tag:blogger.com,1999:blog-76609653967567502332024-03-27T17:59:46.827+01:00hartmudocontramann Udorallala hartmudo Uncle Fester Politik kontrovers Musik seit den 70ern bis heute Dies und das aus Braunschweig Science Fiction Kritik Rock and Roll Biographiehartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.comBlogger1125125tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-15606816676559858242024-03-27T17:49:00.000+01:002024-03-27T17:49:27.557+01:00Uncle Fester: grad gelesen März 2024<span style="font-family: arial;"><b>Adrian Tchaikovsky - Die Feinde der Zeit</b><br />Vor zwei Jahren hatte ich die ersten beiden Bände dieser Triologie gelesen, jetzt endlich konnte ich diesen Zyklus zum Abschluss bringen. Zur Erinnerung: Der erste Band war noch gut, der zweite dagegen eher zäh und ledrig. Dagegen ist der Abschluss dieser Triologie äußerst gut gelungen. Selbst aktuelle Bezüge, hier: Fremdenfeindlichkeit eines Mobs aufgrund von berechtigten Existenzängsten, hat der Autor hier einarbeiten können. <br />Schauplatz des Geschehens ist der Planet Imir. Das vor Tausenden von Jahren begonnene Terraforming Projekt auf Imir erwies sich nicht als umfänglich erfolgreich. Der Kommandant Heroest Holt konnte nur wenige Crewmitglieder seiner Arche Enkidu auf den „halbfertigen“ Planeten bringen, denn der Arche ging die Energie aus, darüber hinaus wurde sie dank einer Kollision beschädigt. <br />Mit wenigen verbliebenen Ressourcen schaffte es die sechsköpfige Crew, eine Zivilisation zu begründen. Nach und nach konnten wenige der im Tiefschlaf befindlichen Menschen aufgeweckt und auf dem Planeten gebracht werden. <br />Flora und Fauna auf dem Planeten waren mit den Menschen nicht kompatibel gewesen; die aus dem geschädigten Genpool notdürftig eingebrachte irdische Flora und Fauna breitete sich zunächst gut aus, so dass die Zivilisation eine Blütezeit erlebte. Doch als die Mutationen unter der einzig ausgebrachten Käfersorte - die gesamte Artenvielfalt war immanent - sich dank fehlender Fressfeinde immer weiter ausbreitete und die Ernten der Farmen vernichtete, brach die Zivilisation nach und nach zusammen. <br />Und mitten im Niedergang kommen dann die bekannten Protagonisten aus den ersten beiden Bänden ins Spiel. Nicht in ihrer Gestalt als Insekten oder Tintenfische, sondern als Menschen. Denn nach den ersten beiden Bänden sind alle lediglich in digitaler Form existent. Deshalb konnten sie leicht in Androidenkörper geladen werden und sich unbemerkt unter die Bewohner von Imir mischen. <br />Angeführt von Miranda, welche als Lehrerin in der einzigen Stadt arbeitet, versuchen unsere Freunde des Portiiden-Schiffes Skipper die scheinbar letzten ursprünglichen Menschen vor dem Untergang zu bewahren. Hier baut der Autor einen beängstigend aktuellen Bezug in den Roman ein. <br />Denn die Bewohner von Emir haben sich mit dem zunehmend abnehmenden Lebensstandard immer weiter zurück entwickelt und sind abergläubisch geworden. Schließlich nehmen Sie die Crew der Skipper gefangen und lynchen sie auf dem Dorfplatz. <br />Auch in der Realität lässt sich aktuell leider beobachten, das die Masse der Menschen - aufgehetzt von Politik und Medien - dazu tendiert, andere Meinungen zu diskreditieren. Zum Glück sind wir hier noch nicht beim Lynchen. <br />Nur das Mädchen Liff hat Mitleid mit diesen Außenseitern; Miranda war nicht nur ihre Lehrerin, sondern auch eine gute Freundin. Die ganze Zeit träumt sie von ihrem Großvater Heroest Holt, der einst aufgebrochen war, um die Hexe zu jagen, welche für die Missernten verantwortlich sein soll. Doch diese ist lediglich die Inkarnation der Terraformerin Avrana Kern. <br />Der gesamte Plot ist verwirrend und erscheint diffus, doch am Ende erlöst uns Tchaikovsky und liefert uns die traurige Erklärung der Geschehnisse. Denn die gesamte Siedlung wurde von einer Maschine simuliert, welche sich auf dem Planeten befindet oder der Planet selber ist. <br />Die digitalisierte Crew das Skipper konnte hier gut eingebaut werden; auch die beiden Raben, welche eine neue Art der Intelligenz in die Geschichte einbringen. Und diese können zusammen mit Avrana Kern die Crew aus der Simulation befreien. <br />Das Mädchen Liff stellt sich als letzter lebender Mensch auf dem Planeten heraus und muss am Ende elend verhungern. Aber dies ist immer noch nicht das richtige Ende. Wenn du diesen Roman liest, wirst du den Rest noch erfahren. <br />Aufgrund des überraschenden Endes musste ich an Philip K. Dick's „Irrgarten des Todes" denken, welcher ebenfalls im Verlauf seiner Geschichte immer wieder unlogische Handlungsverläufe zu bieten hat. Und auch bei Tchaikovsky werden diese am Ende abrupt logisch verständlich. Ein würdiger Abschluss der Triologie, ohne allerdings die beklemmende Atmosphäre von Philipp K. Dick erreichen zu können. <br /><br /><b>Thomas Brussig - Mats Hummels auf Parship</b><br />Dieses dünne Büchlein mit knapp 140 Seiten hatte ich zusammen mit einem interessanten Roman dieses Autors auf Verdacht gekauft und musste es nicht bereuen. Das Buch beinhaltet drei Monologe des Autors, welche über die Jahre entstanden sind. <br />Ohne Absätze - quasi ohne Punkt und Komma - erklärt uns Brussig die Welt aus der Sicht eines ostdeutschen Fußballtrainers. Und dieser Amateurtrainer ist ein Wutbürger, wie er im Buche steht. Egal ob Corona, die Finanzkrise oder das allgemeine Zusammenleben in der Gesellschaft: Mit einer nonchalanten Leichtigkeit erklärt uns der Trainer anhand des Fußballspiels und seiner Protagonisten die Welt. <br />Und es passt, verblüffenderweise. Diese Sichtweise des Lebens ist ja genau meine, deshalb brauchte ich für die ersten beiden Monologe auch nur zwei Abende. Im dritten Monolog wird dies alles aus der Sicht eines Schiedsrichters geschildert. Dieser ist kein Wutbürger und schon ist der Zauber dahin. <br />Nach wenigen Seiten musste ich die Lektüre abbrechen, denn die schon klinisch zu nennende Objektivität langweilt ungemein. Mal sehen, wie der Roman so ist.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-75408332636228979922024-03-23T19:46:00.001+01:002024-03-23T19:46:00.132+01:00Warum spielt denn der Poldi nicht?<span style="font-family: arial;"><b>28 </b><br />Nach dem Wechsel brachte Wilmots mit Fellaini einen neuen Spieler. Der sah zwar aus wie eine laufende Klobürste, war aber dank seiner 1,93 Meter Körpergröße im gegnerischen Strafraum erster Abnehmer für die hoch hinein geschlagenen Flanken der Belgier. <br />Wieder starteten die Belgier besser ins Geschehen, Lukatu vergab aber völlig frei per Kopf aus 6 Metern. Bald darauf drehte ein Konter der Waliser das Spiel. Bale schlug einen langen Ball zu Ramsey auf den rechten Flügel, niemand hinderte diesen an der flachen Hereingabe zu Robson-Kanu. Das der überhaupt den Ball am Elfmeterpunkt bekam, war schon nachlässig. Als er dann noch mit einer simplen Körpertäuschung gleich drei Belgier ins Leere laufen ließ und den Ball trocken ins Tor schoss, stand es auf einmal 2:1 für den Außenseiter. <br />Ausgerechnet Robson-Kanu, der bei Reading in der 2. englischen Liga gespielt und für die neue Saison keinen Vertrag mehr erhalten hatte. Er hatte sich den Treffer durch seine ständigen Attacken über die rechte Seite verdient. Er versuchte es unermüdlich und war ein ständiger Unruheherd für die belgische Abwehr. <br />Spätestens jetzt waren die Belgier überfordert, sozusagen mit ihrem Latein am Ende. Ihnen fiel nichts mehr ein, außer den hohen Flanken auf Lockenköpfchen Fellaini passierte da gar nichts. Die Waliser standen im Gegensatz zu den Belgiern hinten sicher und zeigten ihnen 5 Minuten vor dem Abpfiff, wo der Frosch die Locken hat. <br />Gunter kam auf der rechten Seite ungehindert zur hohen Hereingabe für den kurz zuvor eingewechselten Vokes. Der Stürmer vom FC Burnley lief sich geschickt frei und brachte seinen Kopfball schulmäßig im gegnerischen Gehäuse unter. Der Jubel der walisische Fans, die auf dieser Seite des Stadions standen, kannte jetzt keine Grenzen mehr. Bis zum Schlusspfiff skandierten sie ihren Song. Mit dem 3:1 war klar, das sie noch nicht zur Arbeit müssen und weiter das französische Bier trinken dürfen. <br />Die trinken ja bekanntlich alles, diese Briten. Die Szenen nach dem Ende dieser sehr guten Partie waren herzzerreißend und zauberten nicht nur einigen Waliser, sondern auch uns die Tränen vor Rührung ins Gesicht. Wir haben es den Waliser von ganzem Herzen gegönnt. Trotz ihrer überschaubaren technischen Fähigkeiten arbeiteten sie als Team, jeder kämpfte für den anderen mit. Vor dem Tor agierten sie eiskalt und nutzten ihre Chancen. <br />Wales ist sensationellerweise das torhungrigste Team dieser Europameisterschaft. Alle Fachleute sagten vorher, das sie außer Bale nach vorne nichts bringen würden. Auch hier sieht man erneut, das gut dotierte Einzelkönner den Sieg nicht garantieren. Die Belgier mit ihren Stars spielten eher gegen- als miteinander, so kann das nicht funktionieren. <br />Mit einem Team aus Namenlosen hatte schließlich auch Leicester kürzlich den Titel in England geholt. Vor allem heute war von Superstar Bale nicht so viel zu sehen. Während des bisherigen Turniers hatte er sich immer dem Team untergeordnet, anders als Ronaldo. Und damit machte er seine Mitspieler stark. <br />Am Mittwoch kommt es im ersten Halbfinale beim Duell Portugal gegen Wales zum so nicht erwarteten Aufeinandertreffen beider Stars von Real Madrid. Ronaldo versus Bale, wer wird hinterher jubeln? Die Diva CR7 oder der Mannschaftsspieler Bale? Wir sind gespannt und freuen uns heute erst mal mit den Walisern. <br />Schade ist es um die Belgier, denen ich mehr zugetraut hätte. Aber heute hatten sie den Fehler gemacht, sich nach dem 1:0 hintenreinzustellen. Sie sind lediglich im Angriff stark, nicht in der Defensive. Das Ausscheiden haben sie sich selbst zuzuschreiben. Zum 2:1 noch ein Kommentar von Olli Kahn nach dem Spiel: "Das hätte der Holger Stanislawski mit seinen 46 Jahren noch besser verteidigt." <br />Genau so ist das. Morgen kommt dann mit Deutschland gegen Italien der Kracher schlechthin.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-72826439539325075082024-03-10T19:31:00.006+01:002024-03-10T19:31:56.631+01:00Hartmudo: Superwumms<span style="font-family: arial;"><b>17 </b><br />Montag, 13. Februar. Endlich. 08.30 Uhr, mein lang ersehnter Termin beim Neurologen im Schlosscarree. All meine Hoffnungen der letzten Wochen hatte ich in die Behandlung durch den Neurologen gesteckt. Er würde mir helfen, meine Ängste würden verschwinden und ich könnte endlich wieder in mein Leben einsteigen. <br />Nachdem ich an diesem Morgen aufgestanden war, ließ ich die vergangenen Wochen schnell Revue passieren. Sieht man einmal von dem sehr nervigen Nasenbluten ab, welches mich seit dem Unfall häufig ereilte und mich zur Enthaltsamkeit beim Ausschnauben der verstopften Nase zwang, ging es mir rein körperlich wieder gut. <br />Und zwar immer dann, wenn ich nach dem Aufstehen und unruhigen Staksen über den Flur unserer Wohnung so halbwegs wieder in die Spur kam. Das dauerte mit schöner Regelmäßigkeit bis zur Mittagszeit. Erst dann fiel die bleierne Schwere mit gedrückter Stimmung von mir ab - wenn ich denn Termine hatte und die Wohnung verlassen musste. <br />Lag das vielleicht doch an der frischen Luft, welche meine Nasenschleimhäute schnell abschwellen ließ? Frohgemut und tief durchatmend saß ich im Bus zum Schloss Carree, gönnte mir sogar noch einen Kaffee beim Bäcker. <br />Im Wartezimmer der neurologischen Praxis herrschte reges Treiben, einen Sitzplatz erwischte ich zum Glück trotzdem. Nach einer angemessenen Wartezeit holte mich der Arzt persönlich ab und führte mich in sein Zimmer dieser Gemeinschaftspraxis. <br />Er bat mich um Schilderung meiner Beschwerden - dem kam ich gern nach. In der gebotenen Kürze, aber auch mit der mir eigenen Ausführlichkeit, spulte ich die Geschehnisse seit dem Unfall ab. Die Reaktion des Arztes überraschte mich vollkommen: Warum ich bei ihm vorstellig geworden sei? Schließlich sei er Neurologe und kein Psychotherapeut. <br />Da war ich richtig konsterniert; der Arzt hatte mir soeben den Boden unter den Füßen komplett weggezogen. Ich erklärte ihm, dass ich schon alle möglichen körperlichen Beeinträchtigungen durch den Unfall abchecken wollte, bei ihm die neurologischen Aspekte. <br />Außerdem erhoffte ich von ihm Ratschläge, besser noch eine Behandlung meiner psychischen Einschränkungen, sprich meinen Ängsten und den Panikmomenten des Nachts, wenn ich nicht mehr schlafen konnte und mich deshalb tagsüber immer so matt und dumpf fühlte. <br />Der Arzt fragte mich noch nach Taubheitsgefühlen im Handgelenk, prüfte dann meine Reaktionen mit dem Hämmerchen und meinte dazu nur, dass er neurologisch keine Beeinträchtigungen feststellen könne und erklärte sogleich seine Unzuständigkeit. <br />„Oder leiden Sie unter Depressionen? Dann könnte ich Ihnen Antidepressiva verschreiben." Ich kam mir vor wie im falschen Film. Ängste und Panikattacken hatte ich mir bereits selbst attestiert. Aber Depressionen? <br />Wahrheitsgemäß sagte ich ihm, dass ich dies nicht wüsste und mir eigentlich von ihm eine Diagnose und darauf basierende Ratschläge erhofft hatte. Wenn ich gewusst hätte, das er lediglich Beeinträchtigungen des Nervensystems, die sich in Kribbeln oder Taubheitsgefühlen äußern, behandelt, hätte ich mir diesen Termin ersparen können. <br />Der Arzt war an meinen Einwänden nicht interessiert und beharrte auf seiner ursprünglichen Einlassung, dass er Neurologe sei. Ich sollte es doch Mal bei einem Psychotherapeuten versuchen, dann beendete er diese Farce und bat mich hinaus. <br />Draußen musste ich mich erst einmal sammeln. Was war da nur gerade passiert? Das Licht am Ende des Tunnels, welches mir in den letzten Wochen Zuversicht verliehen hatte, stellte sich nun als der Zug heraus, der auf mich zurast. <br />Doch ehe mich augenblicklich Angst und Panik ergreifen und lähmen konnten, hatte ich das Glück, dass ich noch einen Termin vor der Backe hatte. Der Sohn von Charles, Phineas Freak, hatte mich ein paar Tage zuvor angerufen und um Ratschläge gebeten, weil er Bürgergeld beantragen wollte. Das ist zwar nicht ganz meine Baustelle, aber ich erklärte mich selbstverständlich sofort zu einem Gespräch bereit. <br />Nach dem Termin beim Psycho Doc wollte ich ihn anrufen, so dass wir uns auf einen Kaffee treffen könnten. Da wär ich dann auch sicher gut drauf, so mein ursprüngliches Kalkül. Geschenkt. Und natürlich rief ich Phineas Freak gleich nach dem unrühmlichen Verlassen der Arztpraxis an und verabredete mich mit ihm auf einen Kaffee im Bäckereicafe um die Ecke für 10.00 Uhr. <br />Bei Kaffee und Kuchen plauderten wir eine geraume Zeit lang über seine finanziellen Nöte, aber auch über dies und das. Nun gut, er brauchte für die Beantragung beim Jobcenter nicht wirklich meinen Rat, da er auch ohne amtliche Unterstützung sein Leben und vor allem die dazu nötige Kohle organisieren kann. <br />Um es vorwegzunehmen: Mein Rat, Bürgergeld vorsichtshalber zur finanziellen Absicherung der Wohnungsmiete (Phineas Freak hatte da gerade keinen Job, nur noch Ersparnisse) zu beantragen, setzte er dank eines neuen Kneipenjobs tatsächlich nicht um. Deshalb mag ich diesen langen Lulatsch so gerne. <br />Phineas Freak kommt auch ohne Netz und doppelten Boden über die Runden. Da denke ich sofort an meine Zeit als Nachtfahrer bei Taxe und City Car zurück, in der ich neben der Miete noch die Beiträge für die freiwillige Krankenversicherung einfahren musste. Doch ich schweife ab - wir waren beim Kaffee.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-4867111815452630712024-03-06T19:38:00.004+01:002024-03-06T19:38:36.140+01:00Contramann: kurz gesehen im März<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEil7blnzH4hUsQZZCVsCVeK8s8MbHBlzWH3TUbL8FgPX_oWL34PVMOFeRGn1QmxHbhmULEOEcB6_RVC1E5VqQPOUpXmntNc33jgnYr76PgXVJFdfRUsyjnmKMa_PvnopzT9vnMVqfx74nPFzvx4LwZ3rkVG6RIc2CmkQa4CR3e1u7pAZeOzGQ27PjhgmSxU/s640/93Streik2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="480" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEil7blnzH4hUsQZZCVsCVeK8s8MbHBlzWH3TUbL8FgPX_oWL34PVMOFeRGn1QmxHbhmULEOEcB6_RVC1E5VqQPOUpXmntNc33jgnYr76PgXVJFdfRUsyjnmKMa_PvnopzT9vnMVqfx74nPFzvx4LwZ3rkVG6RIc2CmkQa4CR3e1u7pAZeOzGQ27PjhgmSxU/s320/93Streik2.jpg" width="240" /></a></div><div><a href="https://multipolar-magazin.de/artikel/katchanovski-maidan-scharfschutzen" style="font-family: arial;">https://multipolar-magazin.de/artikel/katchanovski-maidan-scharfschutzen</a></div><span style="font-family: arial;">Das ganze Drama auf dem Maidan in Kiew ist bereits 10 Jahre her. Hier kann man u.a. einem aktuellem Gerichtsurteil aus Kiew entnehmen, dass rechtsextremistische Maidankämpfer aus einem Hotel sowohl Polizisten als auch Demonstranten auf dem Maidan erschossen hatten. In der aufgeheizten Atmosphäre genügte dieser Zündfunke. <br />Der Rest ist Geschichte. Die man in unseren Leitmedien allerdings nicht erwähnt, weil dies ein vollkommen neues Licht auf den Machtwechsel in der Ukraine und in der Folge auch auf das aktuelle Kriegsgeschehen wirft. <br /><br /><a href="https://www.focus.de/finanzen/karriere/kommentar-warum-ich-nicht-bereit-bin-auch-nur-eine-stunde-laenger-zu-arbeiten_id_202432229.html">https://www.focus.de/finanzen/karriere/kommentar-warum-ich-nicht-bereit-bin-auch-nur-eine-stunde-laenger-zu-arbeiten_id_202432229.html</a> <br />Auch ich habe immer gerne über die „Generation Z“ geschimpft. Darüber, dass sie sich nicht mehr quälen können oder wollen. Über die „Work/Life Balance“, auf die stattdessen unbedingt geachtet werden muss. Hier sind die Gegenargumente - und ja, jetzt kann ich meine „Nachfolger“ erheblich besser verstehen. <br />Sicher sind es rein egoistische Motive, die Leute überlegen lassen, weniger zu arbeiten, um mehr Freizeit genießen zu können. Alles zu Lasten des Konsums - das geht bei unseren „westlichen Werten“ natürlich nicht. <br />Ich arbeite seit 25 Jahren auch auf 90% und hatte immer gerne damit argumentiert, dass dadurch Arbeitszeiten für jemand anderen frei sind, der ansonsten gar nicht arbeiten könnte. Und da ich seinerzeit einer von vielen mit einer Arbeitszeitverkürzung gewesen war.... <br />Ich Träumerle! Natürlich werden nicht neue Leute eingestellt, stattdessen wird die Arbeit weiter verdichtet und der Arbeitgeber spart Lohnkosten. So schaut es aus. Und Arbeitszeitverkürzung muss man sich auch leisten können. Für einen Mindestlohnempfänger lohnen sich 20% weniger Arbeitszeit eher nicht. Wenn sich das Leben da wieder lohnen soll, ist eher eine 100%ige Verringerung der Arbeitszeit angesagt. <br /><br /><a href="https://www.manova.news/artikel/die-normalisierung-des-wahnsinns-2">https://www.manova.news/artikel/die-normalisierung-des-wahnsinns-2</a> <br />Dieser Artikel ist Pflichtlektüre, weil er den Irrsinn der „Coronazeit“ gut, weil sarkastisch, zusammenfasst. Für diejenigen aber, die den Maßnahmen nicht kritisch gegenüber gestanden und alles brav mitgemacht hatten, wird dieser Artikel in die Schublade Schwurbelei gesteckt, ohne auch nur kurz das Gehirn einzuschalten. <br />Ich hatte es öfters ja schon mal gesagt, wiederhole es hier erneut: Dank Corona verstehe ich jetzt meine Eltern, wieso sie seinerzeit nicht gegen die klar erkennbaren Anzeichen der Verfolgung von Juden und Andersdenkender protestiert hatten. <br />Günstigstenfalls aus Angst, einige (hoffentlich wenige) aber aus eiskaltem Kalkül, weil sie ihren Vorteil daraus ziehen konnten. Da die Entnazifizierung nach dem Krieg aufgrund strategischer Überlegungen von Wirtschaftsbossen und Militärs der Siegermächte ausfallen musste, gingen viele Gewinnler des Naziterrors straffrei aus. <br />Meinen Vergleich der Coronamaßnahmen mit dem Naziterror mag man für überzogen halten, aber dass die Bevölkerung von Politik und Medien in der Coronazeit massiv entmündigt, meiner persönlichen Meinung nach sogar total verarscht wurde, kann man mit einer kurzen Rückbesinnung durchaus erkennen. <br />Man muss lediglich das Gehirn einschalten. <br /><br /><a href="https://www.neulandrebellen.de/2024/02/bidens-neue-kleider/">https://www.neulandrebellen.de/2024/02/bidens-neue-kleider/</a> <br />„Einer, der in Verantwortung ist, aber nicht verantwortlich gemacht werden kann.