Montag, 23. Juni 2014

Hartmudo Spezial: Walter 7/14


7
Mittwoch. Heute also nichts weiter vor. Meine Löwin bekam Besuch von ihren Freundinnen. Das hieß für mich, endlich mit dem Rad wegfahren. Zu Tesla.
Denn das hatte mich Dienstag auch grübeln lassen: Eigentlich wollte ich in diesem Urlaub mit meiner Löwin schöne Touren mit dem Rad unternehmen. Berta und Bud sollten auch mit. Und wegen dieser Sch... kam ich zu nichts. Nur Ärger und Streit. Ich brauchte Urlaub vom Urlaub!
An dieser Stelle, wie auch später, ist es nicht entscheidend, ob Mutters Angebot des „Abstotterns“ Montag abend oder auch Mittwoch morgens erfolgte. In einem Nebensatz auf den Anrufbeantworter. Wohl abends, als meine Löwin und ich vor der Glotze saßen. Ich hätte mir da schon eine klarere Positionierung gewünscht.
Aber erstmal zu Tesla nach Stöckheim radeln.
Dort gab es am frühen Nachmittag Bier und Korn. Auch wenn ich Tesla von meiner momentanen Misere erzählte, so blieb doch Raum für andere Dinge. Ob Lautsprecher oder die allgemeine politische Lage, dieser Nachmittag tat mir gut. Zwischendurch meldete sich meine Löwin noch kurz.
Mutter hatte zuhause angerufen und bat mich, die Vollmacht wg. der Kaution des Wohnstifts zugunsten von ihr nebst Kontoauszug abzuholen. Auf dem Kontoauszug war wohl inzwischen die Kautionszahlung verbucht. Ich sollte dies am nächsten Morgen mit zur Anwältin nehmen. Sehr gute Idee, fand ich.
Irgendwann nach Acht – Tesla wollte auch noch einkaufen – radelte ich dann in Melverode bei Mutter vorbei. Natürlich war ich angetrunken, aber auch nüchtern hätte ich mich aufgeregt.
Als Mutter dann auch noch ganz harmlos erzählte, das sie Walter Ende letzten Jahres schon auf den Tod und damit auch auf die Beerdigungskosten angesprochen hatte.
Er meinte seinerzeit, dass ja noch das Geld aus der Kaution da sei, um seine Beerdigung zu bezahlen. Diese Vollmacht hielt ich nunmehr in der Hand. Ein Vordruck, auf dem er handschriftlich Mutter und seinen besten Freund aus Bremen bevollmächtigte, auch nach seinem Tod die Wohnung zu räumen, die Kaution entgegenzunehmen usw.
Und jetzt kommts. Arglos erzählte Mutter, das aus dieser Kaution die Beerdigung bezahlt werden sollte, da ja seine Schwägerin (die aus Florida) Erbin ist. Und da spielte ich HB Männchen. Wutentbrannt verabschiedete ich mich und warf ihr vor, doch von der Nichtigkeit des 2000er Testaments gewußt zu haben. Ich war richtig sauer und entsetzt.
Und das fällt ihr jetzt ein! Sie hatte mir Mist erzählt und das sagte ich ihr auch. „Nicht in diesem Ton, dreh mir nicht das Wort im Munde rum.“ war ihre Entgegnung.
Noch im Rausgehen, im Treppenhaus, zeterten wir uns an. Mir war klar: Sie wußte es die ganze Zeit und läßt mich ins offene Messer laufen! Jetzt, wo ich dies 2 Wochen später niederschreibe, würde ich das nicht mehr ganz so sehen.
Vom 2000er Testament mag sie nichts gewußt haben. Dieser Vorwurf von mir an jenem Abend könnte übertrieben sein. Sie erzählte ja die nganze Zeit, dass sie nichts davon gewußt hätte. Das kann sie ja verdrängt haben, das sie seinerzeit live mit dabei war (im Gespräch mit Walter und mir).
Aber das die Schwägerin aus Florida alles erbte und diese Vollmacht ebe4n deshalb die Beerdigung sichern sollte, ja das wußte sie die ganze Zeit. Hätte sie das gleich nach Walters Tod gesagt, hätte ich ganz anders reagieren können und wir wären erheblich eher schlau gewesen.
Noch in Melverode, an das Fahrrad gelehnt, rief ich wutentbrannt und frustriert meine Löwin an und erzählte ihr von der Begegnung. Ebenso Berta.
Meine Löwin meinte dann noch, das Mutter sie gerade angerufen hätte. Sie war sauer, weil ich im Flur rumkrakeelt hatte. Als ob das jetzt noch wichtig wäre. Sie wollte auch am Donnerstag mit zur Anwältin.
So sauer wie ich auch war, hielt ich es für eine hervorragende Idee. Meine Löwin meinte auch dazu, das Mutter mir ansonsten doch nicht glauben würde.
Dieser ansonsten sehr schöne Tag endete also (mal wieder) mit Nerv und Ärger.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Contramann: Fahrradhelme

