Montag, 29. Oktober 2018

Hartmudo: Ein offenes Bein für Microsoft

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Jetzt kommt der zu erwartende Nachschlag. 8 Monate später, es ist bereits August, laufe ich immer noch mit einem Verband durch die Gegend. Zum Schwimmen kam ich seit 2 Monaten gar nicht mehr, weil ich hier ein geplatztes Bläschen und dort eine Hautabschürfung hatte. Alles in unmittelbarer Nähe der "Stelle".
Und "Stelle" meint hier die alte Wunde aus dem Januar. Die ehemals offene Wunde war dank Doreen schon lange Zeit zu, aber stattdessen hatte ich jetzt einen richtig großen roten Fleck am Unterschenkel. Hier konnte mir Doreen nicht weiterhelfen. Deshalb bin ich jetzt schon seit nem halben Jahr der Kunde von Dr. Doehnel, einem Dermatologen in der Nähe zum Hagenmarkt, also quasi bei meiner Rheumatologin um die Ecke.
Da passt es sich ganz gut, dass dieser Sommer wohl der heißeste seit 10 Jahren werden wird. Es ist mir daher eine große Freude, bei Temperaturen jenseits der 30 Grad mit einer sehr gut wärmenden Stretchbandage um den linken Unterschenkel herumlaufen zu dürfen. Darüber trägt der Mann von Heute selbstverständlich eine lange Tuchhose, bevorzugt keine Jeans im Bootcut-Schnitt.
Dank der Zinksalbe auf der Haut juckt es auch nicht unangenehm. Denn ohne den Verband, also nach Feierabend, schleiche ich zuhause im Schlüppi und Badelatschen durch die zumeist vollständig verdunkelte Wohnung. Immer auf dem Weg zum Kühlschrank, zu einem kalten Getränk.
Möglichst oft packe ich mein linkes Bein in ein Bad aus Kaliumpermanganat. Extra für diese Bäder habe ich mir kürzlich bei Poco einen Mülleimer mit Schwungdeckel gekauft; da passt meine Mauke gut rein. Kurzzeitig hatte ich kürzlich auch noch Probleme mit einer leichten Bindehautentzündung, so dass wenigstens keine Langeweile aufkam.
All das Malheur nach einem netten Abend mit Uli vor dem Puttchen. Am nächsten Morgen musste ich noch eine offene Packung mit Würsten und einige locker versteute Erdnüsse aus meinem Bett entfernen. Dazu war meine Outdoorjacke am Rücken voll mit weißem Kalk. Und, wie schon erwähnt, die Hautabschürfung knapp über der "Stelle".
Zum Doko eine Woche später blieb ich deshalb vorsichtshalber alkfrei. Solange ich mit dem Verband durch die Gegend laufe, kann ich mir keinen Fahrradunfall erlauben. Tja, auf meine alten Tage werde ich wohl doch weinerlich. Ich denke aber, dass mir das Metex, welches ich mir jeden Dienstag in die Wampe ramme, doch nicht nur gegen die Arthritis hilft. Das Yeugs hat halt üble Nebenwirkungen.
Was ist das auch für ein Scheiß Sommer. Während ich dies hier niederschreibe, hängt mein Bein schon wieder im Mülleimer. Wie ein Rentner bin ich dauernd bei irgendeinem Arzt und creme ständig das Bein ein. Nebenbei versuche ich, weiter abzunehmen, was mir leider nicht gelingt. Ist ja klar, da ich nicht schwimmen kann und auf die Mukkibude habe ich bei dem Wetter keinen Bock. Jedenfalls halte ich mein Gewicht dank des täglichen Radfahrens an den Tagen, an denen ich in Salzgitter erwartet werde.
Dort hat sich so nach und nach die Lage etwas entspannt, so dass ich einiges von dem alten Zeugs wegarbeiten konnte. Bei den brutal hohen Temperaturen im Büro darf auch nicht allzuviel los sein, da mir vor allem Donnerstags Nachmittag das Gehirn wegschmilzt. Wenigstens hat der Freund einer neuen Kollegin Wasser vorbeigebracht, ohne das wäre ich schon eingegangen wie eine Priemel.
Erstaunlicherweise habe ich jetzt stilles Mineralwasser für mich entdeckt. Das schmeckt mir richtig gut, ich weiß gar nicht, warum ich zuvor unbedingt immer Kohlensäure im Wasser haben wollte. Und noch eine Entdeckung dieses Sommers: Phil empfahl uns "Bolero-Drinks"; er kannte dies aus der Fitness Scene. Hierbei handelt es sich jeweils um kleine Tüten voller Stevia, Aromastoffe und Vitaminen, die man in 2 - 2,5 Liter Wasser schüttet und anschließend kalt genießt. Klingt fies, schmeckt uns aber geil.
Gut... Pocke war nicht so begeistert, aber meine Löwin und ich arbeiten uns gerade an dem Probierset mit allen 52 Geschmacksrichtungen ab. Und zum Drittligastart unserer Eintracht hatte ich eine Tüte Waldmeister mit 2 Litern Weisswein vermischt, eine Flasche Hitchcock Limette dazu und fertig. Fast fertig, denn ein Schuß Gin musste auch noch dazu. Pocke und ich arbeiteten uns daran ab, schütteten hinterher vorsichtshalber etwas Tonic on the Top.
Patti dagegen blieb an diesem schönen Abend beim Wolters; Zusammen mit Charles, der auch das eine oder andere Opferbier vernichtete. Mary und meine Löwin blieben nüchtern. Alle zusammen griffen wir zum Baguette und den leckeren Dips, die meine Löwin zubereitet hatte. Wiener Würstchen gab es dazu.
Zum 1:1 gegen Karlsruhe, die vollkommen unverdient Mitte der ersten Halbzeit einen Freistoß im Tor der Eintracht versenkten. Sonst war von denen nichts zu sehen. Eintracht hatte gut gespielt und lange Zeit Pech, ehe Bulut Anfang der zweiten Hälfte die Murmel versenken konnte. Noch eine 100%ige für den KSC zum Schluss - das wars. Ein ordentlicher Auftritt und eine offensive Spielweise der Eintracht, die letztes Jahr nicht zu sehen war.
Trotz des unschönen Endes um Lieberknecht und den alten Helden hatte ich mir Anfang Juli das Telekom Abo geholt. Und abgesehen von den Schwierigkeiten unmittelbar vor Spielbeginn am Freitag bin ich ganz zufrieden. Denn jetzt weiß ich, dass man Telekomsport lediglich auf einem Gerät freischalten kann. Damit kann ich leben.
Ach, es gäbe noch so viel zu erzählen, aber in letzter Zeit war ich wegen des Beins etwas behäbig gewesen. Das Matjesfest in Bremerhaven mit Patti und Pocke fällt mir dabei zuerst ein; ein schöner Tag mit dem Wochenendticket der Bahn und dem einen oder anderen Bierchen. Oder die Taufe der Kinder von Cornelia (Patenkind und Nichte meiner Löwin) und Hank am Tankumsee. Das war richtig urtümlich. Bibelmäßig. Mit einigen Kollegas war ich einen Nachmittag am Salzgittersee. Bin da richtig braun geworden. Mit meinem Team das Grillen bei unserer Teamleiterin, die aus der Krankheit nicht wieder kommt und inn Rente geht. Die BiRe dieses Jahr im Spreewald.
So, jetzt ist das Bad im Kaliumpermanganat fertig und ich kann mich abtrocknen und hinterher eincremen, da wir heute wieder kegeln. Bald kann ich wieder schwimmen - wenn das Bad im Heidberg wieder aufmacht. So - genug gejammert, jetzt schauen wir nach vorne.
Doch noch einer: Besuch beim Dermatologen am 31. Juli. Endlich ist es soweit, ich kann den Verband sowie die Zinksalbe weglassen. Ab jetzt geht es aufwärts!

