Sonntag, 8. September 2024

Hartmudo: Jürgen

Hartmudo: Jürgen
Da sitze ich vorm Steakhaus Montana im holländischen Viertel in Potsdam und denke an Puffi. ”Meine Damen und Herren... Das ist doch ein Schild!“ Und dann dachte ich an Jürgen. Der hatte gute Kabarettisten immer geschätzt.
Womit wir beim Thema wären. Jürgen ist verstorben. Ende August hatte ihn der Krebs endgültig besiegt gehabt, da biss die Maus keinen Faden ab. Meine Löwin und ich erfuhren diese traurige Nachricht am 1. September, grade als wir mit Phil und Candela durch den Olympia Park in München spazieren gegangen waren.
Candela schob ihre neugeborene Tochter im Kinderwagen vor sich her. "Der Eine geht, eine Andere kommt", sinniere ich im Moment und nehme noch einen Schluck vom gezapften Feldschlösschen.
Da sind wir schnell wieder bei Jürgen, der früher weder ein Feldschlösschen noch ein gutes Wolters verschmäht hatte. Als das Feldschlösschen noch aus Braunschweig kam. Doch genau wie Feldschlösschen (gen Dresden) verließ auch Jürgen irgendwann unsere Heimatstadt - der Liebe wegen.
Eine richtige Entscheidung, wie wir bei unseren gegenseitigen Besuchen mit Edith und Jürgen jedes Mal feststellen durften. Auch in der Diaspora am Dreiländereck Holland - Belgien - Deutschland blieb Jürgen seiner zweiten großen Liebe, der Braunschweiger Eintracht, treu und fieberte Jahr für Jahr mit, wenn die Eintracht die Ligen gewechselt hatte. Da lagen Freud und Leid immer dicht beieinander, da stand er auch drauf.
Und diesen 1. September dann noch die Niederlage zuhause gegen Karlsruhe - nach einer langen Führung! Egal, 1. September. Der Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und Beginn des zweiten Weltkrieges. Schnell noch ein weiterer Schluck vom leider schnell abgestandenen Feldschlösschen.
Als bekennender Antifaschist und Antimilitarist - mithin die klassische linke Socke - ist dieses Datum für mich und noch mehr für Jürgen ein mahnendes Zeichen, damit wir nicht vergessen, dass es gilt, solch dunkle Zeiten deutscher Geschichte zu überwinden und dazu beizutragen, dass sich jene Grauen vor über 80 Jahren nicht wiederholen.
Brr, der letzte Schluck vom abgestandenen Feldschlösschen - schal und warm. Aber wenigstens schmeckte dieser Schluck nach dem "echten" aus Braunschweig und nicht Warsteiner (würg) - like wie beim ersten Schluck.
Schnitt. Kneipen - Fußballturnier Ende der 80er Jahre. Zusammen mit u.a. Uli, Kroll und Wolfgang spielten wir fürs... wie hieß die Kneipe von Carina, Carina, Carina.. Wunderschönes Mädchen, bald .. halt. Pause - Musik:


Diesen Antikriegs-Song hatte ich von Jürgen 1982 vorgespielt bekommen - Passte damals, passt heute mehr denn je.
Konzentration. Panama! Genau so hieß die Kneipe. Wir waren bereits glorreich aus dem Turnier ausgeschieden und schauten dem Spiel der Funzel gegen das Ufuk zu. Pocke war inzwischen aus dem Krankenhaus zurück; sein im Vorrundenspiel gebrochenes Bein war dort geschient worden.
Nach einem Foul würde ein türkischstämmiger Spieler der Funzel von einem Spieler des Ufuk rassistisch beleidigt. Dies schrie nach solidarischer Unterstützung, auf dem Spielfeld entstand eine wilde Rangelei. Uli und Jürgen stürmten augenblicklich aufs Spielfeld, wobei sich Jürgen beinahe auf die Fresse gelegt hätte.
Zu guter Letzt beruhigte sich die Lage sehr schnell wieder, aber ich erzähle dies hier, weil diese Szene so viel gerade über Jürgen aussagt. Aus vollem Herzen antifaschistisch warf er sich ohne Rücksicht aufs eigene Wohl ins Getümmel. Keine Frage - Jürgen hatte Eier. Sein slapstickreifes Stolpern gehört irgendwie dazu.
Wo andere schon sabbern, war Jürgen sofort on Fire gewesen. Dafür - und nicht nur für die beschriebene Szene - liebe ich ihn. So viele Szenen fallen mir zu Jürgen ein (ich sitze inzwischen im Augustiner Biergarten in Potsdam, nicht in München), aber darauf möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen.
Gern erzähle ich diese Szenen ein anderes Mal. Jedenfalls werde ich heute Abend im Hotel durch meine MP3 Sammlung hecheln und den Player mit Clash, Family 5 und natürlich den unnachahmlichen Wallerts (Humppa!) durchprügeln, dazu standesgemäß eine Halbliterpulle Berliner Pilsener (Schultheiß) aus dem Kühlschrank an der Rezeption.
Das ist mein Abend mit Jürgen, so und nicht weinend stehe ich am Styx, während der Fährmann in der Ferne entschwindet. Und noch etwas: Ich habe hier 2 Tage in Potsdam fälschlicherweise zusammen vermischt, der Erzählung wegen. Normalerweise gebe ich dies nicht zu - tut ja auch keinem weh.
Doch Jürgen ist immer eine ehrliche Haut gewesen wie kein Zweiter. Oft genug hatte er sich deshalb in die Nesseln gesetzt. Doch das war ihm scheißegal gewesen; Jürgen zog es durch. Jürgen war und ist der Olli Kahn im Real Life.
Dass er Grateful Dead gut fand, habe ich ihm daher nie übel genommen. Eine Seele von Mensch, kein Büttel des Kapitals. Ein freier Geist - Rock 'n' Roll durch und durch. Trotz Grateful Dead. Ich habe diese Kraft (ich meine jetzt nicht Grateful Dead) nie gehabt und meine Kompromisse mit dem „System" gemacht wie alle anderen auch.
Jürgen wie auch wenige Andere nicht, hier war er tatsächlich ein Fels in der Brandung. Gut. Bin jetzt im fliegenden Holländer im holländischen Viertel im Potsdam. Dieses edle Viertel in der Stadt, wo auch Günter Jauch und Annalena Baerbock leben. Elite.
Im Gedanken sitzt Jürgen neben mir und wir sinnieren über die Verlogenheit der grün-linken und woken bourgeoisen Schickeria der urbanen Berliner Blase. Und wir trinken ein Allgäuer Büble Hell zusammen. Und mir geht es bei diesem Gedanken gut.
Jürgen ist nicht weg - er ist nur nicht mehr hier.