Vielleicht ist es ja das Sommerloch, das solche Meldungen die Gemüter erregen:
Auch ohne Helm haben Fahrradfahrer Anspruch auf vollen Schadensersatz bei einem Unfall. Aha. War das bisher anders? Da muss ich vorweg den Vorfall in Gänze schildern:
Eine Radfahrerin klagte auf Schadensersatz, weil sie von einem Unfall mit einem parkenden Auto eine Schädelfraktur zugezogen hatte. Die Autofahrerin hatte nicht geschaut und derart überraschend die Tür geöffnet, das die Radfahrerin in die geöffnete Tür knallte und sich beim Sturz am Kopf verletzte.
Das Oberlandesgericht Schleswigsprach der Radfahrerin quasi eine Teilschuld zu, weil sie ohne Fahrradhelm unterwegs war und „heutzutage“ allgemein bekannt sei, das ein Fahrradhelm die Verletzungsgefahr vermindert. Die Schadensersatzsumme wurde deshalb um 20% gekürzt. Und das, obwohl das Tragen eines Helmes nach wie vor nicht vorgeschrieben ist.
Mit diesem Urteil erregte das OLG Schleswig bundesweit Aufsehen. Die Radfahrerin wollte sich dies allerdings nicht bieten lassen und ging in die Revision vor den Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Und der BGH stellte nun in seinem Urteil eindeutig fest, das die Radfahrerin keine Mitschuld an ihren Verletzungen durch den Unfall habe, auch wenn sie keinen Helm trug. Schließlich ist das Tragen eines Helmes eben nicht gesetzlich vorgeschrieben. Dass es 2011 nicht dem allgemeinen Verkehrsbewußtsein entsprochen hätte, aus Sicherheitsgründen einen Helm zu tragen, ist hierbei eigentlich nicht entscheidend und verwirrt eher.
Aber nun gut. Die Fahrradfahrerin ist doch noch zu ihrem Recht gekommen. Allerdings, und deswegen ist Contramann verärgert, gingen jetzt im Netz die Diskussionen los, ob ein Fahrradhelm per Gesetz zur Tragepflicht erklärt werden solle oder eben nicht.
Zum Einstieg hierzu dieser schwachsinnige Kommentar in der Welt:
„Helme sind kein unnötiges Accessoire“ meint der Kommentator. Er schwadroniert vom Blick in die Notfallaufnahme der Krankenhäuser und führt dies als Beweis für die Sicherheit von Fahrradhelmen. Hierbei verschont er uns von Fakten. Er stellt die Sicherheit von Fahrradhelmen einfach fest. Ist halt so.
Wenn Contramann etwas haßt, dann sind das derart selbstgefällige Behauptungen, die, von nachprüfbaren Fakten gänzlich befreit, einfach in den Raum gestellt werden u8nd ohne Not zur allgemeingültigen Wahrheit erklärt werden.
Faktum ist aber dies hier:
Eine Helmpflicht für Fahrradfahrer ergibt einen volkswirtschaftlichen Schaden, weil dann einfach weniger Leute mit dem Rad fahren. Das führt einerseits zu mehr Autoverkehr mit den bekannten negativen Folgen für die Umwelt und andererseits verstärkt gesundheitliche Probleme wie Diabetes und Herzerkrankungen noch weiter ansteigen.
Hierzu gibt es im Netz genug Untersuchungen, die ich jetzt aber nicht verlinke. Mir ist das noch zu theoretisch. Ich polemisiere lieber. Denn über was für einen Gegenstand reden wir da eigentlich?
Ein Fahrradhelm ist ja nun nicht wirklich ein Helm – so wie ein Integralhelm für den Motorrad- oder Mopedfahrer. Dieser ist dafür konstruiert, den Kopf zu schützen, auch wenn der Schädel nach einem Zusammenstoß munter auf dem Asphalt vor sich hinschlittert, beispielsweise auf dem rechten Ohr.
Bei einem derartigen Unfallverlauf wäre der mit Plastikriemen befestigte Fahrradhelm schon längst weggeplatzt. Einen ungefährten Eindruck von der dann zu erwartenden Verletzung bekommst Du, wenn Du einen Schwingschleifer mal kurz übers rechte Ohr fahren läßt.
Dieses Unfallszenario ist übrigens wahrscheinlicher als ein reines Aufprallen des Körpers auf die Kopfoberseite. Und nur dort ist man dank der umgedrehten Servierschüssel halbwegs geschützt. Denn das Material aus Schaumstoff und Plastik ist zwar angenehm leicht und federt schön nach, wenn man mit der flachen Hand und voller Kraft von oben draufhaut. Mach das mal mit nem Vorschlaghammer, um einen Frontalaufprall mit einem 60 – 70 km/h schnellen Auto zu simulieren.
Spätestens dann weißt Du, warum ein Fahrradhelm so gern mit einer Melonenschale verglichen wird.Gut, Vielleicht mildert der Plastikhelm einen Aufprall auf dem Kopf auch stark genug, daß das Hirn eben nicht Matsch ist und das Unfallopfer überlebt. Dann aber anzunehmenderweise als brabbelndes Stück Fleisch im Pflegeheim. Lieber tot als so, möchte ich meinen.
Es ist doch so, daß ein Fahrradhelm keine Unfälle verhindert, sondern maximal Unfallschäden eindämmt. Und das noch nicht einmal zufriedenstellend. Der gern getroffene Vergleich mit dem Anschnallgurt im Auto hinkt hier, weil der Autofahrer durch das Chassis einen „Rundumschutz“ beim Aufprall von Haus aus als Vorgabe hat. Der Gurt selbst fixiert nur den Körper, damit er nicht sonstwohin fliegt und zermanscht wird. Im Gegensatz zum Airbag schützt er also nicht direkt, sondern eher indirekt.
Der Fahrradfahrer hat diesen Rundumschutz nicht, aber einen mit Styropor gefederten Hartplastikhut – weil mehr ist es ja nicht – auf. Man müßte also das Auto komplett von der Karosse befreien und den Fahrer mit einem Helm, von mir aus auch Integralhelm, ausstatten. Nach dem Aufprall wäre dann wenigstens der Kopf heil und könnte bei den Körperwelten noch für Aufsehen sorgen.
Das eigentliche Mißverständniss der „Fahrradhelmjünger“ liegt aber woanders. Typischerweise ist der Deutsche davon überzeugt, allein dank der bestandenen Führerscheinprüfung ein guter Autofahrer zu sein. In den meisten anderen Ländern dieser Welt ist diese Prüfung samt der Ausbildung hierzu zwar nicht so üppig, aber dafür wird man auch nicht zum Dussel erzogen.
Der deutsche Autofahrer hat nämlich lediglich gelernt, wer wann Vorfahrt hat – mithin wer bei einem Unfall Schuld hat. Gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr oder gar Mitdenken wird gerade nicht vermittelt. Es gilt der Grundsatz: Hab ich Grün, hab ich Recht. Vollgas!
Oder wie im Falle des Gerichtsurteils: Mein Auto steht am Straßenrand, ich höre kein Auto also brauche ich beim Türöffnen auch nicht nach hinten gucken. Übrigens stand die Autofahrerin in diesem Fall im Halteverbot!
Doch für den deutschen Michel ist Mitdenken bekanntermaßen nicht angesagt. Schließlich lassen wir ja denken und konzentrieren uns auf das Wesentliche, als da wären nicht aufzufallen und besser zu sein als der Nachbar.
Aber ich schweife schon wieder ab, das ist halt noch ein anderes Thema. Fakt ist, daß man mit verstärkter Umsicht im Straßenverkehr mehr und mehr Unfälle vermeiden könnte. Außer der Achtsamkeit durch die Verkehrsteilnehmer selbst wäre noch breitere Fahrradwege im gut asphaltierten Zustand oder auch autofreie Zonen denkbar.
Der Autofahrer hat nun mal stärkere Argumente als Radfahrer oder Fußgänger, die ja mangels Motorisierung geschützt werden müssen. Unjd das geht halt besser durch weitere Verbote und Einschränkungen für die motorisierten Verkehrsteilnehmer als durch Drangsalierungen der schwächeren Verkehrsteilnehmer. Deutschland ist aber leider Autofahrerland, so das ich hier keine Verbesserungen erwarte.
Viele Fahrradhelmjünger verglichen Fahrräder mit Motorrädern. Letztere haben ja auch Helmpflicht. Ganz Pfiffige merken da noch an, das durch die höhere Geschwindigkeit eines Motorrades auch ein sichererer Helm notwendig sei. Contramann sagt hierzu nur, dass Autofahrer bei Unfällen häufigst Kopfverletzungen erleiden. Ergo: Helmpflicht für Autofahrer – in der Formel 1 haben ja auch alle nen Helm auf. Und wenn wir schon dabei sind; Die Fußgänger auch! Und die Leute mit dem elektrischen Rollstuhl, die Rollatorenraser ….
Es reicht meines Erachtens vollkommen aus, die Trennlinie zur Helmpflicht bei der Motorisierung zu ziehen. Das würde bedeuten, daß auch ein E-bike helmpflichtig wäre. Autofahrer sind übrigens nur deshalb von einer Helmpflicht frei, weil dier Integralhelme unpraktisch in der Sicht zur Seite oder nach hinten sind.
Zusätzlich könnte ich noch eine Helmpflicht bei sportlicher Betätigung sehen. Also für Jogger, Roller und Skater sowie den gemeinen Rennradfahrer, eine aussterbende Art. Dann aber mit Protektoren und Integralhelm statt einer umgedrehten Plastikschüssel.
Zum Schluß muß ich dann noch über den Richter des Oberlandesgerichts schimpfen. Die Rechtslage war ja nun eindeutig, die Schuld lag zu 100% bei der Autofahrerin. Was soll ich vom Rechtsverständnis eines Richters halten, der bei dieser glasklaren Schuldfrage der Radfahjrerin noch eine Teilschuld zuspricht, obwohl derselbe Richter einräumt, dass die Radfahrerin sich gesetzesgemäß verhalten hat.
Richter, die meinen, daß Gesetze anders lauten müßten als sie es sind, oder die wissentlich gegen geltendes Recht sprechen,wollen wir in Deutschland nicht mehr. Die hatten wir schon 1000 Jahre zu lang.

