Dienstag, 30. Juli 2019

Udorallala: Top Songs 8/?


Im Dudel-Radio spielen sie gerne die Hits der 70er oder 80er, doch „meine“ Hits sind da nie dabei. In loser Folge schreibe ich deshalb über einzelne Songs und warum sie so wichtig, bahnbrechend oder anders wie bedeutend sind. Für mich, für Dich, für uns alle.
Ding Dong – That`s my Song!

The Jam – Start!
Was für ein geiler Song, was für ein knalliger „Start“ dieses Songs. The Jam waren wahrscheinlich die erfolgreichste Band der Punk Aera, obwohl ihre Musik wohl weniger als Punk zu bezeichnen ist.
Start! war die elfte britische Single-Veröffentlichung der Band und ihre zweite Nummer eins nach "Going Underground"/"Dreams of Children". Nach ihrer Veröffentlichung am 15. August 1980 debütierte sie sofort auf Platz drei und erreichte zwei Wochen später für eine Woche die Nummer eins. Der "Mastermind" der Band, Paul Weller, schrieb diesen Smash Hit wie auch die meisten Songs von "Jam".
Der Produzent Vic Coppersmith-Heaven ließ den Song nur mit Bass und Drums beginnen, ehe der flehentliche Gesang von Weller einsetzte. Erst mit dem Schrei "Start!" haute Weller in die Saiten, ja er schlug eigentlich förmlich wie auf ein Schlaginstrument drauf ein. So entstand zunächst ein einzelner, schriller Ton, der an eine Sirene erinnerte. In der Folge kontrastierte Wellers Schrammelgitarre den blubbernden Basslauf perfekt. 


  
 

Wellers Aufschrei "Start" erklingt interessanterweise nur einmal in diesem Song; Sein Gitarrenanschlag läutet dann den kompakten Sound ein, der optisch in einem sehr ansprechenden Video umgesetzt wurde. Hier zeigten sich die 3 Musiker auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. "The Jam" verband zeit ihres Bestehens Einflüsse des frühen Punks, der Mods der 1960er Jahre (wie beispielsweise the Who oder the Kinks, die auch immer wieder von The Jam gecovert wurden) und des R&B im Motown -Sound miteinander.
Überhaupt mischte Coppersmith-Heaven das knackige Bassriff von Bruce Foxton soundmäßig in den Vordergrund, was zu einer besseren Tanzbarkeit und damit zum Erfolg führte. Drummer Rick Buckler ergänzte dies dank seines präzisen Timings optimal.
"Start!" war folgerichtig die Lead-Single aus dem bereits fünften Album der Band. "Sound Affects" ist auch das meiner Meinung nach beste Album der Band gewesen und diente als Vorbild von späteren Bands wie Oasis, Blur oder Radiohead. Spätestens mit diesem Album mutierte Paul Weller zum "Godfather of Britpop".
"It's not important for you to know my name -
Nor I to know yours
If we communicate for two minutes only
It will be enough
For knowing that someone in this world
Feels as desperate as me -
And what you give is what you get."
Der Song basiert sowohl auf dem Hauptgitarren- als auch auf dem Bassriff des 1966 von George Harrison verfassten Songs "Taxman" aus dem Album Revolver der Beatles. Auf der LP Version von "Start!" erklingen in der letzten Strophe Trompeten, die der Produzent auf der Single Version in weiser Voraussicht zugunsten eines härteren und deshalb tanzbaren Sounds weggelassen hatte.
In der Veröffentlichungswoche der Single war David Bowie mit "Ashes to Ashes" auf Platz 1 in England, dicht gefolgt von "The Winner takes it all" der beiden schwedischen Ehepaare. "There there my Dear" stieg auf Platz 16 rauf, während "Lip up Fatty" auf 19 abfiel. Kate Bush, Girlschool oder auch Black Sabbath waren ebenfalls in den Charts vertreten.
"We're Mods, we're Mods, we're we're we're Mods": Grüner Parka, blaues Meer, glitzernde Roller, bunte Pillen und blutverschmierte Kids - diese Bilder aus Quadrophenia hatte die Band wohl auch vor Augen, als sie 1977 ihren Siegeszug durch die englischen Charts begann. Zunächst noch spärlich, starteten sie 1978 mit ihrem dritten Album "All Mod Cons" richtig durch. Sechs Studio- und ein fantastisches Livealbum brachte die Band in die Regale, bis sie sich 1982 auflöste. Paul Weller hatte anschließend mit "Style Council" noch einige Erfolge zu verzeichnen. Seine folgenden Soloprojekte waren kommerziell eher weniger erwähnenswert - außer in England, doch sein Ruf ist bis heute ungebrochen.
Bruce Foxton stieg nach dem Ende der Band für 15 Jahre bei "Stiff Little Fingers" ein und schrieb dort mehr Songs, als er bei "The Jam" einbringen durfte. Rick Buckler arbeitet heute als Möbelrestaurator.

Donnerstag, 25. Juli 2019

Uncle Fester: grad gelesen Juli 2019


Brandon Q. Morris - Enceladus Die Rückkehr (Eismond 4)
Am Ende des dritten Bandes hatte der Autor den Fortgang seiner Serie bereits angedeutet. Milliardär Nikolai Schostakowitsch will das Team der Ilse engagieren, um mit einer privat finanzierten Mission Marchenko seinen Körper zurückzugeben.
Kommandantin Amy kann dann auch sogar fast das gesamte Team der Ilse wieder zusammentrommeln. Nach ausführlicher Diskussion kommen Sie überein, nach Enceladus zurückzukehren, damit Marchenko seinen Körper zurück erhält. Nur Hayato, Amys Mann, wird zurückbleiben müssen, um sich um das Kind zu kümmern.
Ein Ersatz ist aber schnell gefunden. Valentina, die Tochter von Schostakowitsch, wird mitfliegen. Zusammen mit der KI Watson und dem Geist von Marchenko in der Maschine kann die Reise nun losgehen. Valentina soll auf Enceladus einen Laser installieren, der dafür sorgen soll, dass zukünftige Raumschiffe derart beschleunigt werden können, dass sie das Sonnensystem verlassen können.
Merkwürdige Dinge passieren an Bord. Die Sauerstoffversorgung fällt aus, ein anderes Mal scheint das Essen vergiftet zu sein. Verdächtigt wird jedes Mal Valentina, insbesondere wird sie von Francesca beäugt. Schließlich ist es Martin, der einzig verbliebene Mann an Bord, der die verblüffende Wahrheit herausfindet: Nicht Valentina stört den Flug der Ilse, sondern das Kollektivbewusstsein von Enceladus.
Natürlich gelingt es der Besatzung, Enceladus zu erreichen. Wieder geht es darum, den Wald des Kollektivbewusstseins mit der Valkyrie zu erreichen. Besetzt wird das Tauchschiff mit Francesca und Valentina. Während Valentina schläft, begibt sich Valentina alleine in den Wald hinein und kontaktiert das Kollektivbewusstsein. Und wird enttäuscht. Der Marchenko aus dem Kollektivbewusstsein möchte nicht in seinem Körper zurückkehren, so dass Francesca alleine wieder zurück muss.
Somit ist es an der Zeit, dass Valentina endlich aktiv wird. Sie will Marchenko dazu zwingen, in seinem Körper zurückzukehren. Deshalb droht sie, Francesca zu erschießen. Das Kollektivbewusstsein reagiert. Der verbliebene Teil von Marchenko wandert doch in seinen Körper und überwältigt Valentina. Somit gibt es ab jetzt zwei Marchenkos: Der Geist in der Maschine und sein „Original" in seinem Körper.
Am Ende kehren alle wieder zur Erde zurück. Valentina wird nicht bestraft, sie hat aber noch etwas erpressen können. Der Geist in der Maschine stellt sich Schostakowitsch für Experimente zur Verfügung, weil dieser die Menschheit dadurch retten will. Im allerletzten Kapitel, welches nur eine Seite lang ist, fliegt die KI Marchenko nach Proxima Centauri.
Bei diesem Kapitel handelt es sich um das Jahr Eins. Der Autor benutzt diese eine Seite, um schnell einen neuen Zyklus anzukündigen. Die dreibändige Proxima Reihe werde ich mir natürlich auch noch durchlesen, aber noch nicht sofort. Morris erklärt lapidar, dieser Zyklus nun zuende wäre. Er deutet aber an, dass noch ein kleiner Rest vorhanden wäre, um etwas von der letzten Rückreise zu erzählen. Tatsächlich ist dabei der fünfte Roman herausgekommen, den ich jetzt erstmal als Abschluss lesen werde.
Die Proxima Reihe muss dagegen noch warten. Ich möchte jetzt auch einmal wieder etwas anderes lesen.


