Dienstag, 29. Juni 2021

Uncle Fester: grad gelesen Juni 2021

Richard Morgan - Mars Override
Endlich ein neuer Roman des Engländers, der in Glasgow lebt. Der Millionenbetrag für die Filmrechte an „Altered Carbon“ hatte es ihm ermöglicht, sich voll und ganz auf das Schreiben zu konzentrieren. Mars Override ist der zweite Roman aus einer Reihe namens „Black Man“, die im Gegensatz zu Altered Carbon auf dem Mars angesiedelt ist.
Der Mars ist eine Kolonie der Erde. Mulholland, der Gouverneur des Mars, sieht sich Anfang des 24. Jahrhunderts einem Audit des Earth Oversight Comitees gegenüber. Diese Aktion für Colin (Colony Initiative) soll vorgeblich den Umfang der Korruption auf dem Mars untersuchen. Denn die eigentliche Macht auf dem Mars wird mehr oder weniger von örtlichen Verbrechersyndikaten ausgeübt.
Nun kommt unser Held ins Spiel. Hakan Veil ist ein abgehalfterter und ausgemusterter ehemaliger Navy Soldat der Erde, der genetisch aufgerüstet wurde und schon an vielen Orten im Sonnensystem gekämpft hatte. Zu Beginn des Romans tötet Veil im Auftrag von Allmählich, der Anwältin eines Syndikats in Bradbury, der Hauptstadt des Planeten, einen missliebigen Konkurrenten.
Im Knast gelandet, verhilft ihm Chakana, die leitende Ermittlerin der Polizei, zu einem lukrativen Job. Er soll Madison Madekwe, einer Mitarbeiterin von Colin, dabei helfen, einen Mord an Pavel Tores zu untersuchen. Dieser hatte Proben aus einem Lagerhaus gestohlen, um Colin zu diskreditieren. Veil, der ein Drittel eines Jahres in einer Tiefschlafkammer verbringen muss, sieht jetzt seine Chance gekommen, endlich zur Erde zurückkehren zu können.
Der Job würde ihm das Rückflugticket sichern. Doch leider wird die äußerst attraktive Madison Madekwe gekidnappt und gleichzeitig auf Veil ein Bombenattentat verübt, dass dieser natürlich dank seiner Aufrüstung mittels einer KI überlebt. Bei der Suche nach den Hintergründen dieser Aktion sterben sehr viele Menschen auf grausame Art und Weise. Es werden verschiedene Orte besucht, wir lernen eine Menge Leute neu kennen, aber nach und nach werden sich die meisten davon aus dem Roman verabschieden müssen.
Unterstützung erfährt Veil von Holmstrom, einem Barbesitzer und Hacker, der für ihn Infos von der Navy der Erde hacken kann. Außerdem ist da noch Luppi, ein gescheiterter Reporter, der mittlerweile mehr oder weniger als Paparazzi unterwegs ist. Kurz vor Ende stellen sich in dieser eigentlich klassischen Detektivstory die wahren Hintergründe heraus.
Es ist Hidalgo, eigentlich ein Mann der Navy der Erde, der Jahre zuvor nach einem ersten gescheiterten Audit auf dem Mars geblieben war, um dort Terrorakte zu verüben und die politische Ordnung zu destabilisieren. Hidalgo hat Mulholland bestochen, damit dieser ihm die politische Macht auf dem Planeten überträgt. Madekwe stellt sich als Hidalgos Komplizin und Stellvertreterin heraus.
In dem äußerst dramatischen Finale verlieren Mulholland, Hidalgo und Madekwe ihr Leben im Kugelhagel. Veil hat ganze Arbeit geleistet, aber der eigentliche finale Todesschuss kommt von Ariana, einer Prostituierten und Nachbarin von Veil. Die Syndikate bleiben an der Macht und Veil hat es wieder nicht geschafft, zurück zur Erde zu gelangen.
Wie bereits kurz erwähnt, handelt es sich bei Mars Override um einen klassischen Detektivroman, der lediglich in eine utopische Umgebung transformiert worden ist. Die wenigen genetischen Veränderungen, die Veil zu seinen außerordentlichen Kampfeskünsten befähigen, erinnern irgendwie an Altered Carbon, dem Meisterwerk von Richard Morgan. Trotzdem würde ich sagen, dass man sich diesen Roman zu Gemüte führen kann, auch wenn der Roman stellenweise sehr unverständlich wirkt, da die Zahl der handelnden Personen sehr hoch ist und die Sprünge gerade am Anfang einzelner Kapitel doch sehr groß sind.

                                              