Sonntag, 15. Juni 2014

Hartmudo: WM Studio und Parkschein


Zuallererst, also ganz am Anfang, möchte ich noch auf die folgenden Links aufmerksam machen: 
http://www.theeuropean.de/alexander-wallasch/8453-abstieg-von-eintracht-braunschweig
http://metro.co.uk/2014/05/13/eintracht-braunschweig-get-relegated-fans-celebrate-like-theyve-won-the-league-4725971/ 
Zugegebenermaßen sehr pathetisch und gefühlsduselig, aber schön. So und nicht anders will ich den Abstieg von Eintracht sehen. Und wenn in den Foren schon viel Negatives wegen fehlender Transfers geschrieben wurde, sage ich dazu nur:
Ruhig bleiben. Nicht zuviel erwarten nächste Saison in Liga 2, dann geht das langfristig voran. Und jetze ist einfach nur WM.
Letzten Donnerstag kam ich abgekämpft kurz nach 19.00 Uhr von der Arbeit nach Hause. Das Eröffnungsspiel der WM stand an. Hotte wollte eventuell noch vorbeikommen. Ich nehme es vorweg - er kam nicht.
im Schlaflabor

Stattdessen war meine Überraschung groß, denn meine Löwin hatte das Wohnzimmer quasi zum WM Studio umdekoriert. Eine Fahnenkette, noch von der letzten WM. Viele Deutschlandfahnen und -tücher. Chips mit Samba do Brasil Würzung.
Da konnte ich nicht anders und machte kurz vorm Anpfiff das erste Hefeweizen auf. Eingefüllt in einen Halbliter Glasfußballstiefel von Paulaner, konnte die WM beginnen. Nach 4 Weizen zwang ich mich zur Nachtruhe, denn das Eröffnungsspiel war überraschenderweise gut und am nächsten Tag war die "Summer Jam" mit meinen Kollegas angesagt.
Kurz war demnach der Schlaf, aber trotzdem saß ich mit Wittkamp und Co erst im Zug, dann beim Griechen. Hier war noch Köpi im Spiel, wobei ich auf dem Fußmarsch zum Griechen eine Halbliterdose Köpi schnell einatmen mußte.
Vorm Lindi sahen wir später Mexiko gegen Finkes Kameruner. Da hatte ich schon unzählige Wolters weggelutscht, schaute das Spiel und konnte mich zu keiner Unterhaltung mehr aufraffen. Buck laberte quasi als Einziger, aber er interessiert sich ja auch nicht für Fußball.
Die Kollegas wollten Spanien gegen Holland noch in einer anderen Kneipe sehen, doch mir fehlte die Kraft dafür. Angesichts des Programms am nächsten Tag wollte ich nur nach Hause in unser WM Studio.
Dann diese 2. Halbzeit der Kaasköppe. Da ist es fast schon schade, das sie im Achtelfinale mal wieder scheitern werden. Direkt nach Spielende ab ins Bett.
Samstag war erst Frühstück bei Phil und anschließend ein Besuch bei Bienchen und dem Kanonier angesagt.
Wir kamen auch gut los, holten noch Blockmett und Bröchen und dann ab auf die Bahn gen Hangover zu Phil. Leicht kodderig, aber Weizenbier ist ja bekanntlich tückisch.
Endlich sind wir dann bei Phil angekommen. Wir riefen ihn kurz vorher an, damit er schnell rauskommt und meiner Löwin beim Ausladen des Bartisches und der Barhocker hilft.
Parkplätze sind ja in Hangover rar gesäht, so das ich mit Blinklicht auf der Straße stehen bleiben mußte. Meine Löwin kontrollierte nebenbei noch schnell das rechte Blinklicht, weil der Taktgeber auf dem Armaturenbrett verrückt spielte. Ihr wißt schon, was ich meine.
Lichter o.k. Phil braucht lange zum Raustreten, auch er hatte WM geschaut - sogar das Mitternachtsspiel. Schnell fuhr ich weiter, da alles ausgeladen war und ich den Verkehr lange genug aufgehalten hatte. Glücklicherweise fand ich sogleich einen Parkplatz 50 m rechts um die Ecke.
Parkscheinautomat zwar, aber es sollte ja nur für knapp über 2 Stunden sein, weil wir beim Kanonier zum High Noon um 12.00 Uhr erwartet wurden. Ich hatte es ja befürchtet - auf dem Weg zum Automaten - das mein Münzgeld nicht reicht.
So war es dann auch. 65 Cent pro 30 Minuten, Höchstparkdauer zweieinhalb Stunden. Ergo brauchte ich 3,25 €, nur um sicherzugehen. Und gehen zurück zum Auto, da das Kleingeld nicht reichte und eine Kartenzahlung möglich war.
Die EC Karte hinein, aber wo drücken? Das Minidisplay des Parkscheinautomaten war da nicht sehr ergiebig. "Not enough Money" lautete die Meldung und meine Karte steckte und ließ sich nicht rausziehen. Kurz bevor bei mir die Schnappatmung einsetzte, fand ich den roten Knopf, der die Karte auswarf.
Es war - jetzt sah ich es auch - eine Geldkarte gefordert! Der Chip auf meiner EC Karte macht diese zur Geldkarte, aber wer außer einem Raucher mit dem Drang zum Zigarettenautomaten lädt das Scheißding auf?
Schirmherrinnen auch während der WM