              

Brandon Q. Morris - Jupiter (Enceladus 5)
Der Autor hat seine Drohung wahr gemacht und einen fünften Band zu seinem Enceladus Zyklus geschrieben .
Es geht hier um die letzten ungelösten Fragen aus dem vierten Band. Beschrieben werden die Ereignisse auf dem Rückflug vom Enceladus, wo Marchenko befreit wurde. Valentina hat Marchenko immer noch in ihrer Gewalt, als der Antrieb ausfällt, und die Ilse droht, in den Tiefen des Jupiters zu versinken und von der Schwerkraft zerdrückt zu werden.
Es stellt sich heraus, dass hinter dem Ausfall der Triebwerke die KI Watson steckt. Watson erreicht damit, dass Valentina Marchenko freigibt, indem sie ihn an die Erde funkt.
Robert Millikan, Martins Vater, empfängt Marchenko und versteckt ihn in dem Haus von Francesca. Der weitere Verbleib von Marchenko bleibt jedoch auch nach diesem fünften Band ungewiss.
Watson wird von der Besatzung der Ilse bestraft, indem er in den Lander gesetzt und auf eine Reise außerhalb des Sonnensystems geschickt wird.
Die eigentliche und viel interessantere Handlung spielt 40 Jahre später. Arthur Eigenbrod ist Journalist in Paris und forscht nach dem Verbleib von Marchenko.
Er besucht zunächst Martin und Jiaying in Bayern, landet letztendlich bei Amy in Japan. Hayato ist bereits gestorben, ihr Sohn Sol, der im ersten Band in der Ilse geboren wurde, gilt als verschollen.
Die Spur führt Arthur nach Russland, wo Schostakowitsch eine eigene Stadt unterhält. Von Valentina wird er gefangen gesetzt und bedroht, kann aber dank der Hilfe von Sol fliehen.
Das Schicksal von Marchenko und Watson, dass Valentina von Arthur erfahren wollte, bleibt weiterhin ungewiss. Da müssen wir wohl auf einen sechsten Band warten, ehe wir dies erfahren können.
Jetzt bin ich schon so weit gekommen, dass ich mir den sechsten Band auch noch holen werde. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hat mich die Story dann doch gepackt. Es gibt sicherlich besseres in dem Metier, aber ich bin nun mal ein Serienfreak.

Brian W. Aldiss - Starship (Verloren im Weltraum)

Zur Abwechslung war jetzt mal wieder nen Einzelroman dran. Da kann man auch schon mal die Wiederveröffentlichung eines Frühwerks des Altmeisters aus England nehmen. Brian W. Aldiss schrieb diesen Roman 1958. Hierin geht es um die x-te Generation von Menschen auf einem Generationenschiff, die auf eine primitive Zivilisationsstufe zurückgefallen sind und nichts mehr von ihrem ursprünglichen Auftrag wissen.
Es handelt es sich um ein später häufig gern genommenes Grundthema. Ob Brian W. Aldiss dieses Thema als Erstem einfiel, weiß ich allerdings nicht. Schön zu lesen war dieser Roman auf jeden Fall. Es tut gut, einfach mal wieder einen sprachlich anspruchsvolleren Text zu lesen. Aldiss kommt dazu noch ohne Gewaltexzesse aus.
Roy Complain ist Jäger des Greene Stamms. Dieser Nomadenstamm bewegt sich Stück für Stück durch die von Pflanzen überwucherten Gänge des Raumschiffs. Als seine Frau Gwenny von einem anderen Stamm entführt wird, während sie mit Roy im Dschungel auf der Jagd ist, fasst Roy den Entschluss, den Stamm zu verlassen.
Unter der Führung des Priesters Marapper verlassen Roy und 3 weitere Männer das Lager, um zum sagenumwobenen Kontrollraum zu gelangen. Und so allmählich wird eine zweite tragende Figur in die Story eingebaut. Vyann ist Offizierin bei dem Stamm, der nahe dem Kontrollraum lebt und sich Reste an Zivilisation erhalten konnte.
Natürlich werden Roy und Vyann ein Paar. Und als Scoyt, Vyanns Ziehvater und eigentlicher Anführer des Stammes, sich in einen Blutrausch gegen die Riesen steigert, ist Vyann wieder zur Nebenfigur erstarrt, die dank einer erlittenen Verletzung im Quartier auf die Rückkehr ihres Freundes Roy wartet.
Die scheinbaren Feinde - die Riesen - entpuppen sich als Wissenschaftler der Erde, welche die in die Barberei zurückgefallenen Menschen auf dem zurückgekehrten Generationenschiff beobachten. Dank einem Virus sollen die Nachkommen der ursprünglichen Besatzung die Erde nicht betreten. Doch durch die von Scoyt angerichteten Verwüstung wird das Raumschiff in seine Einzelteile zerlegt, so dass die Menschen auf einmal doch auf die Erde kommen dürfen.
Ein voraussehbares Ende sicherlich, aber trotzdem bleibt die Story bis zum Schluss packend. Im Laufe der Story stellt sich heraus, dass die Ratten einen Intelligenzsprung hingelegt hatten und eine funktionierende Zivilisation aufbauen konnten. Diesen faszinierenden Ansatz lässt Aldiss zu Gunsten eines „normalen“ Endes fallen. Schade eigentlich, denn mit einer Zivilisation von Ratten hätte er 1958 seinen Roman krönen können.
Damit wäre „Starship“ wahrlich ein Klassiker der SciFi Literatur geworden.