Mittwoch, 4. September 2024

GuterPlatzzumBiertrinken: Relax-Weekend

Samstag, 6. Juli. Dieses Wochenende hatten wir endlich mal nichts vor; lediglich die Viertelfinals der Fußball EM Freitag und Samstag sowie Kegeln am Sonntagabend standen auf unserem Programm. Da kann man ruhigen Gewissens von einem Relax-Wochenende sprechen. Dies brauchte ich auch nach zwei ereignisreichen Wochenenden.
Da meine Löwin an diesem Morgen doch noch einen Termin hatte, wollte ich die Zeit nutzen, um endlich wieder eine etwas längere Tour drehen zu können. Denn dank der Deutschen Bahn, welche den Betrieb der Bahnstrecke Braunschweig - Lebenstedt für den Monat Juli eingestellt hat, bin ich im Juli zum Busfahren verdammt. Grund hierfür ist der barrierefreie Ausbau der Zughalte in Immendorf und Watenstedt.
Und an der Umsteige zum Bus nach Lebenstedt beim Arbeitsamt wird ebenfalls gebaut, so dass ich mein Fahrrad dort nicht abstellen kann und die Strecke komplett mit dem Bus abreiten muss. Diese Verbindung ist zugegebenermaßen gar nicht mal schlecht, eröffnet sie mir doch die Gelegenheit, eine Dreiviertelstunde am Stück zu lesen.
Eine gute Alternative zum Zug also - wenn es regnet und ich nicht radeln kann oder möchte. Doch ich möchte mich bewegen - 10 kg an Körpergewicht habe ich schon abgespeckt. Das ist eine 30er Kiste Wolters! Du musst Dir das so vorstellen: Den ganzen Tag trägst Du eine volle Kiste Wolters mit Dir herum; selbst beim Sitzen oder Schlafen ist sie am Mann. Doch dann plötzlich nimmt sie Dir jemand weg und Du brauchst die Kiste nicht mehr zu schleppen.
Ein geiles Gefühl, oder? Diese neu gewonnene Leichtigkeit des Seins verspürte ich an diesem Morgen bereits auf dem ersten Kilometer meiner heutigen Tour. 10.00 Uhr am Morgen und das Wetter ist wechselhaft wolkenverhangen bis sonnig, aber trocken. Beim Losfahren umschmeichelte mich ein sanfter wie kühler Wind; erst gegen Ende dieser Tour wurde es ein wenig schwitzig unter meiner Jeansjacke.
Einer Lee, wie ich an dieser Stelle betonen möchte. Levis ist doch eher etwas für Touristen. Mein heutiges Ziel hatte sich erst ganz kurzfristig vor Fahrtantritt herauskristallisiert. Ich wollte die Verbindung von Querum nach Dibbesdorf noch einmal antesten. Diesen Weg hatte mir Hotte mal nahegebracht. Dort befindet sich auch einer meiner Lieblingsplätze zum Biertrinken.
Den ich heute nicht erreicht hatte, dazu also später einmal mehr. Zunächst einmal erfreute ich mich an dem überraschend leichten Tritt an den ersten leichten Steigungen der heutigen Strecke. Ein guter Push also, dennoch plante ich bereits nach kurzer Zeit eine Kaffeepause ein, denn ich war eigentlich unmittelbar nach dem Aufstehen und der Morgentoilette aufgebrochen.
Da kam das Cafe Zeit ins Spiel, welches sich mittlerweile auch im Siegfriedviertel am Nibelungenplatz befindet. Diesen Laden wollte ich endlich mal checken und wurde auch nicht enttäuscht. Der Milchkaffee schmeckte hervorragend am Außensitz unter dem großen Sonnenschirm. Leider nervten die anderen Gäste aufgrund eines hohen Lärmpegels etwas, aber das motivierte mich wenigstens zum Weiterfahren.
Kaum hatte ich meinen Drahtesel wieder gesattelt, rief mich auch gleich meine Löwin an. Sie passierte gerade das Cafe mit der Straßenbahn und hatte mich hier entdeckt. Sie half einer älteren Dame und begleitete diese auf dem Weg zum Bahnhof, um sich mit mir anschließend im Schloss zum Essen zu treffen. Ins Cafe Zeit werde ich sie vielleicht morgen einladen.
Heute aber ging es zunächst einmal über die Ottenroder, am Seniorenstift vorbei, nach Querum. Ich trieb meinen Drahtesel durch das Wohnviertel zur Bevenroder Straße, der Hauptverkehrsader dieses Stadtteils. Richtung Innenstadt fahrend hatte ich nach wenigen Metern die Dibbesdorfer Straße gegenüber erspäht.
Diese ist die Einflugsschneise Richtung Dibbesdorf. Dort fuhr ich immer geradeaus, vorbei an Wiesen und unter den dicht bewachsenen Bäumen hindurch. Das Ende dieser Straße war dann lediglich ein Schotterweg, doch am Schluss hätte ich nach Dibbesdorf links abbiegen müssen. Stattdessen verfehlte ich diesen Abzweig und bog auf der Berliner Heerstraße rechts in Richtung Innenstadt ab. Nach wenigen Metern hatte ich Roller und damit Volkmarode vor der Nase.
Ab jetzt brauchte ich einfach nur gemütlich in die Innenstadt zum Schloss zu treten; Dibbesdorf und damit einen meiner Lieblingsplätze werde ich ein anderes Mal in Angriff nehmen müssen. So hatte ich auf der restlichen Strecke die Muße, mich noch einmal an die beiden vorangegangenen Wochenenden zu denken.
Die Geburtstagsfeier von Jenny und Kroll am vorletzten Wochenende im Schwarzwald war eine rundherum gelungene Aktion gewesen. Dort trafen sich die bekannten Gesichter aus Braunschweig, aber auch viele andere Gestalten, welche ich teilweise seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Besonders gelungen war der Auftritt von UMD, Ilka, Urmel und Pocke, die für eineinhalb Stunden das Publikum mit ihrem Potpourrie aus eigenen Stücken aus den 80ern sowie Covern wie "Passenger", "Paul ist tot" oder auch "Jet Boy Jet Girl" begeistern konnten. Einer inneren Eingebung folgend hatte ich bereits das erste Stück auf Video gebannt; Am Ende landete der gesamte begeisternde Auftritt im Speicher meines Smartphones, kurz bevor der Akku die Grätsche machen musste.
Den Musikern sowie den Gastgebern hatte ich bereits eine Kopie des Gigs übermitteln können. Zur phantastischen Stimmung unter den Gästen trug dies sicherlich wesentlich mit bei. Ich selbst hatte lediglich 2 Halbe zu mir genommen, da mich die letzten Zuckungen einer Magen-Darm-Erkrankung doch noch beeinträchtigt hatten.
Doch auch nüchtern war dies ein schönes Wochenende gewesen. Hierzu trug unser Appartement nebst Schwimmbad im Keller bei. Daher war ich in der anschließenden Arbeitswoche doch nicht so kaputt wie zuvor befürchtet gewesen.
Gleiches gilt für das letzte Wochenende, das Wochenende der diesjährigen BiRe. Auch hier verbrachte ich mit den Jungs eine angenehme Zeit, vor allem stressfrei. Stress gab es in den letzten Wochen eigentlich nur im Job. Ungeduldige Kunden und vermehrte Krankheitsvertretungen kündigen sich eben nicht im Vorfeld an.
Aber das lag ja jetzt hinter mir, genau wie die Strecke von Volkmarode zum Schluss. Bei Miner's Coffee gönnte ich mir noch einen zuckerfreien Chai Latte, ehe ich mich ins "Play Off" zum Essen mit meiner Löwin begab. Hühnerschnitzel mit Pommes, dazu Onion Rings.
Am Anschluss schlich ich förmlich nach Hause zurück, weil ich mich doch einigermaßen überfressen fühlte und die fehlenden 10 kg gefühlt wieder mitschleppte. In der Wohnung angekommen, schmiss ich die nassgeschwitzten Klamotten in die Ecke und regelte mich runter.
Da hatte ich heute eine richtig nette Tour hinbekommen. Noch ist der Sommer lang - nächstes Wochenende möchte ich wieder los.

Mittwoch, 28. August 2024

Uncle Fester: grad gelesen August 2024

Andreas Brandhorst - Infinita
Meine Güte, der Brandhorst schreibt wohl 24 Stunden am Tag. Schon wieder ein neuer, Äonen umspannender Roman. Dieser spielt im selben Universum wie zwei andere Romane von ihm: „Das Schiff" hatte ich vor geraumer Zeit schon einmal gelesen; „Das Erwachen" - laut Beschreibung eher ein Wissenschaftsthriller - liegt bei mir noch auf Halde und ist wohl ein Prequel zu den Geschehnissen der anderen beiden Bücher.
Das Ausgangsszenario, hier als Midstream Null bezeichnet, ist in einer fernen Zukunft der Erde angelegt. Auf der Erde leben lediglich noch knapp 500 Menschen und die sind auch noch unsterblich. Verwaltet wird der Planet von den sich entwickelnden künstlichen Intelligenzen, die sich jeweils ihre eigene Identität bewährt haben - sie bezeichnen sich selbst als Individuelle - und auch in Roboterkörpern stecken - wie bei Asimov seinerzeit.
Die Handlung beginnt mit einem der höchst entwickelten Individuellen namens Horus, welcher weitreichende Pläne für die Zukunft des „Clusters", sprich der Gemeinschaft der Individuellen, entwickelt und vorgeblich eine Gefahr für die Erde bekämpfen will. Diese wird durch den „Stream", welcher sich mittels eines immer größer werdenden Lochs in der Planetenkruste manifestiert, verursacht. Denn aus den Weiten der Zukunft (Upstream) bedrohen gefährliche Artefakte die Integrität des Planeten.
Dieser Stream, vergleichbar mit dem Hyperraum aus altbekannten Science Fiction Serien, ist das Bindeglied zwischen tiefster Vergangenheit und ferner Zukunft. Dazu gibt es noch unendlich viele Multiversen bzw. parallele Realitäten, welche allerdings für die Handlung unwesentlich sind. Sie dienen lediglich zur logischen Auflösung von Paradoxien bei den vielen Zeitreisen.
Horus schickt Korian, den mit 60.000 Jahren ältesten Menschen, in den Stream, um nach den Absendern der gefährlichen Artefakte zu suchen. Horus verdächtigt eine abtrünnige Gruppe von Unsterblichen um den Wissenschaftler Esteban, welche sich als Gruppe Morgenrot Jahrtausende zuvor in den Stream begeben hatte und seitdem als verschollen gilt.
Korian trifft bei seinen Reisen durch die verschiedenen Zeiten und Realitäten der Erde auf das vielleicht 10jährige Mädchen Ria, die ihn dank ihrer übernatürlichen Fähigkeiten aus unlösbaren Schwierigkeiten rettet. Ria ist tatsächlich teils biologisch als auch maschinell und steht somit zwischen den beiden rivalisierenden „Richtungen" des Lebens - Mensch gegen Maschine.
Doch sie trägt auch das Erbe der Muriah in sich; die legendäre Hochkultur hatte das Universum einst beherrscht, ehe die Muriah vor einer Million Jahren aus unerfindlichen Gründen spurlos verschwand. Vor allem die Maschinellen wollen Ria diese Geheimnisse notfalls mit Gewalt entlocken. Tatsächlich stirbt sie mitten im Roman, völlig unerwartet für den Leser.
Doch zu dem Zeitpunkt steht Korian mit Daniel ein eher zwielichtiger Charakter zur Seite. Jedenfalls gelangt er dank Daniel in den Besitz eines Artefaktes (die Spirale), welche ihm die Macht der Muriah verleiht - er kann sich jetzt ohne weitere Hilfsmittel in der Zeit und im Raum bewegen, wie er möchte.
Und er nützt dies, um den Tod von Ria zu rächen. Ria, die sowohl von Menschen wie auch den Maschinellen lediglich als "Ding" angesehen wurde. Anscheinend hatte Korian zärtliche Gefühle für das Mädchen entwickelt. Jedenfalls tötet er - remember Charles Bronson - gnadenlos alle Beteiligten.
Der Roman endet mit der Absicht von Korian, ein Versprechen einzulösen: Das Grab von Ria aufzusuchen. Wahrscheinlich reitet er anschließend auf Jolly Jumper in den Sonnenuntergang. Zusammenfassend möchte ich meinen, dass dies ein guter und routinierter Roman von Brandhorst ist, dessen Lektüre ich nicht bereuen musste.