“ <br />Dieser eine Satz beschreibt das Dilemma mit diesem offensichtlich nicht mehr vollkommen zurechnungsfähigen Senior, der den Posten des mächtigsten Mannes der Welt innehat. Und sich im Herbst zur Wiederwahl stellen will. <br />Da erscheint mir Donald Trump - so schlimm dieser Mann auch ist - sogar noch als das geringere Übel als „Good ole Joe“. <br /><br /><a href="https://overton-magazin.de/hintergrund/kultur/eine-million-sensibilitaetsstoerungen/">https://overton-magazin.de/hintergrund/kultur/eine-million-sensibilitaetsstoerungen/</a> <br />Der Vater jettete für den Klimaschutz durch die Welt und geht dann ins Home Office, in dem sich die Mutter schon befindet. Zwei Kinder, eins entwicklungsverzögert. Und ab geht es nach Thailand und Island, wo die Eltern ständig im Home Office sein können. Gerade in Thailand bei Sonne und Strand kommt die Work-Life-Balance zum Tragen. Ein ärgerlicher Mist also aus der Blase der woken Spießbürgerlichkeit. <br />Die Lebenslügen treten hier unbeabsichtigt ans Licht. Am Strand in Thailand – die Sonne knallt auf den Bildschirm und der Sand kriecht durch die Tastatur in Richtung Mainboard. Aber selbst wenn man dies Problem in den Griff bekäme, ist es doch immer wieder erstaunlich, wie sich leitende Angestellte als unverzichtbar wahrnehmen. Denn der PC und insbesondere das Office-Programm ist in erster Linie ein Hilfsmittel für den Sachbearbeiter, der den ganzen Arbeitstag mit Zahlen jongliert oder Korrespondenz mit dem Kunden pflegt. Die „Stärke“ des Leitungspersonal ist das Organisieren von Arbeitsprozessen – vor Ort. Im Home Office geht das nicht. <br />In „das Leben, das Universum und der ganze Rest“, den 3. Band von „Per Anhalter durch die Galaxis“, werden „verzichtbare“ Berufsgruppen wie Friseure oder Telefondesinfizierer von ihrem überbevölkerten Heimatplaneten als Kundschafter auf die prähistorische Erde vorgeschickt und dann prompt vergessen, so dass diese mit den Dinosauriern aussterben. <br />Dort kann ich mir das Pärchen aus dem Film auch gut vorstellen. <br /><br /><b>Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und: <br />„I`m so bored with the USA. But what can I do?“</b></span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-84890028238717227332024-02-28T15:53:00.006+01:002024-02-28T15:53:51.129+01:00Uncle Fester: grad gelesen Februar 2024<span style="font-family: arial;"><b>Peter F. Hamilton - Fallen Dragon Zyklus</b><br />Dieser ca. 20 Jahre alte Dreiteiler wurde vom Bellé Epoque Verlag letztes oder vorletztes Jahr wieder aufgelegt. Jahrelang war er nicht erhältlich gewesen und nun für mich als alten Hamilton-Fan natürlich Pflichtprogramm. <br />Lawrence Newton ist Sergeant eines Platoons in der Privatarmee des intergalaktischen Konzerns Zantiu-Braun. Dieser führt auf den von Zantiu-Braun finanzierten Kolonialplaneten sogenannte Gewinnrealisierungsmissionen durch. Die Platoons dienen hierbei der Einschüchterung der Kolonisten, während andere Mitarbeiter des Konzerns Rohstoffe und andere Wertschätze einsammeln. <br />Die Kolonisten wehren sich nur äußerst selten, zu übermächtig sind die Platoons dank ihrer kugelsicheren und hitzebeständigen Skinsuits von Zantiu-Braun. Hamilton ist ein britischer Autor, man erkennt hier unschwer die Parallelen zum Kolonialismus des britischen Empire des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. <br />Thallspring ist einer dieser Planeten, auf dem dank Terraforming große Teile des Planeten derart entwickelt werden konnten, dass die Lebensqualität der der Erde in nichts nachsteht. Hier vermutet Lawrence einen großen Schatz, den er bei einer früheren Mission gesehen zu haben glaubte. Desillusioniert vom Vorgehen seiner Company will er den Schatz für sich statt für Zantiu-Braun sichern, sein Platoon ist eingeweiht und will ebenfalls profitieren. <br />Die Motive von Lawrence kommen im Laufe der Romane allerdings erst so nach und nach ans Licht. In längeren Passagen bekommen wir einen Blick in Kindheit und Jugendzeit von Lawrence auf einem anderen Kolonialplaneten namens Amethi geboten. <br />Als Sohn eines leitenden Managers der Kompanie, welche den Planeten erschlossen hatte, genießt Lorenz eine beschützte Kindheit, träumt aber von Reisen zu entfernten Planeten. Um den Jungen etwas „aufzuheitern", besorgt ihm sein Vater eine Prostituierte namens Roselyn, welche sich tatsächlich in Lawrence verliebt. Als Lawrence nach etlichen Monaten die Farce endlich durchschaut, ist er derart enttäuscht, dass er den Planeten verlässt und sich als Söldner bei Zantiu-Braun verdingt. <br />In den weiteren Zwischengeschichten wiederum erfahren wir nach und nach, das Lawrence von dem brutalen Vorgehen bei den Gewinnrealisierungsmissionen angewidert ist und irgendwann den Entschluss fasst, seinen „Schnitt" zu machen, um auf seinen Heimatplaneten zurückzukehren. Denn eins wird auf all den Seiten deutlich: Lawrence hat mit seiner wilden Flucht von Amethi einen Fehler gemacht. Er hätte Roselyn niemals verlassen dürfen. <br />Denise ist eine weitere Hauptperson dieser Geschichte. Aufgewachsen in einer geheimnisvollen Kommune auf Thallspring, arbeitet sie als Kindergärtnerin im Touristenort Memu Bay. Und so ganz nebenbei leitet sie die Widerstandsgruppe gegen Zantiu-Braun, welche lediglich aus drei Personen sowie einigen Helfern besteht. <br />Das Platoon von Lawrence soll in Memu Bay nebenbei für Ordnung sorgen. Aber so nach und nach werden die Mitglieder des Platoons durch die Widerstandsgruppe ausgeschaltet. Mit den letzten drei noch lebenden Mitgliedern seines Platoons bricht Lawrence irgendwann zum Showdown auf. <br />Der große Gegenspieler von Lawrence ist Simon Roderick, ein Ermittler von Zantiu-Braun, der dank mehrerer Klone immer dort erscheint, wo die Action ist. Dadurch bleibt er Lawrence auf den Fersen und kommt der Widerstandsbewegung von Denise auf die Schliche. Das ganze kulminiert im Showdown in einem fernen Sternensystem. <br />Kommen wir nun noch zum gefallenen Drachen. Dieses titelspendende Alien war tausende Jahre vorher auf Thallspring gestrandet, aber nur ein Bruchstück und damit unvollständiges Wesen. Die Hippie Kommune von Denise (alles Frauen) bewacht dieses Alien, welches sich dafür mit der Preisgabe von Nanotechnologie revanchiert. <br />Dies ist der wahre Schatz, hinter dem Lawrence als auch Simon Roderick her sind. Erst im dritten und letzten Band offenbart sich die Geschichte dieser Alien Rasse. <br />In längeren Passagen hatte Denise den Kindern die Geschichte des Ringimperiums erzählt. Dies diente der Erziehung der Kinder und beinhaltete in Wirklichkeit die Geschichte der Vorfahren der Aliens. Diese hatten sich vor dem Ende ihrer Existenz digitalisiert und in steinförmige Stücke transformiert. <br />Als die dank Nanotechnologie mit Superkräften ausgestattete Denise Lawrence gefangen nehmen kann, erkennt der nun eingeweihte Lawrence endlich die moralische Verwerflichkeit seines Vorhabens, da die Aliens nur zu gern bereit sind, ihr überragendes Wissen mit allen Menschen bedingungslos zu teilen. Dies würde auch die Gewinnrealisierungskampagnen von Zantiu-Braun überflüssig machen können. <br />Lawrence hilft Denise und dem Alien bei der Flucht vom Planeten und organisiert den Flug in ein weit entferntes Sternensystem. Simon Roderick ist ihnen dabei stets auf den Fersen. Nach einem kleinen Scharmützel haben alle was sie wollen. Das Alien Bruchstück ist zu Hause bei seiner Familie, Denise kehrt nach Thallspring zurück und Lawrence begibt sich auf die Reise zu seinem Heimatplaneten Amethi, um sich mit Roselyn auszusöhnen. <br />Beide nehmen das Wissen über die Nanotechnologie mit sich. Auch zwei Klone von Simon Roderick erhalten dieses Wissen. Einer, um Zantiu-Braun noch stärker werden zu lassen und einer, um die ganze Welt daran teilhaben lassen zu können. Wer wird sich durchsetzen? <br />Wir alle hoffen, der letztere. Denn das ist die Quintessenz des gesamten Roman-Zyklus: Der seit Jahren vorherrschende und überbordete Neoliberalismus einer Maggie Thatcher muss eingedämmt werden, damit die Menschheit in Frieden leben kann. Dies ist die Moral, welches in die reale Welt abstrahlen sollte. <br />Hamilton hat hier einen politischen wie kritischen Roman geschrieben und die Kritiker hatten dies übersehen. Dies ist sicherlich dem Umstand geschuldet, das Science Fiction Literatur in Kritikerkreisen immer noch nicht ernst genommen wird. Anfang des Jahrtausends geschrieben, ist dieser Roman-Zyklus 20 Jahre später trotz einiger Längen aktueller denn je. Also unbedingt lesen.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-71085517321777800182024-02-23T19:43:00.001+01:002024-02-23T19:43:00.250+01:00Warum spielt denn der Poldi nicht?<span style="font-family: arial;"><b>27 </b><br />Nach dem Frühstück klingelte es. Wie erwartet, kam der Rewe Lieferservice vorbei. Meine Löwin hatte dort noch Mittwochabend ihre erste Bestellung losgelassen. Jetzt stand ein junger Mann in Rewe Klamotten vor unserer Tür und schleppte die Tüten samt Kiste mit Deit zu uns in den zweiten Stock hoch. <br />Preise wie im Laden, prompter Service innerhalb des anvisierten Zeitfensters und der Einkauf wird in die Wohnung gebracht. Topp, wir waren restlos begeistert. Ein guter Tipp von Ulli und der Katze, etwas Tipp gab es auch für den freundlichen Mitarbeiter. <br />Meine Löwin ruhte noch etwas über Mittag, während ich ihre Geschenke einpackte. Fluchend, weil es wie üblich zu Problemen mit dem Geschenkpapier, der Schere und vor allem dem Tesafilm gab. Das kennen wir natürlich alle, deshalb Schwamm drüber. <br />Nachmittags brachte ich meine Liebste zur Lymphdrainage. Mein Auftrag für die Wartezeit sah vor, dass ich für sie bei Media Markt nach einer neuen Tastatur Ausschau hielt. Zugegebenermaßen war dies mein Vorschlag gewesen. Ihre alte Tastatur funktioniert nicht mehr richtig, denn der Nano Receiver mag zwar eine Reichweite von x Metern haben, aber durch ihren fetten Holzschreibtisch haben die Strahlen keine Chance. <br />Als ich das Problem zwei Media Markt Mitarbeitern schilderte, schauten sie mich nur ungläubig an. Ihre Blicke sagten: "Der Idiot. Der hat ja gar keine Ahnung." Ich dachte über die beiden Arschgeigen nicht weiter nach und verabschiedete mich freundlich. Mit meiner Löwin versuchte ich es dann bei Selgros. <br />Dort fuhren wir nach der Lymphdrainage noch hin, um Fleisch für ihren morgigen Geburtstag zu holen. Eine Logitech Tastatur mit Kabel statt Wireless für 15 Öcken sollte ihr Problem beheben können. Zu Hause gab es noch eine Folge Bosch - die Serie wird immer besser. Dazu vertilgten wir die restlichen Brötchen und dann war es so langsam Zeit für den Vorbericht. <br />Das 2. Viertelfinale also. Wales gegen Belgien oder auch "the Dragons"gegen die "Rode Duivels". Die Drachen gegen die roten Teufel. Heute Abend mit Olli Welke und Olli Kahn, dazu Holger Stanislawski, bitte zeig uns noch etwas von der Videowand zur Einleitung. <br />Nach der üblichen Hofberichterstattung aus dem deutschen Trainingslager, was meine Löwin und mich wie üblich nervte, kamen endlich die Informationen zum heutigen Spiel. Stanislawski erklärte uns die dicht gestaffelte Abwehr der Waliser und wie schwer sie zu überwinden sei. Da warten wir dann doch mal ab, was den Belgiern dazu einfällt. <br />Der Spielort Lille befindet sich etwa 15 km hinter der belgischen Grenze. Der Reporter sprach von 150.000 Belgiern, die über die Grenze zum Spiel gekommen wären. Die ganze Stadt war voll mit euphorisierten Belgiern, die das Spiel auf dem Marktplatz in Lille im Public Viewing sehen wollten. Das Stadion fasst ja auch nur knapp 45.000 Zuschauer. <br />Ein paar Waliser waren allerdings auch noch da, stimmgewaltig sangen sie ihren Song im Stadion, der davon handelt, das sie bitte nicht nach Hause fahren müssen. Sie wollen nicht zur Arbeit, sie wollen bleiben und Bier trinken. Obwohl sie zahlenmäßig den belgischen Fans unterlegen waren, konnten sie sich deutlicher artikulieren. Bei den belgischen Fans fielen mir noch 3 Fans mit Schlumpfkappen auf, sehr gute Optik. <br />Die Belgier waren gehandicapt. In der Viererkette fehlten zwei Mann. Der eine war nach der 2. gelben Karte gesperrt, der andere hatte sich im Abschlusstraining verletzt. Die gesamte linke Seite der Abwehr fiel damit aus, zwei 21jährige, darunter der Bruder von Lukaku, sollten es richten. Zum Glück für die Belgier konnte Hazard spielen, er hatte nur eine leichte Verletzung gehabt. <br />Die haushoch favorisierten Belgier starteten fulminant. Sie kombinierten gefällig und trugen ihre Angriffe schwungvoll vor. In der 13. Minute legte Hazard den Ball quer zu Nainggolan, der aus über 20 Metern den Ball volley nahm und ihn links oben im Waliser Tor versenkte. Der Torwart war noch mit seinen Fingerspitzen dran. Eine etwas bessere Reaktionszeit und er hätte den Ball abwehren können. Eine Zehntelsekunde hätte da gereicht. <br />Meine Löwin und ich sahen nun schwarz für die von uns geliebten Waliser. Jetzt mussten sie kommen und würden den Belgiern dadurch die Räume zum Kontern öffnen. Das ist die bevorzugte Spielweise der Belgier. Aber es kam anders. <br />Die Waliser spielten sich ruhig und überlegt die Bälle zu. In dieser Phase hatten sie über 60% Ballbesitz. Die Belgier störten sie nicht konsequent genug, weil sie einfach nur abwarteten und wohl auf Ballverluste durch Fehlpässe der Waliser warteten. Doch Wales tat ihnen den Gefallen nicht, im Gegenteil. Nach 30 Minuten gab der Schiri eine Ecke für Wales. <br />Der Reporter wunderte sich noch, das 4 Waliser auf einem Haufen am Elfmeterpunkt auf den Eckball warteten. Das ganze erinnerte tatsächlich an eine Reihe beim Rugby, das hatte der Reporter gut erkannt. Eine witzige Variante, habe ich so schon lange nicht mehr gesehen. Der Ball kam nach innen, die 4 Spieler liefen auseinander und die belgischen Gegenspieler irrten umher. Der nach diesem Trick vollkommen freistehende Kapitän Williams nickte den Ball humorlos ins rechte Toreck. Da war er, der mittlerweile verdiente Ausgleich für die lauffreudigen Waliser, die bis zur Halbzeit das aktivere Team blieben. <br />Die Belgier hatten sich nach dem Führungstreffer unverständlicherweise den Schneid abkaufen lassen. Ihre linke Abwehrseite war durch die beiden neuen Spieler extrem wackelig, was den Waliser natürlich nicht verborgen geblieben war.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-52293842942826543332024-02-18T22:31:00.006+01:002024-02-18T22:31:48.027+01:00Hartmudo: Superwumms<span style="font-family: arial;"><b>16 </b><br />Die Brötchen wurden stilgerecht in einem Bastkörbchen serviert. Wurst, Käse und Marmelade wurden hingegen auf einer Etagiere kredenzt. Begleitet wurde das Ganze von den liebevollen Erklärungen der Wirtin, die aber nun wirklich mit extrem viel Herzblut bei der Sache war. <br />Während unseres Frühstücks blieb der Gastraum angenehm leer, es verirrte sich lediglich ein anderes Pärchen an diesen heimeligen Ort. Was mich dann doch verwundert hatte, denn hier wurde keine Aldi-Aufreißware serviert. Im übrigen vermisste ich die gemütliche Bahnhofs Atmosphäre so mancher Bäckerei Cafés in keinster Weise, im Gegenteil. <br />Die modern wirkenden Holzstühle mit weißen Bezügen kontrastierten hervorragend mit den kleinen Deckchen und den Blümchen auf den dunklen Holztischen. Ich denke, dass dieses Frühstück zwei Tage vorher an unseren Kennenlerntag angemessen gewesen wäre. Und dann entdeckten wir noch diesen Flyer mit einem schönen Event im Panorama Café. <br />Am Dienstag in der Folgewoche veranstalteten die Betreiber anlässlich des Valentinstages ein besonderes Frühstück; Eine Voranmeldung wurde erbeten. Da hatten wir doch gleich die passende Aktion für unseren Tag mit Dora und Herbert am Dienstag in der Folgewoche gefunden. <br />Nach dem Frühstück hielten wir uns auch nicht mehr lange in Gifhorn auf und wir begaben uns auf den Rückweg. An der Schwedenkanzel in Veltenhof legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp für einen Spaziergang ein. Die Wiesen dort waren mir bis dato gänzlich unbekannt gewesen, da fühlte ich mich, wie so häufig in jenen Tagen, wie in einer mir unbekannten Stadt. <br />Achtsam nahm ich die Atmosphäre in mir auf, das wirkte sich positiv auf mein Stimmungsbild aus. Dass ich dies erst Monate später hatte erkennen können, war schon in Ordnung gewesen. Abends ergab sich das übliche Bild aus Angstanfällen, Serie gucken zur Beruhigung und der Kampf ums Einschlafen nach der Buchlektüre. <br />Samstag, 11. Februar. Nach einem kurzen Frühstück, welches zu mir zu nehmen immer noch Probleme bereitete, hatten wir um 9.30 Uhr gleich wieder einen Termin: Das Outlet-Center in Wolfsburg mit unseren Freunden Mary und Charles. <br />Pünktlich holten uns beide ab und erneut war ich ob des Termins, dieser willkommenen Ablenkung von den tristen Tagen ohne wirkliche Aufgaben mit viel zu viel Zeit zum Grübeln, guter Laune und unterhielt mich schon auf der Fahrt angeregt mit meinen Mitstreitern. <br />An jenem trüben und nasskalten Wintertag waren wir ganz früh dran gewesen - quasi zur Ladenöffnungszeit - und Charles ergatterte einen Parkplatz direkt am Outlet-Center. Für Charles und mich war es keine Überraschung - unsere Frauen zeigten sich in der gewohnten Shoppinglaune. <br />Bei Lindt und Storck waren wir selbstverständlich auch „on Fire", doch ansonsten ließen wir unsere Frauen gerne allein umherziehen und setzten uns alsbald in das Café. War wohl ein Starbucks; ein Laden, den ich normalerweise meide wie der Teufel das Weihwasser. <br />Die verkaufen eigentlich ungenießbaren Kaffee, der lediglich durch verschiedene „Flavour" genießbar ist. Da Charles und ich so neumodischen Krams ablehnend gegenüber stehen und lieber nen guten alten Pott Kaffee schätzen, war ein Cappuccino das Getränk unserer Wahl. Das ist noch o.k., aber Haselnussaroma oder ähnliche Sirups gehen gar nicht. <br />Die Amis und die zahlreichen Jugendlichen im Starbucks des Outlets sind leider stark degeneriert, die merken doch nichts mehr. <br />Schließlich hatten unsere Frauen alsbald alles abgeklappert, so dass wir in der Wolfsburger