Dienstag, 23. Juli 2019

Hartmudo: Mutter


47
Das ganze Geschachere um die Kohle erscheint mir auch im Nachhinein als herzlos angesichts des Todes unserer Mutter. Doch es zeigt mir um so mehr die Vergänglichkeit der Dinge. So ungewöhnlich war unser Verhalten nämlich nicht, leider sind die Menschen im Allgemeinen ziemlich materiell orientiert, selbst wenn sie sich christlich gebärden.
Zwei Tage nach unserem Treffen mit dem Makler in Mutters Wohnung rief mich Berta am Mittwochabend an. Es war der 7.12. und somit Vorweihnachtszeit. All die schönen Weihnachtsfeiern standen noch bevor und ich hatte nach dem überraschend gut verlaufenen Termin mit Sunny beim besagten Treffen endlich etwas Ruhe finden können.
Berta hatte von ihrem Schwiegersohn Siggi erfahren, das es in Walle eine Firma gäbe, die Wohnungen ausräumt. Und jetzt kommt das Entscheidende: Siggi hatte vor kurzem (oder geraumer Zeit?) die Wohnung seiner verstorbenen Mutter durch diese Firma räumen lassen und gar nichts bezahlt. Im Gegenteil, die Firma hatte ihm noch 500,-€ gezahlt.
Da die Wohnungen vergleichbar gewesen sein sollten, rief Berta Sunny an, um ihr das zu schildern und damit sie ihre Firma abbestellt. Doch Sunny schrie wohl sofort herum und herrschte Berta an, was ihr denn einfiele. Sunny hatte ihrem Ausräumer bereits Bescheid gesagt, wie stünde sie denn jetzt da?
Wutentbrannt reichte sie den Telefonhörer an Reiner weiter und Berta konnte ihm das Ganze noch einmal erzählen, a!lerdings ohne Erfolg. Sie sagte ihm auch, das sie jetzt die Firma aus Walle mit der Räumung beauftragen würde. Als sie dann Sunny noch einmal sprechen wollte, um ihr das zu sagen, ließ diese sich verleugnen.
Berta war total konsterniert und rief mich sofort an, schilderte mir den Vorfall. Dass Sunny sich so bockig anstellte, konnten wir beide nicht verstehen. Bei mir kam zwar noch der Ärger über die erneute Störung am frühen Abend wegen Mutter hinzu, aber das hatte ich ja sowieso schon die ganze Zeit über. Das sollte hier nicht die große Rolle spielen.
Berta und ich steigerten uns passenderweise sofort in Verschwörungstheorien hinein. 500,-€ bekommen statt 500,-€ zu bezahlen, da konnte Sunny doch nichts dagegen haben. Unserer Meinung nach konnte das nur bedeuten, das Sunny mit dem Ausräumer, den Berta und ich gar nicht kennen, einen Extradeal geschlossen hatte, um dabei ihren Schnitt zu machen. Und Reiner stand sogar noch 2 Tage vorher in Mutters Wohnung und erklärte Berta und mir mit salbungsvollen Worten, dass da leider nichts zu machen wäre.
Kaum hatte Berta aufgelegt, rief mich Sunny an - oder hatte ich sie angerufen, um sie doch noch vom Gegenteil zu überzeugen? Jedenfalls schraulte Sunny ziemlich herum. Sie war total wütend, weil wir das doch anders besprochen hatten. Sie hatte dem Typen schon Bescheid gesagt. Wie stünde sie jetzt da, wenn sie ihm absagt?
Davon ließ ich mich aber nicht beirren. Eindringlich wies ich sie nochmals auf den Unterschied von 500 zahlen oder 500 kriegen hin, dass musste sie doch begreifen? Aber Sunny hörte mir gar nicht zu. Ihr Kreischen wurde immer unsäglicher und gipfelte in der Aussage, dass sie immer als Idiot dastehen würde. Sie hatte das angerissen, und jetzt würden Berta und ich sie als Dussel hinstellen.
Ich sagte ihr klipp und klar, dass sie sich nur deshalb zum Idioten machte, weil sie sich jetzt so anstellt. Sie konnte dem Typen doch sagen, dass ihre Geschwister sie gezwungen hätten, den Auftrag zurückzuziehen. Das wäre sogar die Wahrheit, weil Berta am nächsten Tag die Firma aus Walle anrufen würde und mit ihm die Sache durchziehen würde. Berta hatte ja noch den Schlüssel für Mutters Wohnung.
Danach legte ich auf. Ich war mal wieder äußerst bedient, mein Puls raste auf hoher Umdrehungszahl. So eine dusselige Kuh. Sie hatte mir nicht eine Minute zugehört, kein Versuch, ein Gegenargument zu bringen. Sunny verhielt sich wie ein kleines Kind, das seinen Willen nicht bekommt und sich auf den Boden schmeißt, um endlich das Matchboxauto zu bekommen.
Häh? Matchboxauto? Da war doch was... Als Kind hatte ich mich auf den Boden geschmissen, weil Berta mir bei Palute, dem Lebensmittelladen in unserer Straße, eben so ein Matchboxauto nicht gekauft hatte. Dafür hatte sie von Mutter Senge bekommen, und das nicht zu knapp. Anschließend erhielt ich das Spielzeugauto. Zähneknirschend musste Berta mir das Ding bei Palute kaufen, bloß damit ich Ruhe gebe.
Sicher, allein diese Geschichte hatte bei Berta seinerzeit ein Trauma ausgelöst. Und nicht nur Berta erzählt diese Geschichte bei jeder dritten Familienfeier oder sonstigen Begegnung. Selbst ich werde nie müde, diese Anekdote wieder und wieder zum Besten zu geben. Womöglich habe ich diese Geschichte bereits vor einigen Seiten erzählt, andernfalls werde ich das in einem der nächsten Kapitel nachholen.
Nach dem ärgerlichen Gespräch mit Sunny rief ich sofort Berta an, das hatte ich ihr natürlich Minuten vorher versprochen gehabt, da ich sowieso mit Sunny wegen der „Umbuchung" der Wohnungsräumung noch einmal sprechen musste, weil Berta einfach geblockt wurde. Egal, ob Sunny mich oder ich sie angerufen hatte.
Berta und ich sinnierten auch sofort über Sunnys extremes Verhalten. Wir witterten da wie üblich irgendwelchen Schmu. Und da Sunny ja permanent meinte, benachteiligt zu werden, weil Berta und ich untereinander Absprachen zu ihren Ungunsten treffen würden, meinten wir jetzt, den Spieß umdrehen zu müssen.
Garantiert plante Sunny was, würde die Stühle oder gar die Teppiche heimlich verkaufen und das Geld einstreichen. Deshalb stellte sich Reiner so betont lässig und ruhig hin, um Berta und mich mit seiner Erklärung von der Unverkäuflichkeit der Teppiche einzuseifen. Das war in unseren Augen die einzig mögliche Erklärung, denn schließlich war es Sunny, die seit Mutters Tod auf jede Kopeke wert legte.
Heute sehe ich das zum Glück etwas entspannter. Sunny dachte wahrscheinlich (nicht zu Unrecht), dass Berta und ich eh zu schlaff wären, um den bestmöglichen Preis für die Teppiche, die Wohnungsräumung und nicht zu vergessen den Schmuck herauszuholen. Sunny dagegen zeigte sich beim Versilbern von Mutters Habseligkeiten äußerst engagiert. Leider ließ sie dieses Engagement bei den leidigen Pflichten wie Behördengängen, Rechnungen bezahlen und Steuererklärung für die Verblichene zu machen, stark vermissen. Wenn es Berta und mir offensichtlich eh egal war, da sollte es recht und billig sein, das Sunny für ihre Bemühungen entschädigt wird.
Und falls Berta und ich Sunny zu Unrecht des Übervorteilens ihrer Geschwister verdächtigt haben sollten, dann macht ihre Weigerung, den Wohnungsräumer zu wechseln, in dem Moment Sinn, wenn sie sich bei unserem Telefonat nicht so hysterisch benommen hätte. So dagegen glaube ich immer noch, dass die Entscheidung, jemand anderen mit der Wohnungsräumung zu beauftragen, richtig war.
Zu dem Zeitpunkt allerdings nur, denn...