Karsten Dusse - Achtsam Morden 4
Wieder ein guter Band dieser außergewöhnlichen Reihe, welche vor Sarkasmus nur so strotzt. Die Art und Weise, in der Björn Diemel die Achtsamkeitsregeln seines Personal Coaches - man könnte ihn auch als Psychotherapeuten bezeichnen - an seine Lebensrealität anpasst, ist nicht nur sehr lustig, sondern mir auch ein gutes Vorbild für meine eigene Achtsamkeit. Natürlich bringe ich keine Leute um, aber ich lebe dank dieser Lektüre entspannter - ebenso meine Umgebung mit mir. Wenn das keine Empfehlung ist, dann weiß ich auch nicht.
Bei einem seiner turnusmäßigen Besuche bei Joschka Breitner, seinem Coach, muss Björn feststellen, dass sein Mentor zusammengeschlagen worden war. In einem Magazin entdeckt er einen Artikel über „Tantra, Sex und Achtsamkeit“. Das kann doch eigentlich nur ein Zeichen seines Mentors sein!
Anscheinend muss Björn seinen Horizont in einem Tantrakurs am Wochenende erweitern. Weil er sich alleine da nicht hintraut, nimmt er ausgerechnet seine Frau mit. Unter anderem angewidert vom Kursleiter Günther, der den Kurs lediglich veranstaltet, um selbst so oft wie möglich zum Stich zu kommen, reisen beide aber wieder am nächsten Tag ab.
Björn war es auch unangenehm gewesen, von Dieter eingeölt zu werden. Dieter, der in Wirklichkeit Stefan heißt und als schmieriger Privatdetektiv sein Leben fristet. Um die Wohnung von Herrn Breitner vor Einbrechern zu schützen, die ein ominöses Buch stehlen wollen, engagiert Björn den Privatdetektiv dann doch zur Observierung der Wohnung.
Wie zu erwarten war, wird Dieter/Stefan in der Nacht erstochen und Björn muss die Leiche verschwinden lassen, damit Herr Breitner nichts merkt. Bei dieser Gelegenheit findet Björn das Buch und ab diesem Zeitpunkt wollte ich diesen Roman nicht mehr aus der Hand legen. Denn jetzt kam so nach und nach Joschka Breitners dunkle Vergangenheit ans Licht.
Joschka hatte sich Ende der 60er in Babsi verknallt und ist dank ihr zum Anhänger Bhagwans mutiert. Dusse schildert in diesem Nebenstrang sehr schön, wie aus einer gut gemeinten Bewegung ein Multimillionen Dollar Imperium entsteht, dass seine Wurzeln aus den Augen verloren hatte.
Joschka dachte, er hätte Günther erschossen und damit gleichzeitig die an diesen gefesselte Babsi getötet. Genau jenen Günter vom Tantrakurs. Ende der 70er waren sich Günter und Babsi, die nunmehr zur Managerin des Bhagwan Konzerns mutiert war, näher gekommen. Und der zu gutmütige Joschka störte da nur.
Deshalb fingierten Günther und Babsi den Mord an ihnen, damit Joschka endlich verschwindet. Und der tat ihnen den Gefallen und mutierte anschließend zum Psychotherapeuten. Nachdem Björn dann das Buch und Joschkas Geschichte durchgelesen hatte, wusste er, was zu tun war, um Joschka Breitner zu schützen und bei ihm keine alten Wunden aufbrechen zu lassen.
Mit seinem Partner Sascha sorgt Björn dafür, dass Günther mit dem toten Dieter auf dem Rücksitz seines Tesla einen Abhang hinunterrast, so dass der Tesla richtig schön abfackelt und alle Spuren verwischt sind. Jetzt kann er endlich mit Herrn Breitner über die Einschulung seiner Tochter sprechen, an der er etwas zu knabbern hat.
Der fünfte Roman ist auch schon draußen - allerdings nicht als Taschenbuch. Da warte ich noch ein bisschen.

Freitag, 23. August 2024

Hartmudo: Belgien

2
Meine Löwin und ich waren zuvor übereingekommen, als erstes mit dem Bus in die Aachener Innenstadt zu fahren, um uns dort zur besseren Einstimmung in unseren Trip umzuschauen. Bei Edith hatte ich unsere Ankunft mit 17.00 Uhr angegeben, da ich von einem späteren Reiseantritt ausgegangen war.
So fanden wir uns nach einer kurzen wie unkomplizierten Fahrt mit dem Bus am Elisenbrunnen inmitten der Aachener Innenstadt wieder. Passenderweise befand sich die ElisenGalerie - ein tatsächlich schönes Shopping Center - genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Hier nahmen wir uns sofort die Zeit, um bei einem Kaffee etwas zur Ruhe kommen zu können.
Für mich auch hier einen Caffe Latte; der Name Ronnefeldt steht hier bekanntlich für Qualität, vergleichbar mit Dallmayr. Anschließend war es an der Zeit, um mit Edith den weiteren Verlauf des Tages zu besprechen.
Sie und Jürgen hatten sich schon riesig auf unser Treffen gefreut. Edith's ursprüngliches Angebot, uns vom Hotel abzuholen und dann zusammen ins benachbarte Belgien zum Abendessen zu fahren, wandelten wir bezüglich des "Aufpickpunktes" auf einen leicht anzufahrenden Punkt in der Nähe des Theaters um.
Und da Jürgen noch etwas Zeit zum Auffrischen benötigte, einigten wir uns auf ein Treffen um 18.00 Uhr. Dann wollten sie uns aufgabeln und losfahren. Für uns bedeutete dies noch etwas Luft, die wir zu nutzen wussten.
Normalerweise bringen wir immer ein kleines Gastgeschenk mit, wenn wir uns mit Freunden aus und in anderen Städten treffen. Doch die "Wurst ohne Ende" unseres örtlichen Metzgers sowie die Pullen "Gala" und "Brunswiek Alt" der Braunschweiger Craft Beer Brauerei hatten wir vergessen. Insbesondere mit dem Bier wollte ich Jürgen eine Freude bereiten, war er doch mit diesen altbekannten Biermarken aufgewachsen.
So mussten die aktuellen Ausgaben von "Rocks" sowie dem Kicker vom Donnerstag als Ersatz dienen, auf dass Jürgen auf den nächsten Toilettengängen etwas zu lesen haben möge. Meine Löwin hatte in einem ökologisch einwandfreien Laden (Aachen unverpackt) eine handgemachte Seife entdeckt und für Edith gekauft.
Als wir unsere Gastgeschenke am Ende dieses Abends überreicht hatten, war die Freude zumindest bei Edith groß gewesen. Jürgens Freude war nicht unbedingt überschwänglich - das Bier wäre wohl doch besser gewesen, aber das hatte ich ja leider versäumt. Scherz beiseite: Jürgen war kränklich und daher fiel ihm das Lachen schwer. Diesen Zwiespalt zwischen schlechter (Krankheit) und guter (Geschenke!) Laune habe ich selbst oft genug erlebt.
Nun gut, kurz vor unserer Abholung wollten wir uns nochmal mit einem Getränk stärken. Unsere Wahl fiel auf das Baristinho Cafe in einer Nähe gelegenen Passage. Meine Löwin benötigte einen schwarzen Tee, während ich das örtliche Craft Beer - ein Bahkauv Brew Pils - antestete und für gut befinden konnte. Gerne hätte ich noch eine zweite Röhre gezischt, doch der Uhrzeiger war der 18.00 Uhr Marke bereits bedenklich nahe gekommen.
Ergo gingen wir nach dem Bezahlen zügigen Schrittes zum vereinbarten Treffpunkt, wo wir Edith schon von weitem erspähen konnten. Jürgen sahen wir etwas später - der hatte die Sicherung zur anderen Seite des Treffpunktes übernommen. Freudig begrüßten wir uns, hielten uns mit diesem Zeremoniell aber nicht allzu lange auf und brachen gleich Richtung Belgien auf.
Doch vor dem Essen wollten uns Edith und Jürgen noch den Vierländerpunkt zeigen. Dieser eher inoffizielle Grenzpunkt liegt in unmittelbarer Nähe zum Dreiländereck Belgien - Niederlande - Deutschland auf dem höchsten Punkt der Niederlande, dem 323 Meter hohen Vaalserberg.
Hierzu fuhren wir übergangslos auf niederländisches Staatsgebiet über den kleinen Ort Vaals den "Berg" hinauf, bis wir am Straßenrand einen Parkplatz nutzten und den kurzen Rest zu Fuß zurücklegten. Auf dem Weg zum Denkmal bzw. Grenzpunkt des Dreiländerecks verfielen Jürgen und ich in eine angeregte Unterhaltung.
Jürgen wusste einiges zur Historie des Vierländerpunktes zu erzählen, was für mich als generell Geschichtsinteressierten zur Erweiterung meines Wissens beitragen konnte. Und diese Randnotiz der Geschichte ist nun wirklich erzählenswert.
Als Ergebnis des Wiener Kongresses von 1815 wurde das Königreich der vereinigten Niederlande neu gegründet; Zwischen diesem neuen Staat und dem angrenzenden Königreich Preußen verblieb ein 3,4 km² Dreieck namens Neutral-Moresnet, auf dem Zinkgruben lagen. Beide Staaten konnten sich nicht über eine Zuordnung des Gebietes in einen der beiden Staaten einigen.
1830 entstand das neue Königreich Belgien aufgrund einer Revolution, das Dorf Vaals wurde 1839 von Belgien an die Niederlande abgegeben und schon grenzte am neuen Dreiländereck auf dem Vaalserberg die Spitze von Neutral-Moresnet an. Erst anläßlich des nächsten großen europäischen Friedensvertrages - Versailles 1919 - wurde ein kleinerer deutscher Gebietsstreifen Belgien zugesprochen.
Da Neutral-Moresnet nun genau dazwischen lag, fiel dieses für 80 Jahre lang staatsunabhängige Gebiet an das Königreich Belgien. Der Grenzpunkt des Dreiländerecks ist heutzutage mit den 3 Nationalfahnen geschmückt; das inoffizielle Denkmal des Vierländerblicks ist vielleicht 50 Meter entfernt und relativ unscheinbar.
Schön, dass Jürgen mir dies so akribisch erklärt hatte. Ich konnte mich nur mit einer kurzen Schilderung der Geschichte des Königreichs Romkerhall im Harz reservieren.