Was tun, sprach Löw. Mindestens zehn Minuten war ich jetzt schon mit dem Automaten beschäftigt, wegfahren und 50 Meter weiter am Eilenriedepark zu parken (umsonst), kann da keine Option sein. Nicht bei Hartmudo.
Jeder Andere hätte die 1,65 €, die ich dabei hatte, in den Münzschlitz gepackt und gut oder wäre 5 Minuten später mit dem Restgeld, geliehen von meiner Löwin oder Phil, zurückgekehrt. Nicht so Hartmudo !
Der Puls ging hoch, gleich wird Hartmudo den Automaten töten ... da .... ja, was ist denn das ... Ganz oben auf der Sichtfläche des Automaten steht etwas von einer Bezahlung mit dem Handy. Die"Easy Park App" einfach aus dem Google Play Store runterladen, die Nummer der Parkzone (fünfstellig) eingeben und schon wird alles gut.
Diese App funktioniert bundesweit an Tausenden von Automaten deshalb die Parkzonennummer. Jetzt war es auch egal, das ziehe ich bis zum Schluß durch. Da entwickle ich Ehrgeiz, selbst wenn rings um mich der Himmel einstürzt. Nichts, aber auch gar nichts kann mich in diesem Augenblick hiervon abhalten. Wie gesagt, jeder Andere ...
Das Runterladen und installieren ging auch schnell, aber dann ! Erst registrieren. Mit Name, Adresse, email und natürlich Kreditkartennummer. Alles im Stehen, mit einer Hand Handy und Hülle haltend, Brieftasche in der anderen Hand. Die Hand, deren Zeigefinger sich deshalb sehr ungenau auf dem Smartfone Display bewegt. Wieder und wieder muß ich neu anfangen. Wahrscheinlich ruft gleich noch meine Löwin an und verwirrt mich vollends.
Aber genau das passiert nicht, obwohl ich bereits über 20 Minuten abwesend bin. Klasse App übrigens, bin begeistert. Ich mußte nur NOCHMAL zum Auto zurück und nen Zettel mit dem Wort (Handyzahlung) hinter die Windschutzscheibe klemmen.
Übrigens war Phil nicht mehr zuhause, als meine Löwin mir die Tür öffnete. Er hatte unseren Besuch vollkommen vergessen und mit nem Kumpel noch das Chile-Spiel gesehen, so daß er nunmehr im Supermarkt Wurst, Käse usw. einkaufen mußte.
WM Studio

Das Frühstück gestaltete sich dann doch sehr nett und wir starteten rechtzeitig zum Kanonier. Das Parkende ließ sich übrigens punktgenau in der App eingeben, so dass ich eben nicht 3,25 €, sondern 2,94 € über die Kreditkarte zahlen mußte.
Meine Schilderung des Nachmittags fällt jetzt sehr kurz aus, aber langweilig war es keinesfalls. Grilli Grilli gab es erst, dann einen längeren und schönen Spaziergang. Zum Abschluß Kaffee und ab nach Hause ins WM Studio.
Bienchen und der Kanonier waren gut drauf, ihr Kleener erst recht. Wenn wir doch nur mehr Zeit hätten, um solche Termine öfters wahrzunehmen. So sehen wir uns erst Anfang Juli in Braunschweig zum Frühstücksbuffet wieder.
Den Sieg von Kolumbien habe ich erst gegen Ende gesehen, dafür aber Costa Ricas sensationelle zweite Halbzeit gegen die Urus. Kroll und ich "whatsappen" auch in diesem Moment, da Italien und England spielen. 1:1 zur Halbzeit und gleich das Wort zum Sonntag. Hilfe !
Wir sind uns einig. Der beste Beginn einer Fußball WM in diesem Jahrtausend !
Sonntag jedenfalls mach ich noch den Wahlhelfer bei der Stichwahl zum Braunschweiger Oberbürgermeister, nebenbei treffe ich Vorbereitungen für die BiRe 2014 in Riebnitz-Dammgarten.
Hier, kurz vor der 2. Halbzeit, beende ich diesen Bericht. Alles auf dem Tab eingehackt. Eine Pause tut gut. Mehr später.
Nachtrag am Sonntag: Das Auszählen der Stimmzettel verlief unspektakulär, ebenso die Spiele der Schweiz und Frankreich. Der bisher schwächste WM Tag, aber morgen geht’s gegen Portugal für Jogis Jungs. Dann gilt`s.