Fußgängerzone noch ein Ristorante - Pizza! - aufsuchen konnten. Fürs Protokoll: Das Essen hatte keinen bleibenden Eindruck hinterlassen können. <br />Natürlich gehörte ein Besuch in der Einkaufspassage der Innenstadt als Abrundung dieses Ausflugs dazu. Mithin eine Aktion, auf die Charles und ich gut hätten verzichten können. Das sagt „Mann" dann so und läuft trotzdem immer wieder mit. Das Leben an sich ist halt ein Mysterium und reich an Widersprüchen. Was ja auch das Schöne daran ist. Da ist es doch Quatsch, Angst vor dem nächtlichen Schlaf zu haben. Schade, dass ich im Februar diese Gedanken nicht entwickeln konnte. <br />Am frühen Nachmittag waren meine Löwin und ich wieder zu Hause und hatten noch eine Aktion vor der Nase: H. G. Butzko um 20.00 Uhr in der Brunsviga. Einer der etwas bekannteren politischen Kabarettisten, wenn auch nicht eins der ganz großen Schwergewichte. Die Karten hatte ich uns wohl zu Weihnachten geschenkt. <br />Das passte ja auch gut zu unserem Kennenlerntag. Dunkel erinnere ich mich, dass wir mit Bus und Straßenbahn in die Brunsviga gefahren waren. Ohne weitere Mitstreiter durften wir einen hervorragend aufgelegten Butzko erleben, der sich wohltuend unaufgeregt zur da immer noch grassierenden Corona Hysterie äußerte. <br />Zu der Zeit standen sich ja Befürworter und Gegner von Coronaschutzmaßnahmen unversöhnlich, mitunter gar hasserfüllt, gegenüber. Mir selber hatten die Streiten um diese Thematik zwei Jahre lang sehr viel Stress bereitet, weil ich mich dermaßen stark in das Thema hineingesteigert hatte und ja auch jede Woche bei den Montagsspaziergängen dabei war, dass ich oft aggressiv in Diskussionen reagierte. <br />Zusätzlicher Stress im Job und (eher seltener) im privaten Bereich hielt meinen Puls häufig genug bei hoher Drehzahl. Und ich Dummerchen fand das auch noch geil, weil ich es ja „rausließ". Stattdessen hätte ich mich besser zurücklehnen und zurücknehmen sollen. Oder bei der Schwedenkanzel spazieren gehen. <br />H.G. Butzko: Er nahm nicht direkt eine Position gegen die Corona Maßnahmen ein, sondern eher indirekt, indem er sich bewusst sachlich zum Thema äußerte. Er zeigte Verständnis für beide Seiten, ließ aber dankenswerterweise kein gutes Haar an all den Leuten, welche kein Problem darin sahen, Grundrechte außer Kraft zu setzen. <br />Genau meine Meinung, ich war begeistert gewesen. Butzko bot keine Schenkelklopfer, sondern regte eher zum Nachdenken an. Dies zu einer Zeit, in der Künstler schon aus dem TV entfernt wurden, weil sie als Coronaleugner dank kritischer Äußerungen verleumdet wurden. Hut ab, dass Butzko noch einen Arsch in der Hose hat. <br />Gutgelaunt fuhren wir nach Hause und ich freute mich tatsächlich schon auf meinen Termin am Montag beim Neurologen, der mich psychologisch unterstützen sollte. Ich sah meine Leidenszeit schon zu Ende gehen. Da war also Licht am Ende des Tunnels.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-43752605544229399422024-02-09T19:34:00.001+01:002024-02-09T19:34:00.140+01:00Contramann: kurz gesehen im Februar<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEij3NQsaQ3DlkLzDuvNq6xzdQg47oSsSIYNsMDAdJBsdiKuXa4freYpZ5q7La3ooVuxS2TnV5dbgrRaiW0cLOU0Nr7ANHkxR74Dr6HkU8iSYrneDigNxgIwe0llJYURFRZsnMOuRHjVkJXD2tI-DBqO3wzoMh5Ws-r4bo6UtFSyGO9WGQuKHANJnxWr12Wk/s256/Contramann.jpg.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="256" data-original-width="155" height="256" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEij3NQsaQ3DlkLzDuvNq6xzdQg47oSsSIYNsMDAdJBsdiKuXa4freYpZ5q7La3ooVuxS2TnV5dbgrRaiW0cLOU0Nr7ANHkxR74Dr6HkU8iSYrneDigNxgIwe0llJYURFRZsnMOuRHjVkJXD2tI-DBqO3wzoMh5Ws-r4bo6UtFSyGO9WGQuKHANJnxWr12Wk/s1600/Contramann.jpg.png" width="155" /></a></div><div><a href="https://www.manova.news/artikel/moralische-beissreflexe" style="font-family: arial;">https://www.manova.news/artikel/moralische-beissreflexe</a></div><span style="font-family: arial;">Im Oktober 2021 war Gil Ofarim angeblich von einem Hotelangestellten in Leipzig antisemitisch beleidigt worden. Es dauerte nicht lange, bis sich viele angesprochen fühlten und sich mit Gil Ofarim solidarisch erklärten. Insbesondere „der Ostdeutsche“ an sich saß als notorisch rechtsaffin geltend auf der moralischen Anklagebank des Mainstreams. <br />Im November 2023 musste Gil Ofarim vor Gericht eingestehen, dass er gelogen hatte. Lächerliche 5320,- € betrug seine Strafe. Die eifrigen Unterstützer von Ofarim 2 Jahre zuvor blieben auch zum weit überwiegenden Teil stumm - erbärmlich und ein Zeichen für die Verdorbenheit vieler Prominenter des heutigen Medienalltags. <br />Die damals vermeintlich engagierte Kritik stellte sich somit im Nachhinein als Hetze dar - auch gerade gegen den „Ostler“ an sich. Es erfolgte keine Entschuldigung der damals vor Wut schnaubenden Unterstützer von Ofarim. Wundert sich da noch jemand, wenn sich mehr und mehr Menschen von Politik und Medien verraten fühlen? <br /><br /><a href="https://www.telepolis.de/features/Virale-Rede-Israel-hat-etwas-gesagt-das-Sie-alle-erschaudern-lassen-sollte-9578444.html?seite=all">https://www.telepolis.de/features/Virale-Rede-Israel-hat-etwas-gesagt-das-Sie-alle-erschaudern-lassen-sollte-9578444.html?seite=all</a> <br />Die Rede der palästinensischen UN Diplomatin Nada Tarbush ist alles, was man zum Feldzug der israelischen Armee im Gaza Streifen lesen muss. Diskussionen mit Befürwortern des israelischen Rachefeldzugs sind überflüssig. Mit ein bisschen Nachdenken kann man dies selbst aus den deutschen Leitmedien herausarbeiten. Viele wollen dies aber gar nicht, die plappern nur blind die Kommentare in den Nachrichten nach. <br />Ich habe das oft genug im Job erlebt: „Man könnte ja Schwierigkeiten bekommen.“ <br />So war und ist der Deutsche halt. <br /><br /><a href="https://www.welt.de/debatte/kommentare/article249335956/Olaf-Scholz-Neujahrsansprache-Die-depressive-Utopie-des-Kanzlers.html">https://www.welt.de/debatte/kommentare/article249335956/Olaf-Scholz-Neujahrsansprache-Die-depressive-Utopie-des-Kanzlers.html</a> <br />Schön herausgearbeitet. Es war ja auch eine erbärmliche Neujahrsansprache des Bundeskanzlers gewesen - inklusive der dreisten Lüge, Putin hätte „uns den Gashahn abgedreht.“ <br />Leider funktioniert der Link nicht (mehr), weil hinter der Bezahlschranke. Aber das Putin „uns“ den Gashahn zugedreht hatte, ist in der Neujahrsansprache deutlich zu vernehmen. Nun kann man sich ja auf den Standpunkt stellen, dass Deutschland aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine richtigerweise auf russisches Gas verzichtet habe (von Habeck 2022 propagiert). <br />Doch die Lüge, das Putin, der seit 2 Jahren ständig das Angebot der Gaslieferung an Deutschland über die eine noch intakte Leitung von Nord Stream wie Sauerbier trotz aller Sanktionen erneuert, die Gaslieferung eingestellt hätte, wird von den Mainstreammedien nicht einmal thematisiert. <br />Man hätte das ja „umdeuten“ können, aber lieber schweigt man es tot. Leider wohl eine gute Methode, da die meisten Mitbürger mittlerweile wohl unter „betreutem Denken“ stehen. <br /><br /><a href="https://www.neulandrebellen.de/2024/01/nicht-der-streikende-ist-erpresserisch-sondern-die-situation-in-der-er-streikt/">https://www.neulandrebellen.de/2024/01/nicht-der-streikende-ist-erpresserisch-sondern-die-situation-in-der-er-streikt/</a> <br />Das hat Roberto De Lapuente gut herausgearbeitet: Da verteidigen wir die westlichen Werte mit Waffenlieferungen an die Ukraine - also auch „unsere Freiheit“. Aber wehe, wir nutzen unsere Freiheit - das in der Verfassung garantierte Demonstrationsrecht - in Form des Streikes! Da sind diese gleich wieder von den Rechten unterwandert. <br />Ich kann dieses Totschlagargument nicht mehr hören. Kaum kommt einmal Kritik an der Berliner Blase in irgendeiner Form auf, dann sind die Protestierenden - ob Bauern, ob Zugführer - rechtsaffin und sicherlich von Putin gesteuert. <br />In der Schule wurden mir die Vorteile der Demokratie gegenüber autoritären Systemen anders erklärt. Denn die Kritik an Regierungsmaßnahmen als faschistisch bzw. staatszersetzend zu bezeichnen, ist ein klassisches Merkmal autoritärer Systeme. <br />Nun halte ich unsere Staatsform nicht für autoritär, die Verfassung hat den notwendigen Schutz von Minderheiten in den Grundrechten implementiert. Leider wollen anscheinend viele Mitbürger die Ausgrenzung einzelner Gruppen erreichen, was man an den von gewerkschafts- und SPDnahen Organisationen organisierten Massendemonstrationen gegen die AfD Ende Januar leicht erkennen kann. <br />Denn entweder ist die AfD rechtsaffin und zusätzlich verfassungsfeindlich, dann kann man sie über das Verfassungsgericht verbieten lassen. Das ist aktuell aber gar nicht geplant. Was also soll das Ganze? <br /><br /><a href="https://www.rationalgalerie.de/home/klaus-schwab-pfeift">https://www.rationalgalerie.de/home/klaus-schwab-pfeift</a> <br />Larry Fink von Blackrock wusste auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos Mitte Januar zu berichten: <br />„Ich bin überzeugt, wenn der Krieg in der Ukraine vorbei ist, wird das Kapital ins Land fließen. Diejenigen, die an den Kapitalismus glauben, werden Geld in der Ukraine anlegen“ <br />Das hörte natürlich der ebenfalls anwesende Selenskij gern. Dem ukrainischen Volk gehört zwar gar nichts mehr, aber für die Rendite westlicher Finanzjongleure werden sie gern für einen der niedrigsten Mindestlöhne Europas (Russland und Moldawien sind noch schlechter) arbeiten. Werden dann zwar dank des Krieges nicht mehr so viele Ukrainer dort sein, aber vielleicht gehen die Flüchtlinge ja gerne zurück, um ihr Land für 1,21 €/Stunde wieder aufzubauen. <br />Beim Weltwirtschaftsforum treffen sich politische Schwergewichte - zumeist ehemalige Young Global Leaders wie Habeck, Baerbock und Söder - und die Konzernbosse, die das „Eintrittsgeld“ von bis zu 900.000 € gerne zahlen. <br />Und es ist sicherlich nur eine böswillige Verschwörungstheorie, dass dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit die politischen Weichen gestellt werden, welche die Rendite großer Konzerne sichert. Im Zweifelsfall müssen Bürger- und Arbeitnehmerrechte eben hintenan stehen oder zur Not geschliffen werden. <br /><br /><b>Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und: <br />„I`m so bored with the USA. But what can I do?“ </b><br /></span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-76560025853720087822024-02-03T19:05:00.002+01:002024-02-03T19:05:26.127+01:00Hartmudo: Superwumms<span style="font-family: arial;"><b>15 </b><br />Gerade im Februar war ich viel unterwegs gewesen, nicht nur mit Charles, dafür häufig alleine. Der Rekord jedenfalls datiert mit 16161 Schritten vom Walk um den Ölper See am 3. Februar. Auch wenn ich tagsüber sehr häufig spazieren gegangen war, gab es noch andere angenehme und unangenehme Aktionen zu bewältigen. <br />Machen wir also kalendarisch weiter und kommen zum… <br />Dienstag, 7. Februar. Phils Geburtstag zwei Tage zuvor ist leider an mir förmlich vorbeigerauscht, denn ich habe leider kein Erinnerungen daran. Nur, dass wir bei uns zu Hause mit einem schönen Kartenspielabend gefeiert hatten und Candela ebenfalls anwesend gewesen war. Dienstag, der 7: Es war mal wieder Zeit für einen Besuch bei meinem HNO gewesen. <br />Diesmal stellte er bei mir Polypen und eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung fest. Das leicht cortisonhaltige Nasenspray gab es on top. Das nehme ich bis heute immer noch - oder habe ich jetzt ein anderes? Ich weiß es schon gar nicht mehr. <br />Was ich ebenfalls nicht mehr weiß und leider auch nicht rekonstruieren kann, ist das Essen an jenem Abend - oder war es mittags? Ich habe da dieses Foto in meiner Galerie des Smartphones gefunden und kann es nicht mehr zuordnen. <br />Dazu sollte man wissen, dass meine Löwin und ich jedes Jahr am 8. Februar traditionell unseren Kennenlerntag feiern. Dieses Jahr feierten wir aus verständlichen Gründen leider nicht. Keine Reise, kein Theater- oder Kinobesuch und eben überhaupt nichts am 8. Februar. Warten wir also aufs nächste Jahr, da setzen wir diese schöne Tradition fort. <br />Der nächste Stopp auf unserer Zeitreise ist… <br />Freitag, 10. Februar. Der Tag startete schon früh um die Ecke mit dem Termin 7.10 Uhr bei der Krankengymnastik Kreisel. Dank dieses zeitigen Termins war ich an dem Tag schon ganz früh in annehmbarer Verfassung gewesen. <br />Der kurze Weg an der frischen Luft zur Roggenmühle und zurück vertrieb meine apathische Morgenstimmung, zumal meine Löwin und ich an diesem Tag eine besonders schöne Aktion geplant hatten: Der Gmyrek Werksverkauf in Gifhorn! <br />Dort hatten wir vor ein paar Jahren ein zünftiges Frühstück erleben dürfen. In dem äußerst ungemütlichen Verkaufsraum befand sich auch ein Stand des wirklich guten Wolfsburger Bäckers Caldera. Dessen Brötchen in Kombination mit dem Mett von Gmyrek oder einem heißen Heidewürstchen... einfach nur lecker. <br />Nun, um es kurz zu machen: Der triste Verkaufsraum hatte sich nur in einem Punkt verändert. Der Stand von Caldera war nicht mehr da und deshalb fiel das von mir ersehnte Frühstück leider aus. Glücklicherweise entdeckte ich eine schöne Alternative mit dem Panoramacafe im alten und ehrwürdigen Wasserturm. <br />Dorthin setzten wir uns in Bewegung, nicht ohne vorher einige Spezialitäten der besten Industrieschlachterei der Region einzukaufen. Die Eintracht-Stadion Bratwurst, die Heidewürstchen oder auch die dicken Bratwürste in ihren unterschiedlichen Geschmacksrichtungen sind auf jeden Fall extrem lecker.<br />Ganz leicht abseits von der Braunschweiger Straße, der großen Durchgangsstraße von Gifhorn, gelegen, befindet sich das Panoramacafe im obersten Stockwerk des um 1910 gebauten Wasserturms. Dieser runde Turm ist denkmalgeschützt und wohl ca. 30 Meter hoch - genaueres habe ich auf die Schnelle nicht eruieren können. <br />Das Café befindet sich im obersten Stockwerk und ist lediglich über einen Fahrstuhl zu erreichen. Und deshalb riefen wir das Cafe auch vor unserem Besuch an, um nicht vor verschlossenen Türen verweilen zu müssen. Zu unserer großen Freude hatten sie an diesem Tag geöffnet. Schnell gingen wir vom Parkplatz den kleinen Hügel bis zum Außenfahrstuhl hinauf, um dann dort feststellen zu müssen, dass der Fahrstuhl sich nicht in Richtung Erdgeschoss in Bewegung setzen wollte. <br />Erst nach einem erneuten Anruf im Café (die Besitzerin hatte vergessen, die Klingel zu aktivieren), kam die Kabine endlich in Schweiß. Dankbar betraten wir den Fahrstuhl - selbst ich verspürte inzwischen ein gewisses Hungergefühl. Der gläserne Fahrstuhl vermittelte uns beim Hochfahren ins vierte Stockwerk einen schönen Blick auf Gifhorn. <br />Nicht so beeindruckend wie vom Empire State Building bei unserer Hochzeitsreise 15 Jahre zuvor, aber immerhin. Über einen kurzen Zwischengang, welcher mit allerlei Krüsch geschmückt war, betraten wir den kreisrunden Gastraum und wurden von der Wirtin zu einem schönen Tisch am Fenster geleitet. <br />Sozusagen eine Außenkabine, um es für Aida-Reisende verständlich zu machen. Ganz in der Mitte befand sich der Tresen/ die Theke sowie die Wendeltreppe hinunter zu Küche und Toilette. Um diesen Mittelpunkt waren die zweisitzigen „Innenkabinen" drapiert. Kurz und knapp zusammengefasst: So richtig scheiße gemütlich. <br />Die rührigen Betreiber - ein Ehepaar, etwas älter als wir und bekennende Liebhaber der französischen Küche - konnten uns nur eine Frühstücksvariation anbieten. Beeindruckt von der angenehmen Atmosphäre war uns das aber egal. <br />Zwei Brötchen, Wurst, Käse, Butter und Marmelade, Kaffee und eine Schale Rührei - passt! Das Besondere daran, was die Betreiber uns auch ausführlich erklärten, war die Qualität der einzelnen Komponenten. <br />Wurst und Käse kamen aus Frankreich, die Marmeladen selbstgemacht und die Teiglinge der Brötchen wurden aus Österreich importiert und frisch aufbereitet. Wer mich kennt, weiß, welchen hohen Stellenwert ich der Qualität von Brötchen beimesse. <br />Und dann wurden weitere Brötchen doch tatsächlich auf Nachfrage noch nachgeliefert. Dazu der „Geschmack von früher", da gerate ich auch jetzt wieder ins Schwärmen. Meine Laune besserte sich zusehends, ich hatte fast schon einen enthusiastischen Schub.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-57114454396517821572024-01-29T19:23:00.000+01:002024-01-29T19:23:05.804+01:00Uncle Fester: grad gelesen Januar 2024<span style="font-family: arial;"><b>Karsten Dusse - Achtsam morden am Rande der Welt</b><br />Der dritte Band der Reihe und besser als der vorherige Teil. Damit steht fest, dass ich die Teile 4 und 5 auch noch lesen werde.