Sonntag, 14. Juli 2019

Hartmudo: Vitalium


12
Nach einer kurzen Einleitung brachte uns die adrette Blondine ihr Fachgebiet nahe. Die Osteopathie findet insbesondere dort Anwendung, wo die klassische Medizin nicht mehr weiterkommt. So entstehen z.B. Rückenschmerzen häufig durch Muskelverspannungen. Hier kann ein Osteopath mit sanften Berührungen und anderen Tricks Verspannungen lösen und dadurch Schmerzen lindern oder gar komplett beseitigen.
Leider gibt es keine einheitliche Berufsausbildung. Sie selbst ist Physiotherapeutin und hat sich bei einem renomierten Osteopathen für diesen Beruf qualifiziert. Vorsicht ist wohl bei Heilpraktikern geboten, die sich Osteopathie in zweiwöchigen Kursen reinknüppeln und dann aber immer noch keine Ahnung haben, was sie mit falschen Handgriffen so alles anrichten können. Bei solchen Spezialisten ist also Vorsicht geboten.
Sie untermauerte ihre Vorstellung mit einer kleinen Showeinlage. Einige Leute bat sie zu sich nach vorne. Die Leute sollten die Augen schließen und ganz ruhig stehenbleiben, sich nicht bewegen. In dieser Stellung legte sie den Probanten einfach ihre flache Hand auf den Kopf, so dass sich der Körper ungewollt bewegte.
Einige schwangen nach vorne, andere - wie auch Pocke - schwangen nach hinten. Allein durch diese kleine Übung teilt die Osteopathindie Menschen in verschiedene Gruppen von Typen ein. Leider habe ich mittlerweile vergessen, was das für Gruppen waren. Überhaupt kämpfte ich mit zunehmender Dauer des Vortrags gegen meine zufallenden Augen. Ebenso meine Löwin, die den Kampf gegen Ende des Vortrags verlor. Einzig Pocke blieb wach und glänzte mit intelligenten Zwischenfragen. Erneut hatte er sich gut vorbereitet.
Endlich war der Vortrag kurz nach 16.00 Uhr vorbei. Wie versprochen wartete Patti im Speisesaal auf uns mit einer Handvoll Spielen. Wir sicherten uns im Vorraum des Speisesaals einen quadratischen Tisch, der ständig mit einem gelben Tuch eingedeckt war. Eigentlich war dieser Teil vor dem eigentlich Speiseraum für die Heilfaster vorgesehen, doch dieser Tisch wurde zu den Mahlzeiten nie besetzt. Daher konnten wir hier in Ruhe spielen, während rings um uns die Vorbereitungen für das Abendessen begannen.
Wir starteten unsere muntere Spielerunde mit einer Partie Pochen und wechselten hinterher zu einem neuen Kartenspiel, welches Pocke extra für unseren Aufenthalt im Vitalium gekauft hatte. Sehr gut war die Idee von Patti, die Serviererin während des Pochens zu bitten, ein Foto von uns vier zu schießen. Hierfür stellte ich mein Smartphone zur Verfügung, weil ich dieses Bild hinterher an Jenny in den Schwarzwald schickte. Jenny hatte schließlich an diesem Tag Geburtstag. Das Alter verrate ich aber nicht.
11 Nimmt, so heißt das Kartenspiel, welches uns sofort hellauf begeisterte. 100 Karten mit Zahlen von 1 bis 100 werden abwechselnd auf die mit zunehmender Spieldauer steigende Zahl an Stapeln gelegt. Wenn man dran ist, kann man so viel Karten ablegen, wie man möchte. Einzige Bedingung: Der Wert der oberen Karte eines Stapels darf am Ende eines Zuges nicht mehr als 10 Punkte höher sein als die ursprüngliche Karte. Hat man nur Karten, die 11 oder mehr Punkte höher sind, muss man einen kompletten Stapel aufnehmen.
Ich habe dies verkürzt dargestellt, denn die Hornochsenkarten bestimmen eigentlich die Anzahl der Stapel, die man bedienen darf. Doch eins darf ich Euch versichern: 11 Nimmt macht süchtig, wenn man es einmal gespielt hat. Die relativ einfachen Regeln hat man schnell verstanden und ein stundenlanger Spielspaß ist garantiert.
Anschließend gingen wir direkt zum Abendessen, wo wir Heilfaster mit Gemüsesaft und Orangenschnitzen verwöhnt wurden. Hierzu gab es wieder den beliebten Anis Fenchel Kümmel - 1 Beutel auf eine große Thermoskanne. Noch bevor ich mich an diese Köstlichkeit heranwagte, schickte ich erst einmal das Foto mit lieben Grüßen per Whatsapp an Jenny.
Während der Mahlzeit planten wir schon die Aktivitäten der nächsten Tage. Das große Erlebnisbad stand jetzt nicht mehr im Focus, aber das Besucherbergwerk Scholmzeche, an deren Eingang wir am Montag während des Spaziergangs vorbei kamen, hatten wir für Freitag Nachmittag vorgesehen.
Und während wir Heilfaster unser Bittersalz zu uns nahmen, quälte sich Patti durch ihr Essen. Halt - da war doch noch was. Genau, Pocke ließ sein Bittersalz stehen. Ihn hatte die Mischung in der Nacht zuvor gepeinigt, so dass er jetzt wieder auf eine morgendliche Einnahme wechseln wollte. An dieser Stelle nehme ich es mal vorweg: Er vergaß hinterher, sein Glas mit dem Salz aufs Zimmer mitzunehmen.
Kaum waren wir mit dem Abendessen durch, da setzten wir uns wieder an den gelben Tisch und machten mit „11 Nimmt“ weiter. Wir spielten bis kurz vor 21.00 Uhr, weil Patti sich eh um Cooper kümmern musste und wir uns alle auch etwas kaputt fühlten. Erwartungsgemäß mussten wir während des Spiels zwei Unterbrechungen in Kauf nehmen.
Zunächst hatte ich einen dringenden Termin in meinem Badezimmer, kurz danach meine Löwin. Um das laufende Spiel nicht unterbrechen zu müssen, schrieben wir für den abwesenden Spieler einfach 5 Minuspunkte auf. Dies entsprach eh dem allgemeinen Punkteschnitt. Pocke, der ja das Bittersalz verschmäht hatte, konnte die Steilvorlage zum Tagessieg aber nicht nutzen. Trotz der jeweils 5 Punkte für meine Löwin und mich wurde er wieder Letzter.
Neun Uhr, Zeit zum Rückzug in die Zimmer. Bevor ich zu meiner Löwin nach nebenan rüber machte, begab ich mich schnell noch in mein Bad. Nein, nicht die Toilette, sondern die Metex Spritze war jetzt angesagt. Jeden Dienstag quäle ich mich damit herum, an diesem Tag natürlich später als sonst. Routiniert haute ich mir die Einwegspritze in die Fettspalte an meinem unteren Bauchansatz. Schnell noch die Spritze im Kosmetikeimer entsorgt, und schon war ich auf dem Flur. Was wohl Sylvia, das Zimmermädchen, am nächsten Morgen beim Reinigen des Bades von mir denken würde? Hoffentlich hält sie mich nicht für einen Junkie. Auf was für Gedanken manche Leute eben kommen.
Noch auf dem Flur hatte ich mein Smartphone gezückt, um Jenny anzurufen. Sie war gerade nach Hause gekommen, da sie mit Kroll Essen gegangen war. Meine Löwin gratulierte ihr dann ebenfalls zum Geburtstag. Jedenfalls verquasselte ich eine halbe Stunde mit Jenny. Zum Schluss ließ ich mich noch zu einem Kompliment hinreißen, weil mich ein Vergleich die letzten Wochen im Kopf beschäftigte. Maria Schrader in ihrer Rolle bei „Deutschland 1986“ sah doch tatsächlich wie Jenny aus, wirkte aber erheblich älter. Diese Schmeichelei nahm mir Jenny nicht übel.
Der Fernseher blieb hinterher ausgeschaltet, denn wir schauten in das am Vortag gekaufte Buch hinein. „Basenfasten für Eilige“ konnte mich bereits beim ersten Anlesen nicht überzeugen. Frau Wacker, die Päpstin des Basenfastens, teilte Lebensmittel willkürlich in säure- oder basenlastig ein. Warum sie Knoblauch im Gegensatz zu Zwiebeln als säurelastig verordnete, erklärte sie nicht einmal.
Ihr einziges Argument gegen Knoblauch blieb das angebliche Ausschalten des Sättigungsgefühls. Nur deshalb riet sie vom Verzehr einer der ältesten Heilpflanzen ab. Bei aller Liebe, aber solche schwachsinnigen Aussagen kann ich nicht ernst nehmen. Da brauchen sich die Anhänger einer basischen Ernährung nicht wundern, wenn sie in der Esoterik verortet werden.
Nach kurzer Zeit des Pöbelns über die selbstgerechte Autorin hatte ich meine Löwin müde gelabert. Die Zeit der Nachtruhe war gekommen. In meinem Zimmer las ich noch bis kurz vor Elf, ehe ich mich zur Ruhe begab. Den Gang aufs Klo vergaß ich nicht; mein Auspuff wurde gut leer gespült.