Dienstag, 23. Oktober 2018

Hartmudo: Mutter

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Kam es an diesem Tag zur Eskalation, weil wir Sunny nicht Bescheid gesagt hatten, das Berta den Schmuck am Tag vor der Trauerfeier zu Mutters Ehren sicherheitshalber aus der Wohnung nahm? Oder fühlte sich Sunny einfach nur übergangen, weil sie „schon immer zu kurz" gekommen war?
Reiner und Sunny sprachen es wohl nicht offen aus, aber die beiden Schwerenöter argwöhnten nicht nur, das sich Berta und ich gegen Sunny verbündet hätten, sondern unterstellten uns, oder vielmehr Berta, das sie/wir uns auf Kosten von Sunny bereichert hätten, mithin Wertgegenstände unterschlagen würden.
Hier erwähnte Sunny wieder und wieder das Abendtäschchen mit Strass, in dem sogar noch Sparbücher gewesen sein sollten. Wie Rumpelstilzchen sprang Sunny auf und ab, dazu geiferte sie wie Cruella De Villle aus „101 Dalmatiner". Farblich dazu passend stand Reiner mit hochrotem Kopf mitten im Geschehen und fühlte sich wohl wie ein Fels in der Brandung. Diese Meinung hatte er exklusiv, ich fand es einfach nur affig.
Berta und mir wurde irgendwann klar, das dieses Wortgefecht zu keinem Ergebnis führen würde. Keiner war bereit, dem anderen zuzuhören oder auch nur ein Yota nachzugeben. Immer wieder kamen dieselben Argumente - von beiden Seiten wohlgemerkt.
Da dieses Gebrülle fruchtlos war und ich mich schon richtig in Rage geredet hatte, entschloss ich mich kurzerhand, die Aktion abzubrechen und aus Mutters Wohnung zu verschwinden. Es war quasi eine Flucht, denn ich war nur noch angepisst und wollte nur noch weg. Diese Unterstellung, „wir" hätten etwas von den Wertgegenständen beiseite geschafft, fand ich äußerst deplatziert. Nie hätte ich gedacht, das wir unter uns Geschwistern jemals so schlecht voneinander denken würden.
Beim Runterlaufen der Treppen hörte ich Sunny noch irgendetwas rufen, allein ich verstand nicht ein Wort. Einerseits hing ich meinen Gedanken nach, andererseits schaffte ich es zu meiner eigenen Verblüffung, Sunny's Worte wie in Watte zu packen und daher nicht verstehen zu müssen. Ich kann diesen Zustand heute kaum anders beschreiben.
Die Dämmerung war schon heraufgezogen, als ich unten ankam und aus der Haustür ins Freie trat. Kurz zuvor muss es richtiggehend geregnet haben, denn der Fußweg war nass und voller Pfützen. Jetzt regnete es nicht mehr, aber auch so passte das Bild zu den vorangegangenen Ereignissen in Mutters Wohnung.
Endlich Ruhe! Mein zuvor noch rasender Puls beruhigte sich langsam wieder, als ich mehrmals tief ein- und ausatmete. Was war das denn eben nur gewesen? Am Beginn dieses Treffens verstanden wir uns noch gut und trafen Absprachen über unser weiteres Vorgehen, der ganze Streit der letzten Wochen schien schon vergessen.
Und dann, von einer Sekunde zur anderen, kippte das Ganze. Die vollkommen schwachsinnigen Anschuldigungen und Unterstellungen durch Reiner und Sunny hatten mich richtig aus der Fassung gebracht. Und Reiner stand da wie weiland Roland Freisler vor dem Volksgerichtshof und klagte Berta mit drohender Stimme an. Sie sollte endlich gestehen - mir fällt als Vergleich wirklich nur Freisler ein.
Nachdem ich ein paar Schritte über den Parkplatz gegangen war, kam Berta von hinten angerannt. Auch sie hatte die Wohnung verlassen, weil sie es ebenfalls nicht mehr mit den beiden Cholerikern aushielt. Das sie es überhaupt länger als ich mit den beiden ertragen konnte, zollte mir großen Respekt ab. Schließlich stand sie und nicht ich die ganze Zeit während unseres Streits im Dauerfeuer.
Sunny schiebt richtiggehend einen gewaltigen Hass auf Berta, als ob ihre Schwester ihr ein großes Leid angetan hatte. Ich dagegen kriegte das Donnerwetter nur am Rande ab. Als ob Sunny mich nicht für voll nehmen würde. Ja, genau das wird es wohl sein.
Weder Berta noch ich hatten auch nur den Hauch einer Chance, das Sicherstellen der Wertgegenstände sachlich zu erklären, ja selbst meine zarte Entschuldigung, dass ich es vergessen hatte, Sunny vom Sicherstellen zu informieren, wurde einfach niedergebrüllt. Das war wirklich unterste Schublade, was Reiner und Sunny da boten.
Berta war ebenfalls ziemlich aufgewühlt, bot mir aber noch an, mich nach Hause zu fahren. Ich lehnte dies dankend ab, denn ich wollte jetzt alleine sein und meine Löwin anrufen. Mein „Nein, danke, ich fahr mit der Straßenbahn" kam wohl etwas schroff rüber, ich könnte dies an Bertas Blick erkennen. Mit beschwörenden Gesten erklärte ich es Berta noch einmal und hielt meine Stimme dabei ruhig, auch wenn es mir schwerfiel. Nicht nur Berta war aufgewühlt, mir ging diese unerquickliche Begegnung ebenso an die Nieren.
Berta ging zurück, setzte sich wahrscheinlich in ihr Auto. Ich war da schon um die Ecke weitergegangen und latschte den Weg neben dem Hochhaus in Richtung Straßenbahn entlang. Als ich außer Sicht und sicher war, das mich nicht noch Reiner oder Sunny sahen und mir hinterhergröhlten, zog ich mein Smartphone aus der Tasche.
Feige, oder? Wie unter Schock, aber auch angewidert von meiner Schwester Sunny rief ich meine Löwin an und fragte sie, ob wir zusammen essen wollten. Meine Löwin hatte noch nichts gegessen und war hochmotiviert für den Griechen in Melverode.
Im Helena an der Leipziger Straße gab es heute Gyros satt, also „all you can fress". Dazu hatten wir ja das Butler Bonusheft, da wäre dann das zweite Essen umsonst. Nach dem bisher übel verlaufenen Abend war das genau die Aktion, die ich brauchte. Meine Löwin wollte auch gleich losfahren, zumal ich ihr nicht viel von den Ereignissen des Treffens erzählen musste, sie hörte das allein schon an meiner Stimme. Wir verabredeten uns sogleich im Restaurant; ich würde zu Fuß 15 bis 20 Minuten brauchen.
Der Fußmarsch tat mir gut, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Wut und Trauer ob des zerstörten Familienfriedens wechselten sich munter miteinander ab. Als ich an der Bonhoeffer Kirche vorbei ging, musste ich kurz an unsere Eltern denken. Anlässlich der Tode von Vater wie von Mutter war ich, wie auch meine Schwestern, beim Gottesdienst nach der jeweiligen Trauerfeier gewesen, als ihre Namen noch einmal genannt wurden. Insbesondere mein Vater würde sich im Grab herumdrehen, wenn er den Streit in Mutters Wohnung miterlebt hätte. Mutter hätte unser gegenseitiges Zerfleischen zwar auch traurig gestimmt, aber sie hätte sich in ihrer Meinung bestätigt gefühlt, das sich ihre Kinder nicht um sie kümmern würden.
Nach dem Spaziergang ging es mir schon etwas besser, meine Löwin war noch nicht im Helena eingetroffen. Cola Light war mein Getränk des Abends,nur mal so nebenbei. Dienstags immer alkoholfrei wegen der Metoxspritze, gelle. Meine Löwin traf auch nach kurzer Zeit ein und wir ließen uns schnell die erste Portion Gyros liefern.
Zu den jeweils sehr leckeren Gyros Variationen informierte ich meine Löwin ausführlich über die Geschehnisse in Mutters Wohnung. Sie zeigte in keinster Weise Verständnis für Sunny's mehr oder weniger direkt geäußerten Vorwurf an Berta, etwas von den Wertgegenständen beiseite geschafft zu haben.
Als ich die Szene mit Sunny und Reiner mit Hilfe meiner Löwin noch einmal beleuchtete, dämmerte mir so nach und nach, das der Vorwurf von Sunny, Wertgegenstände beiseite geschafft zu haben, nur aus einem Grund erhoben wurde. Sunny wollte selbst den einen oder anderen Wertgegenstand „sichern", bloß leider kam Berta ihr zuvor.
Daher ignorierte sie die Gefahr eines Diebstahls durch professionelle Einbrecher komplett; normalerweise wäre sie die erste gewesen, die an diese Möglichkeit gedacht hätte. Und indem sie Berta anranzte und beschuldigte, konnte sie gut von ihren eigenen Intentionen ablenken.
Wenigstens klang der bescheidene Abend mit einem empfehlenswerten Essen aus und meine Löwin und ich ließen den Abend gemütlich ausklingen. Berta grübelte wohl noch die ganze Nacht über die Geschehnisse nach, ihr gingen die Vorwürfe sichtlich nah. Wie Sunny sich gefühlt haben mochte, interessierte mich an dem Abend genauso viel wie heute.
Nämlich überhaupt gar nicht.