Andreas Brandhorst - Mars Discovery
Ein weiterer Marsroman folgt sogleich: Und - Juchhu! - es ist ein neuer Brandhorst. Mars Discovery ist der Abschluss einer Triologie, deren ersten beiden Bände ich nicht gelesen habe und auch nicht lesen werde, da sie eher der Mainstream Literatur zuzurechnen sind.
Als ich diesen Roman gekauft hatte, dachte ich, dass es sich um einen Roman über den Mars handeln würde. Weit gefehlt! Der Mars ist hier eigentlich eher der Ausgangspunkt für ein Abenteuer, welches Äonen und das ganze Universum umspannt.
Das Mädchen Eleonora Delle Grazie träumt bereits als kleines Kind von Reisen in den Weltraum, denn ihre Eltern waren Astronauten und sind bei einem Flug zum Mars ums Leben gekommen. Im Jahr 2031 ist es endlich so weit. Eleonora startet mit 12 anderen Astronauten auf eine große Reise zum Mars. Dort soll sie ein außerirdisches Artefakt untersuchen, aber den anderen Astronauten nichts über dieses Geheimprojekt erzählen.
Sergei, der Co-Kommandant der Mission, zeigt sich über die Geheimniskrämerei besorgt, zumal die bordeigene KI namens Emily zwischenzeitlich von Gracie übernommen worden war. Diese KI wiederum hatte offenbar die Macht auf der Erde an sich gerissen, die Menschen wurden entmachtet. Das Unglück nimmt seinen Lauf, als Eleonora das Artefakt unabsichtlich berührt und das sechsköpfige Außenteam wie von einem Donnerschlag bewusstlos zusammenbricht.
Weil Sergei aus Angst, die KI könnte die Marsmission infiltrieren, den Kontakt des Außenteams zum Raumschiff blockiert hatte, sterben 5 der sechs Mitglieder des Teams. Nur Eleonora überlebt. 4 Jahre später ist die Versorgungslage für den Rest des Teams derart schlecht, das die Teammitglieder auf die Mars Discovery zurückkehren müssen. Sergej bleibt heimlich auf den Mars zurück, um das außerirdische Artefakt mit Hilfe einer Bombe zu zerstören.
Beim vergeblichen Versuch verliert er sein Leben, das Artefakt hebt vom Mars ab, fliegt zur Erde und von dort in unbekannte Richtung davon. Die todkranke Eleonora wird digitalisiert und fliegt mit der KI in Richtung eines Signals einer außerirdischen Zivilisation.
Über 3000 Jahre später kommt sie dort an, vom das Rest der Menschheit erfährt sie nichts. Auch der Leser weiß es nicht, was für eine gewisse Spannung sorgt. Im Jahr 5089 landet Eleonora schließlich mit Grace, der Inkarnation der KI, in einer schwebenden Stadt eines riesigen Gasplaneten.
Die Stadt ist von ihren Bewohnern verlassen worden, alle sind bereits seit Äonen verstorben. Von hier kamen die Warnungen bzw. Hilferufe, aufgrund dessen die KI dieses ferne Gestirn angesteuert hatte. Es stellt sich heraus, dass bereits seit Beginn des Universums ein ewiger Kampf zwischen biologischen und künstlichen Lebensformen tobt.
Die allererste Zivilisation hatte die künstliche Intelligenz geschaffen, wollte sie ausrotten und scheiterte dabei. Die künstlichen Intelligenzen schlugen zurück, vernichteten alle biologischen Lebensformen, denen sie begegneten und setzten überall im Universum Sonden aus. Eine davon landete auf dem Mars. Und eines dieser Artefakte war nun ebenfalls zur Stadt in der Atmosphäre des Gasriesen gekommen.
Grace und die KI werden assimiliert, aber Eleonora kann dank eines Sprungs durch ein Tor in einen anderen Teil des Universums fliehen und schwebt im leeren Raum. Sie befindet sich außerhalb der Milchstraße, ist aber in der Lage, zu einer riesigen Raumstation zu fliegen, die wahrscheinlich ein Überbleibsel des Paktes, also der biologischen Lebensformen.
Eleonora findet nur einen Überlebenden, das Schmetterlingswesen Quint. Mit dessen Hilfe erreicht sie die Erde im Jahr 8417. Sie will die dortige Maschinen Zivilisation vor einer feindlichen Übernahme warnen und lernt auch einen der letzten noch lebenden Menschen kennen. Doch Eleonora ist vom Desinteresse der Erde enttäuscht und fliegt mit Quint in das Universum hinaus, um die ultimative Waffe zu finden, die den äonenlangen Kampf der Lebensformen beenden soll.
Als zwischenzeitlich Quint auch noch stirbt, ist sie vollkommen allein und unterhält sich nur noch mit den Trugbildern der seit langem verstorbenen Mitglieder der Mars Discovery. Die ultimative Waffe ist lediglich eine Singularität, in der der letzte Kampf der Lebensformen tobt. Dank Eleonoras Eindringen in die Singularität endet dieser und sie tritt in ein anderes Universum über. Das ist der Schluss, so wie ich ihn verstanden habe.
Brandhorst hat mal wieder ein packendes Werk geschaffen, dass zum Schluss aber ins Unverständliche zerfasert und keinen klaren Schluss bietet. Romane, die sich mit dem Ende des Universums befassen, sind zumeist mit religiösen Motiven durchsetzt. Das kann ich hier zwar nicht so erkennen, aber die enthaltende Mystik kommt einer Religion doch schon recht nahe.

Mittwoch, 23. Juni 2021

Hartmudo: Mutter

71 Anhang 1
Den folgenden Brief hatte ich der DVD mit den eingescannten Fotos und Dokumenten beigepackt und dann an meine Schwestern verschickt. Zwei ganze Jahre hatte ich dafür gebraucht, aber wenigstens war ich dann damit durch.

Liebe Schwestern,
am Dienstag, dem 25. September 2018, jährt sich der Todestag unserer Mutter zum zweiten Mal. Und endlich habe ich es geschafft, das Einscannen der Bilder, die ich vor zwei Jahren aus Mutters Wohnung mitgenommen hatte, einzuscannen.
Die eingescannten Bilder und Dokumente habe ich auf die beiliegende DVD gepackt. Die einzelnen Kartons und Fototaschen habe ich unter verschiedenen Begriffen gescannt und in entsprechende Unterverzeichnisse gepackt, um wenigstens ein wenig Ordnung hineinzubringen.
Leider habe ich es nicht besser sortieren können, da die meisten Aufnahmen vor meiner Geburt geschossen wurden und die wenigen Fotos aus den 70er und 80er Jahren gehören zu Ereignissen, an die ich mich nicht wirklich erinnern kann. Ich hoffe, Ihr könnt die Fotos zeitlich besser zuordnen als ich.
Die schönsten Fotos sind eh die von vor meiner Geburt bzw. mit mir im Kinderwagen. Auf dem einen Foto, wo Mutter am Kinderwagen mit dem kleinen Hartmudo steht und hinter der Karre Ihr zwei Hübschen... im Partnerlook mit diesem schrillen Streifenkleid - Weltklasse! Diese Muster sind heute wieder gesellschaftsfähig; damit würdet ihr allen anderen Mädchen auf jeder House- oder Technoparty die Show stehlen! Schade nur, dass dieses Foto lediglich schwarz-weiß aufgenommen wurde.
In der beiliegenden Sammlung gibt es eine ganze Menge dieser Fotos, auch aus den 50er Jahren. Schade und bedauerlich finde ich es bis heute, dass es in unserer Familie Usus war, den Kindern nichts zu erzählen. Das gilt sowohl für Vater als auch für Mutter; Insbesondere Vater mit seinem negativen Menschenbild hatte es nicht geschafft, seinen Kindern Vertrauen in andere Menschen oder einen offenen Umgang mit diesen zu vermitteln. Ich denke, wir wären nach Mutters Tod ganz anders miteinander umgegangen, wenn uns unsere Eltern (gilt für Beide) positivere Werte vermittelt hätten.
Bei den Eltern meiner Freunde und Kollegen habe ich dies in all den Jahren mitbekommen und einiges davon für mich verinnerlicht. Sicherlich hatte ich dazu als Junge und "Nesthäkchen" auch die Gelegenheit dazu; Ihr zwei Kinder der 50er Jahre hattet diese Chance nicht gehabt. Doch das ist sicherlich nur ein Teilaspekt unserer Kindheit. Vielleicht sehe ich das einfach nur zu eng oder sogar falsch. Da könnte man stundenlang...
Seltene Fotos zeigen Euch als kleine Kinder (der Hartmudo war da noch nicht dabei) oder Szenen aus der Zeit vor Helmstedt, die ich bis heute leider nicht zuordnen kann. Vater bei der Arbeit im Grenzverkehr - meine Güte, ich habe erst 20 Jahre nach seinem Tod von Mutter erfahren, dass er einen Führerschein hatte. Zeit seines Lebens hatten unsere Eltern mir erzählt, dass er keinen gehabt hatte.
Dass unsere Eltern kein Auto hatten, weil das Geld von Vater für seine Familie gerade mal für das Reihenhaus in Melverode reichte (was wahrlich keine Schande ist, im Gegenteil), hätte er niemals zugegeben. Nicht einmal diese Kleinigkeit konnten sie uns erzählen... Schade.
Dabei waren sie wohl doch ein glückliches Paar gewesen, wie ihr an den Fotos der Hochzeit (die Hochzeitszeitung habe ich als eines der wenigen Textdokumente eingescannt) erkennen könnt. Gut, für heutige Verhältnisse sieht das etwas steif aus. Doch die Zeiten damals waren alles andere als ruhig. Wir können uns alle drei glücklich schätzen, dass uns die Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre erspart geblieben sind. Von den Nazis ganz zu schweigen.
Ehe ich mich jetzt noch zur politischen Weltsicht unserer Eltern in jenen Jahren äußere, möchte ich lieber an die eigentlich ungewöhnliche Geschichte der Hochzeit im März 1945, der Tragik der Gefangennahme von Vater kurz vor dem absehbaren Kriegsende und die Lebensrettung von Vater dank Mutters Pakete mit Malariatabletten (das hatte sie erst ein paar Jahre vor ihrem Tod offenbart) erinnern.
Sehr interessant sind die Fotos, die stellenweise noch vor Mutters Geburt aufgenommen worden sind. Auch habe ich noch Fotos von Vaters Familie vor dessen Geburt gefunden. Wer diese Menschen gewesen sein könnten, hatten beide mir zumindest nie erzählt. Interessiert einen als Kind natürlich nicht, auch meine Freunde hatten damals schon geschimpft, wenn ihre Eltern sie genötigt hatten, alte Familienfotos anzuschauen. Heute sind sie froh darüber, dass sie das seinerzeit ertragen mussten.
Alte Fotos von Trina und Adam, August und seiner Hermine... Bud ohne Vollbart und Reiner mit der Frisur von Starsky (Starsky & Hutch, Ihr erinnert Euch). Vater habe ich auf den Fotos in der "Etappe" auf der Krim oder auch im Gefangenenlager (halt - da fing das wohl mit der Glatze an) kaum wiedererkannt.
Tut mir leid, wenn ich hier so viel Negatives über unsere Eltern erzähle, aber in den letzten zwei Jahren ist mir so einige Male die eine oder andere Episode mit den Beiden in den Sinn gekommen. Da war natürlich mehr Liebevolles und menschliche Wärme gewesen als ich dies zuvor beschrieben habe.
Die Liebesbriefe unserer Eltern, sowohl die vor der Ehe (um 1940!) als auch zur Zeit der Kriegsgefangenschaft habe ich nicht eingescannt, weil diese eher in altdeutscher Schrift abgefasst sind. Ich selbst kann sie nicht entziffern; Ein Einscannen war mir ehrlicherweise zu mühselig und hätte die gesamte Kopieraktion noch weiter in die Länge gezogen.
Das ganze Material habe ich dem ältesten Kind - also Berta - übergeben. Dies ist eine allgemein übliche Tradition, die irgendwie Sinn macht.
Jetzt hat jeder von uns die Erinnerungsfotos unserer Familie. Falls noch andere Fotos oder auch Schriftstücke im Umlauf sind, kann ich sie gerne einscannen und weiter verteilen.
Wenn Ihr die Fotos anseht, werdet Ihr sicherlich mehr an Eure Kindheit erinnern als ich beim Anblick der Fotos. Vielleicht habt Ihr dann auch Lust, Eure Kinder und Enkelkinder damit zu quälen und Ihnen einiges aus dem Leben unserer Eltern zu erzählen.
Es wäre schön, wenn dadurch die Erinnerung an unsere Eltern lebendig gehalten wird.