Donnerstag, 11. Juli 2019

Hartmudo: Vitalium


11
Diesmal musste ich mich nicht über das Gestell bücken, sondern hinstellen. Und zwar mit dem Rücken zur Bademeisterin. Jetzt folgte wieder der Guss im Wechsel; erst heiß und danach kalt. Die Bademeisterin arbeitete sich hierbei über die Außenseite eines Beines vom Fuß bis zum Knie hoch, um darauf die Innenseite wieder runter zu gießen. Als sie wieder „Ein - at - men... und Aus - aat - men“ sagte, bekam ich richtig Schmerzen im Bein. Es fühlte sich fast an, als ob jemand mir ein Messer in den Unterschenkel von hinten gerammt und dann umgedreht hätte. Das war dann doch sehr unangenehm.
Zum Glück war der Spuk schnell vorbei und ich konnte wieder auf mein Zimmer gehen. Der Schmerz verschwand bereits beim Anziehen des Bademantels. Hoffentlich ohne Hintergedanken verabschiedete mich die Bademeisterin freundlich wie am Vortag.
Mir blieb jetzt sogar noch ein wenig Zeit zum Schreiben an dieser Geschichte. Mein nächster Termin begann erst um 10.00 Uhr, weil ich da mit Pocke und Cooper zum Gassigehen verabredet war. Noch vorher kam meine Löwin kurz vorbei. Sie wollte ein paar Runden schwimmen gehen und hinterher eine Hot Stone Massage absolvieren.
Pünktlich klingelte ich um 10.00 Uhr an der Tür des Appartements. Patti bat mich herein, Pocke fläzte sich noch gemütlich im Sessel. Patti wollte auf einmal doch mit, brauchte aber noch eine halbe Stunde. Selbstverständlich warteten wir auf sie. Wie Patti berichtete, wollte sie das Gassigehen lediglich deshalb hinauszögern, weil Cooper immer kurz vor Mittag kacken würde. Andernfalls hätte sie mit dem Hund quasi zum Mittagessen noch schnell um die Ecke gehen müssen.
mit Cooper unterwegs

Wir gingen demnach etwas verspätet los. Anstatt rechts Richtung Innenstadt an dem Parkplatz mit unseren Autos vorbei zu gehen wendeten wir uns nach links eine steile Anhöhe hinauf. Wir dachten uns, mit Cooper zum Bismarkturm zu laufen. Dort hatten meine Löwin und ich letztes Jahr im Sommer eine schöne Kaffeepause erlebt, nachdem wir dort mit der Seilbahn aus der Innenstadt gelandet waren.
Auf dem Weg fanden wir auch ein Hinweisschild zum Bismarkturm, dem wir sogleich folgten. Auch andere Wanderer suchten den Bismarkturm, leider vergeblich. Ohne es selbst wirklich zu wissen, schickten wir sie auf den lang gewundenen Weg, der in einer Rechtskurve sanft nach oben führte.
Diesen Weg gingen wir dann selbst ab. Cooper hatte seinen Spaß, weil Pocke irgendwelche Stöckchen ein ums andere Mal entweder die Böschung hinauf oder aber nach rechts auf die zwischen dem Weg liegende Wiese warf. Obwohl der getrampelte Waldweg noch nass und von Pfützen durchzogen war, erfreuten wir uns an dem angenehm milden Wetter und der klaren Luft. Kein Hagel oder Regen wie am Vortag störte unsere Wanderung.
Cooper tat uns den Gefallen und erledigte irgendwann sein großes Geschäft. Wir suchten den Bismarkturm dann noch bis zur nächsten Wegbiegung, brachen dann aber ab, weil wir das sicherlich üppige Mittagessen nicht verpassen wollten. Über einen schmalen Schleichweg gingen wir an den Grundstücksrändern der Häuser neben der Anhöhe beim Vitalium vorbei. An einer schönen Stelle erhaschten wir darüber hinaus einen tollen Blick auf das Vitalium, welches sich majestätisch von den Nachbargebäuden abhob.
Cooper war also versorgt und kehrte zufrieden mit Patti und Pocke ins Appartement zurück. Ich ging gar nicht erst mit hinein, sondern stieg ein paar Treppen an der Küche des Vitaliums vorbei in den Haupteingang. Es war inzwischen kurz vor Mittag geworden und ich hatte gerade noch genug Zeit, um meine Löwin zum Mittagessen abzuholen. Die beste Ehefrau von allen zeigte sich begeistert von der Hot Stone Massage und wirkte auch richtig entspannt.
Bei diesem Mittagessen hatte jeder von uns Heilfastern erneut eine Thermoskanne sowie eine etwas größere Tasse vor sich stehen. Keine Frage, wir durften uns wieder an einer Excelsior Suppe erfreuen. Meine Löwin war immer noch bezuckert und beschrieb die Hot Stone Massage in aller Ausführlichkeit.
Wir hatten uns wohl bereits an die karge Kost gewöhnt, denn wir thematisierten das Essen nicht einmal. Selbst mein Einwurf, dass nach dem Abendessen schon Bergfest wäre, rief keine Jubelstürme geschweige denn irgendeine Reaktion hervor.
Nach dem Essen freute ich mich wieder auf den Heuwickel. Nicht weil ich ihn bekommen würde, sondern Pocke und meine Löwin. Stattdessen bekam ich die Muße zum Schreiben, welche ich auch nutzte. Ich hämmerte lediglich Stichworte bzw. Satzfetzen in die Tastatur, wodurch ich flüssiger vorankam und in der Timeline am Live Geschehen dran blieb.
Das Vitalium von der Seite