Freitag, 13. Juni 2014

Eddie Cochran 3/7

Von nun an verstärkte Eddie sein Engagement als Sessiongitarrist noch einmal, so das seine Reputation als gefragter Studiomusiker in der eingeschworenen Gemeinschaft der Countryszene in Kalifornien immer größer wurde.
Jerry Capehart war sich sicher, das die meisten großen Labels nach einem weiteren Elvis Presley suchten und stellte sich mit einigen Bändern bei Liberty Records vor. Liberty war 1955 gerade erst von Sy Waronker und Al Bennett gegründet worden und hatte schnell Erfolg. Julie London hatte gleich einen großen Hit mit „Cry me a River“, aber dem Label fehlte ein Rock `n` Roll Sänger im Katalog.
Noch bevor Capehart die Demos ganz vorgespielt hatte, war Waronker schon halb von Eddie Cochran überzeugt. Und als er dann Eddie persönlich traf, war er beeindruckt vom guten Aussehen und der Musikalität von Eddie. Dies waren die Voraussetzungen, um Eddie als möglichen Star aufbauen zu können (wollen).
Doppeltes Glück für Jerry Capehart und damit für Eddie war, das Jerry den Filmproduzenten und Regisseur Boris Petroff entfernt kannte. Für einen seiner B-Movies nahmen Capehart und Cochran im July 1956 die Backgroundmusik im Studio auf, als Petroff Eddie fragte, ob er bereit sei, im Film eines Freundes aufzutreten. Wie Eddie in einem Interview kurz vor seinem Tod erklärte, glaubte er, dass Petroff einen Joke gemacht hätte. Scherzhaft bat Eddie Petroff, ihn anzurufen.
Bereits am nächsten Tag meldete sich Petroff. Eddie sollte eine Demo von einem Song namens „Twenty Flight Rock“ aufnehmen. Eddie und Jerry konnten ihr Glück kaum fassen. In nur wenigen Wochen hatten sie dank Petroff und Waronker einen richtig guten Plattenvertrag und bewegten sich in Filmkreisen. Ohne dieses glückliche Zusammenkommen mehrerer Umstände wären Eddie Cochran und Jerry Capehart wohl ewig Sessionmusiker geblieben.
Cochran nahm das Demo in den Goldstar Studios – wo sonst? - auf. Mit dabei waren Connie Smith an der „Bullenfiedel“, sprich Standbass sowie Capehart, der einfach auf einen Suppenkarton einschlug. 3 Stunden später standen die Aufnahmen von „Twenty Flight Rock“ und „Dark Lonely Street.“
„Twenty Flight Rock“ wurde angetrieben durch den phantastischen Bass eines Connie Smith, der den „Slapping Style“ meisterhaft beherrschte. Dieser Stil wurde zuerst von Bill Black auf den Sun Aufnahmen eines Elvis Presley gespielt. Der Song selbst ist hauptsächlich eine Persiflage auf den frühen Elvis und kann durchaus als kleiner Klassiker der frühen Rockära angesehen werden. Dies gilt insbesondere für Europa, wo der Song als Single veröffentlicht wurde und sich über viele Jahre konstant verkaufte. Smith entwickelte ein schon telepathisch zu nennendes musikalisches Verständnis zu Eddie und war auf dessen sämtlichen Aufnahmen bis Ende 1958 mit von der Partie.
Der bereits erwähnte Film, in dem Eddie einen Cameo-Auftritt haben sollte, hieß „Do-Re-Mi“. Eddies Auftritt hierin wurde am 14. August 1956 gedreht. Es handelt sich dabei um die Szene, in der Jayne Mansfield und Edmund O`Brien gerade eine Show im Fersehen verfolgen, als im Fernsehen gerade ein begeisterndes neues Talent vorgestellt wird. Unter einem stürmischen Applaus erscheint Eddie Cochran auf dem Bildschirm, stark auf Elvis getrimmt spielt er „Twenty Flight Rock.“
„Do-Re-Mi“ war natürlich lediglich der Arbeitstitel des Films in der Anfangsphase der Produktion. Als der Film 6 Monate später in die Kinos kam, hieß der Film „The Girl can`t help it“ nach dem Titelsong von Little Richard.
Liberty wollte den Film Song „Twenty Flight Rock“ im Dezember als Single veröffentlichen. Aber noch bevor die Platte gepreßt werden konnte, setzte die Plattenfirma eine neue Priorität. Sky Waronker versuchte gerade die Rechte eines Songs von Jack Bentleys Colonial Label zu erwerben. „Sittin` in the Balcony“ von Johnny Dee erreichte regional hohe Verkaufszahlen und hatte somit das Potential zu einem Smash Hit.
Bentley wurde von verschiedenen anderen Labeln deshalb umworben und platzierte das Master schließlich bei ABC Paramount. Der unübertreffliche Waronker beschloss, eine Coverversion des Songs für Liberty einzuspielen – mit Eddie Cochran natürlich.
Capehart und Cochran wurden in Libertys Büro zitiert. Waronker gab ihnen Dee`s Original und einen Tag Zeit, um sich über das Covern des Songs eine Meinung zu bilden. Auf der Heimfahrt fragte Capehart Eddie, was er von dem Song halten würde. Eddie hielt ihn für einen Hit. Zu Hause angekommen, riefen sie bei Liberty an und baten das Label eine Session vorzubereiten. „Sittin` in the Balcony“ wurde 3 Tage später aufgenommen und war nach mehreren Stunden fertig abgemischt. Eine lange Zeit für Produktionen in den 50ern!
Der Song war eine perfekte Teenager-Ballade in der damaligen Zeit. Es folgte ein „Chart-Battle“ zwischen Dee`s Original und Cochran`s aufpolierter Fassung; In dieser Rivalität lag aber auch ein hemmender Effekt, was den Charterfolg angeht.
Beide Versionen enterten die Billboard Hot 100 im März 1957. Während Dee auf Platz 38 stockte, kletterte Cochran`s Version auf Platz 18 der Charts. Eddie hätte die Top 10 erreicht, wenn nicht die Originalversion von Dee zeitgleich auf dem Markt gewesen wäre. Eddie selbst glaubte offenbar nicht an seine gesanglichen Qualitäten, denn als der „New Musical Express“ ihn später mal nach seiner größten Enttäuschung fragte, beschrieb er dies wie folgt: „Ich hörte die Playbacks nach meiner ersten Aufnahmesession. Ich nahm „Sitting in the Balcony“ auf und mochte es überhaupt nicht. Aber es wurde eine Million mal verkauft – und ich war der Überraschteste von allen.“
„Sittin`in the Balcony“ etablierte Eddie Cochran als einen der aufregensten Newcomer der Rock `n` Roll Szene. Dies konnte nur durch das zufällige Zusammentreffen des Charterfolges und der zeitgleichen Veröffentlichung der beiden Filme „The Girl can`t help it“ und „Untamed Youth“ geschehen. Und plötzlich schien es, das Eddie, der am Anfang des Jahres noch unbekannt war, nunmehr überall zu sehen war.
Hier muß ich einfügen, das „Untamed Youth“ ein typischer Film aus dem Jahr 1957 ist, in dem 2 Frauen beim Trampen (?) erwischt werden und in einem Kaff die Wahl haben, entweder in den Knast zu gehen oder auf dem Feld zu arbeiten. Mamie van Doren war die erste Frau, die in einem Film einen Rock `n` Roll Song singen durfte. Auf den 4 aufgenommenen Songs der Aufnahmesession wäre Eddie Cochran an der Gitarre zu hören gewesen, aber aus nicht mehr bekannten Gründen wurden die Songs von Les Baxter ohne Eddie neu eingespielt und dann in den Film eingebaut. Der Song „OO Ba La Baby“ stammte aus der Feder von Capehart und Cochran.
Dennoch spielte Eddie Cochran in dem Film eine Nebenfigur namens Bong und sang den Song „Cotton Picker.“ Dieser Song wurde übrigens erst 1972 auf Vinyl veröffentlicht.