Samstag, 20. Oktober 2018

Hartmudo: Ein offenes Bein für Microsoft

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Auf der Heimfahrt mit dem Bus war ich geplättet. All die Aufregung und dann das. Statt eines funktionierenden PCs hatte ich den ganzen Vormittag vergeudet und stand vor dem Nichts. Zum Blog wollte ich eigentlich einiges schreiben, aber nun saß ich im Bus und grübelte. Es war zum Haareraufen. Zum Glück fiel mir irgendwo auf der Strecke noch ein, dass seinerzeit beim Kauf meines alten PCs nicht nur die Win 7 DVD, sondern auch Treiber DVDs dabei waren.
Es gab demnach noch Hoffnung für mich. Zuhause angekommen, öffnete ich schnellstens die Schublade meines Schreibtisches und fand auch sogleich die Treiber DVD für Mainboard, Netzwerkkarte (aaah!) und Grafikkarte. Nachdem ich die Treiber komplett installiert hatte und schon an einem Tee nippte, war alles wieder Tutti. Der PC hing im Netz und das große Update von Win 10 konnte erfolgreich durchgeführt werden.
Da es sich lt. Anzeige um immerhin 191 Updates handelte, reden wir in diesem Fall von einer langwierigen Angelegenheit. Zwischenzeitlich begleitete ich die USS Discovery noch auf ihrem Weg durch die unendlichen Weiten, bevor ich endlich einige notwendige Programme aufspielen und wichtige Dateien zurück sichern konnte.
Mittendrin kam meine Löwin von der Arbeit nach Hause, so dass ich mich etwas entspannte und den Abend mit ihr einläutete. Beim „Take Five" entspannte ich mich zusehends und ging hinterher relativ ausgeruht zu Bett. Am nächsten Morgen würde ich den Rechner wieder in den alten Zustand versetzen - ohne Linux allerdings.
Der kommende Dienstagmorgen war mit einem wichtigen Termin versehen. Um 11.00 Uhr war ich bei dem Gefäßspezialisten Dr. Geist angemeldet. Aber vorher arbeitete ich mich noch etwas am Rechner ab. Ich möchte an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass mein linkes Bein zu diesem Zeitpunkt schon sehr stark müffelte. Nach Verwesung, Eiter oder Schlimmeren - sucht Euch was aus. Fast befürchtete ich schon, dass die Wunde nach Beseitigung des Pflasters schwarz und damit abgestorben sein würde.
Dies war eine beunruhigende und natürlich paranoide Vorstellung, aber ich bin halt bekanntlich so eine Frohnatur. Da blieb sogar noch etwas Zeit, um mich am Windows 10 abzuarbeiten. Ich hatte noch diverse Programme zu installieren, dazu müsste ich noch einige Daten, die ich zuvor gesichert hatte, zurückspielen.
In den knapp 2 Wochen zuvor hatte ich ja mit Linux Mint arbeiten müssen. Die darüber unter der Linux Partition gespeicherten Daten hatte ich auf der externen Platte in einem eigenen Ordner gesichert. Die Daten von der ursprünglichen Windows Partition hatte ich in einem anderen Ordner gesichert. Wie gesagt, beide Sicherungen jeweils mit Linux Mint.
Nun, beim Zurückspielen der Daten mit Windows 10... Ihr ahnt es schon, es gab Probleme. Windows 10 konnte den wichtigsten Ordner, den mit den Änderungen halt, nicht ansprechen. Mit war sofort klar, dass dies mit der alten Linux Partition zusammenhängt, denn dort hatte ich sie ja in der Zeit bearbeitet und auch gespeichert. Der Windows Ordner machte keine Schwierigkeiten. Die Daten dort waren unter NTFS geschrieben und auf der Externen gespeichert worden.
Da hatte ich noch einmal einen zusätzlichen Grund, warum ich Linux von meinem PC verbannen musste. Das frühere Argument, „falls Windows mal abkracht, kann ich wenigstens noch mit dem Rechner arbeiten und komme noch an die alten Daten ran", galt ab sofort nicht mehr. Ich habe zusätzlich noch ein Tablet; und wenn Windows zusammenbricht, schiebe ich eine Live CD von Linux ein. Eine Notfall CD halt, ruhig gern die von C't.
Als ich dann so gegen 9.00 Uhr zum HEH fuhr, um den Gefäßspezialisten meine Wunde betrachten zu lassen, war ich wegen der PC Probleme gleich wieder griffig! Obwohl... die Lösung wusste ich ja schon. Ich müsste lediglich eine Live CD mit einem Linux - eine ältere CD hatte ich tatsächlich noch - einlegen und den Rechner von dort aus starten. Damit würde ich den gesperrten Ordner öffnen und die Daten kopieren können. Auf einen USB Stick natürlich, denn der ist mit FAT 32 formatiert. Das klappt immer.
Gut, das ich schon eine Lösung parat hatte, denn dadurch konnte ich mich auf die HEH konzentrieren. Durch den ganzen Ärger mit dem Rechner war meine Paranoia zum Glück etwas eingedämmt worden. Zeitig, will sagen, über eine Stunde vor dem Termin (11.00 Uhr), betrat ich die Eingangshalle des HEH und ging schnurstracks in die Cafeteria, um einen Latte Macchiato zu schlürfen. Ich hatte noch lang Zeit und packte mein Tablet aus, um einen neuen Beitrag für den Blog anzufangen.
Anfang, genau da sind wir jetzt. Allerdings schon über eine Woche später, denn der Bericht ist etwas länger geworden als gedacht. Ich haute also richtig rein und schaffte fast 3 Seiten innerhalb einer Stunde, das dürfte für mich einen neuen Rekord darstellen. Derart beflügelt, ging ich kurz vor 11.00 Uhr zu meinem Termin. Es dauerte nicht lange, bis der Onkel Doktor Zeit für mich erübrigen konnte. Nach dem allgemeinem Vorgeplänkel, zu dem auch der notorische Fragebogen für die Arzthelferin gehört hatte, stand ich nun also im Behandlungszimmer des Arztes und zog meine Hose aus.
Auf dem bequemen Behandlungsstuhl konnte ich meine Beine halb hoch legen, so dass der Dottore sein Ultraschall-Gel auf beiden Beinen verschmieren konnte. Er wollte durchmessen, ob ich Gefäßschäden habe. Und die habe ich nicht, dass war die wirklich gute Nachricht an diesem Tag. Er legte anschließend noch schnell eine Mullbinden auf die leicht nässende Wunde, um mich gleich zur Wundbehandlung nach nebenan zu schicken.
Dort erwartete mich mit Doreen der engagierte Mitarbeiterin der Firma Rodday Wundmanagement. Die Betreuung durch die Spezialistin wird wohl nicht durch gesetzliche Kassen gefördert, hier ist der Selbstzahler gefragt. Ich hoffe, dass meine private Kasse etwas von den Kosten übernimmt, habe zur Zeit diesbezüglich jedoch keinerlei Informationen.
Sehr ausführlich schilderte mir Doreen das Konzept ihrer Firma und dass sie - bzw. der angehende Altenpfleger, der gerade ein Praktikum bei Doreen absolvierte - meine Wunde versorgen würde. Und das tat er dann auch. Das Einsprühen mit einem Desinfektionsspray tat höllisch weh. Als die brennende Wunde endlich abgetrocknet war, haute Doreen einen luftdurchlässigen Schaumverband drauf, weil die übliche Plaste von Hans-a-plast bei mir eine allergische Reaktion auslöste.
Am Wochenende sollte meine Löwin den Verband wechseln, derweil würde auch das benötigte Verbandsmaterial bei uns eintrudeln. So war es dann übrigens auch. Beim Wechseln durch meine Löwin sah die Wunde schon viel besser aus; eine Woche später, am Mittwoch, bei Doreen war die Wunde um ganze 2 cm kleiner geworden. Ich bin frohen Mutes, das die Wunde bald komplett abgeheilt ist und ich wieder zum Schwimmen gehen kann.
Auch Zuhause am PC verlief der weitere Tag zu meiner Zufriedenheit. Mit der Live CD von Linux Mint konnte ich die neueren Daten auf einen USB Stick verschieben, um diese dann von dort aus mit Win 10 auf die Festplatte ziehen zu können. Der restliche Tag ging noch für den Rechner drauf, aber jetzt arbeitete die Möhre wieder zu meiner Zufriedenheit.
Am nächsten Tag tauchte ich mal wieder auf der Arbeit in meinem Büro auf und stellte mich dem üblichen Wahnsinn. Die Routine hat mich wieder, hurra. Schade ist eigentlich nur, dass ich jetzt doch keinen neuen PC habe. Einen mit USB 3.0 und ner SSD Platte. Von der Notwendigkeit einer SSD konnte mich Pocke noch überzeugen, weil Windows dann rasend schnell starten soll. Noch ein Argument pro Windows!
Meine Wunde brennt nicht mehr. Kein Jucken oder stechende Schmerzen schon seit Tagen - wenn der Verband endlich ab ist, fühl ich mich wieder wie ein Mensch. Auf jeden Fall werde ich zukünftig besser aufpassen, wo ich hinlatsche. Und falls ich mich doch noch einmal stoße und eine Wunde aufreißen sollte, packe ich sofort nen Pflaster drauf oder gehe dann zum Arzt. Gleich, nicht 2 Wochen später.