<br />Björn Diemel feiert seinen Geburtstag mit dem Führungsstab seiner kriminellen Vereinigung. Es ist sein Fünfundvierzigster - was ihm sichtlich peinlich ist. Deshalb verheimlicht er den Geburtstag vor seinen Mitarbeitern und tarnt die Feier als Geschäftsessen im Edelrestaurant im 23. Stock eines 5 Sterne Hotels. <br />Als eine von Diemels Mitarbeiterinnen der Abteilung Prostitution in diesem Hotel von einem chinesischen Geschäftsmann ungebührlich belästigt wird, eilen seine Ressortleiter Waffenhandel und Sicherheit der Dame zu Hilfe. Den Rest des Abends verbringt der Chinese dank ausgehärtetem Bauschaum statt Sprühsahne im Arsch im Krankenhaus. <br />Und um Björns Geburtstag so richtig abzurunden, saßen seine Exfrau Katharina und ihr neuer Freund Heiko ebenfalls im Restaurant - an einem anderen Tisch. Heiko hatte Katharina einen Heiratsantrag gemacht. Dies juckte Björn dank seines Achtsamkeitstrainings nicht sonderlich, obwohl er den extrem eifersüchtigen Heiko bereits als „Olaf den Schneemann" kannte. <br />Zu guter Letzt schrottet er besoffen sein Auto, weil er nicht im Hotel schlafen wollte. Ausgerechnet Katharina und Heiko hatten das Zimmer nebenan gehabt. Kurze Zeit später taucht er bei seinem Therapeuten Jochen Breitner auf, der ihm prompt eine Midlife Crisis diagnostiziert. Und die Lösung hat Jochen Breitner auch schon parat: Pilgern auf dem Jakobsweg! <br />Die ganzen Vorurteile über über die Pilger und das Pilgern - jetzt war Björn Diemel selber unterwegs. Auf dem Jakobsweg in Nordspanien freundet er sich mit Roland an; Evi und Kladdy sind weitere Mitwanderer. <br />Diese drei sind am Zielort Santiago de Compostela bereits gestorben. Roland und Evi als Kollateralschaden von Attentatsversuchen auf Björn, Kladdy dank eines Remplers von Björn während des Stierkampf-Rennens in Pamplona. <br />Björn überlegte fieberhaft, wer der Attentäter sein könnte. Eigentlich kam dafür nur der Chinese mit dem Bauschaum in Betracht, doch am Ende erfolgte die eigentlich schon zu erwartende Wendung. Der wohl immer noch koksende Heiko war der Übeltäter; in der letzten Szene am Kreuz von Compostela wird dieser passenderweise von Katharina abgeknallt. <br />Offensichtlich hatte es sich mit der Hochzeit erledigt. Erwähnenswert ist noch, dass Heiko sein Geld als Faktenchecker verdient hatte. Die Kritik an solch üblen Charakteren a la „Zentrum liberale Moderne" ist ab Seite 173 zwar kurz, aber treffend. <br />Nicht zuletzt deshalb habe ich Björn Diemel wieder in mein Herz geschlossen. Eine schön schräge Lektüre, die meinen eigenen Weg zur Achtsamkeit gut befeuern tut. <br /><br /><b>Andreas Brandhorst - Splitter der Zeit</b><br />Braucht dieser Mann Geld? Schon wieder ein neuer Roman von Brandhorst. Und erneut umspannt er Milliarden von Jahren - bis zum Ende der Zeit. Hierbei ist der Unterschied zu „Ruf der Unendlichkeit", dass die Handlung überwiegend zu Zeiten spielt, in der die Menschheit noch nicht untergegangen ist. <br />Und auch in diesem Roman befindet sich die Menschheit in einem Jahrhunderte dauernden Krieg gegen Aliens. Die insektoiden Honta - Heinleins Starship Troopers lassen grüßen - sind ihren menschlichen Kontrahenten nicht nur körperlich überlegen. Sie scheinen auch jegliches taktische Manöver der Menschen voraussehen zu können und drängen die Menschen demzufolge immer weiter in die Defensive. <br />Eine Niederlage und Auslöschung der Menschheit ist vorprogrammiert. Hier kommt unser Held Cameron ins Spiel, der im dreiunddreißigsten Jahrhundert bei der Zerstörung seines Heimatplaneten Harkonia durch die Honta seine Mutter verliert und vom Kommandanten Grindel adoptiert wird. <br />Zusammen mit anderen überlebenden Kindern von Harkonia, darunter die etwas jüngere Kora, bildet Grindel Cameron zum Krieger aus. Während Cameron im Laufe der Jahre bei den Bodentruppen im Kampf gegen die Honta im Dienstrang immer weiter aufsteigt, steuert Kora im Kampf ganze Gruppen von Klonen mittels Virtuell Reality. <br />Und so ganz nebenbei zeigt Kora Cameron, wie Frau und Mann zusammen im Bett Spaß haben können. Doch nach und nach sterben Camerons Wegbegleiter bei diversen Abwehrkämpfen gegen die Honta, irgendwann eben auch Kora. <br />Urplötzlich eröffnet sich mit der Gefangenname der Hontakönigin Mrarl die Möglichkeit, bis an das Ende der Zeit zu reisen. Zusammen mit dem Simulacrum Hudson, einem nur wenige Zentimeter großen Mini-Menschen, erreichen Mrarl und Cameron nach einigen Irrwegen den letzten noch existierenden Planeten kurz vor dem Zusammenbruch des Universums. <br />Hier nun hat Cameron die Chance, die scheinbar feststehende Geschichte des Universums umzuschreiben. Denn von diesem Ort aus hatte Mror, ein Brutgeschwister von Mrarl, die komplette Geschichte des Universums in seinen Träumen umgeschrieben. <br />So wurden aus den friedliebenden Honta unerbittliche Krieger, welche nicht nur die Menschheit ausgerottet hatten. Hudson zündet die Bombe, Mrarl opfert ihr Leben und Cameron übernimmt die Position des Träumers anstelle von Mror. <br />Cameron ordnet die Splitter der Zeit nach Belieben. Honta und Menschen existieren friedlich nebeneinander und Cameron reitet mit seiner Kora in den Sonnenuntergang. <br />Brandhorst hat es mal wieder geschafft, viele kleine Geschichten zu einem großen Ganzen zu formen. So muss Science-Fiction sein: Alle paar Seiten lauert eine neue Welt und am Ende fügen sich alle Teile des Puzzles zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammen. <br />Auch aus Deutschland kommt mittlerweile hervorragende Science Fiction Literatur, welche verstärkt von den Verlagen verlegt wird. Als Folge fehlen die Übersetzer Angloamerikanischer Autoren, von denen längst nicht mehr alle Romane und Zyklen übersetzt werden. Ist ja auch irgendwie schade.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-68219679122085841492024-01-23T19:38:00.001+01:002024-01-23T19:38:00.141+01:00Warum spielt denn der Poldi nicht?<span style="font-family: arial;"><b>26 </b><br />Ricardo Quaresma, mein Lieblingsspieler der Portugiesen und mal wieder kurz vor Ende der regulären Spielzeit eingewechselt, machte das 5:3 im Elfmeterschießen, Endstand damit 6:4 für Portugal - perfekt. Und auch wenn alle Medien behaupten, das keine Mannschaft es verdient gehabt hätte, behaupte ich das Gegenteil. <br />Portugal steht jetzt ohne einen einzigen Sieg nach 90 Minuten im Halbfinale der EM, das gab es noch nie. Und die Leistung der Mannschaft wird im Fernsehen wie im Kicker konsequent runtergemacht. Was wollt ihr eigentlich? Von Anfang der 80er Jahre bis zum WM Turnier 2006 spielte schließlich unser Team einen grauenhaften und lediglich am Ergebnis orientierten Fußball, von Ausnahmen mal abgesehen. <br />Ob bei WM oder EM, einige Spiele - als Beispiel hier der Sieg gegen die USA im Viertelfinale der WM 2002 - wurden nur mit Glück bzw. unverdient gewonnen. Trainer wie Berti Vogts, Sir Erich Ribbeck oder auch Rudi Völker stehen für den Schlafwagenfußball, den heute halt die Portugiesen spielen. Also was beschwert ihr Euch? <br />Wunderschön als Abschluss des Abends war dann die Szene, als Pepe mit seinen beiden kleinen Töchtern über den Platz lief. Der freundlich lächelnde Mann, der liebevoll mit seinen Töchtern spielte und der jüngeren noch die Schnürsenkel zuband, kann doch nicht derselbe Pepe sein, der immer so aussieht, als ob er auf dem Friedhof arbeitet und knallhart in die Zweikämpfe geht. Ein schönes Bild, das mich für die Gurkerei beider Teams entschädigte. <br />Die Polen hatten sich verzockt und sind deshalb zu Recht draußen. Portugal wartet nun auf den Sieger des Freitagsspiels Wales gegen Belgien. Da bin ich mal gespannt. Egal gegen wen Ronaldo und Co antreten müssen, ich sehe gute Chancen fürs Endspiel. <br /><br /><b>Fr. 1. Juli </b><br />Schon um 7.00 Uhr stand ich auf, weil ich nicht mehr liegen konnte. Dies ausgerechnet an meinem Urlaubstag! Da war meine Löwin schon lange wach und hatte die Datei abgearbeitet. Sie schrieb gerade noch eine Mail an ihren Chef und war eben fertig geworden. Das passte genau, denn ich musste jetzt nur noch die Papiere zurück in ihre Firma bringen. Auf dem Rückweg würde ich noch Brötchen mitbringen. <br />10 Minuten vor Acht fuhr ich auf das Firmengelände. DJ Ötzi kam mir auf dem kurzen Weg zur Eingangstür von der anderen Seite entgegen. Er war, so gesehen, zu spät zur Arbeit erschienen. Lächelnd sprach ich ihn an: "Hallo DJ Ötzi, Du kommst zu spät. Anders als ich, denn ich arbeite hier ja nicht und bringe bloß die Sachen vorbei." <br />DJ Ötzi war gut drauf und antwortete gewohnt lässig. "Was heißt hier zu spät? Ich war gestern bis 18.00 Uhr da." <br />Darauf ging ich nicht ein, denn gestern hatte ich auch noch bis 18.00 Uhr wie jeden Donnerstag gearbeitet und am Ende noch die Aufregung mit den beiden syrischen Kindern, die ohne Eltern in Salzgitter sind. Das konnte ich in 15 Minuten nicht lösen, es blieb nur Zeit, um alles zu kopieren und den Onkel der beiden Jungs für den nächsten Dienstag einzuladen. Bis dahin werde ich die Angelegenheit für die beiden zu deren Zufriedenheit geklärt bekommen, vorher brauche ich allerdings noch Informationen seitens meines Teamleiters. <br />So wünschte ich DJ Ötzi einen schönen Tag, ebenso den beiden Frauen in der Buchhaltung, die mir die Mappe mit den Papieren abnahmen. Beste Grüße, beste Genesungswünsche und schon war ich wieder weg und dachte sofort an die Brötchen. Wo holte ich sie jetzt am besten her? Bei Meyer auf der Berliner? Schlecht anzufahren, fiel also aus. <br />Der Dampfbäcker Zelder in Querum oder Bienrode macht auch tolle Brötchen, aber ich wollte ehrlich gesagt noch in einen Supermarkt. Meine Löwin wollte ich nicht allzu lange warten lassen und deshalb arbeitete es in meinem Gehirn fieberhaft, bis ich mich nach bald 2 km Fahrt endlich entschieden hatte. Manchmal bin ich halt planvoll planlos. <br />Bei Netto in Bienrode griff ich zu einem Billigbrie und dem beliebten Frischkäsering. Eine Braunschweiger Mettwurst von Brennecke durfte es ebenfalls noch sein. Im Eingangsbereich des Netto Marktes ist praktischerweise ein Steinecke-Bäcker vorgelagert. Passend zur EM verkaufen sie dort die 11er Tüte: 11 runde Brötchen im Fußballlook zu 2,90 €. Da musste ich doch einfach zugreifen. <br />Zu Hause angekommen, war meine Löwin sofort mit der richtigen Ansage unterwegs. "Wo bleibst Du denn so lange? Ich habe mir schon eine Kleinigkeit gemacht." <br />Sie kann nicht eine kurze Zeit lang hungern. Das meine ich jetzt nicht zynisch, denn wegen der Diabetes unterzuckert sie leicht. Da muss sie schnell etwas essen, sonst geht es ihr richtig dreckig. Sie merkt dies immer da dran, dass ihre Laune richtig in den Keller geht. Aber es war nur ein Knäckebrot mit Tomaten und Schnittlauch, weil sie sich - wie ich auch - unbändig aufs Frühstück freute. <br />Schnell deckte ich den Tisch ein und stellte unsere Videoanlage an. Es war wieder Zeit für Lord Brett Sinclair und Danny Wilde. Die 2 Schwerenöter fanden bei einem Ausflug in Schottland eine Formel zur Herstellung eines billigen Treibstoffs, ohne Öl. Erdölkonzerne, die Russen und der ehemalige Partner des Erfinders, ein Grieche im Rollstuhl, versuchten an die Formel zu kommen. Aber die Tochter des ermordeten Erfinders war der Schlüssel. <br />Den Schluss bekamen wir leider nicht mehr mit, da die Folge mittendrin abbrach. Ein Fehler in der DVD? Egal, wahrscheinlich hat die Tochter die Formel vernichtet, weil die Menschheit dafür noch nicht reif ist. Die Serie ist von 1971/72, da sah die Welt noch anders aus.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-14025799985992410522024-01-18T22:52:00.001+01:002024-01-18T22:52:24.645+01:00Hartmudo: Superwumms<span style="font-family: arial;"><b>14 </b><br />Zu Hause angekommen, lief wieder das übliche Programm. Vielleicht schaffte ich es noch, mit meiner Löwin ein oder zwei Partien „Take Five" zu spielen, das war es dann aber auch schon gewesen. Als es dunkel wurde, war meine Angst vor der Angst, nachts wieder nicht durchschlafen zu können, allgegenwärtig. <br />Dank der Schlaftabletten klappte dies zwar zufriedenstellend, doch morgens fühlte ich mich nach dem Aufwachen immer hundemüde und wie ausgeschissen. Zweifelsohne befand ich mich in einem Strudel, der mich mit zunehmender Dauer immer weiter nach unten zog. Ich schaffte es nicht, einen Halt zu finden, um mich selbst herausziehen zu können.<br />Freitag, 03. Februar. Ein weiterer Wintertag, an dem die Sonne über einem wolkenfreien Himmel voller Kraft strahlte. Was kann es da noch Schöneres geben, als sich kurz vor 9.00 Uhr zu einen Termin bei seinem HNO-Arzt zu begeben und sich dort die übliche Predigt zur Umsetzung eines gesünderen Lebenswandels anzuhören? <br />Richtig, ein längerer Spaziergang mit einem guten Freund. Endlich hatte ich mich mit Charles zu einem Walk verabredet. Der war ja gerade frisch zum Rentner avanciert und konnte genau wie ich etwas Abwechslung gebrauchen. Liebevoll bereitete er seiner Frau Diana, die leider noch erwerbstätig war, ein Mittagessen zu. Irgendwann zwischen 1:30 Uhr und 2 Uhr lief ich bei ihm auf und schon konnte es losgehen. <br />Bislang hatten wir uns fast ausschließlich übe die glorreiche Eintracht und unser jeweiliges familiäre Umfeld unterhalten. Doch auf diesem und vielen weiteren Spaziergängen, welche wir in den folgenden Wochen unternehmen sollten, kamen wir uns näher als jemals zuvor. Nein, Ihr Dussel! Nicht sexuell, sondern mental. <br />Das galt ebenso für die Walks mit Pocke, aber eins nach dem andern. An diesem 3. Februar nahmen Charles und ich das Ringgleis fusswärts in östlicher Richtung in Angriff, normalerweise eine meiner liebsten Radstrecken. <br />Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Luft klar und frisch war. Dazu schien die Sonne bereits sehr intensiv mit vereinzelten weißen Wölkchen. Ich hatte gehofft, dass wir es bis zum großen Edeka Görge an der Hamburger Straße schaffen könnten, aber weit gefehlt. Denn als wir an der Uferstraße angekommen waren, entschieden wir uns spontan dazu, den Ölper See zu umrunden. Uns beiden tat der Spaziergang sichtlich gut, die Gespräche taten ihr Übriges. <br />Charles hatte ich bislang eher als stillen Vertreter der Menschheit kennengelernt. Er ist halt nicht so eine Quasselstrippe wie Meinereiner. Zu meiner Schande muss ich zusätzlich gestehen, dass ich Charles in der Vergangenheit häufig Unrecht getan hatte. Charles hatte in seinen jüngeren Jahren bereits so Einiges erlebt. <br />Aber er geht damit nicht hausieren und wirkt deshalb für „Uneingeweihte" etwas still. Bei mir verhält es sich zugegebenermaßen etwas anders. Ich erzähle (bei guter Laune) sehr gerne von meinen Erlebnissen als junger Erwachsener. Von all den guten Konzerten, wilden Parties und sonstigen Besäufnissen. <br />Typisch dürfte da mein Spruch „5 Gramm die Woche" (und danach abschätzig abwinken) sein. Resümierend möchte ich meinen, dass wir an diesem Nachmittag mehr voneinander kennengelernt hatten als in all den Jahren zuvor. Liegt das an unseren Frauen, die sonst zumeist anwesend waren und uns nicht zur Ruhekommen ließen? Wohl kaum - eher war ein jeweils fehlerhaftes Bild vom Gegenüber der Grund gewesen. <br />Und die mit zunehmenden Alters verstärkte Neigung, die Neugier für seine Mitmenschen zu verlieren. Man hat ja schon alles gesehen, oder wie? Diese Einstellung war und ist (leider) bei mir 100prozentig vorhanden. Charles möchte ich dies nicht zwingend unterstellen, auch wenn sich dies so liest. <br />Auf einer der vielen Parkbänke legten wir ein Päuschen ein und gingen anschließend weiter. Es klingt sicherlich abgedroschen, doch an diesem Nachmittag fühlte ich mich richtig gut und vor allem befreit. All meine negativen Gedanken und Ängste konnte ich vergessen. Ich lachte viel und schien gar einem Flashback (5 Gramm die Woche) zu erliegen. <br />Doch leider ging auch dieser Spaziergang irgendwann zu Ende. Ich brachte Charles sogar noch bis zu seinem Haus, bloß um den schönen Nachmittag zu verlängern. Den ich spürte schon, dass mich am Abend meine Ängste über den erhöhten Puls wieder quälen würden. So geschah es dann auch, aber die Hoffnung auf eine Besserung meines Zustandes blieb nicht zuletzt dank dieses Nachmittags am Leben. <br />Über den auslaufenden Winter und den Frühling hindurch konnten wir unsere Spaziergänge am Nachmittag verstetigen. So landeten wir z.B. bei unserem zweiten Spaziergang im Siedlerheim in der Kälberwiese. <br />An und für sich wollten wir dort lediglich eine Kaffeepause einlegen, aber ich verspeiste dort dann doch eine Kleinigkeit. Es war wohl irgendetwas mit Rührei - nicht gerade die typisch syrische Küche, welche zu der Zeit im Siedlerheim angeboten wurde. <br />Normalerweise hätte ich Charles keinen vorgekaut, aber auch im Februar fühlte ich mich morgens nach dem Aufstehen zumeist noch schlapp und so richtig antriebsarm. Das Frühstück, egal ob Brot oder Müsli, musste ich mir beim Gucken unserer Serie förmlich reinquälen. Mir ging es dann immer erst im Laufe eines Vormittags etwas besser; ein richtiges Hungergefühl stellte sich ergo frühestens am späten Nachmittag ein. <br />Beim Spaziergang mit Charles ging es mir an diesem Tag gleich so richtig gut, daher verspeiste ich das Rührei mit Genuss. Im Übrigen hatte es leicht genieselt, deshalb war unser Walk an diesem Tag reichlich kurz geraten gewesen. An anderen Tagen wiederum hatte ich immer meine 10000 Schritte geschafft gehabt.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-67928180959571739372024-01-09T09:56:00.001+01:002024-01-09T09:56:00.146+01:00Contramann: kurz gesehen im Januar<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgESuUiNY3zhBMdUEhjweBcAQr9hPuhan9ZlZ0YYzXZIkvHnbjSh7G8MMt1TQlhwqAzmeFs882N8k-AFrkIjahsK9Z-hHbEw8-X4Tng6eIE_1yKPO-HzAT7JTFnt7-lk9B9cdP_pzuCg0x09yktn4MHz72-YcQ6pYdQgGApZH39E8UvyUJkx0n04fcLu1m2/s816/012ikea1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="612" data-original-width="816" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgESuUiNY3zhBMdUEhjweBcAQr9hPuhan9ZlZ0YYzXZIkvHnbjSh7G8MMt1TQlhwqAzmeFs882N8k-AFrkIjahsK9Z-hHbEw8-X4Tng6eIE_1yKPO-HzAT7JTFnt7-lk9B9cdP_pzuCg0x09yktn4MHz72-YcQ6pYdQgGApZH39E8UvyUJkx0n04fcLu1m2/s320/012ikea1.jpg" width="320" /></a></div><span style="font-family: arial;"><a href="https://www.manova.news/artikel/der-corona-tinnitus">https://www.manova.news/artikel/der-corona-tinnitus</a> <br />Die letzten 4 Jahre und die bis heute nachwirkenden Folgen. Sehr lesenswert, gerade zum Start ins neue Jahr. <br />Die bislang immer noch unzulängliche Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen hat die Spaltung unserer Gesellschaft nur oberflächlich gekittet; darunter brodelt es. Misstrauen, wohin man schaut. Gegenüber Institutionen, handelnden Personen, unter Verwandten und Freunden… <br />Dies ist nicht mehr die Gesellschaft, für die ich mich engagieren möchte. Aber vielleicht kann ich mich über dieses Jahr damit aussöhnen. Arrangiert habe ich mich schon letztes Jahr. <br /><br /><a href="https://taz.de/DFB-Sportdirektor-Voeller-bei-Nius/!5971475/">https://taz.de/DFB-Sportdirektor-Voeller-bei-Nius/!5971475/</a> <br />Das Bashing von missliebigen Meinungen (oder Personen?) wird immer schlimmer. Merken die bei der TAZ noch was? Tante Käthe hatte Waldemar Hartmann (Weißbier-Waldi) ein Interview auf dem Online Portal NiUS gegeben. <br />Laut Wikipedia ist NiUS rechtspopulistisch und rechtskonservativ. Diese Charakterisierung traf schon vor 50 Jahren auf die Bild Zeitung zu. So hat auch der ehemalige Bild Chefredakteur Julian Reichelt eine Kolumne auf NiUS. Nicht schön, aber nun auch wirklich nichts Besonderes. <br />Doch die Woken von der TAZ können das nicht so stehen lassen. Der Kolumnist Andreas Rüttenauer ist schon seit Ewigkeiten bei der TAZ und hat die Chance gesehen, jetzt mal ordentlich draufhauen zu können. Dass NiUS in seinen Augen rassistisch ist, ok. Das Rüttenauer (ein ehemaliger Kabarettist) aber im übelsten Bild-Zeitungsjargon draufhaut, zeigt erneut wieder, dass „wir“ uns mittlerweile mehr von den selbsternannten Antifaschisten vorsehen müssen. Die merken ihren eigenen Faschismus (mal die Definition von Faschismus lesen, bitte) nicht. <br />Ansonsten, Rüttenauer: Es gibt nur ein‘ Rudi Völler! <br /><br /><a href="https://www.neulandrebellen.de/2023/12/allzeit-gute-fahrt-claus-weselsky/">https://www.neulandrebellen.de/2023/12/allzeit-gute-fahrt-claus-weselsky/</a> <br />Noch so eine unliebsame Person: Gewerkschaftsboss Claus Weselsky. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, übrigens ein CDU Mitglied aus Sachsen, hatte die Republik schon vor Jahren dank hoher Streikbereitschaft in Angst und Schrecken versetzt. Entsprechend negativ wurde er in den großen Medien dargestellt. <br />Dieses Jahr geht er endlich in Rente und dann kann auch der deutsche Michel, der sich ja bekanntlich seit über 100 Jahren gerne verarschen lässt, aufatmen. Der Quertreiber ist weg und endlich können Gewerkschaftler und Arbeitgeber wieder in Ruhe über 1 oder 2 Prozent Lohnerhöhung diskutieren. <br />Natürlich immer die Wirtschaftslage im Blick, heißt: Zunächst einmal muss die Rendite stimmen. Und ansonsten „war einfach nicht mehr drin.