Montag, 9. Juni 2014

Contramann: kurz gesehen im Juni

Diese Meldung datiert vom 20. Februar - Krolls Geburtstag! Das erwähne ich hier deshalb, weil sein löblicher Versuch, uns alle von Whattsapp auf einen anderen Messenger zu ziehen, gescheitert war.
Ja scheitern mußte. Wenn „alle“ bei Whatsapp die Nachrichten tauschen, ist es schwierig zu wechseln. Wir reden hier nämlich über offene Netzwerke. Und wenn ich mit meiner „Clique“ wechsle, komen meine restlichen Kontakte auch nicht mit. Und wer will schon mehrere Messenger?
Das ist wie mit Aldi Talk: 5 cent pro Gespräch innerhalb Aldi Talk, ähnliches gilt für interne Calls bei der Konkurrenz. Ich kenne keinen, der den Anbieterinternen Preis als Argument für diesen Anbieter benennt.
Aber zur Meldung: 19 Milliarden gab Zuckerberg für den Kauf seines größten Konkurrenten aus und alle Fachleute, insbesondere die von Google, hielten ihn für verrückt. Einen Mondpreis nennt man das abfällig, aber Contramann sieht mehr als die momentanen Buchwerte dieser ganzen Softwareklitschen.
Für Zuckerberg, Bezios, Balmer und Co. ist Geld lediglich wertfreie Verfügungsmasse. Schließlich haben sie davon mehr als genug und es stecken ja auch nicht konkrete Werte wie Immobilien dahinter, sondern nur ideelle Gewinnerwartungen.
Und weil Whattsapp seit dem letzten Jahr Facebook so was von den Rang abläuft, das Facebook in 2-3 Jahren wohl schon Geschichte, auf jeden Fall kein Hype mehr ist, war der Kauf schlau und das Monopolygeld gut angelegt. Denn Facebook hat jetzt noch Wert, aber in 6 Monaten?
Wenn ich so nen Megacrasher wie Facebook am Start hätte, dann hätte ich auch 50 Milliarden bezahlt. Kamelle !!!

Auch ne Meldung aus dem Februar, aber es dauerte bis Mai. Jetzt ist der Conti wieder da, wenn auch nur noch mit 8 Steinis statt der wunderschönen dünnen Einwegflaschen. Das haben wir nur den Grünen zu verdanken! Ignorante Arschlöcher!
Becks hatte seinen „Pappkoffer“ ca. 2 Monate früher am Start, aber wer jetzt was vom „Becks-Conti“ faselt, dem sei gesagt:
Es kann nur einen geben. Wenn ich jemanden bitte, nen Conti mitzubringen, dann meine ich das Original bzw. das Bier, welches den Conti erst zu dem gemacht hat, was er ist: Das Mon Cherie Geschenk für den Mann.
Der Preis ist zugegebenermaßen frech, aber nun ja. Denn:
Nur der hat Charme, hat er nen Conti unterm Arm.

Im Guardian stand folgendes: "Einige homosexuelle Leute, wie auch Sir Patrick Stewart, denken, dass Pages Coming-out-Rede einen Nachrichtenwert habe."
Hieraus wurde gelesen, das Captain Picard schwul sei. Groß dessen Reaktion, eines Captains der Sternenflotte würdig.
Alsd der Guardian das „homosexuelle“ strich, stimkmte es endlich. Was ein falsches Wort doch so ausmachen kann!

Um die 90 Jahre sind 9 Männer heute alt, die wegen möglicher Verbrechen in Auschwitz angeklagt werden. 70 Jahre nach Kriegsende, muß das sein?
Contramann sagt unbedingt. Schlimm genug, dass diese Leute noch 70 Jahre lang frei rumliefen – sofern sich ihre Schuld bestätigen sollte. Wenigstens jetzt.
Und Haftverschonung oder gar mangelnde Haftfähigkeit … Davon will ich in diesem Fall nichts hören. Es gibt Verbrechen, die sind so schlimm, da darf es keine Zugeständnisse oder Erleichterungen geben. Wir reden bei diesen Verbrechen ja nicht über Affekthandlungen.

Ein geiles Urteil des Bundesverfassungsgerichts Ende Februar. Die Welt versteht das natürlich nicht und sieht die Gefahr, dass „Spinner“ von der NPD oder AFD oder oder oder die Regierungsgeschäfte in Europa stören könnten.
Hall – lo, liebe Springer Presse: Das Bundesverfassungsgericht hat die 5% Hürde bei den Europawahlen ausdrücklich deshalb für verfassungswidrig erklärt, eben weil das Parlament nicht wirklich etwas entscheidet..
Kann es ein größeres Armutszeugnis für diese Europawahl geben? Ich meine nein, finde es aber trotzdem klasse, daß die Partei des Martin Sonneborn einen Sitz ergattern konnte.

Bleiben wir doch gleich mal bei Spiegel Online und der beliebten Rubrik „Münchhausen Check.“ Ende Februar stand hier Sarah Wagenknechts Bankenkritik auf dem Prüfstand und siehe da – der Spiegel gibt ihr Recht!
Private Spekulationen lösen eine Finanzkrise aus, infolgedessen wächst die Staatsverschuldung kontinuierlich. Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert.
Wissen wir ja alles schon, kriegt der Spiegel das jetzt etwa auch noch mit? Wäre ja schön.
„... selbst wenn man ihre politischen Folgerungen nicht teilen mag.“ So der Schlußsatz im SPON. Die können halt doch nicht aus ihrer Haut.

Anfang März meinte Günther Jauch, das er jetzt noch mal schnell was zur Situation in der Ukraine, sprich Krim und Ostukraine bringen muß.
Die Sendung habe ich leider verpaßt, es schien wohl für Jauch eine überraschend objektive Sendung gewesen sein. Frau Weisband, die zwanghaft immer wieder den geringen Anteil an Faschisten der „Maidan-Bewegung“ betont und dabei nicht merkt, auf welchen falschen Zug sie da aufspringt.
Allein das hätte ich gern noch mal gesehen.

Monika Lierhaus im Interview mit Jürgen Klinsmann. Da haben sich ja 2 gesucht und gefunden. Der Artikel selbst ist eigentlich nicht erwähnenswert, aber wenn die WM in 3 Tagen losgeht, ist Monika Lierhaus für Sky mit dabei.
Also immer daran denken in den nächsten Wochen. Hat es Monika also doch noch geschafft. Wenigstens nicht bei den Öffis, denn ich möchte mit meinen Zwangsgebühren nicht die Reintegration hochbezahlter Wiedergenesener bezahlen.