Dienstag, 16. Oktober 2018

Hartmudo: Ein offenes Bein für Microsoft

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Montag morgen, meine Löwin war gerade zur Arbeit verschwunden, ging es endlich los mit der Neuinstallation von Windows 10. Ohne Linux, so mein Plan. Jopi hatte mich überzeugt, dass ein Double-Boot System immer Probleme mit sich bringt. Nach dem Ausfall kürzlich war ich endlich davon kuriert. Und so schob ich gleich als erstes meine Win 10 Start-DVD ins Laufwerk, die ich seinerzeit beim kostenlosen Upgrade von 7 auf 10 erstellt hatte. Zu meinem Ärger verweigerte mir die DVD die Installation, da der Produkt Key, den ich anfangs eingeben musste, nicht gültig sei. War ja auch der Key des ursprünglichen Win 7. Damit hatte ich nicht gerechnet, denn bei Microsoft ist mein Rechner mit Win 10 gelistet. Ich stand kurz davor, den Rechner körperlich anzugreifen.
Noch einmal konnte ich mich beruhigen und versuchte es erneut. Da ich den PC seinerzeit mit einer Windows 7 Installation gekauft hatte, schmierte ich kurzerhand zur Installation erst einmal ein frisch fröhliches Windows 7 in der damals gekauften Version auf meinen Rechner. Hier wurde ich schon etwas kribbelig, denn es zeichnete sich durch diesen Zwischenschritt eine Verzögerung auf dem Weg zum erwünschten Win 10 ab, den ich nicht eingeplant hatte.
Während meines dritten Kaffees schob ich erneut die Win 10 Start-DVD ins Laufwerk und war schnell begeistert, denn nun klappte es wie am Schnürchen. Nachdem (vermeintlich) alles eingerichtet war, startete mein Rechner mit der jungfräulichen Version eines Win 10. Ich schaffte es sogar noch, als nächstes den Virenscanner zu installieren.
Juchhu. Doch dann.... Die Maus funktionierte nicht mehr, der Mauszeiger fror in der Bildmitte ein. Wie ein Irrer hämmerte ich auf die Maus ein, doch das nützte selbstverständlich nichts. Wieder und wieder schaltete ich den Rechner an und aus, blies (!) in den Batterieschacht und brachte die Maus dennoch nur für knapp 2 Minuten zum Laufen. Ich nervöses Hemd brauchte über eine Viertelstunde, ehe ich endlich raffte, dass einfach nur die Batterien alle waren. Nach dem Austausch der Batterien funktionierte die Maus auch sofort einwandfrei. Durchatmen, weiter machen.
Alles hätte trotz all der Widrigkeiten so schön sein können. Doch urplötzlich ploppte ein Fenster mit der Nachricht auf, dass der Rechner zum Aufspielen dringend benötigter Updates heruntergefahren würde. Da dachte ich mir nichts Böses dabei, denn meine Win 10 DVD war ja schon zweieinhalb Jahre alt und seitdem gab es mehrere große Updates. Dass Windows dem Nutzer keine Wahl lässt, ob er diese Updates überhaupt haben möchte, stieß mir in dem Moment nicht auf.
Eine geraume Zeit später - gefühlt mindestens eine halbe Stunde - sah ich dies allerdings nicht mehr so entspannt. Mitten im ganzen Vorgang meldete mir der Bildschirm, dass die Updates nicht installiert werden konnten. Zuerst schnallte ich es nicht, aber dann fiel mir auf, dass der Rechner gar keinen Zugriff auf das Netzwerk bekam. Wie ein wilder Stier scharrte ich mit den Hufen und schnaubte laut auf, aber das half mir leider auch nicht weiter.
Schnell schaltete ich den Virenscanner aus, Avira spinnt bekanntlich öfter mal. Dies konnte es nicht gewesen sein, denn nach dem Neustart hatte ich immer noch keinen Zugriff aufs Internet. Dafür wollte der Rechner aber erneut das dringend benötigte Update einspielen. Und ehe dies meinen Rechner wieder lange blockierte, entschloss ich mich zum Handeln.
Ich fuhr den Rechner herunter und zog mich an. Nunmehr war es bereits am späten Vormittag, als ich mich anzog und die Wohnung wutentbrannt verließ, um mir bei Saturn einen neuen Rechner zu kaufen. Jetzt hatte der kleine Hartmudo endlich seinen Willen durchgesetzt und bekommt sein neues Spielzeug.
Im Vorfeld hatte ich bereits recherchiert, dass ein Acer Aspire wohl das Richtige für mich wäre. Und bei Saturn gab es diesen für knapp unter 500,-€. 8 GB Arbeitsspeicher und 1 TB Festplatte. SSD wollte ich nicht, macht nur den Rechner teurer. Dachte ich... aber egal, schlurfenden Schrittes betrat ich kurze Zeit später den Saturn im Schloss.
Bevor hier irgendwelche Klagen kommen: Die Bewegung tat mir gut, das ewige Sitzen war erheblich schmerzhafter für meine offene Wunde als die Bewegung. Der Schmerz war beim Gang zum Bus und auf dem Weg ins Schloss wie weggeblasen. Probleme bekam ich lediglich, wenn ich stehen blieb und das Bein durch etwas belastete. Dann pocherte es etwas, aber egal. Ein neuer Rechner musste bekanntlich her.
Im Regal bei Saturn fand ich den von mir favorisierten Acer mit einem Intel Prozessor nicht und wandte mich hilfesuchend an einen Verkäufer. Der teilte mir zu meinem Kummer mit, dass dieser Acer nicht vorrätig sei, aber innerhalb von 2-3 Tagen lieferbar wäre. Das war selbstredend nicht die Antwort, die ich hören wollte. Enttäuscht ließ ich den Verkäufer ohne Abschluss zurück und entfernte mich aus dem Laden.