“ Wacht auf, Arbeitnehmer. Euer Wohlverhalten wurde noch nie belohnt. <br /><br /><a href="https://overton-magazin.de/top-story/kein-herz-fuer-palaestinensische-kinder-bei-springer-und-zdf/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kein-herz-fuer-palaestinensische-kinder-bei-springer-und-zdf">https://overton-magazin.de/top-story/kein-herz-fuer-palaestinensische-kinder-bei-springer-und-zdf/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kein-herz-fuer-palaestinensische-kinder-bei-springer-und-zdf</a> <br />Samstag, 9. Dezember: Über die Mattscheibe lief im ZDF die große Samstagabend Show „Ein Herz für Kinder“. In der Benefiz Veranstaltung wird mit Unterstützung zahlreicher Prominenter Geld für arme und kranke Kinder eingesammelt. Auch Politiker wie Lauterbach, Ricarda Lang oder Markus aus Bayern machten mit. <br />Aus aktuellem Anlass hätte es sich gehört, das Geld vordringlich für die Kinder im Gaza-Streifen zu sammeln. So dachte ich Dummerchen. Natürlich weit gefehlt, das hätte man ja antisemitisch auslegen können. Und natürlich unsere Solidarität mit dem Staat Israel, der unseligen deutschen Geschichte wegen. <br />Ja, genau deswegen ist deutsche Kritik an der Politik des Staates Israel Pflicht. Guten Freunden, die Scheiße bauen, hilft man am Besten mit Kritik, damit diese ihre Fehler korrigieren können. Und eben nicht mit blinder Solidarität. Kenne ich so zumindest aus meinem Freundeskreis. <br />Merken die beim ZDF noch was? <br /><br /><a href="https://www.welt.de/politik/ausland/article249050670/Rund-70-Politiker-und-Historiker-kritisieren-Ukraine-Kurs-der-Bundesregierung.html">https://www.welt.de/politik/ausland/article249050670/Rund-70-Politiker-und-Historiker-kritisieren-Ukraine-Kurs-der-Bundesregierung.html</a> <br />Als ich die Überschrift las, dachte ich, die 70 Leute würden sich für ein Ende der Militärunterstützung für die Ukraine stark machen und sich für eine diplomatische Beendigung des Konflikts engagieren. Ich Dummerchen - wir sind hier bei Welt-Online. <br />Und natürlich Anton Hofreiter vorneweg. Der sollte sich erst mal die Haare schneiden, bevor er den Stahlhelm aufsetzt. <br /><br /><b>Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und: <br />„I`m so bored with the USA. But what can I do?“ </b><br /><br /> <br /><br /> <br /></span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-73402486112536634282024-01-04T00:30:00.001+01:002024-01-04T00:30:00.135+01:00Hartmudo: Besser als letztes Jahr<span style="font-family: arial;">Heute vor genau einem Jahr bin ich mit dem Kopf auf das Straßenpflaster geknallt. Die Folgen davon haben mich letztes Jahr auf Schritt und Tritt begleitet, auch wenn die schwersten Folgeerscheinungen eher schon älter waren, sprich lange vorher in mir „gebrodelt" hatten und ich dies jahrelang unter Verschluss gehalten hatte. <br />Das machen wir Menschen in der Regel zwar immer so, aber dank des Unfalls hatte sich bei mir das Ventil geöffnet. Seitdem analysiere ich meine Ängste und Sorgen auch mit Hilfe einer Spezialistin, auch wenn diese erst in der Adventszeit aktiv werden konnte. <br />Bereits vor dem Unfall hatten mich gerade die Themen Corona Virus und Ukraine Konflikt sehr stark beschäftigt. Richtig gestresst hatten mich allerdings ausufernde Diskussionen mit Kollegen und auch Freunden, da ich in beiden Themen eine gewohnt stark regierungskritische Meinung vertreten hatte. Weil Leitmedien und selbst die Regierung Leute mit abweichender Meinung gerne mal ins „rechte Lager" verortet hatten, groovten sich selbst Kollegen und Freunde auf diese Richtung ein. <br />Irgendwann in 2022 war ich zwar endlich so weit, dass ich fruchtlosen Diskussionen mit dem „Mainstream" wegen des unnötig entstehenden Stresses aus dem Weg ging, aber gerade diese Flucht wurmte mich sehr. Mittlerweile ernte ich durch meine Zurückhaltung in hitzigen politischen Diskussionen erste Früchte. <br />Diesbezüglich war es durchaus hilfreich, dass ich endlich erkannt habe, dass ich die Meinung Andersdenkender auch wirklich akzeptiere. Ändern kann ich sowieso niemanden. Sich gegenseitig anzupflaumen ist halt nicht hilfreich im menschlichen Miteinander. Mantramäßig mache ich mir dies in kritischen Situationen immer häufiger bewusst. Wenn das so weitergeht, kann ich da bald selber Kurse geben. <br />Zu den eben genannten Stimmungskillern kam der übliche Stress des Alltags - also Beruf und Freizeitstress. Dies geht uns ja allen so; deshalb wünsche ich jedem, den ich kenne, dass dies für ihn/sie auch in Zukunft so bleiben möge und sich eben nicht aufgrund eines schockartigen Erlebnisses wie bei mir Bahn bricht und dann vom ganzen schönen Lebensbild die rosarote Brille abnimmt. <br />Denn da sollten wir uns alle nichts vormachen: Das Unschöne, Hässliche schieben wir alle nur zu gern nach hinten und schließen es weg. Möge der Schlüssel nie gefunden werden. <br />Als Konsequenz aus all den Ängsten und depressiven Verstimmungen ergab sich für mich die Notwendigkeit, in meinem Lebensstil etwas zu ändern. In meiner Rekonvaleszenz in dem ersten Drittel des letzten Jahres hatte ich mir vor dem Schlafengehen eine Routine angewöhnt, welche ich bis heute nicht missen möchte. <br />So schaue ich vor der Nachtruhe mindestens eine Folge einer Serie auf Netflix & Co, danach lege ich mich schon einmal hin und lese noch eine knappe halbe Stunde, ehe ich das Licht ausschalte. Daraus ergibt sich eine Verzögerung der Nachtruhe von über einer Stunde, welche zu einem späteren Aufstehen und damit auch Arbeitsbeginn führt. <br />Ich bin bis heute felsenfest davon überzeugt, dass die Stressmische aus wenig Schlaf und knapper Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Salzgitter vor einem Jahr wesentlich zu dem Unfall beigetragen hatte. <br />Und tatsächlich finde ich mittlerweile morgens am Bahnhof noch die Zeit, mir einen Milchkaffee zu ziehen und anschließend im Büro aufzulaufen. Dies dank der Home Office Regelung nunmehr lediglich an drei Tagen die Woche, aus denen aber nach und nach bei Krankheits- oder Urlaubsvertretungen schon einmal 4 Tage werden können. <br />War ich hierüber anfangs noch äußerst erzürnt, so habe ich mich nach einer längeren Phase der Empörung wieder beruhigt und damit abgefunden. Hier geht die dienstliche Notwendigkeit selbstverständlich vor, zumindest diesbezüglich habe ich meinen inneren Schweinehund in den Griff bekommen können. <br />Doch logischerweise ergibt sich aus dem späteren Arbeitsbeginn ein Nachteil, an dem ich noch arbeiten muss. Die Rede ist hier von nachmittäglichen Aktivitäten wie Fahrradfahren und vor allen Dingen dem wöchentlichen Schwimmengehen mit Pocke, welches ich in der zweiten Hälfte des letzten Jahres stark vermisst hatte. <br />2022 gingen Pocke und ich immer am Mittwoch gegen halb Zwei ins Wasser, da war ich dann auch immer gegen 16 Uhr zu Hause gewesen. Nachdem ich letztes Jahr ab Mai wieder im normalen Arbeitsprozess gestanden hatte, „genoss“ ich seitdem jeden Mittwoch vormittags Arzttermine, für die ich das Homeoffice jeweils unterbrechen musste. <br />Dadurch bin ich mittwochs stellenweise bis 17 Uhr an den Schreibtisch gefesselt. Montags, besser noch Dienstags kurz nach 16 Uhr sollte hier die Lösung sein. Das werde ich mit Pocke noch einmal abklären und dann sollten wir loslegen können. <br />Last but not least habe ich mich beim Schreiben für den Blog seit Mitte letzten Jahres etwas zurückgenommen. Solltest du diesen Blog regelmäßig verfolgen, hattest du das sicherlich schon bemerkt. Auch diese Maßnahme hat erheblich zu meiner Stressreduzierung beigetragen. <br />Summa summarum möchte ich abschließend feststellen, dass es mir jetzt, ein Jahr nach meinem Unfall, sogar besser geht als zuvor. Mental zumindest, am Sport muss ich dieses Jahr endlich wieder arbeiten.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-3177056480484270162023-12-29T15:10:00.000+01:002023-12-29T15:10:05.922+01:00Uncle Fester: grad gelesen Dezember 2023<span style="font-family: arial;"><b>Frank Goosen - Sweet Dreams</b><br />Da isser wieder: Unser Mann aus Bochum. Rücksturz in die Achtziger ist der Untertitel dieser Sammlung von Kurzgeschichten mit Figuren, welche man aus Bücher von Goosen schon kennt. Und da Goosen auch nur fünf Jahre jünger als ich ist und wohl auch schon in den 80ern vergleichbare Neigungen verspürte - als da wären Mucke, Saufen, Fußball und Frauen (in der Reihenfolge), fühlte ich mich wie gewohnt gut unterhalten und entspannt. <br />Zum wesentlichen Wohlfühlfaktor trägt auch der flüssige und gewohnt unkomplizierte Schreibstil bei. Das Fehlen einer verkopften Intellektualität der Handlung mögen die Feuilletonisten des Spiegels oder der Zeit zwar vermissen, aber die liebevoll gezeichneten Charaktere kommen auch gut ohne aus. <br />Schon aus den früheren Erzählbänden kennen wir die Clique um Pommes, Mücke, Spüli und dem Ich-Erzähler Frank. Die permanenten Sticheleien zwischen dem konservativen Möchtegern Mösenfröhlich (danke für den Begriff, Langer) Mücke und dem verhinderten Revoluzzer Pommes bilden perfekt die damaligen (und sicher auch heutigen) Haupttypen an männlichen Charakteren ab. <br />Spüli dagegen ist eher ein zurückhaltender Typ, dessen Coming-Out allerdings noch aussteht. Die Identifikationsfigur Frank jedenfalls stellt mehr oder weniger den teilnehmenden Beobachter dar und bastelt ansonsten hauptsächlich Mixtapes auf Kassetten für die von ihm angehimmelten Mädchen zusammen. Dies natürlich hauptsächlich erfolglos, genau deshalb ist er ja die Identifikationsfigur. <br />Nun hat Goosen aktuell eine Romantriologie mit alternativen Protagonisten erschaffen. Hierin übernimmt Brocki die Rolle von Mücke, während Fränge Pommes darstellt. Förster ist Frank und Spüli ist hier nicht existent. Geschichten aus der Sturm- und Drangphase dieses Dreigestirns dürfen in diesem Band natürlich nicht fehlen, obwohl sich die Figuren schon mehr als ähneln, wie eben beschrieben. <br />Bei der Lektüre von Goosens literarischen Schaffen hatte ich bereits in der Vergangenheit den Eindruck gewonnen, das Goosen seine Jugend in seinen Werken verwurstet hatte. Möglicherweise hatte er bereits in den 80ern ein Tagebuch oder zumindest Notizen erstellt, auf deren Basis Goosen Romane und Erzählungen erstellen konnte. <br />Meine Güte, wenn ich das damals nur auch mal gemacht hätte! Denn auch ich habe ähnlich gute Geschichten zu erzählen und habe dies per H Lecter auf diesem Blog veröffentlicht, deshalb bin ich ja auch ein so großer Fan von Frank Goosen. <br />Die sprachliche Qualität von ihm, immerhin eine Hälfte von „Tresenlesen", erreiche ich leider nicht. Auf jeden Fall ist diese Zeitreise in die 80er jedem zu empfehlen, der in diesem Jahrzehnt in das Erwachsenenleben durchgestartet ist. Für mich war es jedenfalls beruhigend zu erfahren, dass es anderen - hier Frank Goosen - auch nicht besser ergangen war als mir. <br /><br /><b>Sven Pfitzenmaier - Draußen feiern die Leute</b><br />Auf dieses Buch bin ich eher zufällig gestoßen. Da der Roman irgendwo in einem Dorf zwischen Hannover, Peine und Hildesheim spielt, der Autor Pfitzenmaier in Celle geboren wurde und für diesen seinen Debütroman den Aspekte Literaturpreis 2022 erhalten hatte, sprang ich ins kalte Wasser und besorgte mir diesen Roman. <br />Nicht zuletzt der Plot hatte mich gereizt: Die drei jugendlichen Außenseiter Timo, Valerie und Richard aus einem niedersächsischen Dorf machen sich auf die Suche nach vermissten jungen Leuten aus dem ganzen Land. Ein mutiger und schriller Roman aus der Provinz wurde mir hier versprochen und am Ende in keinster Weise gehalten. <br />Nach den ersten 50 Seiten war ich bereits so genervt, dass ich den Roman eigentlich beiseite legen wollte. In der Hoffnung, dass es mit der Zeit besser werden würde, kämpfte ich mich jedoch durch die Seiten hindurch. Die mehr oder weniger mystische Story schien ja auf einen Höhepunkt an Ende hinaus zu laufen, aber nicht einmal das hat der Autor hinbekommen. <br />„Manche Sätze möchte man sich einrahmen", urteilte die FAZ. Meine ohnehin nicht hohe Meinung von Feuilletonisten der große Medien wird durch solche Aussagen nur noch bestärkt. Ob Uschmann, Goosen, Dusse oder Juli Zeh: Sätze für die Ewigkeit finden sich dort zu Hauf, da muss man nicht auf einen Neuling aus der niedersächsischen Provinz warten. <br />Wie schon erwähnt, ist das Ende des Romans besonders ärgerlich. Nicht nur, dass das Schicksal der verschwundenen Jugendlichen auch weiterhin im Dunkeln bleibt - nein. Die einzelnen Handlungsstränge fasern einfach aus, eine „Moral von der Geschicht" gibt es nicht. <br />Denn grob gesagt handelt es sich bei diesem Roman lediglich um eine modernere Version des Rattenfängers von Hameln. In einer anfangs sehr versponnenen Sprache werden Timo, Valerie und Richard vorgestellt. <br />Der Klappentext suggeriert ja ein Zusammenwirken der Drei bei der Suche nach den verschwundenen Jugendlichen, doch tatsächlich passierte dies im Roman eben nicht. Viel wichtiger für diesen Roman sind die drei russischstämmigen Hänger Dima, Danik und Dr. Dobrin, welche sich dank Einbrüchen den Wodkakonsum finanzieren und auf Druck des Dorfsheriffs den Handel mit Marihuana und Kokain beginnen. <br />Den Stoff besorgen Sie sich über den mystischen Verbrecher Rasputin, der mit Hilfe seiner Assistentin Martha die Jugendlichen einsammelt und zu einem unbekannten Ziel verschleppt. Rasputin erwähnt hierzu an einer Stelle im Roman lediglich eine Marihuana Plantage in England, nimmt diese Aussage aber kurze Zeit später zurück. <br />Anders als im Klappentext angegeben sind die drei Russen die prägnantesten Figuren dieses Romans, welche an deren Ende mit Richard auf einer Parkbank sitzen und Bier trinken. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann trinken sie noch heute. Zu wenig für einen hoch dotierten Literaturpreis, finde ich jedenfalls.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-68105094974368250672023-12-23T19:36:00.001+01:002023-12-23T19:36:00.139+01:00Warum spielt denn der Poldi nicht?<span style="font-family: arial;"><b>25 </b><br />Ich war immer noch am Grübeln ob der Bedeutung dieses Traums, als ich endlich nach einem nervigen Arbeitstag Richtung Braunschweig fuhr. Meine Löwin war gut voran gekommen und fast durch mit der Datei. Ein wenig arbeitete sie noch weiter, doch pünktlich zur Vorberichterstattung der ARD nach der Tagesschau war sie an ihrem Platz auf der Couch. <br />Jetzt konnten das erste Viertelfinale beginnen. Voller Vorfreude saßen wir vor unserem Schnuckiteller mit Käsewürfeln. <br />Polen gegen Portugal lautete die Partie. Oder auch die "Bialo-Czerwoni" gegen die "Selecao das Quinas"- nenn mich bei Spitznamen, Baby. Der Schiedsrichter Felix Brych aus München wurde schon vor dem Anpfiff von Opdenhövel und Scholli hochgelobt. Man kann es auch übertreiben, ihr Beiden. <br />Und los ging es. Nach 100 Sekunden unterschätzte der Rechtsverteidiger der Portugiesen mit Namen Cedric eine weit geschlagene Flanke der Polen. Der hohe Ball kam auf den Boden auf, sprang über den vergeblich hochspringenden Cedric hinweg zu Grosicki, dem Mann auf dem linken polnischen Flügel. Der zog bis zur Grundlinie durch und passte flach in den Strafraum zu Lewandowski, der von Pepe sträflich allein gelassen wurde und keine Mühe hatte, das Leder aus 10 Metern trotz Bedrängnis ins Tor zu ballern. <br />1:0 also und Lewandowski hatte endlich sein erstes Feldtor erzielt. Dies allerdings nur wegen des amateurhaften Fehlers von Cedric, über dessen Seite die Polen fortan hauptsächlich ihre Angriffe vortrugen, ohne allerdings nachlegen zu können gegen total konsterniert wirkende Portugiesen. Das sah sehr gut aus für die Polen. <br />Doch die Portugiesen bekamen so nach und nach das Spiel in den Griff. Nicht das sie jetzt auf volle Offensive setzten, aber vor allem der von Anfang an in die Mannschaft gerückte Renato Sanches, 18 Jahre jung und für die nächste Saison für 35 Millionen zu den Bayern gewechselt, verteilte geschickt die Bälle. So nach und nach bekam Portugal das Spiel in den Griff. <br />Nach einer halben Stunde wurde Ronaldo im gegnerischen Strafraum von Pazdan mit beiden Armen zur Seite gestoßen. Der Pfiff blieb aus, obwohl Brych nicht weit weg war. "Möglicherweise ein Elfmeter. Den könnte man geben. Da haben die Polen Glück gehabt." meinte der Reporter. Hallo? Nimm mal die Tomaten von den Augen, du Idiot. Klarer geht es doch wirklich nicht. Da hatte Brych einen Fehler gemacht. <br />Kurz danach dann doch das 1:1. Renato Sanches spielt mit Nani an der Strafraumgrenze mehr aus Verlegenheit einen Doppelpass und haut einfach mal drauf. Der noch leicht abgefälschte Ball ging unhaltbar für den polnischen Keeper ins rechte Toreck. Cristiano Ronaldo war an diesem Treffer nicht beteiligt, jubelte deshalb aber trotzdem mit. <br />In der Folge blieb Portugal das spielbestimmende Team, konnte aber auch in der zweiten Halbzeit die Polen nicht überrumpeln. Eine Unaufmerksamkeit der Polen vermochte Ronaldo nicht zu nutzen, als er nach einer schönen Flanke 4 Minuten vor Schluss vor dem polnischen Tor völlig frei stand und in ein Luftloch trat. Ein Ronaldo in Hochform hätte den Ball reingepustet, aber das ist er dieses Jahr halt nicht. <br />Der Reporter nervte noch einmal mit der Aussage, dass die Portugiesen nur auf Unentschieden spielen würden und das Tor durch Renato Sanches nicht gefallen wäre, wenn Ronaldo den Elfer zugesprochen bekommen hätte. Der Fehler von Brych war also keiner gewesen, weil nicht spielentscheidend. <br />Mann, Mann, Mann. Was für eine Lusche! Durch was qualifiziert man sich eigentlich als Fernsehreporter? Geht wohl doch mehr über die Besetzungscouch. Zur deutschen Mannschaft darf ein Reporter ruhig halten, aber ein wenig Objektivität kann ich für meine GEZ-Gebühren schon verlangen, meine ich. <br />Die Polen jedenfalls stellten in der Schlussphase jegliche Offensivbemühungen ein und verließen sich sichtbar nur auf ein Elfmeterschießen. Gegen die Schweiz hatten ja alle 5 Schützen getroffen, also vertrauten sie auch in diesem Spiel wieder drauf. <br />Vielleicht konnten sie aber auch nicht mehr und waren schon platt. Die Portugiesen hatten sich im Laufe des Spiels mehr und mehr auf die polnischen Stärken eingestellt, selbst Cedric steigerte sich deutlich und hätte fast sogar den Siegtreffer mit einem Fernschuss erzielt. <br />Dann aber waren 90 Minuten herum und meine Löwin müde. Den Rest sah ich in meiner geliebten Kemenate. Die Verlängerung an sich war gräuslich und beide Mannschaften gingen keine Risiken ein, so das es sehr zähe 30 Minuten bis zum Elfmeterschießen waren. <br />Dass der Reporter dies hauptsächlich den Portugiesen vorwarf, machte ihn in meinen Augen endgültig zur Witzfigur. Die Portugiesen suchten sicher nicht bedingungslos die Entscheidung, waren aber bis zum Schluss der Verlängerung das spielbestimmende Team. Die Polen dagegen brachten vorne gar nichts mehr zustande und warteten sichtbar auf das Elfmeterschießen. <br />Zugegebenermaßen fieberte ich mit den Portugiesen mit, zurückgelehnt in meinem bequemen Schreibtischstuhl. Alle Schützen schossen ihre Elfer vorbildlich, die Torhüter hatten keine Chance. Bis Blaszczykowski antrat und der Torwart den halbhohen Ball aus dem Eck fischen konnte. Einer ist immer der Looser....</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-11130626335404115232023-12-18T18:19:00.000+01:002023-12-18T18:19:33.983+01:00Hartmudo: Holy Church of Rock n Roll<div style="text-align: left;"><span style="font-family: arial;"><span class="tm8">Gleich zu Anfang möchte ich klarstellen, dass der Begriff Holy Church of Rock n Roll nicht meinem Gehirn entsprungen ist, sondern dem von Toddn. Entsprechende Materialien bzw.