Sonntag, 18. August 2024

GuterPlatzzumBiertrinken: Vechelde! Action!

Samstag, 18. Mai. Oder auch Pfingstsamstag. Da wir an diesem Wochenende keine große Aktion geplant hatten und das Wetter auch keinen Regen versprach, ergriff ich die Gelegenheit zu einer kleinen Tour mit dem Rad.
Meine Löwin war bereits außer Haus, als ich heute morgen gegen halb neun meine Augen aufschlug und mich aus meinem Bett bequemte. Gestern war die neue Fahrradtasche gekommen, die ich als Ersatz für die alte Tasche gekauft hatte. In jener waren zuletzt meine Badesachen für die wöchentlichen Schwimmexzesse geparkt.
Leider habe ich es bislang noch nicht geschafft, mich zum Schwimmen aufzuraffen. Die vielen Arzttermine sowie die Umstellung auf ein späteres morgendliches Aufstehen hielten mich bislang von dieser Tätigkeit ab. Hinzu kam, dass die alte Tasche von Obsi vollgepisst worden war. Seitdem rochen die Finger immer so komisch, wenn ich den Griff angefasst hatte.
Die neue Tasche ist zwar etwas kleiner und als Schwimmtasche leider ungeeignet, aber sie enthält ein Extrafach für den Laptop, was sie zu einer Bürotasche umfunktionieren könnte. Zusätzlich hätte ich dann mehr Platz für Akten oder spontane Einkäufe. Heute wollte ich sie ausprobieren. Wird die Tasche fürs Home Office ausreichen?
Die Frage war zudem, welches Ziel ich mir aussuchen sollte. Beim morgendlichen Sitz auf der Brille vorhin schwebte mir noch Globus vor; dort in der Nähe ist gerade ein neuer und lang erwarteter Anschnitt des Ringgleises in der Mache. Da hätte mich interessiert, ob der Abschnitt über eine ehemalige Eisenbahnbrücke schon fertiggestellt worden ist.
Doch als ich alles zusammengepackt hatte und meine Löwin vom Einkaufen zurück gekommen war, leuchtete bei mir die Blitzbirne. Vechelde! Action! Das ist das heutige Ziel, nichts anderes kommt an diesem Tag infrage. Eine schöne lange Tour also - auch mit einem leider aktuellen Hintergrund.
Denn ich hatte in der letzten Woche bereits überlegt, ob ich nicht mal wieder mit dem Rad direkt ins Büro zum Rathaus in Lebenstedt fahren sollte. Dank einer kräftigen Gewichtsabnahme von 6 kg in den letzten zwei Monaten (Intervallfasten) komme ich momentan nicht so schnell aus der Puste und habe noch mehr Bock auf Bewegung.
Und da ich bei Google Maps durch Zufall auf eine neue Tour nach Lebenstedt über Vechelde, Köchingen und Vallstedt gestoßen war, könnte ich heute erst einmal die Strecke nach Vechelde antesten. Um es vorwegzunehmen: Der Test fiel positiv aus.
Kurz nach 9.00 Uhr saß ich auf dem Bock und radelte los. Das Wetter war angenehm mild, Windböen gab es nicht und die Temperatur sagte „18, 20…". Da war ich natürlich gut gelaunt und trat ordentlich in die Pedale. Lamme, Denstorf und die Einfahrt nach Vechelde liefen konditionell problemlos runter.
Da hatte ich auch Zeit, an den letzten Samstag zurückzudenken, als ich mit dem Langen, dem Cop und Henry bei Rock in Rautheim gewesen war. Da gab es bei Henry zunächst ein paar Likörchen, bevor wir auf dem Festivalgelände weiter am Bier arbeiten konnten.
Rock in Rautheim - Deutschlands größtes Inklusion-meets-Rock Festival - wird jedes Jahr von der Lebenshilfe auf deren Gelände nahe der Mastbruchsiedlung begangen und hat sich bereits zu einer festen Größe für die Metal Freaks entwickelt. Ich gehöre hier sicherlich nicht dazu, doch die beiden Bands, die ich gesehen hatte, waren gut.
"Brothers of Metal" aus Schweden mit ihren nordischen Gesängen hatten mich hierbei dank ihres melodiösen Sounds mehr überzeugen können als Dirkschneider, der Band von U.D.O. (Dirkschneider), dem ehemaligen Sänger von Accept, der deutschen Metallegende. Udo brachte zwar lt. des Langen die "alten Hits", enttäuschte mich aber mit seiner krächzenden Stimme. Die Band fand ich ansonsten aber schon gut.
aah, Kaffee
Nächstes Jahr könnte ich mir einen erneuten Besuch vorstellen. Nun aber war Vechelde angesagt; ich brauchte dringend einen Kaffee. Mein Ziel war ja der "Einkaufspark" am Ortsrand Richtung Wahle. Und dort gibt es kein Bäckereicafe, lediglich bei McDonalds konnte ich demnach einen Cafe Crema in der Größe "Large" genießen.
Ich kam nicht einmal auf den Gedanken, mir etwas zu essen zu gönnen. Das Intervallfasten zeigt offenbar Wirkung, nicht mal mein Magen hatte geknurrt. Keine 40 Minuten hatte ich bis zu Mekkes gebraucht, was überschlagsmäßig bedeutet, dass ich mehr als ein Drittel des Weges nach Lebenstedt hinter mich gebracht hatte.
Das waren noch einmal gute Nachrichten, die mich frohgemut in den Action Markt führten. Dort fand ich neben einer Tasche für mein Tablet noch eine Schere, die ich auf meinem Schreibtisch platzieren werde. Ein fieser Laden, in dem ich jedes Mal irgendetwas entdecke, was ich vermeintlich gut gebrauchen kann.
Ziel erreicht

Bei Rewe kaufte ich hinterher noch Frischkäse und Dosenfisch; mittlerweile war es halb Zwölf geworden und mein Frühstück stand an. Da meine Löwin Brötchen gekauft hatte, schien mir dies ein nötiger Einkauf zu sein, um meinen jetzt doch aufmüpfigen Magen füllen zu können. Schnell packte ich alles in meine Fahrradtasche, die sich bereits zu diesem Zeitpunkt als alltagstauglich erwiesen hatte.
Die Heimfahrt ging mir ebenso leicht vom Fuß wie die Hinfahrt, was ebenfalls erfreulich zu nennen ist. Der leichte Gegenwind nervte zwar ein bisserl, aber nach einer knappen Dreiviertelstunde war ich zu Hause angelangt, wo meine Löwin bereits den Frühstückstisch für uns beide gedeckt hatte. Den Fisch brauchte ich ergo nicht anzubrechen. Keine Sorge, schlecht wird er bei mir eh nicht. Den atme ich später ein.
Mit der Tour bin ich sehr zufrieden. Knapp über 20 km bei bestem Fahrradwetter hatte ich geschafft und noch Luft für eine längere Strecke, z. B. nach Salzgitter. Mal sehen, wann es klappt.