Was nun? Ich überlegte fieberhaft und ging zurück zur Bushaltestelle Richtung Media. Doch bei Media Markt kaufe ich immer ungern und selbst jetzt verwarf ich diese nahe liegende Gelegenheit. Stattdessen bestieg ich die Straßenbahn Richtung Weststadt, um an der Luise bei HWH-Online einzukehren. Meine Löwin hatte dort seinerzeit ihren Rechner erstanden und war dort auch immer zu ihrer Zufriedenheit fündig geworden.
Mir war der Laden vom gelegentlichen Kauf von Rohlingen oder auch mal einem USB Stick geläufig, also warum sollte ich diesem PC Spezialisten nicht eine Chance geben? Im Laden fielen 2 Rechner in mein Beuteschema; Einer war die Hausmarke und der andere von Lenovo. Zur Unterstützung fragte ich einen Verkäufer um Rat. Dieser konnte mich vom Lenovo überzeugen, obwohl dieser geringfügig teurer war und eine 2TB Festplatte sein eigen nannte. Wer braucht schon 2 TB?
Ausschlaggebend war dann die Vielzahl an USB Anschlüssen. Die Hausmarke war hier etwas schwach bestückt. Und jetzt kommt es: Der Lenovo war auf Lager und flugs hatte ich den Pappkarton vor meiner Nase auf dem Tresen an der Kasse stehen. Meine unmittelbare Freude kannte keine Grenzen, hocherfreut griff ich zu meiner Brieftasche und fragte:
„Kann ich mit Visa bezahlen?" „Nein, tut mir leid," entgegnete der Verkäufer mit einem lapidaren Schulterzucken, „nur EC oder Bargeld."
Na toll. Jetzt hatte er mir doch glatt den Boden unter den Füßen weggezogen. Mein Stimmungsumschwung kam urplötzlich, doch ich ließ mir diesen natürlich nicht anmerken. Ich doch nicht. „Dann geht es leider nicht", erwiderte ich mit einem letzten Rest an Coolness, „tut mir leid." Auch hier verließ ich enttäuscht und unverrichteter Dinge das Geschäft. Meine EC Karte habe ich nie dabei, weil ich sie nie brauche. Tja...

Samstag, 13. Oktober 2018

Buddy Holly 1/7

Charles Hardin Holley war das vierte Kind des Zimmermanns Lawrence Odell Holley und seiner Frau Ella. Das Ehepaar lebte bereits seit Anfang der Zwanziger Jahre in Lubbock, Texas, und zog ihre drei älteren Kinder Lawrence, Travis und Patricia während der schlimmsten Jahre der großen Depression auf.
Die Familie war hierhergezogen, weil Vater Holley in Lubbock, einer 70.000 Seelen zählenden Baumwollstadt mit weithin sichtbaren Lagerhallen, Arbeit als Schreiner und Schneider gefunden hatte. Dort wurde der kleine Charles Hardin, der von allen nur Buddy genannt wurde, am 7. September 1936 geboren.
Die Familie Holley kann man getrost als musikalisch bezeichnen, denn Hausmusik war in der streng religiösen Baptistenfamilie, in der harte Arbeit und Ehrlichkeit geschätzt wurde, schon von jeher angezeigt. Mutter Ella Holley spielte stets auf dem Klavier, wenn die Familie zusammen religiöse Lieder sang. Jedes der Kinder beherrschte mindestens ein Instrument; und obwohl die Familie Holley alles andere als wohlhabend war, sorgten die fürsorglichen Eltern dafür, dass immer Geld für ein Akkordeon, eine Gitarre oder eine Geige vorhanden war, damit die Kinder auf verschiedenen Instrumenten spielen konnten. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Buddy schon im zarten Alter von 5 Jahren erste Bühnenerfahrungen mit seinen beiden älteren Brüdern sammelte.
Larry spielte Geige, Travis bediente das Akkordeon. Beide Brüder traten schon seit längerem auf und nahmen Buddy erstmals mit auf die Bühne. Den Bogen von Buddys Geige hatten seine älteren Brüder in weiser Voraussicht mit Schmierfett eingerieben, weil sie sich den Sieg bei diesem Wettbewerb nicht durch das Gekratze ihres jüngeren Bruders nehmen lassen wollten. Tatsächlich gewannen die Brüder Holley diesen Wettbewerb und der stolze Buddy hatte seine erste Gage von 5 Dollar erhalten.
Bereits im Alter von 8 Jahren beherrschte Buddy 3 Instrumente. Er spielte Geige, Klavier und auch schon Gitarre. Unterrichtet wurde er hierbei auf der Steel-Guitar, doch er wechselte bereits nach lediglich zwanzig Übungsstunden zur beliebteren akustischen Gitarre. Hierbei zeigte sich sein großes Talent bereits sehr früh, denn Buddy konnte nach dem erstmaligen Hören selbst komplizierte Country und Western Songs auf seiner Klampfe nachspielen. Sein großes Vorbild in diesen Tagen war selbstverständlich Hank Williams, aber auch Rhythm and Blues stand bei Buddys Stilübungen schon auf dem Zettel.
Obwohl Buddys formale Musikausbildung eher kurz ausfiel, war er mit vielen Musikstilen vertraut. Die im Radio gehörten Country- und Bluessounds blieben bei ihm am besten haften. Ella Holley erinnerte sich später, dass der kleine Buddy im Schulbus gern „Love sick Blues“ im Stile eines Hank Williams sang. Hank, Jimmy Rodgers oder Bob Willis - das waren die Favoriten, die Buddy als Kind gerne hörte. Er bezeichnete diese Musiker später als Gefährten, die das ganze Land inspiriert hätten.
Dieser Mann war ein großer Fan, wie man sieht