Wie am Vortag hatte ich mich als Ansprechpartner für Aktionen am Nachmittag zur Verfügung gestellt. Meine Löwin rief auch prompt um halb zwei an und wollte noch etwas spazieren gehen. Unsere Mitstreiter rief ich diesmal nicht an, da sie nach dem Heuwickel noch etwas rumschlafften. Überhaupt wollten wir uns ja um 15.00 Uhr zum nächsten Vortrag treffen.
Meine Löwin und ich nutzten die knapp bemessene Zeit, um uns in der Fußgängerzone bei NKD noch etwas umzusehen. Meine Löwin wollte noch Bettwäsche kaufen, vor allem für Jela, unsere Enkelin, die gerade erst im Oktober geboren wurde und bei uns spätestens im Frühjahr übernachten wird. Ein schönes Reisebett hatten wir bereits; es fehlte noch die passende Bettwäsche.
Meine Löwin fand dort auf die Schnelle noch Bettwäsche für sich, während ich begeistert zu einem Wäschesack griff, auf den ich bislang auf meinen Reisen für meine Schmutzwäsche verzichten musste. Und bei einem Preis von 4,00 € musste ich einfach zugreifen. Auf dem Rückweg ins Vitalium gaben wir uns noch den kleinen Schlenker zum Auto, so dass wir die erbeutete Bettwäsche gar nicht erst mit aufs Zimmer nahmen. Den Wäschesack allerdings nahm ich selbstredend mit aufs Zimmer.
Wir hatten den Kurztrip zu NKD zeitlich gut geplant, denn wir waren rechtzeitig zum Vortrag im entsprechenden Raum anwesend. Um 15.00 Uhr wollte uns die Osteopathin etwas über ihre magische Kunst erzählen. Meine Löwin und ich blockierten gleich eine ganze Sitzreihe, damit wir mit Pocke und Patti zusammen sitzen konnten.
Kurz vor Toresschluss erschien Pocke dann allein; Patti wollte noch mit Cooper rausgehen. Aber sie würde nach dem Vortrag, für den eine Stunde angesetzt war, mit einem Stapel an Spielen auf uns im Speisesaal warten. Endlich kam die Osteopathin um die Ecke, es konnte also losgehen.

Montag, 8. Juli 2019

H. Lecter: Alf


5
Aber ich greife vor, denn zu diesem frühen Zeitpunkt am Abend war Alf noch nicht vollkommen durchgeschwitzt. Routiniert schäkerte die Bedienung mit uns herum und nahm die Bestellung entgegen. Und, was soll ich sagen… Happy Hour! Das Mädel deckte unseren Stehtisch kurzfristig mit Wodka Lemon und Co ein; Moritz dagegen nahm natürlich wie immer Bacci-Cola zu sich. Jetzt konnten wir mit der Druckbetankung durchstarten.
Sehr förderlich für den Durchsatz an Getränken wirkte sich wieder einmal das erlesene Musikprogramm aus, welches zu der Uhrzeit noch vom Band lief. Wer kennt sie nicht, die Hits wie „Cotton Eye Joe“, „Anton aus Tirol“ oder auch „Buenos Dias Mathias“? So langsam kamen wir in Stimmung, scherzten und schäkerten mit dem Mädel; gaben ihr dazu viel Trinkgeld. Nicht dass sie darauf aus gewesen wäre. Neiiiin!
So langsam füllte sich dann der Saal mit vielen Leuten; die Altersklasse unterschied sich hierbei spürbar vom Publikum des Ballermanns oder des späteren Bierkönigs. Während dort die Twens und Young Thirties unterwegs zu sein pflegten, wurde im Hofbrauhaus Latino eher der Beginn der zweiten Lebenshälfte gefeiert. Und das Alter wiederum war für Alf noch nie ein Hinderungsgrund gewesen, gestaltete er sein Leben privat doch eher mit reiferen Menschen als unsereiner.
Als dann noch die Band des Hauses auf die Bühne trat, füllte sich endlich die Tanzfläche. Einheitlich mit einer Krachledernen und weißen Trachtenhemden ausgestattet, rockte die exzellente Band den Laden. Der Sound war gut und zu einigen Songs gröhlte sogar der ganze Saal mit, so auch wir. Bei Hits wie „Die Hände zum Himmel“, „Sierra Madre“ und natürlich „Viva Colonia“ konnte selbst ich mitsingen. Die Stimmung im Saal war ausgezeichnet und so nach und nach liefen selbst wir auf die Tanzfläche.
Anders als man sich das vielleicht vorstellt, wurde dort kein Discofox getanzt. Ja, es gab einige Paare, die dies taten, als die Tanzfläche zu Anfang noch relativ spärlich frequentiert wurde. Doch mit zunehmender Dauer - oder auch Alkoholumsatz – wurde es voller, bis die Leute eigentlich nur noch hüpfen konnten. Dies galt erst recht für den zweiten Set der Band.
Und während ich dort mit Kippe in der Hand und Sonnenbrille auf in meiner kurzen Turnhose vor mich hin tanzte, fiel mein Blick auf Alf, der sich neben mir auf der Tanzfläche tummelte. Der Laden hatte sich bereits halbwegs entleert und außer uns beiden waren wohl höchstens Max und Moritz auf der Tanzfläche präsent. Doch Alf war voller Inbrunst dabei. Mit erhobenen Händen tanzte und sang er mit, rutschte dabei auf seinen Knien über die Tanzfläche, da er sich nicht mehr aufrecht halten konnte.
Zeitweise krabbelte er sogar auf allen Vieren über die Tanzfläche. Sein Walbusch Hemd mit den hochgekrempelten Ärmeln war bereits komplett durchgeschwitzt. Spätestens da war keine Frau mehr bereit, mit ihm das Tanzbein zu schwingen. Vorher klappte das sogar recht ordentlich, aber mit diesem Gorilla (wegen der Brustbehaarung) mit den klatschnass verschwitzten Haaren, der sich akustisch nur noch sehr eingeschränkt bemerkbar machen konnte, wollte sich keine Frau mehr abgeben.
Dennoch war es ein schöner wie bunter Abend. Wie wir wohl seinerzeit nach Hause gekommen waren? An den nächsten Morgen möchte ich mich jedenfalls nicht erinnern müssen. Traditionell war da bei mir dank mindestens zweier Schachteln Kippen höllische Kopfschmerzen angesagt. Und damals stand mein ewig voller Aschenbecher grundsätzlich neben meinem Bett!