Jan Fleischhauer mit seiner arg konservativen Kolumne, hier mal pro Fracking. Mannomann. Hauptsache, nicht von Putin abhängig. Da ist dann ja alles andere vernachlässigbar.
Erdbebengefahr, Grundwasserverschmutzung … alles egal.
Hierzu auch ganz aktuell die Welt:
Ich denke, wo ein Gewinn vermutet wird, da sackt man erstmal die Kohle ein und macht sich hinterher Gedanken. War dann mal wieder nicht vorhersehbar, ein bedauerlicher Fehler einzelner Personen halt. Wolln wir hoffen, das es gut geht.

Hier nochmal geballt, worum es bei der Krise um die Krim und Ostukraine eigentlich geht. Sarah Wagenknecht wieder, alle anderen tauchen in den großen Medien einfach nicht auf. Jetzt – Mitte Juni – ist immer noch nichts passiert in dem Pufferstaat zwischen der Nato und Rußland.
Obama gibt in Warschau markige Töne von sich und möchte am liebsten Rumänien, Polen und die baltischen Staaten besetzen äääh durch Truppenpräsenz stärken.
Dass es die Ukraine als Staat in der Ausdehnung nie gegeben hat, interessiert im Westen offenbar niemanden. Krim und Ostukraine stehen Rußland näher als dem Westen, so einfach ist das halt.
Jetzt wird vom Westen doch nur krampfhaft versucht, wie bei Risiko Territorien zu erobern.

DeMaziere warnte die Gewerkschaften vor maßlosen Forderungen – das übliche Säbelrasseln halt. Die Verhandlungen sind jetzt ja schon durch. 6% mehr über 2 Jahre bei 90 € Sockelbetragserhöhung war nach meiner Erinnerung das Ergebnis.
Es hätte schlimmer sein können, ja. Aber das hier habe ich eh nur der Form halber reingestellt, weil es eigentlich nicht auf einzelne Prozente ankommt. Ich komme immer mewhr zu der Meinung, dass wir vor allem über die Aufteilung von Arbeitsaufkommen unter allen reden müssen.

Zum Schluß dieser bunten Revue , die nach meinem Dafürhalten etwas blutleer wirkt, nochmal was vom Knaller überhaupt. Uli Hoeneß verzichtet auf eine Revision und geht in den Knast.
Ich denke, er hat einfach die Schnauze voll. Somit lautet das Schlußwort:
„Uli, heb die Seife auf!“

Donnerstag, 5. Juni 2014

Udorallala: Roy Loney

Als ich jetzt Montagnacht beim Langen aufbrach – und nochmal Glückwunsch zum Geburtstag, da erreichte ich die Straßenbahn nach Hause und schmiß das Tab samt Ohrhörern an. Ohrenfeindt war angesagt ….
Und dann wieder mein absolutes Lieblingsvideo.
„Here are the Winners from the Battle of the Bands. Roy Loney and the Phantom Movers!“
Und dann geht’s los, 1979 in nem kleinen Fernsehstudio irgendwo in der Bay Area. Nie war Roy Loney besser als in diesem Video. 3 Gitarren, Baß, Schlagzeug. Mehr braucht es nicht. Das Roy mit „Don`t believe those Lies“ gaanz schlecht bei Chuck Berry`s „Johnny B. Goode“ geklaut hat, ist unschwer herauszuhören. Dennoch ist der Text sehr witzig.
Der nahtlose Übergang zur Eigenkomposition „People People“ läßt unschwer erahnen, dass zu jener Zeit (1979) niemand Onkel Roy das Wasser reichen konnte. Da kannst Du einfach nicht still sitzen bleiben!
Aber natürlich hat das 1979 gar keinen interessiert. Es war genauso wie in der Band, die Roy Loney von Mitte der 60er bis ca. 1972 wesentlich mitgeprägt hatte. Wir sprechen hier über niemand Geringeren als den Flamin` Groovies.
„Flamingo“ und „Teenage Head“ aus den Jahren 1970 und 71 sind die beiden LPs, mit denen die Flamin` Groovies unsterblich wurden. Kritikers Lieblinge, aber sie scheiterten an der Ladenkasse. Die Zeit war einfach noch nicht reif für ihren Sound. Aus San Francisco kommend, hatten sie genauu das, was die Rock n Roll Freunde bei Jefferson Airplane oder Grateful Dead vermissten. Den nötigen Drive und eben KEINE ellenlangen verschnörkelten Solis.
CCR hatten das ja auch drauf, Country und Rock n Roll dank guter Songs zu verschmelzen. Das brachte ihnen auch den verdienten Megaerfolg. Härter aber waren die Groovies. Zu Hart für die Zeit. Wenn ich das heute höre, denke ich nicht an 1970. Eher schon an 80er bis aktuell.
Das mag zu hochgegriffen sein, aber hört Euch einfach mal die Groovies an. Oder seht dieses Video durch, es lohnt sich.

Montag, 2. Juni 2014

Uncle Fester: grad gelesen Juni 2014

Nick Hornby – Fever Pitch
„Ballfieber – die Geschichte eines Fans“ ist der deutsche Untertitel für die – laut Kritiker – „Mutter aller Fußballbücher. Hornby beschreibt in seinem Erstlingswerk chronologisch genau sein Leben, das sich stark an Arsenal London, „seinem“ Club halt, orientiert.
1968 nimmt sein Vater ihn das erste Mal mit ins Stadion; Ende der 80er / Anfang der 90er verfolgt er immer noch die Heimspiele von Arsenal, jetzt aber auf nem Sitzplatz. Es wird alles beschrieben, was den englischen Fußball in den Jahren ausmachte: Das blinde „Kick and Rush“, Auftritte von Skinheads und Hooligans in den 80ern als auch der Verzicht von Stehplätzen zugunsten von VIP-Lounges und teureren Sitzplätzen Ende der 80er, auch dies als Folge einiger Tragödien wegen schlechter Sicherheitsvorkehrungen, bei denen viele Zuschauer ihr Leben ließen.
Er beschreibt dies zwar sehr schön und schildert auch genau, was einzelne Vorkommnisse für Gefühle in ihm auslösten, aber leider bleibt es dabei. Der Funke springt zum Leser nicht wirklich über, was vielleicht an den ellenlangen Aufzählungen von Spielszenen als auch von einzelnen Spielern liegt.
Für einen Engländer mögen einzelne Spieler von Arsenal aus den 70er oder 80er Jahren wohl noch geläufig sein, aber als Kenner der Bundesligahistorie bist du da aufgeschmissen und kriegst so den Zusammenhang zum Feeling des Arsenal Fans nicht hin. Das kann ein Frank Goosens aus Bochum wesentlich besser.
Überhaupt mußte ich permanent an Goosens denken. Der Vergleich drängt sich logischerweise geradezu auf. Vor ziemlich genau 2 Jahren hatte ich Goosens` „Weil Samstag ist“ gelesen. Und nach einem kurzen, erneuten Hineinlinsen in die wunderbare Welt beim VFL Bochum kann ich sagen, dass mir Goosens näher liegt als Hornby.
Wahrscheinlich hat Hornby`s Buch nur deshalb Kultstatus, weil es Anfang der 90er keine vernünftigen Fußballbücher gab. Mein Fazit: Leg „Fever Pitch“ nach hinten, falls Du „Weil Samstag ist“ noch nicht kennst.