Devotionalien könnt ihr über </span><u><a href="http://derbuchbauer.de"><span class="tm8">derbuchbauer.de</span></a></u><span class="tm8"> beziehen.<br /></span><span class="tm8">An unsere damaligen Erlebnisse denke ich auch heute noch gern zurück, obwohl ich das Ding mit der Holy Church of Rock n Roll zunächst nicht verstanden, geschweige denn
gut geheißen hatte. Erst jetzt - Anfang Dezember diesen Jahres - kam mir der Begriff wieder in den Sinn.<br /></span><span class="tm8">Aus gegebenen Anlass dachte ich über Verhalten und Einstellungen einiger Menschen in meinem Umfeld nach. Was treibt diese Menschen an? Keiner von ihnen glaubt an die Kirche;
offenbar scheint es sich bei ihnen um Atheisten zu handeln. Aber zumindest einige von ihnen fröhnen nach wie vor dem Rock 'n' Roll und beschwören dessen Lebensstil, wie immer dieser auch aussehen mag.<br /></span><span class="tm8">Ich weiß nur eins: Toddn ist einer der wenigen Menschen die ich kenne, der diesen Lebensstil tatsächlich lebt. Anders als ich oder die meisten der anderen alten Recken
hat er sich nicht in eine bürgerliche Existenz begeben.<br /></span><span class="tm8">Von mir selbst wage ich lediglich zu behaupten, dass ich in den ersten zehn Jahren meiner Tätigkeit als Beamter und Sachbearbeiter im Sozialamt mich immer noch als unangepasst
empfunden hatte, bloß weil ich ungebügelte Hemden trug. In Wirklichkeit hatte ich nur einfach keine Lust, diese zu bügeln.<br /></span><span class="tm8">Die mitleidigen Kommentare meiner Kollegen hatten mich nicht gekratzt. Und ja - ich galt als unangepasst und war, nein: bin bis heute immer noch stolz drauf. Selbst aus meiner Tätigkeit
als Raketenbauer hatte ich nie ein Hehl gemacht.<br /></span><span class="tm8">Meine Arroganz geht' sogar so weit, dass ich behaupte, dass ich in meinem persönlichen Umfeld keinen Menschen kenne, der sich im Job ähnlich unangepasst gezeigt hatte.
Allerhöchstens Uli, der nun wirklich der unangepassteste Mensch ist, den man sich nur vorstellen kann.<br /></span><span class="tm8">Kurz gesagt: Da gibt es Leute, die den Rock 'n' Roll leben. Dann noch solche, die sich mit dem System arrangiert haben, doch sich wenigstens teilweise etwas von der Unabhängigkeit
und Unangepasstheit, welches das Hauptmerkmal das Rock n' Roll Lebensstils ist, bewahrt haben. Die sogenannten Part Time Punks also.<br /></span><span class="tm8">Hierbei ist es wichtig, dazu auch zu stehen und sich eben nicht in der Freizeit als „echter“ Rock n' Roller zu präsentieren, während man in der Arbeit eine
Karriere anstrebt. Für mich nehme ich dies in Anspruch; dazu habe ich spätestens als „Ehekrüppel" herausgefunden, das eine bürgerliche Existenz eben nicht verachtenswert ist.<br /></span><span class="tm8">Dieser ganze Rock n' Roll Lebensstil ist ein großer Selbstbetrug, wenn man ihn nicht zu 100% selber lebt. In diesem Sinne: Danke Toddn, danke UMD. Und wir anderen müssen
uns da ehrlich machen.<br /></span><span class="tm8">Ja, die Holy Church of Rock 'n' Roll. Da gehen Leute noch mit 50 oder 60 auf Rockkonzerte, besuchen Festivals. Liebe Leute: Rock n' Roll ist und war immer eine Jugendkultur.
Ihr seid alte Leute. Wenn ihr euch das bewusst macht, seid ihr keine scheinheiligen Gläubigen einer Ersatzreligion namens Rock n' Roll.<br /></span><span class="tm8">Jawohl, scheinheilig wie eine Sekte oder die Zeugen Jehovas. So habe ich Leute erlebt, die bei Bemühungen um eine bürgerliche Existenz im Privatleben bei Schwierigkeiten
bzw Streitigkeiten in alte „Rock n' Roll Muster" zurückfielen, weil sie keinen Arsch in der Hose hatten, um sich ihren Problemen zu stellen.<br /></span><span class="tm8">Ironischerweise ist der „Arsch in der Hose" ein wesentliches Element des Rock n' Roll-Lebensstils. Aber nein, patziges Verhalten, zusaufen und Motörhead hören
war dann häufig die gern gewählte „Problemlösung". Dann war alles gut und man fühlte sich als Rock and Roller.<br /></span><span class="tm8">Mir selber ist das häufig genug selbst passiert. Jahre habe ich gebraucht, dieses Verhalten als Problem zu erkennen. Auch heute gelingt mir dies nicht immer. Problemen aus dem
Weg zu gehen ist halt die einfachere Lösung.<br /></span><span class="tm8">Doch die Erkenntnis, dass die Beschwörung des Rock 'n' Roll-Lifestyles als Flucht vor Problemen in der bürgerlichen Existenz eine Schwäche ist, die es zu überwinden
gilt, treibt mich mittlerweile an.<br /></span><span class="tm8">Da gehört es für mich persönlich dazu, dass über 50-jährige alte Säcke in den Devotionalien der Rock n' Roll Kultur nicht nur wie aus zur Zeit gefallen
wirken, sondern auch lächerlich aussehen. Diese Meinung habe ich sicherlich exklusiv; und Menschen, die so auf Konzerten oder sonst wo herumlaufen, finde ich nicht in ihrer Persönlichkeit lächerlich, sondern
in ihrem Gehabe.<br /></span><span class="tm8">Diese Unterscheidung ist mir wichtig, weil ich während meiner damaligen Loslösung vom Rock 'n' Roll Lifestyle gelernt habe, dass es auf die Persönlichkeit
ankommt und eben nicht auf den Style. Hinzu kommt, dass die Normalos häufig eher zum Vorbild taugen als kaputte Drogenabhängige, die außer ein bisschen Gitarre klimpern nichts weiter drauf haben, aber Millionen
scheffeln.<br /></span><span class="tm8">„Highlight" für mich ist hier der nicht drogenabhängige Campino, der zu Beginn des Ukraine Konflikts geäußert hatte, dass er heute angesichts der
russischen Aggression nicht mehr verweigern (wie seinerzeit gemacht), sondern zur Bundeswehr gehen würde.<br /> </span><span class="tm8">Nicht zuletzt solche Poser bestärken mich in meiner Sicht des Rock n' Roll Circus als Irrglauben oder Sekte. Aber keine Bange, ich ziehe Rock n' Roll nach wie vor dem
Schlager vor und werde mich auch weiterhin wohlwollend mit der Geschichte des Rock n' Roll beschäftigen. Aber als alter Sack, der ich bin, und nicht den ewigen Berufsjugendlichen bei Bedarf heraushängen zu lassen.</span></span></div>
hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-49060327221912506072023-12-06T18:44:00.000+01:002023-12-06T18:44:15.595+01:00Contramann: kurz gesehen im Dezember<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdeIIGAirGvTP-bda28Xd2MhA5cuvDhybj-6QoAefWCFGe10cfdm_hzZHXSemlwn_v8S-ASBRtzDBzIFM_-78ctK8NmqdjgihBQGtgvotjmFS2Q4XXXTPiAkRFWZbAPx9ao0Q19jvtDlQ4cJM1tA9b0q5-Vx6Tgl3d6S_r2RC1wzxZdhEDNm-kDfnptpU9/s256/Contramann.jpg.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="256" data-original-width="155" height="256" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdeIIGAirGvTP-bda28Xd2MhA5cuvDhybj-6QoAefWCFGe10cfdm_hzZHXSemlwn_v8S-ASBRtzDBzIFM_-78ctK8NmqdjgihBQGtgvotjmFS2Q4XXXTPiAkRFWZbAPx9ao0Q19jvtDlQ4cJM1tA9b0q5-Vx6Tgl3d6S_r2RC1wzxZdhEDNm-kDfnptpU9/s1600/Contramann.jpg.png" width="155" /></a></div><span style="font-family: arial;"><a href="https://overton-magazin.de/hintergrund/gesellschaft/danke-gil-ofarim/?pk_campaign=feed&pk_kwd=danke-gil-ofarim">https://overton-magazin.de/hintergrund/gesellschaft/danke-gil-ofarim/?pk_campaign=feed&pk_kwd=danke-gil-ofarim</a> <br />Hier mal ein schön bissiger Kommentar zum Urteil im Fall Gil Ofarim gegen Westin Hotel Leipzig. Hier voran, da hochaktuell. Der Fall des von behaupteten Antisemitismus betroffenen Gil Ofarim erregte vor 2 Jahren großes Aufsehen. Und sofort fanden sich seinerzeit genügend Willfährige, die den Hotelmitarbeiter (Ossi - kennt man ja, klar) sofort auf die Anklagebank setzen wollten. <br />Dabei war schon 2-3 Tage später der Antisemitismusvorwurf nicht mehr so eindeutig zu halten gewesen, das Hotel (guter Arbeitgeber) verklagte Ofarim wegen Rufmord. Nach dem jetzigen Urteil verbleibt als Skandal, dass Ofarim auch noch straffrei rausgeht. Kaum auszudenken, wenn der Hotelangestellte angeklagt worden wäre und tatsächlich von Ofarim verlangt hätte, die Kette mit dem Davidstern abzunehmen. <br />Die TAZ hätte ihn wahrscheinlich nach Guantanamo gewünscht. Aber dankenswerterweise hat Overton in diesem Artikel die üblen Hetzer noch einmal verewigt. Diese vermeintlichen Demokratiefreunde und Antifaschisten sind nämlich das genaue Gegenteil. Von den W******* hört man - also der Hotelmitarbeiter - jetzt häufig gar nichts - nicht mal eine Entschuldigung. Was für armselige kleine Geister! <br />Dies passt gerade zur momentanen Säuberung des Gaza-Streifens von Terroristen durch die israelische Armee. Bei diesem Thema, wie auch schon zuvor bei Corona oder Ukraine Konflikt, habe ich bereits die vielen Empörten in Medien, aber auch im Familien- und Freundeskreis erleben dürfen. Hinterher will keiner mehr etwas von seinen Äußerungen wissen. <br />Wie meine Eltern damals, als ich sie nach ihrer Haltung zum NS-Regime gefragt hatte. Geschichte wiederholt sich also, wenn auch unter anderen Vorzeichen. <br /><br /><a href="https://www.nachdenkseiten.de/?p=105177">https://www.nachdenkseiten.de/?p=105177</a> <br />Ein wunderbarer Beitrag zur Neuen Seidenstraße, an der sich die G7 Staaten natürlich nicht beteiligen. Dank „feministischer Außenpolitik“ beteiligt sich Deutschland nicht an dem von China angeregten Konzept und rast so offenen Auges dem wirtschaftlichen Niedergang entgegen. Schön dazu auch: <br />„Sprechen wir mit China, bekommen wir einen Flughafen; sprechen wir mit Deutschland, bekommen wir einen Vortrag“, <a href="https://www.merkur.de/politik/cosco-geopolitik-china-seidenstrasse-infrastruktur-europa-milliarden-zr-92505293.html">sagte die Chefin der Welthandelsorganisation,</a> die nigerianisch-amerikanische Ökonomin Ngozi Okonjo-Iweala, kürzlich als Gast auf der Botschafterkonferenz in Annalena Baerbocks Auswärtigem Amt. <br /><br /><a href="https://overton-magazin.de/hintergrund/wirtschaft/der-wertewesten-kommt/">https://overton-magazin.de/hintergrund/wirtschaft/der-wertewesten-kommt/</a> <br />Es ist wie seinerzeit (ab 2010) in Griechenland. Damals gewährten die EU und der IWF im Nachgang der Finanzkrise Milliardenhilfen für den hochverschuldeten griechischen Staat - unter Bedingungen natürlich. Infolgedessen konnte sich z.B. die Fraport GmbH griechische Flughäfen günstig „einsaugen“. <br />Und nun ist es für die Ukraine endlich an der Zeit, ihr korruptes System zu überwinden und die Heuschrecken und Räuberbarone der wertebasierten Ordnung ins Land zu lassen. Beispielhaft wird hier der ehemalige US-Außenminister Pompeo genannt, welcher im Verwaltungsrat vom Marktführer Mobilfunk der Ukraine - Kyivstar, einer 100prozentigen Tochter eines niederländischen Konzerns - einsteigt. <br />Jetzt lernen die Ukrainer den „Westen“ mal so richtig kennen. Aber keine Sorge um das ehemalige Staatsvermögen, liebe Ukrainer. Es ist nicht weg - es gehört nur jemand Anderen. <br /><br /><a href="https://www.telepolis.de/features/Lob-des-Streiks-Warum-Fahrgaeste-gut-ueberlegen-sollten-ob-sie-auf-die-GDL-schimpfen-9531123.html">https://www.telepolis.de/features/Lob-des-Streiks-Warum-Fahrgaeste-gut-ueberlegen-sollten-ob-sie-auf-die-GDL-schimpfen-9531123.html</a> <br />Dank zunehmender Digitalisierung und permanenter Steigerung der Produktivität sind Arbeitszeiten von 20 Stunden (so der Autor) durchaus vorstellbar. Und warum sollen dann weniger Menschen 38 oder 40 Stunden asten, während immer mehr Arbeitslose sich für ihr Nichtstun entschuldigen müssen? <br />Nein, der Bahnstreik ab Mitte November drehte sich um eine Verkürzung der Arbeitszeit und das zu Recht. Ob Ärzte, Pfleger, Handwerker oder eben auch Lokführer: Immer weniger wollen so einen stressigen Job unter den vorherrschenden Bedingungen - wie z.B. langen Arbeitszeiten - machen. Diese Menschen können sich eben nicht ins Home Office verpissen. <br />Also bleibt fair und unterstützt auch die Lokführer bei ihrem Arbeitskampf. <br /><br /><a href="https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/krieg-ist-frieden-abstand-ist-naehe-und-humanitaet-ist-hass/">https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/krieg-ist-frieden-abstand-ist-naehe-und-humanitaet-ist-hass/</a> <br />Ein treffender Kommentar zum Bashing von Greta Thunberg. Lest ihn Euch ganz durch, ich kann zum Beitrag nichts hinzufügen und belasse es bei zwei Zitaten aus diesem Kommentar: <br />„Tausende tote Menschen, darunter viele Kinder, in Gaza zu wissen, ist kein Antisemitismus. Es ist schlicht und ergreifend bloße Humanität.“ <br />„Wenn aber am Ende jeder jeden mit solchen Begriffen belegt, sind nicht alle Rechte oder Antisemiten. Im Grunde ist es gar keiner mehr, denn die Aussagekraft jener Begriffe gehen verloren, sie sind dann bloß noch Synonym für Arschloch, Idiot oder Wichser.“ <br /><br /><b>Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und: <br />„I`m so bored with the USA. But what can I do?“</b></span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-6180672142632803922023-12-04T18:36:00.006+01:002023-12-04T18:36:00.254+01:00Udorallala: Top Songs 19/?<span style="font-family: arial;"><i>Im Dudel-Radio spielen sie gerne die Hits der 70er oder 80er, doch „meine“ Hits sind da nie dabei. In loser Folge schreibe ich deshalb über einzelne Songs und warum sie so wichtig, bahnbrechend oder anders wie bedeutend sind. Für mich, für Dich, für uns alle.</i><br /><b>Ding Dong – That`s my Song</b><br /><br /><b>Killjoys - Naive</b><br />Diesen Song hatte John Peel seinerzeit in seiner zweistündigen Sendung, welche Samstags des Nächtens zwischen 2.00 und 4.00 Uhr morgens auf BFBS lief, rauf und runter gespielt. Die Single war in Deutschland nicht zu kriegen gewesen; erst viele Jahre später hatte ich sie über einen unabhängigen Versand ordern können.<br />„The great Punk Band from the Midlands“ - sprich Birmingham - konnte lediglich diese eine Single veröffentlichen. Naive war lediglich die B-Seite, eingesungen von Kevin Rowland, dem späteren Bandleader von Dexys Midnight Runners. Zu erwähnen ist noch die Bassistin Gem, die nach der kurzen Existenz der Killjoys bei Girlschool einstieg. <br />Naive beginnt mit „OneTwoThreeFour“ ohne Punkt und Komma, gefolgt von einem hammermäßigen Stakkato-Riff, ehe Kevin Rowland einsteigt. Der offensichtlich aggressive Sänger speit den Text förmlich ins Micro und nach knapp 2 Minuten ist dann bereits Schluss. Geil. Wenn ein Song Punk ist, dann dieser. Was immer jemand im Sounds oder Musik Express über diesen Musikstil sagte – hier war es zu hören.</span><div><span style="font-family: arial;"><br /></span><div><span style="font-family: arial;"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/42go3O-kcHs?si=aT270ufZSnR_5Ark" title="YouTube video player" width="560"></iframe> <br /><br /></span><div><span style="font-family: arial;">„How could this be done <br />You’re such a smiling sweetheart <br />and your sweet and pretty face <br />In such an ugly way <br />Something so beautiful <br />that everytime I look inside <br />I know that she knowsthat I’m not fond of asking <br />True or false it may be <br />She’s still out to get me“ <br />Einige Songs der Killjoys wurden am 26. Juni 1977 in den Spaceward Studios, Cambridge aufgenommen, zwei davon schafften es auf die einzige Single der Killjoys. Diese erschien am 15. Juli 1977. <br />Wie üblich schauen wir uns die dazugehörigen englischen Charts an. „So you win again“ mit Hot Chocolate auf Platz 1 - geht ja noch. Platz 4: „Ma Baker“ mit Boney M (Schau an, der ehemalige DJ aus dem Darkness). „Pretty Vacant“ von den Pistols auf der 7 und „Peaches“ mit den Stranglers auf 9 - geht doch. <br />Die Killjoys lösten sich auch schon 1978 auf. Es reichte neben der Single noch zu zwei Beiträgen auf Samplern sowie zwei Sessions bei John Peel. Anfang der 90er Jahre erschien dann tatsächlich ein Album mit sämtlichen der aufgenommenen Songs. Viel war es nicht, was die Killjoys hinterlassen hatten. <br />Rowland hatte sich wohl mit seiner Band komplett zerstritten und wandelte kurze Zeit später mit Dexys Midnight Runners auf gänzlich anderen musikalischen Pfaden. Schön ist hierbei die Legende, dass Rowland nach einem Gig der Killjoys nach Hause kam und seine Freundin mit einem anderen Kerl erwischt haben soll.<iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/TIYetH87MP4?si=_MG8R9werJih50YH&start=4" title="YouTube video player" width="560"></iframe> <br /><br /></span></div><div><span style="font-family: arial;">Gem blieb bei harten Sounds und kam ebenfalls im Musikbusiness - bei Girlschool - unter. Es ist schon erstaunlich, dass es in den Jahren 1977 und 1978 dermaßen viele Bands gab, für die es nur zu einer Single oder einem Samplerbeitrag reichte. Diese Vielfältigkeit war dann in den ach so goldenen 80ern nicht mehr vorhanden gewesen.