Samstag, 6. Juli 2019

Contramann: kurz gesehen im Juli


https://www.welt.de/wirtschaft/article193525195/Elektroauto-E-Mobilitaet-ist-ein-riskante-Wette-auf-die-Zukunft.html
Dieser sehr kritische Artikel zur Entscheidung des Volkswagen Konzerns, sein Portfolio komplett auf Elektromobile zu ändern und in Salzgitter eine Batteriezellenproduktion eigenständig aufzuziehen, zeigt die großen Risiken für den Konzern und damit auch für die gesamte deutsche Wirtschaft auf.
Volkswagen ignoriert durch diese Fixierung andere Möglichkeiten alternativer Antriebe wie die Brennstoffzelle oder Hybrid völlig. Toyota oder auch Hyundai haben sich genau darauf eingeschossen – meint VW, ihren Rückstand in der Technologie nicht mehr aufholen zu können? Das ist Würfeln auf höchstem Niveau, besser gesagt: All in, Baby!
Dazu kommt, dass Volkswagen in ihre jetzt schon überdimensionierten Karren einfach nur nen Elektromotor statt eines Verbrennungsmotors einsetzt. Neue Spieler am Tisch wie der e.GO aus Aachen setzen da eher auf kleinere und leichtere Fahrzeuge, die dann entsprechend preiswerter angeboten werden können. Nicht zu vergessen sind dann andere Mobilitätskonzepte wie Uber oder selbst Google und Amazon, die vom Besitz eines eigenen Autos abgehen und eher auf Mitfahrgelegenheiten oder auch Carsharing setzen.
Da ist jetzt noch überhaupt nicht absehbar, welche Konzepte auch nur mittelfristig umsetzbar sind. Da weist der Autor in diesem skeptischen Bericht völlig richtig darauf hin, dass die deutsche Politik die vor 15 – 20 Jahren geförderte Wind- und auch Sonnenenergie ab Beginn der Regentschaft der Pastorentochter aus der Uckermark nicht mehr gefördert hatte. Der einst erarbeitete Technologievorsprung bei der Nutzung dieser regenerativen Energiequellen ist heute dahin. Und gerade jetzt wäre hier ein Topniveau gefordert, um die ehrgeizigen Pläne zur Verbreitung der Elektroautos voranzutreiben.
Da sind z. B. für Ladestationen Investitionen zu stemmen, die der (deutschen) Wirtschaft das Genick brechen könnte, falls sich diese Technologie eben nicht durchsetzt. So wie es aktuell aussieht, sind die benötigten Batteriezellen auf die seltenen Metalle Kobalt und Lithium angewiesen. Falls niemand eine Batterie mit leichter zugänglichen Ressourcen erfindet, dann kann Volkswagen das Werk in Salzgitter eigentlich nur „warm“ sanieren, um den Konzern wenigstens nicht komplett absaufen zu lassen.
Dann habe ich noch zwei andere Energieträger gefunden, ersterer ist allerdings nicht seriös:
https://www.legitim.ch/single-post/2017/09/12/Mit-8-Gramm-Thorium-ohne-aufzutanken-100-Jahre-fahren
(wohl eher nen Fake)
https://de.wikipedia.org/wiki/E-Fuel
Sicherlich richtet sich Volkswagen nach dem Markt, der relevant ist und alles überstrahlt. Schließlich müssen in China nach der Vorgaben der Regierung jedes Jahr eine Million Elektroautos vom Band laufen. Der deutsche Markt ist dagegen unwichtig. Das heißt aber auch, dass VW nicht eine Kopeke in die Infrastruktur investieren wird – das soll bitteschön der Staat und damit die Steuerzahler stemmen. Zur Not geht dann Volkswagen langfristig weg. Nach China oder sonst wo hin.
Keine Frage, wir stehen gerade an der Schwelle zur nächsten Industrierevolution. Ich frage mich derweil, ob die Marktwirtschaft in der Lage ist, die Probleme des Klimawandels, der Umweltzerstörung und –verschmutzung sowie des Artensterbens in den Griff zu kriegen. Ich befürchte nein.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/annegret-kramp-karrenbauer-die-selbstzerstoerung-der-akk-a-1269632.html
Nach der für ihre Partei ungünstig verlaufenen Europawahl bezeichnete die designierte Nachfolgerin von Frau Merkel den Aufruf zum Boykott dieser Wahl durch 70 YouTuber - oder auch Influencer (heißt das nicht Influenza?) - als Meinungsmache, die vor einer Wahl verboten sein sollte. Als ihr deshalb von allen Seiten, selbst von den ihr normalerweise wohl gesonnenen Medien, die Kritik förmlich um die Ohren flog, musste sie kleinlaut zurückrudern.
Wie eine beleidigte Leberwurst fühlte sie sich missverstanden. Angeblich wäre es ihr nur um feste Regeln im Wahlkampf gegangen. Doch unsere Verfassung kennt gerade hierfür keine Regeln. Wenn nicht vor Wahlen, wann sonst soll das garantierte Recht auf freie Meinungsäußerung gelten? AKKs „Erklärung“ ist fadenscheinig.
Ich hätte niemals gedacht, dass es nach Frau Merkel nochmals schlimmer kommen könnte. Diese Frau mit dem Charme einer Rossmann Verkäuferin kurz vor Ladenschluss wäre schlimm. Dagegen könnte ich mir selbst einen Habeck, der zur Zeit hochgepuscht wird, als Kanzler vorstellen.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/europawahl-in-grossbritannien-die-brexit-klatsche-a-1269421.html
Was wurde seinerzeit nicht alles geschrieben, als die Briten über einen Brexit abgestimmt hatten. Sie hätten nur auf grund der niedrigen Wahlbeteiligung für den Brexit gestimmt... Die Jugend hatte die Wahl verschlafen, deshalb war die Wahlbeteiligung niedrig... Es waren nur knapp über 50% für den Brexit...
Und jetzt das: Bei der Europawahl erhielt die Brexit Partei eines Nigel Farage 32% der Stimmen! Und das, obwohl die Brexit Befürworter in den Medien jahrelang in ein schlechtes Licht gerückt worden waren.
Die Briten haben wohl mehr und mehr die Schnauze voll von Europa.

http://www.taz.de/Kolumne-Der-rote-Faden/!5597166/
Was ist das denn? Eine Kolumne in der TAZ, die den Rentnern das Wahlrecht entziehen will, weil sie angeblich aus Bequemlichkeit u. a. den Klimawandel verhindern würden? Sie müssten es ja nicht mehr ausbaden.
Selten so einen Schmarrn gelesen. Mit der TAZ ist aber auch nichts mehr los.

Spruch:
Henryk M. Broder in der Welt vom 8.4.2019:
"Erstaunlicherweise ist unsere Regierung in der Lage zu bestimmen, wie sich das Klima bis 2050 entwickeln wird. Nur wie viele Klassenzimmer und Wohnungen benötigt werden, scheint eine nicht zu lösende Rechenaufgabe zu sein."