An der Junior High School lernte Buddy 1949 Bob Montgomery kennen. Da dieser ebenfalls an der Gitarre unterwegs war und dem Country Sound verfallen war, traten beide zusammen auf Schulfesten oder im lokalen Radiosender auf. Passenderweise nannten sie ihr Duo „Buddy and Bob“; sie orientierten sich hierbei an den seinerzeit bekannten Country Harmony Gruppen wie Johnny und Jack oder den Louvin Brothers. Montgomery übernahm hierbei den Leadgesang, während Buddy ihn bei den Harmonien unterstützte.
Die Freundschaft zu Bob Montgomery war ein prägender Faktor in Buddys musikalischer Entwicklung und sollte sein ganzes, leider nur kurzes, Leben lang anhalten. Bob Montgomery war interessanterweise in den 60er und 70er Jahren Manager von Bobby Goldsboro und verstarb am 4. Dezember 2014 an der Parkinson Krankheit.
Gerne erinnerte sich später Jerry Allison, der mit Bob und Buddy im selben Jahrgang und auch zu den ursprünglichen Crickets zählen sollte, an ein ganz bestimmtes Schulfest. Dort spielten Buddy (an der Mandoline) und Bob (Gitarre) den Song „too old to cut the Mustard“, den sie lauthals einer ältlichen Jungferlehrerin widmeten.
Buddy und Bob spielten zunächst Bluegrass, der sich aber mit der Zeit tendenziell zum Rockabilly Sound veränderte. Nicht ganz unschuldig hieran war das Radio. Die Jungs hörten verstärkt Rhythm and Blues Shows. „The Louisiana Hayride“ oder „WSM`s Grand Ole Opry“ konsumierten sie ständig und verpassten diese Radio Shows eher selten.
Über die Jahre entwickelten sich „Buddy and Bob“ zu Lubbocks bekanntesten Musikern. Zwischen 1950 und 1952 beschränkten sie sich zunächst auf lokale Clubs oder High School Talentshows. Selten ergänzten sie ihre Auftritte mit einem Bass oder auch einem Schlagzeug. Bei den vorherrschenden Harmonie-Duetten sang Bob den dominierenden Part. Doch wenn Buddy den Leadgesang übernahm, schimmerten bereits ein schnelleres Tempo und Rhythm `n` Blues Einflüsse durch.
Als Bob und Buddy 1954 endlich auf die High School wechselten, konnten sie ein erweitertes Publikum ansprechen, da sie nun auch in auswärtigen Jugendclubs in New Mexico und Texas auftreten durften. Ihre Musik bezeichneten sie mittlerweile als „Western und Bop“.

Freitag, 5. Oktober 2018

Contramann: Meine Freunde, die Roboter

Letztens nahm ich Sonntagmorgen mein Smartphone mit aufs Klo und musste dort folgende Nachricht auf SPON lesen:
http://m.spiegel.de/wirtschaft/zukunft-der-arbeit-kollege-computer-und-die-angst-vor-dem-maschinenwinter-a-1163946.html
Sebastian Meier (der in Wahrheit nicht Sebastian Meier heißt, weil er wohl seinen offenbar ungewöhnlichen Namen nicht veröffentlicht sehen will) arbeitet in der Kundenberatung eines großen Versicherungskonzerns. Bereits heute kommunizieren immer mehr Menschen über den Computer mit ihrer Versicherung. Konten- oder Adressänderungen - das ist schon alles automatisiert.
Meier sieht seinen Vorteil in der direkten Beratung. Viele Kunden wünschen sich einen menschlichen Ansprechpartner, der fachlich kompetent auf den Kunden eingehen und ihn dann ordentlich einseifen ääh beraten kann. „Die Gespräche sind komplexer geworden.“ Er meint, dieser Wettbewerbsvorteil gegenüber automatisierten Systemen reicht „gern bis zur Rente.“ Wenn er sich da man nicht täuscht.
Spontan fällt mir da die an „eine schrecklich nette Familie“ erinnernde Werbung von Check 24 ein. Da ist immer nur von der „Dame von Check 24“ die Rede, offensichtlich die Mitarbeiterin eines Callcenters. Von einem Versicherungsvertreter ist da nicht die Rede. Dazu muß man wissen, dass die Prämien der Versicherungsvertreter, insbesondere bei Lebensversicherungen, recht hoch sind.
https://www.wiwo.de/finanzen/vorsorge/provisionen-der-versicherer-was-versicherungsvermittler-verdienen/14990896.html
5 Prozent der Beitragsumme über die gesamte Vertragslaufzeit - Respekt. 20 Jahre mal 12 Monate lang 150,- € sind 36.000,- € Beitragsumme und damit 1.800,- € Provision für Herrn Meier. Und wenn ich da bei Check 24 eine Versicherung finde, die diese Kosten dank Automatisierung einspart und dementsprechend billiger ist, nehme ich selbstredend die Versicherung von Herrn Meier, weil er so schön kompetent auf meine privaten Sorgen und Nöte eingeht und etwas Honig um den Mund schmiert.
Träum weiter, Sebastian Meier. Aber so wie er glauben viele Arbeitnehmer, die noch eine Festanstellung zu vernünftigen Bedingungen ihr eigen nennen dürfen, dass die Automatisierung an ihnen vorüberzieht, weil sie ja so gute Arbeit leisten, was ein Computer niemals hinbekommen würde. Diese Menschen zählt man allesamt zur sogenannten Mittelschicht. Die Hochqualifizierten, sprich technische Spezialisten wie auch die Besetzer der Chefetagen, brauchen sich sicherlich auch keine Sorgen zu machen.
Selbst für Geringverdiener bleibt ein weites Feld an Verdienstmöglichkeiten, da eine Automatisierung zu teuer wäre. Am Besten natürlich in der Pommesbude, als Reinigungskraft oder gern auch als Altenpflegehelferin. Ja, genau, als Helferin, denn eine exalminierte Altenpflegerin wäre zu teuer. Da gibt es dann automatisierte Systeme oder eine einzige Fachkraft für ein komplettes Heim. Falls es mal kompliziert wird. Denn zum Arsch abwischen braucht man keine qualifizierte Ausbildung.
Die Mittelschicht selbst wird dank der Automation weitgehend wegbrechen. Herr Meier sollte sich da keinen Illusionen hingeben. So könnte es dann passieren, dass er seine Kunden nicht mehr mit „Sind Sie auch wirklich gut abgesichert?“ anspricht, sondern mit „Möchten Sie Mayonaise oder Ketchup zu den Pommes?“ Der Verdienst wäre entsprechend geringer. Wenn er Glück hat, ergattert es vielleicht sogar eine Stelle als Vollzeitkraft mit gesetzlicher Krankenversicherung. Falls nicht, hat Herr Meier wenigstens die Kenntnisse über das Versicherungswesen, die ihm als dreifachen 450 Euro Jobber die beste freiwillige Krankenversicherung finden lässt.
Die Hauptthese, die uns der Autor Benjamin Bidder aber nahebringen will, lautet: Entgegen düsterer Zukunftsprognosen pessimistischer Wissenschaftler werden dank stetiger Automatisierung eher mehr als weniger Arbeitsplätze entstehen. Bidder beruft sich dabei auf Teile der Kaste der Wirtschaftswissenschaftler, ohne mit konkreten Zahlen glänzen zu können. Ein bisschen dünn das Ganze, wenn Ihr mich fragt.
So beruft er sich auf Terry Gregory, einen Forscher (?) aus Mannheim. Nach ihm führte die Digitalisierung in der Vergangenheit sogar zu mehr Jobs. Und da es wenig Belege gibt, dass sich dies in der Zukunft ändert, meint er wohl, dass dies in Zukunft immer so weiter geht. Unternehmen würden profitabler und produzieren mehr. Wenigstens erspart uns Bidder das dämliche Argument, dass bei Produktion und Wartung von Robotern zusätzliche Arbeitsplätze entstehen würden.
Also Produktionssteigerung, dadurch mehr Umsatz und damit Ausweitung der Produktion, was mit mehr Arbeitsplätzen einhergeht? Wer aus dem stetig wachsenden Heer der Geringverdiener soll dann bloß all die schönen Produkte kaufen? Sicherlich kann ich nicht mit Zahlen glänzen, aber die gute alte Logik sagt mir, dass Gregory mit seiner Theorie an Grenzen stößt, die sein Denkmodell platzen lassen. Und wenn es nur daran liegt, dass dieser Planet in letzter Konsequenz endlich an Ressourcen und Raum ist.
Bei aller Kaffeesatzleserei aber folgt aus der fortschreitenden Automatisierung eine Konsequenz, die Bidder noch vor den kruden Thesen des Terry Gregory anspricht: Eine Robotersteuer wegen der Menschen, die eben keinen Job mehr bekommen werden. Weil sie einfach überflüssig (für das Erwerbsleben) sind. Die gute alte Maschinensteuer! Schon in den 70ern des letzten Jahrhunderts wurde sie von besorgten Linken gefordert. Erfolglos.
Das Beängstigende an diesem Artikel ist für mich, dass der Mittelstand wegbricht. Dies glaube ich auch so beobachtet zu haben, unabhängig von der allgegenwärtigen Automatisierung. Da denke ich unwillkürlich an Zukunftsszenarien wie in dem Film Elysium, wo die Elite auf einer wunderschönen Raumstation im Luxus schwelgt, während auf der abgewrackten Erde die weniger Glücklichen ein tristes Dasein fristen, ohne Aussicht auf Besserung. Da möchte ich wie Matt Damon die Knarre schwingen, um einen gewaltsamen Umsturz herbeizuführen, weil es anders nicht mehr geht.
Ich hoffe nur, dass ich solche Zustände nicht mehr persönlich erleben muss.