Liebe Grüße

Sonntag, 20. Juni 2021

Hartmudo: Jubiläum

Meine Güte, letzten Monat hatte ich noch daran gedacht, es dann aber leider wieder vergessen. Ich spreche von dem 10 jährigen Jubiläum dieses Blogs. Es war der 8. Juni 2011, als ich hier auf Blogger meinen ersten Beitrag einstellte.
In den ersten knapp 3 Monaten tobte ich mich erst einmal aus und veröffentlichte viel, was allerdings vor allem daran lag, dass ich altes Material aufgewärmt und aufgearbeitet hatte. Bereits zehn Jahre zuvor hatte ich das mit einer Webpräsenz versucht, war aber zweimal krachend gescheitert.
Viel zu sehr hatte ich mich mit der Software herumschlagen müssen, für die Inhalte blieb da weniger Zeit. Die Unkompliziertheit der Präsentation über Blogger hatte mich 2011 stark beeindruckt, und beeindruckt mich bis heute. Das Layout bekam ich schnell konzipiert und konnte dies bis heute nahezu unverändert lassen.
Meine 3 Hauptrubriken Hartmudo, Contramann und Udorallala sind auch heute noch aktiv, obwohl sich bei Udorallala in den letzten Monaten immer weniger tut. Vielleicht liegt dies daran, das Konzerte und Theaterbesuche in diesen Corona Zeiten nicht stattfinden können. Oder leider doch daran, dass mein Interesse für Musik in den letzten Jahren erlahmt ist. Aber das kann sich ja auch wieder ändern.
Aah - das Logo
Die zuletzt hinzugekommene Rubrik "guterPlatzzumBiertrinken" macht mir zurzeit am meisten Spaß, wohl weil ich auch mal wieder etwas Neues hineinbringen wollte.
Bereits im August / September 2011 erreichte ich die noch heute gültige Frequenz von 7 Veröffentlichungen pro Monat - Ausnahmen in einzelnen Monaten bestätigen hier nur die Regel.
"Mal sehen, wie lange ich diesmal durchhalte." Dies schrieb ich am Ende meines ersten Beitrags am 8. Juni 2011, und bis heute sind es sogar schon zehn Jahre geworden. Dies ist Beitrag Nummer 920 auf meinem Blog und auch nicht der letzte, den nächsten habe ich natürlich auch schon fertig.
Es ist der letzte Teil aus meinem Buch über den Tod meiner Mutter, den ich somit auf diesem Blog komplett veröffentlicht habe. Dazu wird es übrigens in einem Monat noch einen zusätzlichen Eintrag geben, der nicht in der Druckversion des Buches enthalten ist.
Alles in Allem hat mir die Schreiberei sehr viel Spaß gemacht, sei es unterwegs mit dieser genialen Tastatur von Logitech und meinem Tablet oder aktuell mit "Speech Texter" auf meinem Smartphone. Den treuen Lesern, hier seien in erster Linie Uli und Randy genannt, möchte ich bei dieser Gelegenheit danken.
Die Kritik habe ich mir nicht immer zu Herzen genommen und teilweise sogar ignoriert, was allerdings daran lag, dass ich mir die Kommentare jahrelang gar nicht durchgelesen hatte. Oder um es offen zu sagen: Wenn du in den ersten sieben bis acht Jahren lediglich zwei Kommentare auf deinen Blog erhältst, dann rechnest du auch nicht mehr mit weiteren und guckst dir die Statistik auch gar nicht mehr an. Da habe ich also noch Verbesserungspotenzial, mal sehen, ob ich das in den nächsten zehn Jahren besser mache.
Wenn ich heute meine ersten Einträge auf diesem Blog betrachte, fällt mir auf den ersten Blick das beschissene Layout auf. Zusätzlich ist der Schreibstil noch arg abgehackt und daher schwer zu lesen, aber zu einer Überarbeitung vermag ich mich doch nicht durchzuringen.
Weiter und weiter geht es, solange es mir noch Spaß macht. Und da sind 10 Jahre doch schon eine lange Zeit, zumal für eine nicht kommerzielle Seite.