Samstag, 10. August 2024

Contramann: kurz gesehen im August

https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/biden-ist-fit-alter/?pk_campaign=feed&pk_kwd=biden-ist-fit-alter
Richtig, Roberto. Nicht die Kritik an dem offensichtlich aufgrund seines Alters nur eingeschränkt handlungsfähigen Präsidenten der USA stellt eine Diskriminierung dar, sondern das Verbot einer Kritik. Der mächtigste Mann der Welt sollte schon noch wissen, welche Auswirkungen seine Entscheidungen haben.
Biden macht nicht diesen Eindruck. Wenn ich Biden dieser Tage im Fernsehen bei Konferenzen u.ä. gesehen habe, musste ich unwillkürlich an die Demenzkranken im Seniorenstift meiner Mutter denken. Und die sahen körperlich sogar noch fitter aus.
Aber zwischenzeitlich hat Biden es ja eingesehen und ist von seiner Kandidatur zurückgetreten. Oder zurückgetreten worden? Man weiß es nicht, wer da tatsächlich die Fäden in der Hand hält. Womöglich die Finanzlobby und die Rüstungsindustrie - dort sind die Amis ja noch führend. Doch ob Kamela Harris wirklich als erste Präsidentin durchgedrückt werden kann…
Da bin ich eher skeptisch. Aber schaun mer mal.

https://globalbridge.ch/stufen-der-eskalation-wann-begann-der-krieg-in-der-ukraine/
Stefano di Lorenzo ist nicht verwandt mit Giovanni di Lorenzo, aber auch deutscher Journalist mit italienischen Wurzeln und nicht Moderator von 3 nach 9, lebt aber in Moskau. Dieser Umstand wiederum macht ihn sicherlich verdächtig, für Putin Propaganda zu betreiben. Das ist gut für Spiegelleser, weil diese dadurch ein Argument haben, sich nicht mit der guten chronologischen Aufzählung der Entwicklung zum Ukraine-Krieg auseinandersetzen zu müssen.
Wer den längeren Text am Anfang nicht durchlesen möchte, weil er vielleicht doch etwas trocken daherkommt, kann sich ja gleich an den Stufen 0 bis 10 abarbeiten. Diese Punkte kann man ganz gut in Diskussionen mit Leuten anbringen, welche dem Narrativ vom bösen Russen anhängen, aber noch bereit sind, Putinverstehern zuzuhören und diesen die Stirn zu bieten.
Ich für mein Teil habe dies zugegebenermaßen größtenteils aufgegeben. Ausgiebige Gespräche in meinem persönlichen Umfeld hatten mir doch sehr zugesetzt, zumal ich mich auch emotionell sehr stark eingebracht hatte - wie meine Gesprächspartner allerdings auch. Einfach gesagt: Das Ganze endete häufig genug in einem gegenseitigen Anbrüllen.
Mich selber hatten diese fruchtlosen Diskussionen an meine Grenzen geführt. Nur das Weglassen von politischen Gesprächsinhalten verhinderte das Wegbrechen alter Freundschaften; leider blieb trotzdem eine leichte Entfremdung zurück.
Nein, ich bin nicht bereit, mich wegen der über die Leitmedien verbreiteten Meinungsmache gesellschaftlich ins Abseits stellen zu lassen. Zumal solche Diskussionen eh keinen Einfluss auf das aktuelle Geschehen haben, da wir Deutschen Demokratie einfach nicht können. Ich empfehle den Film „der Untertan“; so ist der Deutsche.
Ich äußere mich in diesem Blog und tausche mich politisch maximal mit Menschen aus, welche wenigstens noch ein bisschen kritisch denken können und sich nicht aus Angst im Abseits zu stehen zum Untertan degradieren lassen.

https://overton-magazin.de/kommentar/wirtschaft-kommentar/pendeln-fuer-die-akzeptanz/?pk_campaign=feed&pk_kwd=pendeln-fuer-die-akzeptanz
Roberto, ich möchte ein Kind von Dir! Das würde ich nach der Lektüre dieses optimal launischen Kommentars sagen, wenn ich eine Frau wäre. Zumal mir dieser Beitrag aus der Seele spricht - bin ich doch selbst seit 20 Jahren Berufspendler.
Worum gehts? Dank einer erneuten Änderung des Bürgergelds ist es jetzt einem Bezieher dieser Sozialleistung zumutbar, bei einer Tätigkeit von über 6 Stunden einen Arbeitsweg von 50 km (einfache Entfernung) bzw. 3 Stunden Dauer (Hin- und Rückweg) in Kauf zu nehmen. Andernfalls drohen Sanktionen.
Mein Weg dauert schon zweieinhalb Stunden, solange der Zug nicht aus betriebsbedingten Gründen ausfällt, was relativ häufig vorkommt. Aber ich fahre ja freiwillig mit den Öffis und habe eine flexible Arbeitszeit, doch was soll ein Bürgergeldempfänger mit einem Mindestlohn bei festen Arbeitszeiten sagen?
Morgens zur Vorsicht einen Zug eher nehmen oder sich gleich ein Auto zulegen, natürlich ein preiswertes wie gebrauchtes Elektroauto. Wu ha ha! Ein zugegebenermaßen sehr willkürlich gebasteltes Beispiel, aber die Unkenntnis der „Macher“ von Verwaltungsvorschriften und Gesetzen über die Lebensrealität „normaler“ Menschen geht mir zunehmend gegen den Strich.

https://taz.de/George-Clooney-fordert-Biden-Ruecktritt/!6019737/
Oh my God! Was für ein unsäglicher Kommentar in der TAZ. Zugegebenermaßen stürze ich mich gerne darauf, weil ich über die letzten Jahre dieser Grünen-Postille zunehmend ablehnend gegenüber stehe.
Worum gehts? Am Ende des Nato Gipfels zum 75. Jubiläum des Militärbündnisses steht „Sleepy Joe“ Biden am Mikro und stellt Selenskij als „Präsident Putin“ vor. Und dieser Mann, der auch ansonsten wie Mr. Magoo durch die Welt wandelt, ist der Präsident der mit Abstand größten Militärmacht dieses Planeten?
„Zum Glück“ gibt es den TAZ Redakteur Jan Feddersen, der die Dinge wieder gerade rückt. Leute wie George Clooney oder Michael Douglas mutieren da schon einmal zu Verrätern, die Joe Biden in den Rücken fallen. Klingt für mich erst einmal nach Dolchstosslegende, zumal Joe Biden in der Öffentlichkeit nun wirklich vermehrt verwirrt auftritt. Da muss die Frage erlaubt sein, ob Biden im Falle einer Wiederwahl noch einmal 4 Jahre regierungsfähig wäre.
Feddersen beklagt die “Sehnsucht nach jungen Politikerinnen“ und favorisiert die Kandidatur von Biden als „besten US-Präsident seit Lyndon B. Johnson“. Was rauchen die da bloß den ganzen Tag in der TAZ-Redaktion?

Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“

Samstag, 3. August 2024

Hartmudo: Deutschland hat abgerockt

Auch dieses Jahr hat der Sommer wieder im schönsten Deutschland aller Zeiten Einzug gehalten. Traditionellerweise wird dies in Deutschland auf eine besondere Art und Weise gefeiert: Mit Baustellen im Straßenverkehr, und das selbstverständlich nicht zu knapp. Da sich hierbei viele verschiedene Zuständigkeiten ergeben - Bund, Land, Gemeinde, das ist der Föderalismus, Baby, jeder kocht natürlich sein eigenes Süppchen.
Dass man die verschiedenen Arbeiten im Straßenbau aufeinander abstimmt, insbesondere im öffentlichen Nahverkehr, ist in Deutschland schon mal gar nicht möglich. Das klappt in anderen Ländern zwar auch nicht, aber die haben wenigstens nicht so eine große Fresse wie der normale deutsche Untertan.
Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Dieser alte Grundsatz aus der Kaiserzeit ist ja heute wieder en vogue, bei der woken Generation der Grünen Wähler natürlich nicht wortwörtlich. Das forsche Auftreten von Baerbock oder Habeck trägt zusätzlich dazu bei, dass man sich als Deutscher im Auslandsaufenthalt mittlerweile schämen muss.
Ihr merkt schon, dass ich im Moment gerade emotionell sehr stark aufgeladen bin. Das verlangt natürlich eine Erklärung.
Montag, 22 Juli. Mein ganz normaler Arbeitsbeginn am Wochenanfang in Salzgitter. „Dass Du um 17.00 Uhr auch ja da bist!" sagte meine Löwin noch zu Beginn des Tages. 17.00 Uhr; an diesem Termin fand eine kurze Eigentümerversammlung wegen der Balkonsanierung in unserem Haus statt. Dies stellte für mich kein Problem dar, ich musste nur pünktlich kurz vor 15.00 Uhr Feierabend machen; dann wäre ich auch zum Termin zu Hause.
Zum besseren Verständnis meiner augenblicklichen Verstimmung muss ich jetzt noch etwas ausholen. Für den Monat Juli ist der Zugverkehr zwischen Braunschweig und Salzgitter-Lebenstedt eingestellt worden, weil die Zwischenhalte Immendorf und Watenstedt barrierefrei umgebaut wurden.
Für mich stellte dies kein unüberwindliches Hindernis dar, weil ich sehr schnell eine alternative Busroute bis nach Lebenstedt gefunden hatte. Sicherlich musste ich mir pro Arbeitstag in Salzgitter geschlagene 20 Minuten ans Bein binden, da ich auf diese Weise entsprechend später im Büro auftauchen musste.
Was natürlich auch daran lag, dass passenderweise parallel hierzu eine Baustelle beim Rathaus in Lebenstedt eröffnet werden konnte, die zur halbseitigen Sperrung der Straße und damit zur vorübergehenden Schließung in der Haltestelle führen musste. Kurz gesagt, bedeutete dies für mich: morgens am Bahnhof aussteigen und 10 Minuten bis zum Rathaus zusätzlich latschen.
Das ist für einen Monat ja noch ertragbar, zumal ich nach Feierabend für die Rückfahrt auf der anderen Straßenseite in den Bus einsteigen konnte, welcher bis Braunschweig fährt. Dann noch einmal am Arbeitsamt umsteigen, schon war ich in Lehndorf.
Leider musste ich in diesem Monat auch noch aufs Fahrradfahren verzichten, da ich mein Fahrrad morgens beim Zustieg zum Bus nach Salzgitter nicht abparken konnte. Denn dort, wo sich der Fahrradständer für die Pendler befindet, war selbstverständlich auch eine Baustelle gewesen.
Also bin ich kurz vor 15.00 Uhr aus dem Rathaus raus; die Abfahrt des Busses war für 14.57 Uhr vorgesehen. So der Plan. In der flirrenden Hitze quälte ich mich zur Bushaltestelle, um dann schnell feststellen zu müssen, dass sich die Baustelle und damit die Fahrbahn verschoben hatte.
Kurz gesagt: Die Bushaltestelle wurde nicht mehr angefahren, nach kurzer Zeit machte ich Winke-Winke, als mein Bus an mir vorbeifuhr, ohne mich mitzunehmen. Stark verärgert lenkte ich meine Schritte zum Bahnhof, der nächsten Haltestelle, wohl wissend, dass ich dort noch eine Stunde auf den nächsten Bus warten müsste.
Die Eigentümerversammlung um 17.00 Uhr konnte ich somit knicken. Geistesgegenwärtig rief ich meine Löwin an, die selber noch im Bus unterwegs war, und bat sie, mich abzuholen. Dazu willigte sie ein und brauchte natürlich noch ein wenig, bis sie mich am Bahnhof in Lebenstedt einsammeln konnte.
Also soweit alles gut?
Da kennt Ihr mich aber besser, Ihr Turkey-Necks, oder? Dank meines Achtsamkeitstrainings musste ich jetzt diesen Ärger und meine Wut überwinden und dem Ganzen etwas Positives entgegensetzen. Für mich bedeutet das klassischerweise ein Bier zu trinken, idealerweise käme noch die Verarbeitung des negativen Erlebnisses mittels eines Blogbeitrages hinzu – also diesem hier.
Passenderweise hatte auch noch der einzige (!) Kiosk in der Lebenstedter „City“ Sommerferien, so dass eine kühle Bierdose ausfallen musste. Ersatzweise setzte ich mich ins Eiscafe Adria nahe der Bushalte, an der mich meine Löwin aufpicken würde.
„So junger Mann.“ Die Bedienung im weißen Kittel stellte mir nach einiger Zeit sogar ein zweites Krombacher (würg!) vor die Nase.
„Danke, schöne Frau.“ Man weiß ja, was sich gehört.
Während des ersten Bieres ordnete ich noch meine aggressiven Gedanken. Da hatten „die“ doch glatt an diesem Morgen die Baustelle verschoben, ohne dies vorher anzukündigen. Daher wurde auch der Ausfall der Haltestelle nicht angekündigt. Ein Service ist das; da fühlt man sich doch glatt ins südliche Algerien versetzt.
Service ist in Deutschland ja ein Begriff, der eher mit Porzellangeschirr in Verbindung gebracht wird. Und planvolles wie aufeinander abgestimmtes Handeln… da müsste man ja Mitdenken, das geht doch gar nicht.
Bus, Zug, Kiosk… heute ging aber auch alles schief. Unsere Gesellschaft ist schon stark abgerockt. Aber die meisten Menschen bekommen dies noch nicht einmal mehr mit, weil sie gedanklich wohl schon mit der Rettung der Menschheit beschäftigt sind.
Aber nur gedanklich. Und am deutschen Wesen soll die Welt genesen? Never Ever, alles Opfer. Zum Glück ging es mir von Minute zu Minute besser. Das Bier tat sein Übriges hinzu. Als meine Löwin eintraf, musste ich das zweite Pils sogar noch exen.
Wenigstens ging es mir schlagartig besser. Mein Zorn war wie weggespült. Das ging diesmal schnell. Ich merke daran, dass mir das Achtsamkeitstraining gut tut.