Dienstag, 2. Oktober 2018

Contramann: kurz gesehen im Oktober

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/geldwaesche-spezialeinheit-fiu-stoppte-erst-25-transaktionen-a-1224412.html
Da hatte Schäuble seinerzeit als Finanzminister mit großem Getöse die „Financial Intelligence Unit“ gegründet, die gegen die ausufernde Geldwäsche in Deutschland vorgehen sollte. Und dann macht er selbst diesen guten Ansatz zunichte, indem er diese Sondereinheit vom Bundeskriminalamt in die Zuständigkeit des Zolls verschiebt.
Meine Güte! Da hat wohl einer zu viel „Schwarz Rot Gold“ (eine meiner Lieblings Krimiserien) gesehen. Beim Zoll gibt es keine Zalukowskis, die Organisation arbeitete beim Zoll derart langsam, dass auffällige Überweisungen nicht rechtzeitig gestoppt werden konnten.
Gerade mal 25 mal konnte die Sondereinheit innerhalb eines Jahres eingreifen - was für eine Blamage. Paranoiker würden bezüglich der organisatorischen Zuordnung fast von Absicht sprechen. Ich kaufe meine Brötchen ja auch nicht an der Tankstelle.

https://www.nzz.ch/international/wo-die-afd-der-linken-den-rang-ablaeuft-ld.1403444
Die Schweizer. Hier ein wunderbarer Kommentar zum Erstarken der AfD. In der deutschen Presse ist (fast) niemand mehr in der Lage, die Vorkommnisse objektiv zu analysieren. Wegen der gerade im Osten sichtbaren Fremdenfeindlichkeit werden die „Abgehängten“ reflexartig in die rechte Ecke gestellt und die eigentlichen Probleme damit unter den Teppich gekehrt.
Und da die Linken dieses Spiel nur zu gerne mitmachen, um aus ihrer bequemen Ecke eines Gutmenschen nicht heraus zu müssen, wenden sich die Abgehängten eben nicht mehr den Linken zu, sondern der AfD. Es sind in erster Linie die Linken selbst, die durch ihr stures Lagerdenken die Benachteiligten in Ostdeutschland zur AfD treiben.
Sarah Wagenknecht hat dies als eine der wenigen erkannt und betont gebetsmühlenartig die Ursachen (Niedriglohn, fehlende Investitionen des Staates, Waffenverkäufe ins Ausland etc.) statt der Auswirkungen (Ausländerfeindlichkeit). Dafür wird sie von einem Großteil ihrer eigenen Partei gedisst; von den Medien ja sowieso.
Ich sage nur: Lest Euch diesen Artikel durch, Ihr Kippings und Co.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/china-verspricht-afrika-60-milliarden-dollar-hilfe-und-investitionen-a-1226258.html#ref=rss
Die Chinesen machen es richtig. Sie investieren in Afrika, um sich dort die Rohstoffe zu sichern. Unbelastet von einer kolonialen Vergangenheit wie die Westeuropäer, findet China in den afrikanischen Machthabern dankbare Abnehmer. Und wenn Xi Jimping die afrikanische Kritik tatsächlich ernst nimmt, so wie angekündigt, könnte hier für die Afrikaner wie die Chinesen eine Win-Win Situation entstehen.
Hier sieht man die Überlegenheit des chinesischen Monopolkapitalismus: Während die Amis und die Westeuropäer die Verantwortung fürs Handeln zwischen Politik und Wirtschaft hin und her schieben, bestimmt der chinesische Präsident kurzerhand ein Maßnahmenpaket, welches hinterher sicherlich den Chinesen mehr Profite einbringt als den Afrikanern.
Frau Merkel reist derweil lieber in Afrika herum und versucht, Staaten zu schmieren, damit diese unerwünschte Flüchtlinge wieder zurücknehmen. Anstatt wie die Chinesen mit zinslosen Krediten und Schuldenerlassen zu winken, holt die schwäbische Hausfrau das Kleingeld heraus, um die Klingelbeutel afrikanischer Despoten zu füllen.