Samstag, 19. Juni 2021

Hartmudo: Fußball-EM 2020

Dank Corona findet die Fußball-EM 2020 ein Jahr später statt. Wir schreiben also 2021 und diese EM ist ein erster Test für Großveranstaltungen mit Zuschauern. Und natürlich ging sofort ein Aufschrei durch die Massen der Jünger Coronas, als beim Spiel Ungarn gegen Portugal das Stadion komplett ausverkauft war.
Aufgrund dieser Schnappatmung bekamen diese Bedenkenträger nicht mit, dass jeder der 55662 Zuschauer, der in die Puskas-Arena wollte, einen Negativtest oder eine Impfbescheinigung vorweisen musste. Das mühsam herausgespielte 3:0 des Titelverteidigers - alle Tore fielen in den letzten 8 Minuten - bekamen die wahrscheinlich auch nicht mit.
Wir sind also mittendrin im Geschehen und heute spielen "wir" gegen den Titelverteidiger um Cristiano Ronaldo um die Chance zum Einzug ins Achtelfinale. Die etwas unglückliche, aber um so mehr verdiente 0:1 Niederlage gegen den Weltmeister Frankreich, setzte Jogi Löw bei seinem letzten Turnier enorm unter Zugzwang.
Bei einer Niederlage muss schon ein Sieg gegen Ungarn her, um überhaupt noch eine theoretische Chance zum Einzug ins Achtelfinale zu haben. Aber sei es drum, hier kommt wie gewohnt zunächst einmal meine persönliche Rangliste aller Fußball Europameisterschaften.


Schaut genau hin, liebe Fußballfreunde. Selbst bei einem frühen Ausscheiden würden wir unsere Spitzenposition nicht verlieren. Aber noch können sie es ja aus eigener Kraft schaffen. Als Favorit auf den Titel dürfte die Mannschaft um Matze Hummels jedoch nicht gelten. Der ernüchternde Auftritt gegen Frankreich gibt zum Optimismus keinen Anlass.
Als Favoriten auf den Titel spielten sich andere Teams in den Vordergrund. Neben den souverän wirkenden Franzosen seien hier in erster Linie Italien und Belgien genannt. Aber auch die Engländer, Spanier, Holländer oder Portugiesen sind stark einzuschätzen. Das sind alles Kandidaten fürs Halbfinale, unser Team zähle ich aktuell nicht dazu, aber vielleicht rennen sie nachher ja die Portugiesen dank einer veränderten Taktik nieder.
Die Dänen, welche aufgrund des Zusammenbruchs ihres Starspielers Eriksen geschockt waren, sind ebenso wie die Schweden zu Steigerungen fähig und haben deshalb so wie wir noch die Möglichkeit, den Turnierverlauf positiv zu ihren Gunsten zu gestalten. Das diesjährige Überraschungsteam müsste allerdings mal wieder Wales sein, wo Gareth Bale überragend schöne Pässe in die Tiefe schlägt. Sollte der Mann mit dem Zopf doch noch seine großen technischen Fertigkeiten auf den Platz bringen können? Oh, ich habe die Kroaten vergessen! Da haben wir ebenfalls eine Wundertüte auf dem Tisch, besser gesagt Platz.
Für Spannung ist also gesorgt, obwohl wir gerade mal die Hälfte der Spiele im Fernsehen verfolgen. Bei der letzten EM war das noch anders - ich empfehle da das Meisterwerk "Warum spielt denn der Poldi nicht?" von Udo Hartmann, erhältlich bei Amazon.
Es liegt nicht nur daran, dass die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten die 15.00 Uhr Spiele nicht zeigen, sondern Magenta TV. Abends hatten wir den einen oder anderen Termin, der uns wichtiger war. Da wirkt vielleicht der Abstieg der Eintracht aus der Zweiten Liga nach. Das dürfte ebenfalls der Grund sein, warum kein Spieler der Braunschweiger Eintracht bei dieser EM vertreten ist.
Eine von Pocke angeregte Tipprunde bei Kicktipp kam leider nicht zustande, weil alle wohl zu schlaff waren. Dankenswerterweise nahm der Kölner meine Löwin und mich in seine Runde mit auf. Bei den insgesamt 15 Tippern kämpft meine Löwin an der Spitze mit, während ich am Tabellenende die Chance habe, eine Autogrammkarte von Erich Ribbeck als Trostpreis zu gewinnen.
Zumindest habe ich mir vorgenommen, ab dem Achtelfinale alle Spiele zu sehen. Klappen wird dies leider nicht, denn die Beerdigung meiner Tante Trina oder der Geburtstag meiner Löwin sind doch wichtiger als die schönste Nebensache der Welt. Auf alle Fälle hoffe ich auch weiterhin auf schöne Spiele bei dieser EM und bin auf das Endspiel gespannt. Spanien, Frankreich, Deutschland und Belgien waren meine vier getippten Halbfinal-Teilnehmer, Spanien mein Europameister. Mit diesem Tipp rückt der Gewinn der Autogrammkarte von Erich Ribbeck in greifbare Nähe.

Sonntag, 13. Juni 2021

Sam Phillips

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Der eher ungeschliffene Bauernjunge, der im Herbst 1954 an der Tür von Sun Records auftauchte, war dies auf Anhieb eher nicht. Carl Perkins fuhr mit seinen Brüdern Jay und Clayton in einem abgetakelten 1941 Plymouth vor - der Bass auf dem Dach befestigt. Carls Frau hatte „That`s All Right“ im Radio gehört und gemeint: „Das klingt sehr nach Dir, Carl.“
Marion Keisker war davon nicht überzeugt und wies die Perkins Brüder ab, da sie gerade niemanden brauchten, der wie Elvis klang. Zu Carls Glück fuhr gerade Sam Phillips vor. Dieser konnte den abgerissenen Typen ein Vorspielen nicht abschlagen, obwohl er keine Zeit hatte. Schon nach kurzer Zeit war er aber froh, Carl Perkins nicht weggeschickt zu haben.
Der Gesang dieses hohlwangigen Bauernjungen verfing bei Sam Phillips sofort. In Verbindung mit seinem unnachahmlichen Gitarrenspiel, welcher ihn noch mehr begeisterte, sah Sam Phillips das große Potenzial. Dabei hatte Carl Perkins noch nicht einmal einen guten Song zu bieten. Nur die beiden Brüder störten das Bild, da sie einfach nicht Carls Talent besaßen.
Nachdem dies geregelt war und Carl zwei mehr oder weniger mäßig erfolgreiche Singles auf Sun veröffentlicht hatte, wurde seine dritte Single „Blue Suede Shoes“ am 1. Januar 1956 von Sun Records veröffentlicht. Jetzt zahlte es sich aus, dass Carl im Vorjahr bei Elvis Presley im Vorprogramm touren konnte.
Im wesentlichen basierte der Text, dessen Anfang zum Sinnbegriff eines Rock `n` Roll Songs werden sollte, auf einer Geschichte aus der Militärzeit von Johnny Cash in Deutschland. Cash`s Drillsergeant legte auf sein Äußeres gesteigerten Wert und verabschiedete sich von seinen Soldaten immer mit den Worten „just don`t step on my blue suede shoes“. Als Carl Perkins während eines Auftritts einen Typen im Publikum sah, der seine Freundin auf Distanz hielt, wohl damit sie nicht auf seine neuen Schuhe trat, fiel ihm diese Geschichte wieder ein, die Johnny Cash im zuvor erzählt hatte.
„Blue Suede Shoes“ avancierte zum ersten Millionseller für Sun Records und wurde in den Charts nur von Elvis Presley`s „Heartbreak Hotel“ getoppt. Auch Sam Phillips hatte jetzt endlich den Erfolg, nach dem er so lange gestrebt hatte. Musste er in den ersten Jahren des Labels noch zittern, sein Geld von den Distributoren (Schallplattenhändlern) zu bekommen, so hatte er jetzt endlich einen ordentlichen Gewinn einstreichen können, nachdem er jahrelang nur knapp an einer Pleite vorbeigeschrammt war.
Carl, Sam und die Unglückskarre