George R.R. Martin – Planetenwanderer
Ja, der Erfinder der „Game of Thrones“ Erlebniswelt hat doch 1986 diesen reinen Science Fiction Roman veröffentlicht. Da hat sich der Heyne-Verlag sofort gesagt, das wenn „Game of Thrones“ so gut läuft, da können mer noch schnell einen nachschieben.
Keine Angst, liebe Kinder. Dieser Roman hat mit Fantasy nichts am Hut. Vielmehr spielt die Handlung in ferner Zukunft, in der sich die Menschheit über das Universum ausgebreitet hat. Jedoch ist das Imperium der alten Erde untergegangen.
Der Roman selbst besteht aus mehreren Kurzgeschichten, die locker aneinander gefügt sind. In den Geschichten schwingt sehr viel Religiösität mit, insbesondere gegen Ende. Es läuft auf die Frage hinaus: Wenn ein Mensch die Macht eines Gottes hat, ist er dann nicht auch Gott?
Haviland Tuf ist ein Händler, der – hier beschreibt sich der Autor wohl selbst – gerne ißt und ein Faible für Katzen hat. In der ersten und längsten Geschichte wird geschildert, wie Tuf an das letzte Saatschiff des alten Erdimperiums gelangt. Diese 30 km lange Klonfabrik ist in der Lage, jeglichen denkbaren biologischen Kampfstoff herzustellen oder auch jegliches Monster, Raubtier etc., welches sich so im Universum rumtreibt.
Wie bei „10 kleine Negerlein“ stirbt einer nach dem Anderen, bis Tuf alleine übrig bleibt. Leicht gruselig das Ganze, aber superspannend. Danach wird es eher moralisch, insbesondere 3 Geschichten um den Planeten S`uthlam und die Hafenmeisterin Tolly Mune. Das liest sich wie ein Gleichnis in der Bibel, macht aber merkwürdigerweise trotzdem Spaß.
Kurzweilige Unterhaltung mit dem Anstoß zum Nachdenken. Aber nicht so gut, als das ich jetzt zu „Game of Thrones“ greifen müßte.

               

Star Trek: The New Frontier 5 – Ort der Stille
… denn diese Star Trek Reihe ist einfach gut. In diesem neuen Band fällt mir sofort ins Auge, dass die Vorgeschichte auf einem Planeten über 100 Seiten sich entwickeln kann, ohne das die Excalibur direkt involviert ist. Das zeigt, das David Mack hier die Gelegenheit nutzt, um ausgetretene Pfade zu verlassen.
Die Thallonier vermuten an dem Ort der Stille unendliche Reichtümer. Den Mythen nach hören nur einige thallonische Prinzessinnen den Ruf dieses Ortes in ihren Träumen, woraufhin sie sich dort zwanghaft hinbegeben müssen.
Riella vom Planeten Montos, ein scheinbar einfaches Mädchen, hört den Ruf. Leider wissen auch einige Glücksritter von Riellas Fähigkeiten. Da wären zuerst die „Hunde des Krieges“, eine Rasse von Söldnern unter Führung von Rier. Die auch im Charakter wolfsähnlichen Hunde kidnappen schließlich das Mädchen.
Xyon ist ein offenbar menschlicher Glücksritter, der durch Zufall von Riellas Existenz erfährt und ihr zu Hilfe eilt. Und dann geraten sie alle noch auf dem Weg zu diesem geheimnisvollen Ort in die Hand der Erlöser. Damit nicht genug, taucht auch noch Zoran auf, Si Cwans alter Widersacher.
Erst im letzten Fünftel greifen Si Cwan, Zak Kebron und Soleta mit ihrem Shuttle ins Geschehen ein. Sie waren auf Außenmission auf Montos und folgten dem Rest in ein anscheinend planetenloses Sonnensystem. Doirt ist der Ort der Stille, dort es es zum Finale dieser Folge.
Alles geheimnisvoll und sehr spannen wie immer. Das Riella sich als Si Cwans gesuchte Schwester Kallinda entpuppt, entspricht dem bisherigen Handlungsablauf und irgendwo logisch. Dass Xyon sich ganz am Ende als Sohn von Calhoun zu erkennen gibt, ist dann doch etwas zu arg.
Aber da dies alles ist, was ich an diesem Roman zu meckern habe, soll es auch gut sein.

Star Trek: The New Frontier 6 – Finstere Verbündete
Weiter geht’s. Die schwarze Masse ist eine obskure Entität, die quasi als Wolke durch All fliegt und ganze Planeten ja Sterne auffrißt. Ist sie dann gesättigt, geht es mit Warp 4 zurück in die sogenannte Hungerzone, in der sie sich bis zum nächsten Beutezug ausruht.
Mal nach 10, mal nach 90 Jahren ist sie unterwegs auf Beutetour. Und „jetzt“ ist es wieder soweit, als Ziel hat sie sich den Heimatplaneten der Erlöser ausgesucht. Diese machen zwar selbst den Sektor unsicher, indem sie ganze Bevölkerungen zwingen, entweder zu ihrem Glauben zu konvertieren oder zu sterben, aber aus religiösen Gründen können sie nicht auf ihren Heimatplaneten verzichten.
Die Excalibur solls jetzt richten. Die oberste Direktive ist jetzt gefragt und wird auch kontrovers diskutiert, aber letztendlich wollen wir ja ein bißchen Action und so sichert Calhoun dem höchsten Gebieter der Erlöser seine Unterstützung zu.
Die schwarze Masse absorbiert natürlich jegliches Geschoß, welches die Excalibur ihr entgegenwirft. In einer „Next Generation“ Folge habe ich das schon einmal gesehen. Das aber nur am Rande, ich bin noch mittendrin. Ich weiß nur eins: Die Crew der Excalibur schafft das.
Neu hinzu kommt diesmal der diensthabende Offizier der Nachtschicht – Frau Lieutnant Müller, dunkelblond, durchtrainiert und große Brüste.
In Konkurrenz zu Shelby löst sie Calhouns körperliche Spannungen. Sehr schön. Für die Story an sich ist dies zwar unwichtig, aber es sind ja bekanntermaßen diese kleinen Nuancen, die Star trek so liebenswert machen.
Quasi rote Rosen im All.