeraubt.
Leider habe ich kein Foto von ihr gefunden, jetzt sitzt sie im Knast.
Da sieht man mal, wie sie so sind, die Ukrainerinnen!