Elvis raste zu diesem Zeitpunkt bei RCA von Erfolg zu Erfolg. Seine dortigen Produktionen waren etwas glatter und stellten die musikalische Begleitung etwas in den Hintergrund, aber seine Singles verkauften sich wie geschnitten Brot. Da beide eine Zeit lang gemeinsam bei Sam Phillips unter Vertrag standen, lohnt es sich aus heutiger Sicht, rückblickend beide zu vergleichen.
Was liegt da näher, als dies mit „Blue Suede Shoes“ zu tun? Denn Elvis nahm bereits Anfang 1956 eine Coverversion des Songs auf. Aus vertragsrechtlichen Gründen durfte RCA diese Version nicht auf Single pressen, daher gab es die Version von Elvis anfangs nur auf eine Extended Play und die erste LP von Elvis. Da er bei den DJs jedoch so beliebt war, spielten diese die Version von Elvis rauf und runter, so dass am Ende auch Elvis mit „Blue Suede Shoes“ in die Single Charts (Platz 20) stürmte
Musikalisch schlug Perkins Elvis um Längen (und dass nicht nur bei „Blue Suede Shoes“. Er schrieb seine Songs selbst und hatte wesentlich mehr Drive. Allerdings... war Elvis „hübscher“ und sexuell aufreizender. Die hungrige Jugend der 50er fuhr eher auf das Styling ab als auf die Musik. Nicht anders als heute also. Gerade bei „Blue Suede Shoes“ wird dieser Modeaspekt dank der optisch stärkeren Präsenz eines Elvis Presley auf dem Erfolgsbarometer deutlich. Als ob ihn Guido Maria Kretschmer beraten hätte.
Außerdem erkennt man bei diesem Vergleich die Genialität eines Sam Phillips als Produzent und Tontechniker. Bedenkt man die damaligen technischen Möglichkeiten, bestechen die Aufnahmen des Memphis Recording Services durch eine erstaunlich saubere Produktion. Die einzelnen Instrumente sind sauber abgemischt und voneinander unterscheidbar.
Im Gegensatz zu heute wurden die Takes von den Bands quasi live eingespielt; nicht wie heute einzeln und nacheinander. Hier war von den Musikern äußerste Konzentration gefordert. Dadurch bricht sich hier eine Spielfreude Bahn, die ich bei so vielen Produktionen der Rockmusik ab den späten 60ern vermisse.
Als die Verkaufszahl von „Blue Suede Shoes“ im April 1956 endlich die Millionengrenze überschritten hatte, schenkte Sam Phillips Carl Perkins aus Dank einen brandneuen Cadillac. Mit Carl Perkins und Johnny Cash hatte der nach wie vor unabhängige Plattenproduzent Sam Phillips zwei Megastars des neuen Sounds unter Vertrag.
Carl Perkins stand vor einer großen Karriere. Seine genialen Songschreiberqualitäten wies er allein schon mit der B-Seite „Honey don`t“ nach. Doch was macht der Dussel? Crasht seinen Cadillac und liegt monatelang mit einem Schädelbruch im Krankenhaus, statt einen Nachfolgehit anzuschieben. Stattdessen drängt sich Elvis mit seiner Version von „Blue Suede Shoes“ in die Ohren der Fans dieser Musik und baut seinen Ruf als Aushängeschild und Idol dieser neuen Jugendbewegung aus.
Carl Perkins gelangen in der Folge lediglich kleinere Chartserfolge wie „Boppin`the Blues“ oder „Pink Pedal Pushers“, aber unsterblich wurde er erst später, z.B. durch die Beatles (Everybody`s trying to be m y Baby) und im Rockabilly Revival der 70er mit Perlen wie „Matchbox“ (gut, ein Cover eines Blues-Klassikers). Auch die Beatles spielten gerne seine Songs nach, aber seine große Karriere fand einfach nicht statt. Jahre später verdingte er sich bei seinem Buddy als Gitarrist in der Johnny Cash Show.
Und damit sind wir auch schon beim „Black Man“ gelandet. Der eher schlaksige John Cash war aufgrund des Erfolges von Elvis (wir reden hier über dessen Live-Auftritte) 1954 nach Memphis gezogen, um dort eine Karriere als Musiker zu starten. So im Februar oder März 1955 schaute er das erste Mal bei Sam Phillips und Sun Records rein. Er kam über die Union Avenue jeden Tag beim Memphis Recording Service vorbei, wenn er auf dem Weg zu seinem Job als Verkäufer für Elektrogeräte war.

Mittwoch, 9. Juni 2021

guterPlatzzumBiertrinken: Am Kanal

Nachdem es Anfang Mai sehr viel geregnet hatte, war es dann am 10. Mai, einem Montag, endlich so weit. Das Wetter war warm, sonnig und trocken. Zeit für eine Radtour mit Hotte. Besonders vorteilhaft war es, dass die Sonne nicht mehr so heiß knallte wie am Vortag.
Denn da war Muttertag, den wir mit Danny und Phil nebst Jessica und den Kindern verbrachten. Nur dank viel Sonnencreme verbrannte ich mich nicht, als ich auf dem Rattansofa in der prallen Sonne saß und ein und viele Wolters trank. Als wir am Abend dann zu Hause mit Phil Skat spielten, kamen noch einige Dosen Wolters dazu.
Die heutige Tour