Montag, 29. Juli 2024

Uncle Fester: grad gelesen Juli 2024

Daniel Suarez - Critical Mass (Delta V Zyklus)
Für mich etwas überraschend erschien im Dezember letzten Jahres dieser Roman als Fortsetzung zu Delta-V. Und schwupps - schon ist ein neuer Zyklus geboren. Ein lesenswerter noch dazu, denn die Story spielt in der näheren Zukunft und arbeitet mit technischen Errungenschaften, die heute schon vorstellbar sind.
James Tighe, ehemaliger Höhlentaucher und neuerdings Weltraumpionier, will seine Freunde Adedayo und Isabel von der Station auf dem weit entfernten Asteroiden Ryugu retten. Er selbst hatte sich ja am Ende von "Delta-V" mit Priya Chindarkar und Jin Han mit einem selbst gebastelten Raumschiff zur Erde retten können.
Dort sind die 3 gern gesehene Weltraumhelden mit entsprechender Medienpräsenz, welche sie nutzen, um das Geld zum Bau eines Raumschiffs für die notwendige Rettungsmission nach Ryugu einzuwerben. Von staatlicher Seite war da keine Hilfe zu erwarten - was wohl daran liegen mag, dass unsere Helden eine eigene Firma gegründet hatten und die Schürfrechte am Asteroiden selbst behalten wollen.
Hier merkt man, dass Suarez ein Kind des amerikanischen Traums ist: Das Unternehmertum will zwar Gewinn generieren, handelt aber auch uneigennützig zum Wohle der Allgemeinheit. Das lernen die Kinder so in der Schule, wie in den USA, so auch bei uns. Früher hatte ich das auch mal geglaubt; Suarez mag sich anscheinend nichts anderes vorstellen können.
Unsere Helden bauen am Erde-Mond-Lagrange Punkt L2 ein riesiges Habitat bzw. eine riesige Weltraumstation, um dort das Schiff für die Rettungsmission zu bauen. Sie haben insgesamt nur knappe 4 Jahre Zeit, dann muss die Mission abgeschlossen sein. Denn lediglich dann ist Ryugu der Erde nahe genug, um dorthin gelangen zu können.
Sehr ausführlich schildert Suarez die Finanzierung des Projekt mittels Kryptoökonomie und Blockchains. Dazu geht es die meiste Zeit um den Bau des Habitats, hier hat sich Suarez ebenfalls tief in die Materie eingearbeitet. Man erhält so eine faszinierende Lektüre, verliert aber die eigentliche Grundfrage der Story (leben Adedayo und Isabel noch?) aus den Augen.
Als das Rettungsteam mit James Tighe Ryugu endlich erreicht, ist Isabel kurz zuvor mit einem Schiff Richtung Mars aufgebrochen, wahrscheinlich aber verstorben. Adedayo kann gerettet werden und ebenfalls die Nordkoreaner (!), welche im Prolog die Station bei Ryugu Jahre vorher besetzt hatten.
An diesem etwas kryptischen Ende kann man unschwer erkennen, dass Suarez die Story schnell beenden wollte, denn es ging ihm wohl eher um die Schilderung der technischen Machbarkeit einer ständigen Weltraumstation. Egal - ich warte jetzt auf den dritten Band.

Dennis E. Taylor - Himmelsfluss (Bobiverse 4)
Es ist schon merkwürdig. Einerseits hatte ich mich auf einen weiteren Bobiverse Roman gefreut, weil die ersten drei mir wohl nach meiner Erinnerung gefallen hatten. Andererseits brauchte ich bald 100 Seiten, um mich einzugrooven.
Doch dann war ich drin und voll begeistert. Taylor hat es hier hinbekommen, mit Himmelsfluss einen Handlungsort vergleichbar mit der Ringwelt oder der Flusswelt (falls das noch jemand kennt) zu kreieren. Überhaupt sind Reminiszensen an bekannte Science Fiction Serien die große Stärke des Bobiverse.
In den bisherigen Romanen hatten die Bobs die überlebenden Menschen von der atomar verseuchten Erde gerettet und ihnen Kolonien errichtet. Zuletzt hatten sie gegen „die Anderen", einer Alienrasse, gekämpft und dabei das Überleben der Paven, einer anderen Alienrasse, gesichert. Und wegen des großen Erfolges macht Taylor immer weiter.
In diesem Band geht es um den Bob-Klon Bender aus der zweiten Klongeneration des ursprünglichen Bob, der auch diesmal im Vordergrund steht und für die Tausende seiner Replikanten als Zusammenhalt dient. Doch die Bobs driften immer mehr auseinander; es bilden sich Fraktionen wie die „Sternenflotte" oder die „Skippys", welche mit den Kurzlebigen nicht mehr interagieren bzw. diese in Ruhe lassen wollen.
Doch anders als es der Klappentext suggeriert, liegt der Fokus dieses Romans nicht auf den sich anbahnenden Bürgerkrieg. Es geht um die Rettung von Bender, der seit mehr als 100 Jahren als verschollen galt und nach Himmelsfluss, einer Milliarden von Meilen langen Megastruktur a la Flusswelt, entführt worden war.
Diese wird von den Quinlanern bevölkert, die nicht nur wie Biber aussehen, sondern sich auch gerne in einen der vier durchgehenden Flüsse bewegen. Dank der "Mannys", Androidenkörper in Gestalt der Quinlaner, kann Bob mit Will und Bill, zwei seiner Replikanten, sowie Bridget, einer Frau, die sich ebenfalls digitalisieren ließ, unter das Volk mischen.
Bob's Mitstreiter müssen zwar zwischenzeitlich passen, aber der Skippy Hugh ist Bob bei der Befreiung von Bender behilflich und am Ende die Rettung, als sich Bob mit der Matrix von Bender in eine aussichtslosen Lage manövriert hatte.
So faszinierend die Gesellschaft der Quinlaner auch geschildert wird - da werden doch tatsächlich Erinnerungen an Peter F. Hamilton wach - so unwichtig ist Bobs Exkursion durch die Landschaft und Orte von Himmelsfluss. Entscheidend ist vielmehr, dass die in eine vorindustrielle Phase zurückgeworfenen Quinlaner von der Verwaltung, welche sich als KI herausstellt, gelenkt werden. Der Widerstand, scheinbar eine Freiheitsbewegung, ist dann doch nur Fassade.
Wie im richtigen Leben halt. Ohne Bob's Einverständnis schließt Hugh am Ende mit der Verwaltung einen Deal, der für alle Seiten nur Vorteile bringt, aber auch eine Zersplitterung des Bobiversums zur Folge hat. Die Verwaltung erhält Zugang zur Raumfahrttechnik und kann so das Überleben der Quinlaner sichern, ohne diese der Intelligenz zur Vermeidung von zerstörerischen Kriegen berauben zu müssen.
Und für die Menschen sind neue Siedlungsgebiete erschlossen. Die wollen zwar mit den Bobbis dank der Aktivitäten der Sternenflotte nichts mehr zu tun haben, aber das ist ein Nebenstrang in diesem Roman, der zum Glück nur innerhalb kurzer Kapitel abgehandelt wird.
Jetzt warte ich doch gespannt auf den fünften Teil. Unterhaltsam ist das Bobiverse schon, der erwähnte Nebenstrang ebenfalls - dann aber bitte "extra" und ausführlicher.

