Samstag, 6. Juli 2019

Contramann: kurz gesehen im Juli


https://www.welt.de/wirtschaft/article193525195/Elektroauto-E-Mobilitaet-ist-ein-riskante-Wette-auf-die-Zukunft.html
Dieser sehr kritische Artikel zur Entscheidung des Volkswagen Konzerns, sein Portfolio komplett auf Elektromobile zu ändern und in Salzgitter eine Batteriezellenproduktion eigenständig aufzuziehen, zeigt die großen Risiken für den Konzern und damit auch für die gesamte deutsche Wirtschaft auf.
Volkswagen ignoriert durch diese Fixierung andere Möglichkeiten alternativer Antriebe wie die Brennstoffzelle oder Hybrid völlig. Toyota oder auch Hyundai haben sich genau darauf eingeschossen – meint VW, ihren Rückstand in der Technologie nicht mehr aufholen zu können? Das ist Würfeln auf höchstem Niveau, besser gesagt: All in, Baby!
Dazu kommt, dass Volkswagen in ihre jetzt schon überdimensionierten Karren einfach nur nen Elektromotor statt eines Verbrennungsmotors einsetzt. Neue Spieler am Tisch wie der e.GO aus Aachen setzen da eher auf kleinere und leichtere Fahrzeuge, die dann entsprechend preiswerter angeboten werden können. Nicht zu vergessen sind dann andere Mobilitätskonzepte wie Uber oder selbst Google und Amazon, die vom Besitz eines eigenen Autos abgehen und eher auf Mitfahrgelegenheiten oder auch Carsharing setzen.
Da ist jetzt noch überhaupt nicht absehbar, welche Konzepte auch nur mittelfristig umsetzbar sind. Da weist der Autor in diesem skeptischen Bericht völlig richtig darauf hin, dass die deutsche Politik die vor 15 – 20 Jahren geförderte Wind- und auch Sonnenenergie ab Beginn der Regentschaft der Pastorentochter aus der Uckermark nicht mehr gefördert hatte. Der einst erarbeitete Technologievorsprung bei der Nutzung dieser regenerativen Energiequellen ist heute dahin. Und gerade jetzt wäre hier ein Topniveau gefordert, um die ehrgeizigen Pläne zur Verbreitung der Elektroautos voranzutreiben.
Da sind z. B. für Ladestationen Investitionen zu stemmen, die der (deutschen) Wirtschaft das Genick brechen könnte, falls sich diese Technologie eben nicht durchsetzt. So wie es aktuell aussieht, sind die benötigten Batteriezellen auf die seltenen Metalle Kobalt und Lithium angewiesen. Falls niemand eine Batterie mit leichter zugänglichen Ressourcen erfindet, dann kann Volkswagen das Werk in Salzgitter eigentlich nur „warm“ sanieren, um den Konzern wenigstens nicht komplett absaufen zu lassen.
Dann habe ich noch zwei andere Energieträger gefunden, ersterer ist allerdings nicht seriös:
https://www.legitim.ch/single-post/2017/09/12/Mit-8-Gramm-Thorium-ohne-aufzutanken-100-Jahre-fahren
(wohl eher nen Fake)
https://de.wikipedia.org/wiki/E-Fuel
Sicherlich richtet sich Volkswagen nach dem Markt, der relevant ist und alles überstrahlt. Schließlich müssen in China nach der Vorgaben der Regierung jedes Jahr eine Million Elektroautos vom Band laufen. Der deutsche Markt ist dagegen unwichtig. Das heißt aber auch, dass VW nicht eine Kopeke in die Infrastruktur investieren wird – das soll bitteschön der Staat und damit die Steuerzahler stemmen. Zur Not geht dann Volkswagen langfristig weg. Nach China oder sonst wo hin.
Keine Frage, wir stehen gerade an der Schwelle zur nächsten Industrierevolution. Ich frage mich derweil, ob die Marktwirtschaft in der Lage ist, die Probleme des Klimawandels, der Umweltzerstörung und –verschmutzung sowie des Artensterbens in den Griff zu kriegen. Ich befürchte nein.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/annegret-kramp-karrenbauer-die-selbstzerstoerung-der-akk-a-1269632.html
Nach der für ihre Partei ungünstig verlaufenen Europawahl bezeichnete die designierte Nachfolgerin von Frau Merkel den Aufruf zum Boykott dieser Wahl durch 70 YouTuber - oder auch Influencer (heißt das nicht Influenza?) - als Meinungsmache, die vor einer Wahl verboten sein sollte. Als ihr deshalb von allen Seiten, selbst von den ihr normalerweise wohl gesonnenen Medien, die Kritik förmlich um die Ohren flog, musste sie kleinlaut zurückrudern.
Wie eine beleidigte Leberwurst fühlte sie sich missverstanden. Angeblich wäre es ihr nur um feste Regeln im Wahlkampf gegangen. Doch unsere Verfassung kennt gerade hierfür keine Regeln. Wenn nicht vor Wahlen, wann sonst soll das garantierte Recht auf freie Meinungsäußerung gelten? AKKs „Erklärung“ ist fadenscheinig.
Ich hätte niemals gedacht, dass es nach Frau Merkel nochmals schlimmer kommen könnte. Diese Frau mit dem Charme einer Rossmann Verkäuferin kurz vor Ladenschluss wäre schlimm. Dagegen könnte ich mir selbst einen Habeck, der zur Zeit hochgepuscht wird, als Kanzler vorstellen.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/europawahl-in-grossbritannien-die-brexit-klatsche-a-1269421.html
Was wurde seinerzeit nicht alles geschrieben, als die Briten über einen Brexit abgestimmt hatten. Sie hätten nur auf grund der niedrigen Wahlbeteiligung für den Brexit gestimmt... Die Jugend hatte die Wahl verschlafen, deshalb war die Wahlbeteiligung niedrig... Es waren nur knapp über 50% für den Brexit...
Und jetzt das: Bei der Europawahl erhielt die Brexit Partei eines Nigel Farage 32% der Stimmen! Und das, obwohl die Brexit Befürworter in den Medien jahrelang in ein schlechtes Licht gerückt worden waren.
Die Briten haben wohl mehr und mehr die Schnauze voll von Europa.

http://www.taz.de/Kolumne-Der-rote-Faden/!5597166/
Was ist das denn? Eine Kolumne in der TAZ, die den Rentnern das Wahlrecht entziehen will, weil sie angeblich aus Bequemlichkeit u. a. den Klimawandel verhindern würden? Sie müssten es ja nicht mehr ausbaden.
Selten so einen Schmarrn gelesen. Mit der TAZ ist aber auch nichts mehr los.

Spruch:
Henryk M. Broder in der Welt vom 8.4.2019:
"Erstaunlicherweise ist unsere Regierung in der Lage zu bestimmen, wie sich das Klima bis 2050 entwickeln wird. Nur wie viele Klassenzimmer und Wohnungen benötigt werden, scheint eine nicht zu lösende Rechenaufgabe zu sein."

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