Ich erwähne dieses Vorgeplänkel deshalb, weil ich mich am nächsten Morgen, also den Montag der Radtour, sehr matt fühlte. Die Aussicht auf eine lange Radtour mit ein paar Dosen Bier hörte sich da nicht gerade vielversprechend an. Irgendwie brachte ich mein Home Office hnter mich, aß einen Salat... und siehe da: Es ging mir besser! Okay, nicht gerade zum Bäume ausreißen, aber immerhin so weit, dass ich mich wieder auf die Radtour freuen konnte.
Ich fuhr rechtzeitig zum weißen Ross, unserem Treffpunkt, los, damit ich mir noch zwei leckere Rosinenbrötchen hinein zwingen konnte. Pünktlich um 14 Uhr kam Hotte um die Ecke geschossen und es konnte endlich losgehen. "Wo wollen wir denn hinfahren?" fragte mich Hotte. "Weiß nicht. Ich habe mich um nichts gekümmert. Vielleicht Richtung Norden?" entgegnete ich.
Gesagt, getan. Über das Ringgleis sollte es zum Ölpersee gehen, da mussten wir vorher natürlich noch einmal einkaufen. Bei Hols Ab, also nach runden 250 Metern, erstand ich vier eiskalte Halbliterdosen Wolters sowie einen Hanutariegel für Hotte.
Als ich diese Beute in meine Satteltasche eingepackt und das Fahrradschloss geöffnet hatte, konnten wir endlich aufbrechen. Korrekterweise muss ich sagen "hätten", denn anstatt das Fahrradschloss aufzuschließen hatte ich es erneut abgeschlossen. Ich war wohl doch noch nicht so ganz fit.
Nun ist es ja nun wirklich nicht so weit zum Ölpersee, aber wir brauchten jetzt eine Bank und etwas Zeit, um die Biere zu trinken und uns auszutauschen, denn wir hatten uns ja zwei Wochen lang nicht gesehen. Neben uns, etwas nach hinten versetzt und durch eine Mauer abgeschirmt, befanden sich ebenfalls zwei Radfahrer. Beide Recken hatten zwei Halbliter Flaschen Wolters bei sich. Da passte es gut, dass wir mit Dosen unterwegs waren.
Nein, wir grüßten nur kurz und blieben ansonsten auf Abstand, denn die beiden waren schon sehr weit vorne. Hotte und ich ließen uns reichlich Zeit für unser Wolters, weil wir einiges zu quasseln hatten. Hauptsächliches Gesprächsthema war natürlich Corona und die zurzeit noch laufenden Maßnahmen, denn an diesem Montag öffnete die Außengastronomie in Braunschweig. Zwar konnte man dies nur mit einem Schnelltest und einem daraus resultierenden Zertifikat nutzen, aber es gab dafür sicherlich reichlich Interessenten.
Ölper See

Für uns beide war das natürlich nichts, denn wir wollten unser Bier genießen und nicht vorher noch extra einen Test machen müssen, bei dem wir womöglich sehr lange anstehen müssten. Egal, das Bier war alle und wir fuhren weiter. Am Ölper See entlang, dann fuhren wir in den schwarzen Berg hinein und im Anschluss über die Eisenbahnschienen Richtung Wenden. Genau, bei meiner Tour vor zwei Wochen, über die ich ja schon berichtet hatte, bin ich auch dort entlang gefahren.
Diesmal jedoch ging es eben nicht auf der Autobahnbrücke links hinunter zur Straßenbahn, nein, wir fuhren über die Brücke hinweg und bogen nach Wenden ein. Nun war es an Hotte, bei Edeka die nächsten Biere zu organisieren. Allerdings war die Enttäuschung groß, als er im Laden feststellen musste, dass die dort im Laden keinen Kühlschrank haben. Konsequenterweise kaufte Hotte dort kein Bier, so dass wir unverrichteter Dinge weiterfahren mussten, bis wir einen NP-Markt erreichten.
Die dortige Ausbeute bestand aus drei Halbliter Dosen Jever und zwei Weizemischungen mit Granatapfel, die wir später vorsichtshalber doch nicht getrunken haben. Jetzt konnten wir entspannt in Richtung Thune fahren, über die Brücke asten und rechts zum Kanal abbiegen.
Das Wetter war immer noch sehr schön und es wehte ein angenehmer, lauer Wind. Der eine oder andere Kahn kam uns auf dem Wasser entgegen, auch einige Fußgänger oder Radfahrer. Der Kanal war schon gut besucht, so langsam geht es los mit der Freiluftsaison. Wir stellten unsere Räder ab und setzten uns an die Hügel am Rande.
Allerdings muss ich hier gestehen, dass ich die meiste Zeit stand. Ich sitze halt nicht so gerne in Ameisenhaufen. Nein, keine Bange. Da waren keine Ameisen, ich hab nur Paranoia davor. Und während Hotte zwei und ich eine Dose trank, arbeiteten wir uns an den nächsten Themen ab. Es waren die üblichen Themen wie Familie, Freunde und Arbeit. Mit unseren nunmehr Sechzig Lebensjahren verhielten wir uns altersgerecht.
Als sich nach geraumer Zeit dunkle Wolken vor die Sonne zogen, war es für uns an der Zeit, unsere Zelte abzubrechen und nach Hause zu radeln. Wir fuhren noch an einem Schiff vorbei, dass vor Anker lag und kamen in Höhe der Müllkippe wieder auf die Bundesstraße. In Watenbüttel entschieden wir uns, nicht nach Rewe hineinzugehen, um weitere Bierdosen zu kaufen, sondern direkt nach Hause zu fahren.
Am Kanal

Die Strecke von dort nach Ölper hinein strampelten wir sehr schnell, was ich als angenehm empfand. Meine Kondition scheint doch besser zu sein, als ich es befürchtet habe. Unsere heutige Tour war an diesem Punkt quasi zu Ende, denn wir fuhren nur noch die Celler Straße hinunter bis zu der Stelle, an dem das Ringgleis gekreuzt wird.
Nach dem gewohnt kurzen Abschied fuhr ich schnurstracks nach Hause, denn mein Löwen hatte Fischbuletten gemacht. Die waren nach dieser anstrengenden Tour natürlich genau das Richtige. Eine gute Grundlage hatte ich ja schon gelegt, denn Fisch soll ja bekanntlich gut schwimmen. Ab Dienstag soll das Wetter schlechter werden, da werden wir mal schauen müssen.
In ca zwei Wochen wird es wieder an der Zeit, mit Hotte eine Tour zu unternehmen. Wenn wir Glück haben, ist die Testpflicht für Außengastronomie dann passe. Dann, und erst dann, werden wir uns über Fassbier freuen. Ansonsten gibt es weiter Dosenbier, das werden wir auch überleben. Hätte auch den Vorteil, dass wir uns nicht festsaufen.

Montag, 7. Juni 2021

Contramann: kurz gesehen im Juni

https://www.heise.de/tp/features/Der-Wind-dreht-sich-6033646.html
Das Gedankenexperiment, sich die Schauspieleraktion #allesdichtmachen um Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur und Richy Müller zu den aktuellen Corona Maßnahmen als eine Schauspieleraktion #alleskaltmachen zum Klimawandel vorzustellen, finde ich gelungen.
Da würde es vor positivem Medienecho nur so krachen. Und die Schildmaid Annalena vorneweg.