Dienstag, 23. Juli 2024

Hartmudo: Belgien

Die Fussball-EM ist vorbei, meine lieben Freunde. da ist die Zeit für etwas Neues zwischendurch gekommen. Die Fussball-EM 2016 geht dann im Anschluss weiter.

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Nach langer Zeit wollten meine Löwin und ich mal wieder allein verreisen. Dies hatten wir zuletzt 2019 mit unserer Reise nach Edinburgh machen können. Danach war Corona und letztes Jahr ging es mir bekanntlich dermaßen schlecht, dass an eine Urlaubsplanung nicht zu denken gewesen war. Meine Energie reichte gerade noch zu Cousinentreffen oder der Kegelfahrt nach Wien - und zur BiRe, selbstverständlich.
Doch im Herbst des letzten Jahres war mir klar, dass wir beide endlich mal wieder allein losfahren mussten. Edinburgh als auch Jersey waren zuletzt zwei sehr schöne Urlaube gewesen. Und an Malta vor 20 (!) Jahren denke ich immer noch sehr gerne zurück.
Meine Löwin sah dies ebenfalls so und schlug Portugal als Urlaubsland vor. Ich willigte zunächst ein, doch meine Löwin erkannte schnell, dass mir ein Urlaub am Strand in wärmeren Gefilden nicht wirklich gefallen würde.
Daher kam Belgien als Reiseziel in die nähere Verlosung, zumal viele Freunde und Bekannte dort schon gewesen waren und viel Gutes zu berichten wussten. Als da wären das belgische Bier, die Schokolade sowie die wunderschöne Architektur und Kunst. Dies war auch für meine Löwin ein lohnendes Ziel - vom Bier vielleicht abgesehen, zumal sie als Teenager mit der Schulklasse schon einmal in Ostende gewesen war.
Unsere bzw. meine kurzen Grenzübertritte nach Belgien bzw. ins hohe Venn konnten uns vom Urlaubsziel Belgien nicht abbringen, so dass wir kurzerhand von Portugal nach Belgien umgeswitcht hatten. Diese Reise würden wir mit dem Auto unternehmen und alle möglichen Städte abklappern, so der Plan.
Ein Plan, bei dem wir nichts weiter als die erste Übernachtung vorausplanen wollten. Und diese erste Übernachtung wollten wir bei Edith und Jürgen in Aachen, die wir beide viel zu selten zu Gesicht bekommen, verbringen. Natürlich nicht bei den beiden zu Hause, sondern im Hotel. Edith hatte uns zwar Schlafplätze in ihrer Wohnung angeboten, aber meine Löwin und ich wollten partout ins Hotel, um den Abend in gewohnter Ruhe und Gemütlichkeit abschließen zu können.
Zu Weihnachten schenkte ich meiner Löwin noch einen Reiseführer Belgien von Dumont, in den wir daraufhin noch kurz reingeschaut hatten, um ihn dann wie üblich bis zum Reisebeginn an die Seite zu legen. Vom ADAC hatte ich mir zwar noch Straßenkarten und Unterlagen zuschicken lassen, doch auch diese wanderten in die Ablage "schau ich mir später an."
Als Reisetermin hatten wir uns auf den 18. April bis 23. April geeinigt, das passte gut in unsere sonstigen Unternehmungen und Verpflichtungen. Sechs Tage sollten uns ausreichen; das erinnerte an Edinburgh. 2019 waren wir dort auch im April unterwegs gewesen.
Und je näher der April dann heranrückte, um so weniger dachten wir an den Urlaub. Wir wollten ja auch nichts vorausplanen und die Hotels mehr oder weniger am jeweiligen Vortag buchen - außer das Hotel in Aachen.
Und dann war der 17. April - ein Mittwoch - gekommen und ich packte meinen Koffer. Schnell, keine halbe Stunde. Meine Löwin war da kaum langsamer. Jedenfalls waren wir dann am nächsten Morgen ready.

Donnerstag, 18. April.
Nach dem Aufstehen packte ich noch schnell meine Schlafmaske zusammen. Wir verabschiedeten uns von unserem Kätzchen Abby und fuhren um kurz vor 10.00 Uhr auf die Autobahn. Endlich unterwegs und natürlich noch nichts gegessen, denn zwischenzeitlich hatte sich auch meine Löwin für das Intervallfasten begeistern können.
Und dies bedeutete für uns beide: "Frühstück" erst um 12.00 Uhr mittags und letzte Speisung spätestens bis 20.00 Uhr. Das klassische 16/8 also, welches ich aufgrund der Diabetes-Diagnose meines Hausarztes bereits seit dem 8. März praktiziere. Und ich bin immer noch überrascht, wie problemlos ich damit gerade am Vormittag zurechtkomme.
Jedoch ist der Vormittag bekanntlich um 12.00 Uhr beendet - so auch an diesem Tag. Wir hatten vielleicht die Hälfte unseres Weges nach Aachen zurückgelegt und befanden uns noch auf der Autobahn. Wir entschieden uns daher für eine Raststätte mit einem Serways, welcher uns mit einer Coffee Fellows Filiale überraschte.
Wir genehmigten uns einen wirklich vorzüglichen Cafe Latte, passenderweise mit einem belegten Brötchen zur Magenbefüllung. Warum ich mir zusätzlich noch nen Chili Cheese von McDonald's am benachbarten Schalter reindrehen musste, ist mir immer noch unerklärlich.
Ein klein wenig negativ war mir diese Raststätte dann doch aufgefallen, da sich der Sanifair Gutschein nicht für Zeitschriften einlösen ließ. Angeblich eine neue Bestimmung, daher gab ich den Gutschein an meine Löwin weiter, die diesen bei nächster Gelegenheit für sich einlösen würde. Der erste Hunger war somit gestillt und Aachen nicht mehr fern.
Erfreulicherweise erreichten wir Aachen dann schon kurz vor 15.00 Uhr; das Hotel Göbel befindet sich auch gleich 1 - 2 Kilometer von einer Autobahnabfahrt entfernt. Genau an einer großen Ausfallstraße in einem höchst baufällig aussehenden Gebäude, dass seine besten Zeiten bereits hinter sich gelassen hat.
Genau wie die komplette Umgebung übrigens. Den Hotelschlüssel erhielten wir mittels eines Codes aus dem Außentresor - menschliches Personal war hier nicht vor Ort, eine Rezeption war auch gar nicht erst vorhanden. Unser Gepäck durften wir über ein wirklich enges Treppenhaus in den zweiten Stock schleppen.
Und selbstverständlich war uns bewußt gewesen, dass es sich beim Hotel Göbel nicht um das erste Haus am Platz handeln konnte. Nein, wirklich gemütlich war es in diesem Etablissement nicht, aber wir wollten hier ja auch nicht überwintern. Und nachdem ich zunächst meine Schlafmaske installiert und anschließend eine Stange Wasser in der Toilette versenkt hatte, war ich für die Aachener Innenstadt reisefertig.