</span><br /> </div></div></div>hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-13539229695081693732023-11-28T11:39:00.001+01:002023-11-28T11:39:00.139+01:00Uncle Fester: grad gelesen November 2023<span style="font-family: arial;"><b>Dennis E. Taylor - Außerirdisch</b><br />Ein in sich abgeschlossener Roman vom Autor des Bobiverse-Zyklus. Laut Klappentext der ultimative Mix aus Per Anhalter durch die Galaxis und Men in Black. Da muss man natürlich zugreifen und wird dann auch prompt enttäuscht. Obwohl der Roman nicht wirklich schlecht ist, aber den selbst gestellten Anspruch kann er leider nicht erfüllen. <br />Jack Kernigan ist vom MIT geflogen und lebt noch bei seinen Eltern im Kaff Dunnville, Ohio. Nun muss er für seine Eltern, die einen Lebensmittelladen führen, Lieferfahrten ausführen. Bei einer dieser Touren knallt er mit einem unsichtbaren Gegenstand zusammen, welches sich kraft des Unfalls als totes Alien entpuppt. <br />Dank einer gefundenen Vorrichtung wird das Alien sichtbar und wandert erst einmal in eine Tiefkühltruhe, bis Jack das weitere Vorgehen mit seinen Freunden Patrick und Natalie absprechen kann. Insbesondere Patrick ist wie Jack ein Science Fiction Nerd reinsten Wassers; Nat ist dagegen vernünftiger und holt die Jungs ständig auf den Boden der Tatsachen zurück. Wie im echten Leben halt. <br />Schnell wird sich die Mannschaft einig, dass man erst einmal das Raumschiff des toten Alien sucht, bevor man die Polizei einschaltet. Unweit der Unfallstelle werden Sie fündig; die KI des Raumschiffs spricht sogar unsere Sprache und warnt die Kids vor einer Invasion der Erde durch eine andere, den Menschen feindlich gesonnenen Gruppe von Aliens namens Loranna. <br />Das mit einer Tarnvorrichtung ausgestattete Raumschiff wird in der Scheune von Jacks Eltern versteckt und die Kids rüsten sich zum Kampf gegen die Loranna. Der Feind hat sich im örtlichen Gewerbegebiet verschanzt und ist gar für die Corona-Pandemie verantwortlich. <br />Impfgegner und Corona Leugner dienen ihnen zur Verbreitung der tödlichen Krankheit (na ja...). Und gegen Ende kommt endlich die Kavallerie der guten Aliens auf die Erde und sammelt die bösen Aliens ein. Die Exmatrikulation am MIT stellt sich als Irrtum heraus und der gute Jack kann dort wieder studieren. <br />Happy End für alle, mit tiefgreifenden philosophischen Überlegungen hat sich Taylor den Roman wohl nicht versauen wollen. Dass die Kids das Raumschiff Halo und die KI Sheldon nennen, ist ein nerdiger Gag, der sich dank ständiger Wiederholung leider schnell abnutzt. <br />Eigentlich ein Jugendroman - und ich werde den Verdacht nicht los, dass es sich bei diesem Roman um ein ganz frühes Erstlingswerk das Autors handelt, welches aufgrund der Popularität seiner Bobbyverse-Romane schnell noch mal verwurstet werden musste. <br />Man merkt dem Roman förmlich an, dass der Autor nicht über die Technik kommt. Ich denke, dass ich diesen Roman nicht auf eine einsame Insel mitnehmen würde. <br /><br /><b>Steven Baxter - Galaxias</b><br />Ein neuer und abgeschlossener Band von dem beliebten englischen Autor. Baxter war einer meiner Lieblingsautoren und hat mich mit seinen neueren Romanen zunehmend enttäuscht. So auch diesmal. <br />Beim Schreiben dieser Zeilen bin ich an der Hälfte angelangt und eins nervt mich so richtig: Bis auf einen sind alle Hauptpersonen weiblich, der einzige Mann ist auch noch schwul. <br />Ein paar Jahrzehnte in der Zukunft. Die Menschheit hat die Klimakrise überstanden, als die Sonne von einer Sekunde zur anderen verschwindet und nach exakt 24 Stunden wieder da ist. Die physikalischen Folgen für das Klima der Erde und damit das Überleben der Menschheit, insbesondere bei einer permanenten Abwesenheit der Sonne, hat Baxter sehr gut und anschaulich beschrieben. <br />Dies ist die Geschichte dreier alter College Freunde, welche sich selbst als die Insiderwitze (nicht cool) bezeichnen. Tash ist Mitarbeiterin des britischen Wissenschaftsministers Fred Bowles. Mel wiederum ist Wissenschaftlerin und arbeitet der Hofastronomin Charlie Marlowe zu. Dritter im Bunde ist der schwule Astronaut Wu Zhi mit chinesischen Wurzeln. <br />Zur Vervollständigung der Hauptpersonen fehlen jetzt nur noch Grace Butterworth, eigentlich die Leibwächterin von Bowles, und Wu Yan, eine wichtige Wissenschaftlerin im chinesischen Raumfahrtprogramm und ungeliebte Mutter von Wu Zhi. <br />Noch bevor ein außerirdisches Artefakt auf dem Mond entdeckt wird, schließen unsere Helden messerscharf, dass die Erde nur von einem interstellaren Einzelwesen bewegt worden sein kann, welches sich vor Äonen auf einem Wasserplaneten entwickelt hat. Und das, obwohl dieses Wesen namens Galaxias im gesamten Buch nicht auftaucht. <br />Ich finde das nicht nur etwas schwach, das hätte Baxter früher besser gemacht. Stattdessen konzentriert sich der Autor auf die zwischenmenschlichen Befindlichkeiten der Hauptpersonen, ohne auf einen Höhepunkt zusteuern zu können. <br />Kurz vor Ende stellt sich Grace als Spielverderberin heraus, als sie das Artefakt auf dem Mond in die Luft jagt und Wu Yan tötet. Sie gab Galaxias die Schuld am Tod ihre Nichte in Neapel. Galaxias sollte deshalb erzürnt sein - meinen jedenfalls unsere Helden. <br />Zum Glück hat Wu Zhi mit seiner Mannschaft unser Sonnensystem verlassen können und Galaxias' Barriere erreicht, wo er dem Alien das Missverständnis erklären soll. Natürlich kommt keine Kommunikation zustande, ist aber auch nicht nötig. <br />Die Chinesen sind schon dabei, unsere Sonne samt ihrer Planeten aus unserer Galaxis hinauszubewegen, damit Galaxias sich nicht weiter bedroht fühlt. Nach ein paar Millionen Jahren hätten die Menschen die Milchstraße verlassen. <br />Einen richtigen Schluss gibt es gar nicht - hoffentlich ist dies kein Anzeichen für eine Fortsetzung. Selten habe ich so einen hanebüchenen Quark gelesen.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-28358070811729215862023-11-23T19:33:00.001+01:002023-11-23T19:33:00.137+01:00Warum spielt denn der Poldi nicht?<span style="font-family: arial;"><b>24 <br />Do. 30. Juni </b><br />Ab heute Abend beginnen die Viertelfinals. Das heißt, an den folgenden 4 Abenden werden wir jeweils ab 21.00 Uhr ein Spiel sehen. Ergänzend dazu habe ich mir für den morgigen einen Tag Urlaub gegönnt. Eigentlich war der Tag dazu gedacht, meine Löwin bei der Vorbereitung ihres Geburtstages am Samstag zu unterstützten. Jetzt wird das aber erheblich abgespeckt, weil meine Liebste dank ihres entzündeten Knies den Brunch bei uns absagen musste. <br />Bemerkenswerterweise hält sie sich schon die ganze Woche trotz der Schmerzen und der Bewegungseinschränkung tapfer und klagt nicht. Ich wäre da schon längst grummelig geworden und hätte mit meiner "guten" Laune allen möglichen Gästen die Laune verdorben. Und trotzdem kam bei ihr keine Langeweile auf. Sie muss halt immer etwas zu tun haben und hasst es, tagelang nur rumzuhängen und ihre Serien zu schauen. <br />Da bin ich bekanntermaßen anders gestrickt, aber ich arbeite auch im öffentlichen Dienst. Bei der kleinen Firma meiner Löwin ist ihr permanenter Einsatz gefordert, zumal der joviale Chef und Firmenbesitzer nächste Woche in Urlaub geht. Meine Löwin ist seine Vertreterin, aber nicht der Vizechef. Viele andere in der Firma sehen sich da eher in der Rolle als Chefvertreter, was sie meine Löwin auch gern mal spüren lassen. <br />Im öffentlichen Dienst kann ich solche Idioten relativ gut auflaufen lassen, ohne das die mir an die Karre pinkeln können. Meine Liebste kann das nicht bringen, im Gegenteil! Sie sah sich in der Not, ihren Chef trotz Krankheit bei dem wichtigen Auftrag zu unterstützten. Durch Hausarbeit, sie brauchte nur eine Excel Datei und dann konnte sie heute in Ruhe, ohne ihr Knie zu belasten, sich darum kümmern. Trotz des Knies ist sie ja nicht bettlägerig. <br />Dazu sollte sie gestern die Datei erhalten. Erst per Mail und dann noch auf einen Stick, den eine Kollegin abends vorbei brachte. Zunächst konnte sie die per Mail übersandte Datei nicht öffnen, weil die Kollegin diese im falschen Format gesendet hatte. Ich konnte es dank Libre Office schnell umwandeln, doch nun stellte sie fest, das sie ihr eine falsche Datei geschickt hatten. Schön, das auf dem Stick noch dieselbe falsche Datei war. <br />Die richtige Datei bekam sie am späten Abend nur dank Frida und Harald, die den Schlüssel fürs Rolltor hatten und uns reinlassen konnten, damit sie sich schnell die richtige Datei ziehen konnte. Derweil plauderte ich mit Harald und Frida übers Einkaufen im Supermarkt; so in der Art „ein Schlachter ist viel zu teuer und außerdem schlachten die meist auch nicht mehr selbst und holen das Fleisch aus dem Schlachthof.“ <br />Nach nicht mal einer Viertelstunde hatte meine Löwin die richtige Datei gefunden und sich auf einen Stick gezogen. War ja fast wie bei "Mission Impossible", bloß ohne Tom Cruise. Wir verloren hinterher auch keine Zeit und fuhren gleich nach Hause. Meine Löwin sichtete dort noch kurz ein paar weitere Unterlagen, danach war es Zeit für die Heia. <br />Ja, sollte man nicht machen, wenn man krank geschrieben ist, weiß ich doch. Aber arbeitet ihr mal in einem Zwölf-Mann Betrieb, der vom Chef verkauft wird, weil er endlich mit 70 in Rente gehen will. Bei einem Großunternehmen ist ein Ausfall nicht so schlimm, doch in so einer kleinen Klitsche... Und zur Lymphdrainage fahre ich sie ja auch, da muss sie genauso ins Auto auf den Beifahrersitz steigen. Also mecker nicht und halte das Maul, oder willst Du gleich eins in die Fresse? <br />Heute morgen hatte ich dann schon beim Aufstehen Kopfschmerzen und einen krampfenden Darm, was mich während der gesamten 12 Stunden im Büro so richtig quälte. Hinzu kam eine schwüle Luft, die das Innenleben des Rathauses einschließlich meines Büros in eine Sauna verwandelte. Stellenweise hatte ich große Koordinationsprobleme, insbesondere am Vormittag, an dem ich an einem komplizierten Vorgang arbeitete und immer wieder durch Telefonate in meiner Konzentration gestört wurde. <br />Wie ein Fisch an der Wasseroberfläche japste ich nach Luft, während mich die Krämpfe quälten und mich in den gewissen Raum trieben, zu dem meine Kolleginnen keinen Zugang haben. Und diese Müdigkeit, eigentlich hatte ich doch lange geschlafen. Aber dieser komische Traum, aus dem ich kurz vor dem Weckerklingeln aufwachte, war sicher dafür verantwortlich. <br />Irgendwie hatten meine Löwin und ich uns im Urlaub in eine Wohnung eingenistet. Ich erinnere mich noch, das es für eine Woche war, denn länger fahren wir eh nie weg. Das Ganze im südlichen Ausland, Spanien oder Italien also. Das Haus war ein richtig großer, verwinkelter Hochhausblock. Ich spannte noch etwas in der Wohnung aus, warum auch immer. <br />Wir hatten mehrere Zimmer und es war sehr gemütlich, also unaufgeräumt. Doch ich wollte zu meiner Löwin in die Innenstadt. Dort war sie mit Mutter und Walter unterwegs und ich würde sie schon in irgendeinem Straßencafe finden, einen Treffpunkt hatten wir nicht ausgemacht. Ich überlegte noch, welche von meinen 5 Mützen aus 2 Zimmern ich aufsetzen sollte, denn draußen war hellster Sonnenschein angesagt. <br />Kaum war ich aus den verwinkelten Hausfluren ins Freie getreten, befand ich mich auch schon in der Innenstadt. Die ganze Fußgängerzone war voller Leute. Es herrschte eine volksfestartige Stimmung. Und plötzlich, nachdem ich angestrengt meinen Blick in alle Richtungen wandern ließ, sah ich Mutter allein an einem Biertisch in einem Cafe rechts von mir sitzen. Walter und meine Löwin sah ich auch gleich, sie brachten gerade Geschirr weg. <br />Jetzt wurde es wirr. Wir wollten wohl gleich nach Hause, aber meine Löwin, Mutter und Walter gingen vor einem Bus und ich dahinter. Ich hatte sie wohl noch nicht einmal länger gesprochen. Und als ich mich bis vor den Bus durchgedrängelt hatte, waren die 3 weg. Mit dem Bus - inzwischen war es tiefste Nacht - wollte ich dann nach Hause fahren. <br />Aber ich verpasste die Abzweigung zu unserer Wohnung, der Bus fuhr weiter und ich stieg irgendwann weit von unserem Hotel entfernt in einer Hafengegend aus. Ich wusste jedoch, dass ich mit der Linie 113 fahren musste, um genau vor der Wohnung auszusteigen. Ich wartete und wartete, mehrere Busse kamen, aber nicht der Richtige. Dann wachte ich mit starken Kopfschmerzen auf. Zeit, um zur Arbeit zu fahren.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-43199824476503836622023-11-17T18:35:00.003+01:002023-11-17T18:35:49.041+01:00Udorallala: Top Songs 18/?<span style="font-family: arial;"><i>Im Dudel-Radio spielen sie gerne die Hits der 70er oder 80er, doch „meine“ Hits sind da nie dabei. In loser Folge schreibe ich deshalb über einzelne Songs und warum sie so wichtig, bahnbrechend oder anders wie bedeutend sind. Für mich, für Dich, für uns alle.</i><br /><b>Ding Dong – That`s my Song! </b><br /><br /><b>Strassenjungs - nachts auf Tour </b><br />Ich weiß noch, dass Pocke damals die Single „Nachts auf Tour / Birgit O“ hatte und ich bei ihm diesen seinerzeit von der Fachpresse zu Unrecht verschmähten Klassiker gehört hatte. Erst dieses ewig lange wie einfache Gitarrenintro und dann dieser hingerotzte Gesang von Nils Selzer. Auch heute noch genial. <br />Auf die Straßenjungs bin ich wieder gestoßen, als ich die traurige Nachricht vom Tode Nils Selzers am 4. März diesen Jahres hören musste. 75 Jahre alt ist er geworden. Ebenso wie Peter Hein ist ihm nie die verdiente Anerkennung für die Verdienste um die deutschsprachige Rockmusik zugesprochen worden. <br />„Nachts auf Tour“ ist der Opener von „Dauerlutscher“, einer der wichtigsten LPs der deutschen Rockgeschichte, welche von der Fachpresse seinerzeit „runtergeschrieben“ worden war. <br />Der umtriebige Produzent Axel Klopprogge hatte 1977 den Erfolg der Sex Pistols in England verfolgt und wollte in Deutschland ein ähnliches Projekt aufziehen - mit der Gründung der Strassenjungs. Doch Klopprogge besaß nicht die visionäre Kraft eines Malcolm McLaren. Er verstand auch nicht, dass Punkrock weitaus mehr war als anstößige Texte und provokante Kleidung. <br />Nils Selzer und seine Band wiederum verstanden dies und gründeten nach dem zu erwartenden kommerziellen Misserfolg der CBS-Produktion „Dauerlutscher“ gar eine eigene, bis heute bestehende, Plattenfirma namens Tritt-Records. Dort veröffentlichten sie über die Jahre ihre hervorragenden Produktionen - um Längen mehr Punk und besser als die Toten Hosen, aber dank Selbstständigkeit eben auch ohne Airplay in den Medien. <br />Für den 1977 doch eher biederen deutschen Rockfan, der Lindenberg oder Westerhagen schon als Elternschreck wähnte, waren folgende Anfangszeilen schon zu viel:</span><div><span style="font-family: arial;"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/mxBCvLoQeTM?si=F8_5Yb3IrCkyV6F4" title="YouTube video player" width="560"></iframe><br /><br /></span></div><div><span style="font-family: arial;">„Spätestens um Mitternacht wird alles zu gemacht <br />Drehn wir nen Ding zusammen, um an Kohle ranzukommen <br />Dann wird kräftig eingesackt und noch n Automat geknackt <br />Aber auch nen schnellen Wagen können wir gut vertragen <br />Nachts auf Tour, Nachts auf Tour <br />Nachts auf Tour, Nachts auf Tour <br />und bloß nicht nach Haus, das zahlt sich aus.“ <br />Der aggressive Gesang von Nils Selzer harmonierte gut mit dem harten Rock`’n‘ Roll der Band, der Beach-Boys gemäße Backgroundchor am Ende des Songs gemahnte an die Ramones, was die Strassenjungs in späteren Jahren noch ausbauen sollten. <br />Aber was war denn im September 1977, als Dauerlutscher herauskam, in den deutschen Single-Charts los? Ganz vorne befand sich Space mit „Magic Fly“, Baccara belegte gar Platz 2 (Yes Sir, I can Boogie) und 4 (Sorry, I’m a Lady). Dazwischen Donna Summer mit „I feel Love“. Erst auf Platz 9 ging Jürgen Drews „Barfuß durch den Sommer.“ <br />Viele halten ja Udo Lindenberg oder Marius Müller-Westernhagen für diejenigen, die Rockmusik mit deutscher Sprache salonfähig gemacht hatten. Das stimmt sicherlich, wenn man lediglich auf die Wahrnehmbarkeit in den Medien abstellt. <br />Doch Rockmusik - insbesondere der Punkrock der 70er Jahre - hatte eine soviel tiefere Bedeutung als es Verkaufszahlen ausgedrückt hatten. Schon seit den Anfängen in den 50er Jahren ging es um „Rebellion“ - Auflehnung gegen Eltern und das Establishment, Sex vor der Ehe und Freiheit von gesellschaftlichen Zwängen. <br />Das machte die Musik so wichtig für die Kids. Natürlich ging es immer nur um die Kohle - die Sex Pistols waren das beste Beispiel dafür. Aber eine Abkehr von dem Mief der bürgerlichen Bonner Republik mit Udo oder Marius? Wohl eher nicht.<iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/LBAhgcb2ytM?si=7XtZhSH2y6lzmihB&start=4" title="YouTube video player" width="560"></iframe> <br /><br /></span></div><div><span style="font-family: arial;">„Dauerlutscher“ war aber genau der Sound von desillusionierten Jugendlichen in Deutschland, die nicht so sein wollten wie ihre Alten. Rau und primitiv, obzöne Texte wie in „Ich brauch‘ mein‘ Suff“ waren auch für die 68er Generation nicht erträglich und genau deshalb waren Strassenjungs DIE deutsche Rockband der 70er. Ton, Steine, Scherben waren eben noch zu tief mit der Hippiegeneration verstrickt, als das sie als wilde Rockband durchgehen konnten. <br />Und dennoch… Als Abwärts oder Mittagspause ihre ersten Platten veröffentlichten, zählten die Strassenjungs nicht mehr zur Fraktion der Rockrebellen, da ihre Musik wohl einfach zu eingängig geworden war. Verrückte Zeiten waren das damals.</span><br /> </div>hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-466816638371580812023-11-09T18:57:00.017+01:002023-11-09T18:57:00.148+01:00Contramann: kurz gesehen im November<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilTs7fpXz22QdURbl8A2CwTR4XBL4SxWk_jmWVVg_Z6sXqGYM3e_1OlTMxXmn-GK2GXMGks5t8k6tsnuQIWi7mjyN3qt2rT2b0A0MvX0I6aT9ybA-BZLZb0DTfWUZDpcrcrjD-swg17MBTSBf0_u2dxi80cccGs7kQqHzz-jCKy8fyIJodVMaM0i9Ik3aj/s552/122Weihnachten.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="552" data-original-width="385" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilTs7fpXz22QdURbl8A2CwTR4XBL4SxWk_jmWVVg_Z6sXqGYM3e_1OlTMxXmn-GK2GXMGks5t8k6tsnuQIWi7mjyN3qt2rT2b0A0MvX0I6aT9ybA-BZLZb0DTfWUZDpcrcrjD-swg17MBTSBf0_u2dxi80cccGs7kQqHzz-jCKy8fyIJodVMaM0i9Ik3aj/s320/122Weihnachten.jpg" width="223" /></a></div><span style="font-family: arial;"><a href="https://taz.de/Die-Wahrheit/!5962383/">https://taz.de/Die-Wahrheit/!5962383/</a> <br />Meine Güte, ist das schlimm. Die TAZ zeigt hier in dem wohl als Satire gemeinten Artikel, dass Haltung wichtiger als die Realität ist. Zumindest in den Augen der TAZ-Redakteure. Jegliche Kritik an der jahrzehntelangen Besatzungspolitik der Israelis in Gaza oder dem Westjordanland wird ohne Auseinandersetzung mit vorgebrachten Argumenten als rechts abgebügelt. Solche Leute wie die TAZ-Redakteure blenden die Geschehnisse der letzten 75 Jahre einfach aus, als ob die brutale und zu verurteilende Gewalt der Hamas am 7. Oktober aus heiterem Himmel erfolgt wäre. <br />Ist sie aber nicht, und: <br />„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ (Helmut Kohl 1995) <br /><br /><a href="https://www.zeit.de/kultur/literatur/2023-10/slavoj-zizek-frankfurter-buchmesse-eroeffnung-palaestina-protest?utm_referrer=https://www.google.com/">https://www.zeit.de/kultur/literatur/2023-10/slavoj-zizek-frankfurter-buchmesse-eroeffnung-palaestina-protest?