https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/coronakrise-darf-ich-ohne-luca-app-jetzt-nicht-mehr-zu-ikea-a-cab0558a-5c7d-4f84-80d2-451eebe95836?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ
Die Luca App ist mittlerweile stark verbreitet. Viele Behörden und Firmen haben darin investiert, um das Chaos der händisch ausgefüllten Anmeldezettel und deren Auswertung einzudämmen. Das finde ich verständlich; bloß warum nimmt man dann nicht die mit großer finanzieller Unterstützung des Staates angeschobene App aus dem Vorjahr und schmeißt nochmals Kohle für eine Softwareklitsche raus?
Meines Wissens werden die Daten auf den Servern der Entwicklungsfirma oder zumindest privaten Servern zwischengelagert. Vom Staat erwarte ich zumindest, dass solch datenschutzrechtlich kitzligen Informationen zumindest auf einem staatlichen Server landen.
Eine Meldung der Salzgitter Zeitung hatte mich Pfingsten überzeugt, die App nicht zu installieren: Eine Familie wurde nach dem Sylt Urlaub positiv getestet; sie war u.a. in 4 Restaurants gewesen. Über 200 Leute, die sich zu der Zeit ebenfalls dort aufgehalten hatten, konnten dank der Luca App in die Quarantäne gesteckt werden.
Klingt ja erst mal gut, aber dass die App auf 1,50 Meter genau den Aufenthalt lokalisiert, halte ich gelinde gesagt für ein Gerücht. Da weißt Du dann nicht, wer positiv getestet ist und wirst erst einmal in Quarantäne gesteckt, ohne eine mögliche Gefährdung Deiner Gesundheit verifizieren zu können. Das ist mir zu wenig. Da ist einer Willkür Haus und Tor geöffnet.

https://www.heise.de/tp/features/China-jetzt-ohne-extreme-Armut-6018707.html
Man kann ja von den Chinesen sagen was man will, aber dank der zentralen Lenkung des Staates hat die kapitalistisch orientierte Volksrepublik China eine soziale und staatlich gelenkte Reformation zur Armutsbekämpfung gestemmt, die in der Geschichte dieses Planeten beispiellos ist. So zahlen die Chinesen mittlerweile Sozialhilfe; hier steckt die Entwicklung allerdings noch in den Anfängen.
Die kritisch zu betrachtenden Verhältnisse in China (Punktesystem für soziales Verhalten, Unterdrückung der Ujguren oder Demonstranten in Hongkong, Zwangsumsiedelungen, Umweltverschmutzung) lasse ich mal unberücksichtigt, auch wenn das bei einigen Grünwählern für Schnappatmung sorgen dürfte. Ich persönlich halte den Zeitraum von 40 Jahren bis zur Realisierung der Armutsbeseitigung für kurz und die Umsetzung für wichtiger als die Bedenken - Umweltschutz allerdings ganz eindeutig außen vor.
Wie wichtig die vom Westen gerne hoch gehaltene Demokratie nebst Freiheitsrechten hier in Deutschland tatsächlich ist, sieht man ja an den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie, insbesondere an der Entstehung von Entscheidungsprozessen (ohne direkte Beteiligung der Parlamente).

https://www.heise.de/tp/features/Schliesst-Fabriken-nicht-Parks-6018973.html
Genau so ist es. Wenn Lockdown, dann richtig. Die Gefährdungen, die durch die Arbeit an sich entstehen, wurden bislang häufig ausgeblendet. Hier denke ich vor allem an die Arbeitsplätze in der Exportindustrie, häufig in internationalen Großkonzernen organisiert. Dort scheint eine Gefährdung gegen Null zu tendieren, anders als in Grünanlagen bei Spaziergängern oder z.B. in der Außengastronomie.
Interessant ist hier die Erwähnung und Selbstdefinition von „freien Linken“, die bewusst bei Querdenkerdemos mitlaufen. „Ein Angriff auf unsere Grundrechte über Politik und bewusst falscher Berichterstattung gefährdet unser Leben weit mehr, als es Dutzende Faschisten je könnten.“ Ein Ansatz, der zumindest des Nachdenkens wert sein sollte.

https://www.welt.de/wirtschaft/article230605143/Robo-Taxis-in-Deutschland-ab-2022-Mobileye-bringt-das-autonome-Fahren-nach-Deutschland.html
Klingt doch irgendwie interessant. Sicherlich birgt ein System von Robotaxis große Risiken - ich denke da an den Unfall des autonomen Tesla Wagens mit Todesfolge im April. Noch dazu werden die Taxifahrer über kurz oder lang arbeitslos werden. Ihre Konkurrenz zu Uber wird dadurch zwar obsolet, aber arbeitslos werden sie alle.
Natürlich nur, wenn sich ein autonomes System relativ sicher betreiben ließe, woran ich als sehr alter SF-Fan jedoch nicht zweifle. Ich spekuliere mal: Der Fahrpreis eines Taxis könnte durch den Wegfall eines Fahrerlohns um mindestens 50% sinken. Hier sind Mehrkosten für den Betrieb eines autonomen Netzes wohl schon mit eingepreist.
In der Folge entfiele in den Ballungsräumen auch die Notwendigkeit eines Autos, vielleicht langfristig sogar landesweit. Das wäre gut für die Klimaziele und verschafft den Städten Raum. Denn wer braucht dann noch Parkhäuser?
Das bei diesem Projekt VW raus ist, weil man sich in Wolfsburg eher mit einem amerikanischen System anfreunden kann, zeigt mir nur die guten Erfolgsaussichten von Mobileye, einer israelischen Tochtergesellschaft von Intel. Innovation und Deutschland sind halt im neuen Jahrtausend zwei sich widersprechende Begriffe.

https://www.nzz.ch/meinung/der-massenselbstmord-der-deutschen-volksparteien-schreitet-voran-ld.1613341
Zum Abschluss noch einer zur Lage der Nation. Nein, zum Zustand der politischen Parteien kurz vor der Bundestagswahl am 26. September. Die Schweizer beschreiben in dieser erfrischenden Glosse das Elend in der geistigen Wüste der deutschen Parteienlandschaft. Dabei ist die stark konservative Neue Zürcher Zeitung etwaiger linker Umtriebe unverdächtig.
Es lohnt sich, ab und an einen Blick von außen auf die Vorgänge in Deutschland mittels der ausländischen Presse zu werfen statt Spiegel und Co für objektive und unvoreingenommene Meinungsbildung zu halten.