Mittwoch, 3. Juli 2019

Hartmudo: Vitalium


10
In der Nacht zum Dienstag schlief ich nicht wirklich gut, da ich bereits um 1.00 Uhr aufstehen musste. Klar, es war der körperliche Druck, der mich trieb. Es ging wohl im Traum wie auch in der Realität daneben, doch ich war zu schlaff, um nachzusehen.
Den Wecker hatte ich nach den Erfahrungen gestern auf 5.49 Uhr gestellt. Das hätte ich mir allerdings auch sparen können, weil ich um halb sechs von allein wach geworden war. Das Bittersalz schlug in der Nacht auf Dienstag richtig durch. In aller gebotenen Eile flitzte ich auf die Toilette und drückte schnell noch einen Schwall Flüssigkeit ins Becken. Danach legte ich mich wieder hin, spielte Futurama auf dem Smartphone und wartete sehnsüchtig auf die Frau mit dem Wickel.
Kurz nach Sechs Uhr kam sie dann endlich. Heute stand ein Lendenwickel auf dem Plan. Hierzu bat mich die Frau aufzustehen. Dann breitete sie die braunen Decken in Höhe meines Rückens und Popos auf der Matratze aus. Fast zärtlich folgte dann das weiße und angenehm nasse Tuch darüber.
Nun war ich an der Reihe. Ich sollte mich auf die Decken legen, was ich auch tat. Der Kälteschock überraschte mich dann doch etwas, obwohl ich es mir ja bereits gedacht hatte, dass dieses weiße Tuch mit eiskaltem Wasser durchtränkt war. Nach kurzem Japsen für Luft beruhigte ich mich wieder und die Frau wickelte mich in die Tücher ein. Selbst die Bettdecke rollte sie noch darüber und herum, die Enden schlug sie unter meine Füße. Da kam ich mir glatt wie eine Mumie vor.
Mit dieser Aktion war sie für heute Morgen fertig. Sie wünschte mir beim Hinausgehen noch einen schönen Tag, nicht ohne zu vergessen, mir einzuschärfen, dass ich so eingewickelt mindestens eine Dreiviertelstunde, besser noch eineinhalb Stunden, liegen bleiben sollte. Eine Dreiviertelstunde ließ ich mir das noch gefallen, griff dann aber Pockes Tipp vom Vortag auf, der da meinte, dass er sich mit dem Wickel zur Seite umgedreht hätte, um besser lesen zu können.
Genau so machte ich das auch und schaffte deshalb ein gutes Stück in meinem Buch. Gegen 7.00 Uhr war es dann an der Zeit, aufzustehen. Wie am Vortag riss ich die Decken weg und schmiss diese auf den Boden. Und noch einmal schlich ich auf die Toilette; da war das Bittersalz immer noch nicht ganz draußen gewesen. Das gab mir die Zeit, die Rennen des Tages bei Angry Birds Go anzugehen.
Nach Erledigung dieser Aufgaben wurde es auch bereits Zeit, sich für den Frühsport umzuziehen. Heute stand Bürosport an, da war ich richtig gespannt. Als ich mit meiner Löwin die Sporthalle im 2. Stock betrat, stellte ich erfreut fest, dass an diesem Tag erheblich mehr Männer als am Vortag teilnehmen würden. Sogar Pocke begleitete Patti zu diesem Event, da er Anregungen für etwas Bewegung bei der Arbeit zwischendurch zu schätzen wusste.
Die Vorturnerin wies uns an, jeweils einen Stuhl zu ergreifen und uns damit im Halbkreis zu verteilen. Nun setzten wir uns auf die Stühle und arbeiteten uns an diversen Dehnübungen ab. Ohne viel Kraftaufwand bewegten wir uns im Sitzen, doch anstrengend war diese halbe Stunde dann doch.
Am besten gefiel mir eine Übung, bei der beide Hände einfach unter einen Oberschenkel griffen, wodurch das dazugehörige Knie frei und ohne Druck hin und her geschwungen werden konnte. Dies dient neben einer besseren Durchblutung des Knies dem Aufbau der womöglich fehlenden Knorpelmasse im Knie. Das soll die beste Übung für Menschen mit Arthrose im Knie sein, weil das Knie unbelastet bewegt werden kann.
Ich weiß nicht, ob Pocke etwas aus dieser Übungseinheit mit ins Büro nehmen konnte, für mich jedenfalls war da nichts Verwertbares dabei. Da ich nach Möglichkeit in einer Arbeitswoche mit dem Fahrrad zwischen Wohnung und Bahnhof pendele, habe ich schon genug Bewegung in der Woche.
Am vorherigen Tag hatte mich eins etwas gestört: Die geringe Zeit für das Frühstück, weil ich ja noch den Guss um 9.00 Uhr an der Backe hatte. Die Zeit fürs Frühstück war heute sogar noch knapper, weil sich die Vorturnerin zum Frühsport etwas verspätet hatte. Da hatte ich mir überlegt, gleich in meinen Sportklamotten zum Frühstück zu gehen. Das bedeutet in kurzer Turnhose und T Shirt.
Meine Löwin war strikt dagegen und raunzte mich auf der Treppe gleich richtig an: „Nein, das machst Du nicht. Du gehst nicht in kurzer Hose zum Frühstück!“ Der stark aggressive Tonfall machte mich zwar sofort wütend, aber ich hielt mich an ihren Befehl. Ich hatte zwar das Gefühl, mich jetzt vor Pocke und Patti lächerlich zu machen, was bei mir automatisch zu einer gewissen Bockigkeit führte. Mit knirschenden Zähnen ging ich auf mein Zimmer und zog mich um. Zur Strafe würde ich nur den Karottensaft hinunterstürzen und sofort wieder aufstehen! Bätschi!
Als ich gleich darauf immer noch grummelnd meine Löwin abholte, erwähnte sie nur kurz die Hausordnung des Vitaliums, welche ich bislang selbstverständlich nicht durchgelesen hatte. Als ich dies jetzt in dem Zimmer meiner Löwin nachholte, sah ich es natürlich auch. Der Speisesaal durfte nur mit langer Hose betreten werden; Turnhose war hier nicht angesagt. Das änderte sofort alles. Meine Ehre war wiederhergestellt.
Mit erheblich besserer Laune setzte ich mich mit meiner Löwin zu Patti und Pocke an den Frühstückstisch. Logischerweise erwähnte ich sofort die Hausordnung mit der Vorgabe einer langen Hose, weil ich das Image eines Pantoffelhelden nicht an mir haften lassen wollte. Wohlgelaunt nahm ich noch einen Anis Fenchel Kümmel zu dem Karottensaft; mein „Boykott“ des gemeinsamen Frühstücks war vergessen.
Die Zeit bis zum Guss um 9.00 Uhr war zwar nicht länger geworden, aber ich bekam es trotzdem gut hin. Mit dem Fahrstuhl fuhr ich in den 3. Stock und wechselte im Rekordtempo in den Bademantel. Weiter ging es erneut mit dem Fahrstuhl in den Keller und um Punkt 9.00 Uhr betrat ich Bad 2, wo ich auch sogleich von der Bademeisterin in Empfang genommen wurde.