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F</a> <br />Aufgrund der Aktualität stelle ich diesen Beitrag mal etwas weiter nach vorn. Anläßlich der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse am 17. Oktober äußerte Slavoj Žižek, ein slowenischer Philosoph, doch tatsächlich Verständnis für die Palästinenser. Dass er zuerst die Hamas für die Gräultaten am 7. Oktober verurteilt hatte, ging da sofort unter. <br />In einem klassischen Beißreflex verließen mehrere Gäste den Saal, der Antisemitismusbeauftragte von Hessen, CDU-Mann Uwe Becker, glaubte eine Relativierung des Hamas-Terrors zu erkennen und nützte die günstige Gelegenheit, sein kleines Licht unter dem Scheffel hervorzuholen. <br />Der eigentliche Skandal aber ist ein anderer. Die palästinensische Autorin Adania Shibli sollte für ihren Roman „Eine Nebensache“ ausgezeichnet werden - das ging natürlich aktuell nicht und wurde verschoben. <br />Sowohl auf dem Gymnasium als auch während meines Studiums „Recht und Verwaltung“ wurden die Grundrechte als höchstes Gut unserer (damals noch vorläufigen) Verfassung geschildert. Circa 40 Jahre später entpuppt sich dies in meinen Augen fast als Farce. <br />Freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit oder auch das Recht auf Unverletzbarkeit der Person: Wenn etwas gegen die „Mehrheitsmeinung“, welche uns von Regierung und Medien vorgesetzt wird, kritisch angemerkt wird, hört heutzutage die Akzeptanz anderer Meinungen (was laut meinen damaligen Lehrern die Überlegenheit unseres Gesellschaftssystems sichtbar macht), blitzschnell auf. <br />Ob Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg oder jetzt der Terror in der Levante: Wer hier nicht auf Regierungslinie liegt, ist nicht nur Querdenker, sondern auch gleich „rechtsaffin“ und soll sich aufgrund dessen gar nicht zu diesen Themen äußern dürfen. Dass neben den Medien auch Leute, die vor 40 Jahren gegen Aufrüstung und für Frieden auf die Straße gegangen sind, in dieselbe Kerbe schlagen, macht mich traurig. <br />Denn wir reden da auch über Bekannte, Freunde, Verwandte, Kollegen… Und ich Idiot hatte seinerzeit meinem Vater eine Unterstützung des Nazi-Regimes unterstellt und keine Antwort auf die Frage bekommen, warum er das mitgemacht hatte. Jetzt weiß ich es. <br />Es ist Angst. Angst vor Ächtung durch die Gesellschaft. Die einstigen „Helden“ sind alt geworden und scheißen sich in die Hose - der Verlust des SUVs oder des Eigenheims könnte drohen. So wie eben auch meine Eltern empfunden hatten. <br /><br /><a href="https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/schoen-dass-es-die-ossis-gibt/">https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/schoen-dass-es-die-ossis-gibt/</a> <br />Schöner Kommentar vom 3. Oktober, dem Tag der nationalen Einheit. Roberto de Lapuente räumt mit der Mär auf, dass “wir“ uns 1990 mit den „Ossis“ quasi den Rechtsruck eingehandelt hätten. Sicherlich habe ich in der Vergangenheit auch oft über die „Ostler“ geschimpft; eine rechtsradikale Grundeinstellung hatte ich dort allerdings nie verortet. <br />Der gewöhnliche Wessi hat schon wieder vergessen, dass Helmut Kohl 1989/90 bereits abgewirtschaftet hatte und sich nur dank der Wiedervereinigung als Kanzler der Einheit aufspielen konnte. Zugegebenermaßen gefickt eingeschädelt, aber die Friedensbewegung war da ja schon nach wenigen Jahren am Ende gewesen und ein kritisches Bewusstsein dem Staat gegenüber… Das hatte es im Westen außer den Jugendbewegungen doch eh nie gegeben. <br />Die DDR Bürger, welche nach westdeutschem Verständnis Demokratie nicht verstanden hatten, wussten aus diesem Grund dagegen genau, dass man dem Staat nicht bedingungslos vertrauen kann. Im Westen drehte sich damals schon alles nur ums Geld. Luxus und Konsum - Politik war alle 4 Jahre bei der Wahl. <br />Und „die da oben“ sollen dann machen. Überwiegend nur dank der Ossis wird die Demokratie überhaupt noch ausgelebt in diesem Land, auch wenn mir wahrlich nicht alles passt, was der enttäuschte Ostbürger meint. <br /><br /><b>Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und: <br />„I`m so bored with the USA. But what can I do?“</b></span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-23285314033810480702023-11-04T15:47:00.000+01:002023-11-04T15:47:34.240+01:00GuterPlatzzumBiertrinken: deutscher Herbst<span style="font-family: arial;">Sonntag 15 Oktober. Gern hätte ich im letzten Vierteljahr schon wieder ein paar Touren gemacht, aber irgendwie kam mir immer etwas dazwischen. Erst war es zu heiß und als es dann Ende September endlich losgehen sollte, als meine Löwin mit Berta auf der AIDA in Norwegen verweilte, fragte der Lange nach einer Radtour an und so waren wir zu fünft auf dem Ringgleis unterwegs gewesen. <br />Eine sehr schöne Tour übrigens, bei der wir am Ende in Marions Schinderhannes landeten und das eine oder andere Bier schlürften. Eigentlich ideal für diese Rubrik, aber alleine kann ich besser meinen Gedanken nachhängen und deshalb schreibe ich diesen Beitrag an einem anderen Tag, und mal wieder ohne Bier.<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6kMmYYI6DKOoqvtX6L2r3tkO6ql-5yua7VYjPGjxQCCSP_yWEaQVp5ADYWtXwlKH7mDYWOVMTWDre3656WeLUYIsAknQQSJ9wpLccA802bjea0sWbc1k7kBi5C5yDJbmjslzmGAmjdgEJMY-pmydP-3wUrCINZabcP0ax1CM6fABNbi69IEHQ7ELci6Rv/s580/025tour.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="580" data-original-width="580" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6kMmYYI6DKOoqvtX6L2r3tkO6ql-5yua7VYjPGjxQCCSP_yWEaQVp5ADYWtXwlKH7mDYWOVMTWDre3656WeLUYIsAknQQSJ9wpLccA802bjea0sWbc1k7kBi5C5yDJbmjslzmGAmjdgEJMY-pmydP-3wUrCINZabcP0ax1CM6fABNbi69IEHQ7ELci6Rv/s320/025tour.jpg" width="320" /></a></div>Was heute auch gar nicht passen würde, da wettermäßig der Herbst an diesem Tag begonnen hat. Bereits seit ein paar Tagen hatte ich mich diesen Sonntag auf eine Solo-Radtour geeicht, der gestrige Besuch vom Kanonier bei uns hatte mich zusätzlich bestärkt. <br />Denn er als gestresster Familienvater hat seit kurzem das Radfahren für sich als ideales <br />Entspannungsmoment entdeckt, ja sogar seine Ernährung umgestellt. Letzteres will ich auch schon das ganze Jahr über durchziehen, jedoch habe ich es bislang nicht hinbekommen. <br />Außer dem Besuch des Kanoniers war dieses Wochenende alles äußerst ruhig verlaufen - letztes Weekend waren wir mit dem Kegelverein in Wien und nächstes Wochenende ist Berlin angesagt. Urmel und Ilka besuchen, dazu feiern meine Löwin und ich unseren 16. Hochzeitstag. Wann also, wenn nicht jetzt? <br />Freudestrahlend radelte ich vorhin los. Keine 10 Grad, es weht zurzeit ein kalter Wind, gepaart mit einem lange vermissten „Irish Mist". Samstag waren es tagsüber noch 20° gewesen, die Wochen und Monate zuvor wurden eher höhere Werte gemessen. Da verwundert es nicht, dass es mich beim Einbiegen aufs Ringggleis ein wenig fröstelte. <br />Meine bei „Charme und Anmut" erworbene Übergangsjacke musste ich schon zuziehen, da ich lediglich ein Poloshirt drunter trug. Ursprünglich wollte ich das Cafe Magie in Gliesmarode ansteuern, aber der ständige Wechsel zwischen hellem Sonnenschein und dunklen Wolken mit dem bereits erwähnten Inselwetter erforderte ein näheres Ziel. <br />Daher sitze ich jetzt im Café Momento im neuen Viertel am Lampadiusring und diktiere diese Zeilen in mein Smartphone. Zwei doppelte Espresso Macchiato später ist es Zeit für die Rückfahrt. Bis dahin aber ließ ich meine Gedanken während der Hinfahrt Revue passieren. <br />Acht Tage zuvor, am 7. Oktober, hatte die Hamas vom Gazastreifen aus ca. 1200 Israelis brutal getötet und eine Vielzahl von Geiseln genommen. Israelische wie amerikanische Politiker sprachen relativ offen davon, die Hamas auszurotten. Unsere feministisch angehauchte Außenministerin sicherte dem Staat Israel volle Unterstützung zu, vor allem Waffen. <br />Auch wenn ich angesichts der Brutalität der Hamas die überschäumenden Emotionen der Israelis durchaus nachvollziehen kann, aber die fast an nationalsozialistische Propaganda erinnernde Formulierung durch führende israelische Politiker hat mich dann doch sehr betroffen gemacht. Und die Zwei Millionen Menschen zählende Bevölkerung des Gazastreifens von der Strom- und Wasserversorgung abzuschneiden und damit Unbeteiligte Zivilisten in Sippenhaft zu nehmen, halte ich für eine übertriebene Reaktion angesichts des Leids, welches die Juden durch die Nazis erleiden mussten. <br />Die UN hatte die Reaktion der Israelis richtigerweise als völkerrechtswidrig gebrandmarkt. Fast alle Leute in meinem Umfeld können sich nicht zu einer differenzierten Sichtweise des Konflikts durchringen. Bei der Corona-Pandemie und im Krieg gegen die Ukraine war dies leider nicht anders gewesen.<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgnRoKJeA4_zbwEAPT7bUHa8u_xcC3RXnZohJORBCG1qZDs5lC6_KRvuVEl7x6s1CI3kEdpPEO8tlniAYfwESZSZHNZNBpFVoFSM47WpEfHbRejpXCRO8-gli1Cm-3_kSGyBerOy6JTN_KBQN0zLiEpbNg0Vol4UqvNXECoCwTEG2WJ6PMjaYcPHO9eKIYB/s992/025herbst.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="558" data-original-width="992" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgnRoKJeA4_zbwEAPT7bUHa8u_xcC3RXnZohJORBCG1qZDs5lC6_KRvuVEl7x6s1CI3kEdpPEO8tlniAYfwESZSZHNZNBpFVoFSM47WpEfHbRejpXCRO8-gli1Cm-3_kSGyBerOy6JTN_KBQN0zLiEpbNg0Vol4UqvNXECoCwTEG2WJ6PMjaYcPHO9eKIYB/s320/025herbst.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Momento</td></tr></tbody></table><br />Hierzu kann ich nur Helmut Kohl zitieren: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten." <br />Denn kurz nach dem ersten Weltkrieg waren es die von den Nazis verfolgten Juden gewesen, die gewaltsam im Völkerbundmandat Palästina eingewandert waren und 1948 gegen den Willen der britischen Besatzungsmacht den Staat Israel gründeten. <br />Nach mehreren Kriegen gegen die muslimischen Nachbarstaaten und vergeblichen Friedens- und Vermittlungsbemühungen diverser Nationen und Institutionen stehen sich Juden und Palästinenser immer noch unversöhnlich gegenüber. Dies entschuldigt den Terrorakt der Hamas nicht, aber ein blindes Draufhauen auf die Palästinenser wird den Konflikt garantiert nicht lösen können. <br />Mittlerweile sind im Gazastreifen dank der israelischen Bombenabwürfe sogar mehr Kinder und alte Menschen als beim Hamas Attentat vom 7 Oktober gestorben. Und wenn man als Wertewesten die Ukraine sogar mit Waffen unterstützt, dann sollte man sich zumindest im Gazastreifen für einen Waffenstillstand stark machen. Alles andere ist unglaubwürdig. <br />Bei etwas stärkeren Regen verließ ich das Café Momento und brauchte nun nicht mehr zu überlegen, einen kleinen Umweg über die Innenstadt zu fahren. Auf dem kürzesten Weg begab ich mich nach Hause, schneller als sonst radelte ich über den Asphalt. Nass wie ein Pudel erreichte ich endlich die heimischen Gefilde. <br />Unnötigerweise möchte ich noch erwähnen, dass der Regen kurz vor Ende meiner Fahrt aufgehört hatte und die Sonne wieder schien. Ist das der Indian Summer? Wohl eher nicht, deutscher Herbst ist angesagt. Sowohl beim Wetter als auch in der deutschen Außenpolitik: Es wird zunehmend kälter und dunkler.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7660965396756750233.post-5029001555805135762023-10-28T17:32:00.001+02:002023-10-28T17:32:00.148+02:00Uncle Fester: grad gelesen Oktober 2023<span style="font-family: arial;"><b>Andreas Brandhorst - Ruf der Unendlichkeit</b><br />Endlich ein neuer Brandhorst, da war ich gleich freudig erregt. Die Handlung basiert auf dem Omni-Universum, obwohl seitdem bereits Millionen Jahre vergangen sind. <br />Die Omni und die anderen großen Zivilisationen waren untergegangen und hatten ein großes Chaos hinterlassen. Das Volk der Moy hat die Rolle der Ordnungsmacht übernommen und bekämpft das Volk der Blender, welche Chaos im Universum stiften wollen. Die Herkunft dieser beiden Superzivilisationen der achten Ordnung ist nicht bekannt. <br />Aaron ist der letzte noch existierende Mensch und bekämpft als Agent der Moy die Blender, wo immer sich diese auch bei Zivilisationen niederer Ordnung einmischen. Unterstützt wird er hierbei von der KI seines Schiffes namens Sal. <br />Bei der Untersuchung auf einem Planeten, auf dem mehrere Agenten der Moy ums Leben gekommen waren, trifft Aron den Blender Curax. Der kann Aron überwältigen und zu seinem Amalgam machen. Jetzt können beide das Bewusstsein mit dem jeweiligen Partner teilen. Curax möchte Aron davon überzeugen, das nicht die Blender, sondern die Moy die wahren Bösewichte sind. <br />Als Beweis führt er Aron zu einer uralten Zuflucht der Menschen. Tatsächlich kann Muriel, eine Kämpferin der 14. und letzten Zivilisation der Menschen nach Äonen im Tiefschlaf wiedererweckt werden. Und es gibt sogar noch die Chance auf weitere überlebende Menschen im Andromeda Nebel. Dorthin waren die letzten Überlebenden der Menschen einst geflohen. <br />Der allerletzte Unterschlupf war Ultima, ein Sternensystem außerhalb des Andromeda Nebels. Das Volk der Ptoha, die Wächter der Zeit, sollte die Menschen zur Milchstraße zurückführen. Doch aus Angst, die Zeitlinien durcheinander zu bringen, ließen die Ptoha die Menschen von Ultima in der großen Leere zwischen Milchstraße und Andromeda versauern. <br />Curax, der ein falsches Spiel spielt, reist in die Vergangenheit und übernimmt die Kontrolle auf Ultima, um durch die Rückreise zur Milchstraße die Geschichte in seinem Sinne zu verändern. Als Aaron ebenfalls auf Ultima eintrifft, ist Muriel leider verstorben. <br />Es stellt sich heraus, das Jahid, Arons Chef bei den Moy, und Curax ein und dieselbe Person sind. Dank alter Omni Artefakte kann Aaron die sogenannten Chimären vernichten und die Zeitlinie dahingehend korrigieren, dass die Menschheit in der Milchstraße überlebt. Er selbst bricht am Ende mit Sal in die Weiten des Universums auf. <br />Dieser Roman von Brandhorst nimmt erst nach einiger Zeit Fahrt auf. Sicherlich nicht sein bester, denn dank der räumlich und zeitlich ausufernden Geschichte bleibt die Charakterisierung der einzelnen Figuren auf der Strecke. Als Fortführung des Omni-Universums hätte es ruhig eine Nummer kleiner sein dürfen. <br /><br /><b>Mike Brooks - Dark Run(1) und Dark Sky(2)</b><br />Zwei Bände des Briten, der wohl Gitarre in einer Punkband spielt und Fußballfan ist. Wahrscheinlich war dies der Grund, weswegen ich mir beide Bücher gekauft habe. Mike Brooks aus Nottingham soll wohl den dritten Roman vorbereiten. <br />Die irdischen Machtblöcke sind weit in die Galaxie vorgestoßen. Dies führte zwangsläufig zu einem interstellaren Krieg, in dem (wie vor 500 Jahren) Freibeuter eingesetzt wurden. So kämpfte der Freibeuter Gabriel Drake für die Europaner gegen die Afrikaner (FAS) und ließ seine gesamte Crew sterben, als sein Schiff von der FAS gestellt worden war, um sich selbst zu retten. <br />Nunmehr unter seinem neuen Namen Ichabod Drift untergetaucht und als Schmuggler tätig, werden er und seine neue Crew auf dem Raumfrachter Keiko in Dark Sky von seinem ehemaligen Verbindungsoffizier Kelsier beauftragt, eine Kiste zu einer Konferenz in Amsterdam auf der Erde zu schmuggeln. <br />Dass es sich dabei um eine Atombombe handelt, wusste Ichabod nicht. Seine Crew und er konnten die Bombe aber noch in allerletzter Minute über dem Atlantik zur Detonation abwerfen, bevor Amsterdam zerstört worden wäre. <br />Zu seiner Crew gehören Tamara Rourke, Mitinhaberin der Keiko und damit seine Geschäftspartnerin. Der Maori Apirana - Kraftprotz und Kampfmaschine - geistig etwas weniger stark. Micah, ein ehemaliger Söldner, der leider schon im ersten Buch verstirbt. Jenna, eine junge Frau, die sämtliche Computersysteme hacken kann. Vervollständigt wird das Team durch die Geschwister Jia (die Pilotin) und Kuai (der Mechaniker). <br />Ichabod kann Kelsier in dessen Unterschlupf - einem Asteroiden - stellen und töten. Jenna und Apirana sind hierbei die entscheidenden Charaktere, welche diese Story zum Abschluss bringen. Der Grinsemann - seines Zeichens der beste Auftragskiller in der Galaxis - tötet bei dieser Gelegenheit Micah. <br />Im zweiten Band sollen Ichabod und seine Crew einen Entschlüsselungscode von einem Minenplaneten herausschmuggeln. Dumm nur, das die Minenarbeiter ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt einen Aufstand durchziehen. Die Crew wird getrennt und findet sich auf beiden Seiten der Bürgerkriegsparteien wieder. <br />Ohne es zu ahnen, bekämpfen sich Ichabod und Tamara gegenseitig bei der Unterstützung der jeweiligen Partei. Als die Crew endlich vereint ist - auch mit einer gegnerischen Freibeuter Gang - kommt es im Palast des Gouverneurs zum Showdown. Dieser will lieber den Planeten sprengen als ihn den Aufständischen zu überlassen. Schließlich wird er vom idealistischen Polizeichef, den Ichabod unterstützt hatte, gerichtet. Jetzt können alle ins Happy End fliehen. <br />Der dritte Band ist noch nicht auf Deutsch erschienen und wird es wohl auch nicht. Der zweite Band kam 2016 raus. Die Story ist eher dünn, aber unterhaltsam. Ich könnte mir das Ganze als Fernsehserie vorstellen. Doch du hast nichts verpasst, wenn Du an diesem Zyklus vorbei gehst.</span><br /> hartmudohttp://www.blogger.com/profile/04089176795306973171noreply@blogger.com0