Mittwoch, 2. Juni 2021

Hartmudo Corona Schutzimpfung 2/2

2
Denn ich stand und stehe nach wie vor den Corona Maßnahmen äußerst skeptisch gegenüber. Ich wollte mich so spät wie möglich impfen lassen, am besten gar nicht. Und jetzt würde ich einer der ersten in meinem Freundeskreis sein, der vollständig geimpft ist. Was für eine Ironie! Als ich dies meiner Löwin erzählte, wurde es erst so richtig witzig.
Sie hatte sich nämlich bereits vier Wochen vorher auf dem Online-Portal für einen Impftermin registrieren lassen und sollte damit auf der Warteliste stehen. Will sagen: sie hätte vor mir dran kommen müssen.
Derart verwundert rief sie sofort bei der Hotline an, die ihr aber auch nicht weiterhelfen konnte. Die Mitarbeiterin des Call Centers riet ihr lediglich, es bei der sogenannten Terminbörse zu versuchen, die das Land eingerichtet hatte.
Über das Wochenende kümmerte ich mich nicht weiter darum. Am Abend vor der Impfung nahm ich mir die Unterlagen vor, die ich ausgedruckt hatte, und füllte den Fragebogen aus. Ich beantworte die Fragen nach eventuellen Vorerkrankungen, Allergien und ähnlichen Risiken, die eine Impfung ausschließen könnten. Die Einwilligungserklärung unterschrieb ich noch nicht, denn da stand etwas von einem ärztlichen Aufklärungsgespräch. Das wollte ich mir doch noch mal vor Ort anhören.
Am nächsten Tag packte ich diesen Zettel mit der Bescheinigung der Rheumatologin und meinen Impfpass in die Fahrradtasche, bevor ich zu Randy fuhr. Dort saßen wir beide schön im Garten und unterhielten uns prächtig. Um 14:30 Uhr brach ich dann zum Impfzentrum auf, zumal Randy jetzt arbeiten musste.
Zehn Minuten vor 15 Uhr war ich da, die Schlange war nicht allzu lang. Selbstverständlich nahm ich ein Foto auf, musste mir aber sogleich einen Rüffel vom Mann des Sicherheitsdienstes Krokoszinski einfangen. Er zwang mich, die zwei geschossenen Fotos zu löschen, aber gab mir den Tipp, mich ein paar Meter weiter nach hinten zu stellen, so dass ich dort ein Foto aufnehmen konnte.
Als ich mich dann wieder anstellen wollte, rief er mir entgegen: "Hier nur Biontec und Moderna, Astra Zenica und Johnson& Johnson dort links in anderen Zelt!" Gut zu wissen, dachte ich, und ging ein paar Schritte zum anderen Zelt. Dort war gar keine Schlange, sodass ich sofort die Stadthalle betreten konnte.
Über die Wendeltreppe - Drei Leute waren vor mir - erreichte ich einen Tresen, an dem eine Arzthelferin meine Unterlagen einsammelte und sichtete. Sie schickte mich weiter zu einer Anmeldung, wo meine Einladung eingescannt und mein Perso gecheckt wurde. Die Unterschrift, dass ich vom Arzt aufgeklärt worden wäre, fehlte.
Ich erklärte der Arzthelferin hinter dem Tresen, dass ich dieses Gespräch schließlich noch nicht hatte und erst nach diesem Gespräch unterzeichnen würde. Da ließ sie es gut sein und schickte mich weiter - zum Arzt. Der bat mich in eine kleine Kabine, wo er nur grob nachhakte, was für Fragen ich hätte. Ich hatte keine. Denn ich war ja von meiner Rheumatologin bereits sehr gut informiert worden.
Als nächste Station - nach weiteren kurzen Schritten - erreichte ich wieder ein Tischchen, an dem eine Arzthelferin saß. Auch sie scannte noch ein wenig herum, bis sie einen Aufkleber abzog und in meinen Impfpass einklebte. Datum und Unterschrift fügte sie noch hinzu, dann war sie fertig und reichte mir den Impfpass.
Ich überlegte: Einfach mit dem Impfpass abhauen, ohne mich impfen zu lassen, könnte klappen, oder? Da hatte ich jetzt mal wieder so einen kleinen Flashback, die Kifferzeit liegt doch schon zwei Jahrzehnte zurück. Egal, etwas weiter links winkte mir schon eine Dame im grünen Kittel zu.
Vertrauensvoll ging ich mit ihr in die Kabine, wo die Impfung stattfinden würde. Sie nahm eine Dose Vereisungsspray, sprühte dieses zweimal auf meinem rechten Oberarm und jagte dann die Spritze hinein.
Geschafft

Sie meinte, dass ich jetzt einen kleinen Druck verspüren könnte, da sie gerade die Lösung injizierte. Das war aber nun wirklich mal kurz und schmerzlos. Ich fühlte mich bemüßigt, ihr zu erklären, dass ich mich jeden Dienstag mit MTX spritzen würde. Nicht dass ich glaubte, dass sie das interessieren würde. Ich wollte halt nur ein wenig Smalltalk machen.
Ich zog mich wieder an, dann geleitete sie mich hinaus in Richtung des Ausgangs. Eine Wendeltreppe hinunter, dort gelangte ich zum Auschecken. Hier empfahl man mir, mich auf einen der dort befindlichen Stühle zu setzen. In diesem großen Raum saßen schon einige Leute.
10 bis 15 Minuten sollte man hier verweilen, ehe man nach Hause geht. Schließlich könnte es ja sein, dass man die Impfung nicht verträgt. Ich setzte mich hin und packte mein Buch raus. Eine Viertelstunde würde ich ja noch gut lesen können. Ich schaute auf die Uhr, und zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass es gerade mal 15 Minuten nach 15 Uhr war.
An der Einstichstelle spürte ich einen ganz leichten Schmerz. Und die Finger meiner linken Hand kribbelten leicht, kurze Zeit später meldeten sich auch die Fußzehen. So fing der allergische Schock bei meiner Löwin auch an, dachte ich noch. Was natürlich Quatsch war, denn nach einer Viertelstunde stand ich auf, verabschiedete mich vom Sicherheitsmann ging hinaus.
Ich schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr nach Hause, nicht ohne mir vorher Brötchen von Rewe zu besorgen, denn ich hatte noch nicht zu Mittag gegessen. Drei Brötchen mit Leberkäse drücke ich mir hinein, dann war ich pappsatt.
Das Kribbeln war da natürlich schon längst vergessen, so dass ich sichtlich erleichtert in den weiteren Abend blicken konnte. Bei Markt im Dritten auf NDR 3 hielt ich noch durch, bei der nachfolgenden Sendung über die Gefahren des Onlinehandels fielen mir allerdings nach und nach die Augen zu.
Sollte dies eine Folge des Impfstoffes gewesen sein? Ich denke nicht, denn als ich anschließend im Bett noch ein paar Seiten meines Buches las, war ich halbwegs wieder wach. Noch vor 23 Uhr machte ich das Licht aus und legte mich ab.
Am Dienstagmorgen wachte ich zwar schon weit vor dem Wecker auf, das ist aber nichts Ungewöhnliches. Ohne Probleme machte ich mich reisefertig, stieg aufs Rad und fuhr zum Bahnhof, um nach Salzgitter in mein Büro zu kommen. Der Arbeitstag war zwar wegen eines misslungenen Updates sehr nervig, aber Beschwerden aufgrund der Impfung hatte ich in keinster Weise.
Am frühen Abend zu Hause angekommen, freute ich mich einfach nur, dass ich diese Impfung offensichtlich ohne Komplikationen überstanden hatte. Am nächsten Morgen im Home Office steigerte sich der Arbeitsfrust noch erheblich, weil über E-Mail Anfragen hinein kamen, die ich erst eine Woche später beantworten könnte.
Ich erwähne dies nur, weil es mir trotz das mit der Arbeit verbundenen Nervs weiterhin gut geht. Jetzt war ich mir sicher, dass ich die Impfung gut überstanden hatte. In zwei Wochen bräuchte ich also kein Testcenter aufzusuchen, da ich dann ja als durchgeimpft gelte. Ob ich dann mit diesem einen Eintrag im Impfpass tatsächlich bei Ikea hinein komme, werde ich dann sehen. Ich befürchte da Schlimmes, aber das werde ich dann sehen. Das dürfte eine andere Geschichte sein.