https://www.zeit.de/kultur/2018-09/sammlungsbewegung-aufstehen-sahra-wagenknecht-bernd-stegemann-moral-rhetorik
Über zwei Seiten analysiert Johannes Simon die Moralvorstellungen von Linksliberalen (verortet er vorwiegend bei den Grünen) und Rechtspopulisten. Hierbei geht es ihm um die Einordnung der Sammelbewegung Aufstehen!. Durchaus richtig bemerkt er, dass die linksliberale Moral heuchlerisch ist, weil es diesen Leuten nur um die eigenen Besitzstände geht.
Wenn ein Migrant keine Konkurrenz auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt darstellt, lässt es sich nämlich leicht von offenen Grenzen reden. Ausbaden müssen dies die Benachteiligten dieses Gesellschaftssystems, für die sich die Grünen ja angeblich engagieren. Das ermöglicht den Rechtspopulisten bei den Wahlen im Trüben zu fischen. Diese Kritik verbindet die Macher von Aufstehen!. Auch in der Zeit hatten sich Wagenknecht wie Stegemann kürzlich entsprechend geäußert.
Das Resümee des Autors unterschreibe ich allerdings nicht:
„Wer in diesem Kontext als Linker behauptet, dass die moralischen Exzesse des Establishments eine Bedrohung für die Armen und Abgehängten seien, sollte sehr genau überlegen, was er da macht. Einem linken Aufbruch dient das jedenfalls nicht.“
Er diskreditiert Aufstehen mit eben demselben Argument, mit dem er die (berechtigte) Kritik an den Grünen und ähnlichen Leuten anfangs gutheißt. Auch Johannes Simon fällt eine moralische Einstellung leicht, weil er sie persönlich nicht ausbaden muss. Und bloß nicht wirklich versuchen, den Problemkreis (Deutsche Waffenindustrie - Einsatz in Krisengebieten - Flüchtlinge - Konkurrenz zu den Arbeitslosen in Deutschland - „Ausbluten“ von Eliten in den Heimatländern der Flüchtlinge, weil diese in Deutschland als Pizzaboten arbeiten) aufzulösen.
Aber wie soll das Simon denn machen, wenn sein Resümee von vornherein feststeht. Einen Kommentar zu dem Artikel möchte ich hier noch zitieren:
„Freies Siedlungsrecht für alle auf der Welt die wollen und ein funktionierender Sozialstaat gehen schlecht zusammen. Besonders soziale Parteien sollten diesem Fakt Rechnung tragen. Von daher scheint mir die Sammelbewegung durchaus über realistischere Einschätzungen zu verfügen als die vorherrschenden Parteien.“
DAS kann ich unterschreiben.

https://www.welt.de/politik/ausland/article181503124/Fall-Skripal-Putin-behauptet-wegen-des-Anschlags-gesuchte-Maenner-sind-Zivilisten.html?wtrid=onsite.onsitesearch
Anfang September vermeldete die britische Polizei, dass sie 2 Täter des Giftanschlags auf Boris Skripal und seine Tochter als sowjetische Geheimagenten identifiziert habe. Putin dementierte; schnell waren die beiden auch durch die Russen namentlich bekannt geworden, aber es seien Zivilisten.
Meine Güte, dieser Anschlag ist schon ein halbes Jahr her. Belegbare Beweise konnten die Briten bis heute nicht vorlegen. Doch wenn Ihr wie ich der Meinung seid, dass die behauptete Schuld des sowjetischen Geheimdienstes vorschnell erfolgt ist und nicht zu beweisen ist, dann habe ich unten Argumentationshilfen, falls Ihr mit Leuten diskutiert, deren Hauptargument die Berichterstattung in den Fernsehnachrichten ist (Marius Müller-Westernhagen: Der Köpke sagt das jeden Tag!).
Es handelt sich hierbei um Zitate aus den Kommentaren zu folgendem Telepolis Artikel:
https://www.heise.de/tp/features/Putin-ueber-Verdaechtige-im-Skripal-Fall-Wir-wissen-wer-sie-sind-4162177.html
hier die Zitate:
„Der Dilettantismus von diesem "Attentätern" ist schon grenzenlos:
- Machen unter gleichem Namen Flug, Einreise und Hotelbuchung. Dabei könnten sie zum Beispiel mit gefälschten EU Identitätskarten spurlos einreisen da diese, anders als Pässe, nur gegen Fahndungslisten abglichen werden und nicht auf Echtheit mit den jeweiligen ausländischen Ämtern von den Englischen Grenzbeamten überprüft werden können.
- Da es in England keine Identitätskarten gibt, nimmt kein Hotel eine Kopie vom Pass oder so wenn man sich eincheckt. Sprich jeder kann unter einem fiktiven Namen eine Buchung machen und dies wird nirgends überprüft.
- Dann fahren sie mit öffentlichen Mitteln durch die Gegend wo jeder Winkel von Kameras überwacht wird, anstelle das Auto von einem Strohmann zu benutzen
- Dann spazieren sie völlig ungeniert an bekannten Kameras vorbei, und haben nicht, wie sehr viele Engländer bei dem Wetter, Hoodies oder Schirmmützen tief in das Gesicht gezogen um die Identifikation zu erschweren
- Dann "scouten" sie angeblich noch am Vortag den Anschlagsort. Wo dies eigentlich überhaupt nicht nötig sein sollte da der Anschlag bis ins letzte Detail genau durchgeplant sein musste bevor er überhaupt autorisiert wird...
- Dann wird das Gift angeblich in seiner fertigen Form um die halbe Welt in einem relativ zerbrechlichen Parfümglas transportiert, wo wann eigentlich zwei Komponenten Formulierungen hat welche man gefahrlos an den Zielort transportieren kann und dann erst vor ort an seinem gewünschten Applikationsort das Gift zusammenmischt
- Dann verwenden sie von außen an einem verregneten Tag ein Gift welches sehr feuchtigkeitsanfällig ist und kein gutes Kontaktgift ist. VX wäre wesentlich besser gewesen und es wurde gerade um die Ecke entwickelt, also hätte man dann auch noch sagen können "Ätsch ihr Engländer habt dieses Zeugs selbst in der nähe von Salisbury entwickelt und hergestellt. Also wart ihr das ganz bestimmt..."
- Dann wird es auf die Türklinke aufgetragen wo (A) gerade der Sergej von seiner Tochter besucht wird, was der russische Geheimdienst bestimmt wusste. Daher ist es überhaupt nicht gesichert dass die gewünschte Zielperson auch die Klinke anfasst. (B) Das Haus, wie praktisch alle in England, in der Türe eine Briefeinwurfsklappe hat durch die man ungeniert das Gift gasförmig in garantiert tödlichen Dosen IM INNEREM das Hauses versprühen kann.
- Dann werfen sie Beweismittel in eine Altkleidersammlung, wo man online für jeden Bezirk in England nachsehen kann wann die Restmüllsammlung ist. Daher braucht es keine große Organisation alles in einer leicht zugänglichen Restmülltonne zu entsorgen deren Inhalt noch am gleichem Tag in eine Müllverbrennungsanlage verschwindet.
Jeder Kindergarten hätte es besser gemacht. Bei so viel Inkompetenz fragt man sich wie der Russische Geheimdienst jemals diesen Anschlag erfolgreich durchziehen konnte: https://en.wikipedia.org/wiki/Ibn_al-Khattab#Death_and_legacy“

„Zum Vergleich der russische Plan sah angeblich so aus:
- Lassen wir mal zwei Leute mit Realnamen direkt von Russland ein- und ausfliegen
- Warum soll man überprüfen ob die Tochter, die ihm regelmäßig besucht, am geplanten Attentatstag einen Besuch gebucht hat, wird scho' passen...
- Benutzen wir mal völlig unnötig eine illegale C-Waffe welche nur in Russland hergestellt wurde in einer Ortschaft mit einer besten C-Waffenlabors der Welt
- Dann sollen die beiden Attentäter mal sehen wo sie auf die schnelle das Gift auftragen und wie sie zum Tatort hin- und zurückreisen. Irgendwas wird sich scho' ergeben.
- Ach mist wir hätten vielleicht vorher überlegen müssen wie man die Tatwerkzeuge entsorgt... mach nix wird einfach in eine Altkleidersammlung geworfen welche garantiert von Menschen händisch sortiert wird.“