Mittwoch, 17. Juli 2024

Contramann: Lernkompetenz

https://www.focus.de/kultur/kino_tv/tv-kolumne-markus-lanz-die-da-oben-in-zugzwang-ploetzlich-macht-schueler-bei-lanz-ampel-ansage_id_260062299.html
Dieser Bericht stach mir so ins Auge, den muss ich kommentieren. Markus Lanz - auch der „Gegelte“ genannt - ist ja normalerweise keinen Kommentar wert, aber wenn der überschätzte Sascha „Hahnenkamm“ Lobo dort auch noch auftaucht, dann wird es interessant.
Und tatsächlich hatten die vier Gäste sich zusammen mit Lanz beim Thema künstliche Intelligenz an der Schule wunderschön über ChatGTP und Co. ausgelassen und konstatiert, dass die KI an der Schule nicht aufzuhalten sei. Sehr schön hier das Beispiel des ehemaligen Generalsekretärs der Bundesschülerkonferenz und „Zwölftklässlers“.
Während der Lehrer vorne noch die Frage stellt, haben die Schüler die Antwort unter dem Tisch auf ihren Smartphones per Chat GTP längst ermittelt. Das ist natürlich ein Totschlagargument, welches die Anwesenden wohl ins Sinnieren gebracht hatte.
Lohnt sich dann Lernen überhaupt noch? Braucht man überhaupt noch Lehrer? Ja, der Mensch braucht ein gewisses Grundwissen, aber was könnte das sein… Geschwafel ohne Ende, aber die Dussel kommen einfach nicht auf die naheliegende Lösung. Könnte das vielleicht daran liegen, dass die Diskutanten Verträge mit der Informatikindustrie haben?
Man weiß es nicht. Jedenfalls besteht die Lösung - gerade bei Berücksichtigung der Ergebnisse der Pisa-Studien in jüngster Zeit - darin, den Gebrauch von Smartphones an den Schulen zu verbieten und die Nutzung von PC’s oder Laptops - keine Tablets, bitte - auf einzelne Unterrichtsfächer zu begrenzen.
Ich kann das Gefasel von „Informatikkompetenz“ nicht mehr hören. Die heranwachsende Generation scheint ja häufig nicht einmal in der Lage zu sein, eine Summe von 4 oder 5 Zahlen im Kopf auszurechnen. Lesekompetenz ist eh schwach, weil Bücher doof sind. Lieber Influencer (klingt wie Influenza - Zufall?) auf YouTube oder gleich TicToc verfolgen. Und das eigenständige Formulieren zusammenhängender Sätze ist ja auch viel zu anstrengend.
Mathematisches Verständnis und Lese- wie Schreibkompetenz sind der Schlüssel, um überhaupt in der Lage zu sein, die Informationen aus dem Netz ziehen zu können. Umgekehrt funktioniert das eben nicht, weil die Kids spätestens in der Pubertät beim Lernen dazu neigen, nicht zu viel Energien hierfür aufzuwenden.
Andererseits ist es natürlich von Vorteil, den Heranwachsenden nur eine rudimentäre Kompetenz an selbstständigem Denken zuzubilligen. Ist ja schon schlimm genug, dass die „Ossis“ die falschen Parteien wählen und die Notwendigkeit von Coronaimpfungen oder Waffenlieferungen an die Ukraine nicht einsehen wollen.
Wie am „Vorabend“ des ersten Weltkriegs oder auch in den Jahren 1933 - 1939 vor dem Zweiten kann die herrschende Elite ihrem Volk die angeblich notwendigen Maßnahmen besser vermitteln, wenn die Menschen nicht mehr eigenständig denken oder die über die Medien vermittelten Sachverhalte, aus denen sich „alternativlose“ Lösungsansätze ergeben, in Frage stellen.
Schlimm genug, dass bereits jetzt zu viele Menschen - gerade die Jüngeren - Argumente der Mainstreammedien kommentarlos übernehmen, ohne diese zu hinterfragen. Lediglich vereinzelt treffe ich junge Menschen, die sich kritisches Denken bewahrt haben. Zuletzt beim alljährlichen Spargelessen von Phineas Freak.
Diese Leute sind übrigens keine Akademiker, das möchte ich hier mal positiv hervorheben. Das passt zu einem von mir vor Kurzem gelesenen Bericht oder auch Studie über die Unterstützung des Nazi-Regimes im letzten Jahrhundert. Leider habe ich diese aktuell nicht griffbereit, aber vielleicht hilft dieser Link auch schon:
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/unis-in-der-ns-zeit-bei-der-antisemitischen-hetze-ganz-vorn-a-395106.html
So habe ich es mir in den letzten Jahren angewöhnt, die Glaubwürdigkeit bzw. die Meinung von Leuten nicht mehr mit der allgemeinen Schulbildung (Universitätsabschluss inbegriffen) in Zusammenhang zu stellen. Es könnte natürlich auch daran liegen, dass „Realschüler“ in ihrem Berufsleben näher am wirklichen Leben stehen als Akademiker oder Abiturienten, welche beruflich häufig in „geschützten Räumen“ abseits der Produktion, des Kundenkontakts etc. agieren.
Anyway. Wenn sich die Kids in Zukunft nicht mehr nur in der Freizeit von vorgefertigten Meinungen oder auch Inhalten per Netz berieseln lassen, sondern dank künstlicher Intelligenz ihre Ansichten und Weltanschauung quasi per Trichter kritiklos vorbestimmen lassen, dann sind diese Leute leider nicht in der Lage, Probleme lösen zu können.
Als da wären Umweltzerstörung oder Hunger und Kriege in vielen Teilen dieser Welt. „Der Marsch der Idioten“ von Cyril M. Kornbluth fällt mir hierzu wieder ein. Lest diese Kurzgeschichte einfach mal und ihr werdet in dieser 70 Jahre alten Story erschreckend viele Parallelen zur heutigen Zeit feststellen müssen.
Mein Fazit zum Schluss noch einmal: Schränkt die Nutzung von Smartphones für Schüler so lange ein, bis diese über analoges Lernen die Kompetenz zum eigenständigen Nachdenken entwickelt haben. Kann doch nicht so schwer sein.

Samstag, 6. Juli 2024

Contramann: kurz gesehen im Juli

https://www.manova.news/artikel/der-regierungsrausch
„Grundsätzlich sollte es einem Staat nicht zustehen, den Menschen vorzuschreiben, was diese einzunehmen haben und was nicht. Wenn der Staat allerdings einen Stoff legalisiert, den er zuvor jahrelang verboten hat, dann sollte man als wacher Bürger hellhörig werden.“
Hier der etwas andere Blick auf die Legalisierung von Cannabis, den ich unwidersprochen teile. Schön beschreibt der Autor zunächst die Drogen der werktätigen Masse der Industriegesellschaft nach dem 2. Weltkrieg.
Kaffee als Wachmacher für die Arbeitswoche, denn die „Batterie“ muss aufgeladen werden, um im Hamsterrad der Arbeitswelt zu funktionieren. Am Wochenende dann der Alk, um die Batterie wieder abzukühlen. Sauf Dich doof, damit Du gegen die unmenschliche Arbeitswelt nicht noch aufbegehrst.
Und jetzt die 4. industrielle Revolution: Alles wird automatisiert, der Mensch wird im Arbeitsprozess kaum noch benötigt, er stört eher, ist aber noch da. Also kiffen wir uns 24/7 weg, ehe wir noch anfangen nachzudenken, ob die Gesellschaft nicht auch anders funktionieren könnte. Dazu auf dem Sofa sitzen und die Playstation zum Glühen bringen.
Schöne neue Welt also. Mein Filmtipp hierzu: Surrogates mit Bruce Willis.

https://www.neulandrebellen.de/2024/05/china-erkennt-die-gruenen-sind-rechtsextrem/
Grün ist das neue Braun - so das Credo dieses Artikels. Die Chinesen haben offenbar einen klareren Blick auf das deutsche Politikgeschehen als unsere einheimischen Medien. Denn die sehen wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Die Art und Weise, in der die Grünen ihre Wertvorstellungen anpreisen und jegliche Meinung verteufeln, die diesen nicht entspricht, erinnert schon etwas an die aggressive Agitation der Nazis in den 20er Jahren. Auch schrecken die Grünen nicht vor verbalen Entgleisungen zurück; immer müssen sie Andersdenkende den richtigen Weg lehren.
Ein anderer möglicher Vergleich wäre noch Scientology - auf den kommen die Chinesen natürlich nicht. Sind ja auch keine Christen.
Das Resümee dieses Artikels zitiere ich mal wortwörtlich:
„Alle Parameter zeigen es deutlich: die Grünen sind eine weit rechts stehende Partei, die den Weg in den Faschismus bereitet. Dass dies in Deutschland Zuspruch und breite Unterstützung findet, zeigt, wie lernresistent ein großer Teil der Deutschen ist.“

https://www.schwaebische.de/politik/verfassungsschuetzer-schlaegt-alarm-der-rechtsstaat-wird-ausgehoehlt-2543613
Man könnte ja glatt darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Da scheint unser Verfassungsschutz absolut stümperhaft gegenüber den Gefährdern der Verfassung wie Rechts- und Linksextreme, terroristische Vereinigungen oder ausländische Spionageorganisationen aufgestellt zu sein. Da man deshalb gegen diese Gefährder nicht wirklich etwas ausrichten kann, macht man es wie die Kinder im Kindergarten: Man schlägt stattdessen auf Schwächere ein.
Das Stichwort hierzu ist die „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“. Dank dieser neu hinzugekommenen Kategorie des verfassungsgefährdenden Extremismus könnte man nicht nur AfD Politiker, sondern auch Kritiker der Kriege in der Ukraine oder im Gaza Streifen durchleuchten, einfach nur deshalb, weil deren Kritik regierungsfeindlich ist.
Was hierbei eine Delegitimierung des Staates darstellen könnte, bestimmt dann wohl di*er weisungsgebende Minister*in des Innern. Und dann erst einmal draufhauen und hinterher schauen, ob der Richter dies gutheißt. Die paar Jahre wird der mutmaßliche Täter bzw. potentielle Opfer ja noch warten können! Hoffentlich bewahrheitet sich diese düstere Sicht des Verfassungsschützers nicht.

https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/der-weisheit-letzter-stuss/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-weisheit-letzter-stuss
Marie-Agnes Strack-Zimmermann hatte Anfang Juni einen Grund zum Jubeln. Endlich hatte der zaudernde Kanzler seine Blockadehaltung aufgegeben und die deutschen Waffen für den Beschuss russischen Territoriums freigegeben. Das muss für die FDP Militärexpertin ein innerer Vorbeimarsch gewesen sein.
Vollkommen zurecht weist De Lapuente darauf hin, dass das fortwährende Geschwafel, Russland „ruinieren“ zu wollen, nur dann Sinn ergibt, wenn man einen Plan für die Zeit nach Russlands Ruin in der Schublade hat.

Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“