Dienstag, 1. Juli 2014

Contramann: kurz gesehen im Juli

Es geschah Mitte März, ca. 2 Monate vor der Europawahl. Göring-Eckardt, Bütikofer und Özdemir zeichnen für ein heftig umstrittenes Wahlkampfmotiv verantwortlich, in dem Sarah Wagenknecht vor ein paar vermummte russische Milizen montiert wird.
Die grüne Parteispitze wollte wohl auf ironische Art darauf hinweisen, das die Linken als einzige Bundestagspartei Verständnis für Putins Unterstützung der russischstämmigen Separatisten auf der Krim äußerte. Die 3 Granden der Grünen nennen dies „Putins Annexion der Krim.“
Widerlich.
Der Spruch „Jetzt neu: Linkspartei erstmals für Auslandseinsätze!“ hierzu rief auf Özdemirs Facebookseite erfreulicherweise einen Shitstorm von Grünen Mitgliedern hervor. Dies zeigt mir, das die Parteibasis der Grünen nach wie vor an Idealen festhält, die die Umweltbewegung einst groß gemacht hat: Umweltschutz und Pazifismus.
Schließlich sind die Linke die einzige Partei, die bislang jeglichen Kriegseinsatz ihre Zustimmung verweigert hat. Seit dem Kosovo waren es zumeist die Grünen, welche vehement „Antiterroreinsätze“ unterstützten. Wohl gemerkt die Parteispitze.
Wie bei der SPD auch stehen die Mitglieder oder auch Basis nicht hinter wesentlichen Entscheidungen der Parteispitze. Contramann fragt Euch deshalb, liebe Mitglieder an der Basis:
Warum seid Ihr noch dabei und macht das mit, obwohl ihr wesentliche Standpunkte Eurer Parteispitze nicht mittragen könnt?
Aber was wunder ich mich, ist ja typisch deutsch. Hinterher waren alle im Widerstand.

Etwas grobschlächtig haut der Spiegel in dieselbe Kerbe. „Dreht den Russen den Gashahn zu“ fordert martialisch Sanktionen gegen Rußland wegen der Krim Unterstützung.
So ein Blödsinn. Auf dem Maidan und auf der Krim ist jeweils genau dasselbe passiert. Eine unzufriedene Bevölkerungsgruppe, die vor Ort die Mehrheit stellt, bewaffnet sich und besetzt das Regierungsgebäude. Die Regierung wird für abgesetzt erklärt und Neuwahlen angekündigt.
Aber halt, einen wesentlichen Unterschied gibt es: Die Separatisten auf der Krim werden nicht von den USA und der EU finanziell wie logistisch unterstützt.
Und das alles zum 100jährigen Jubiläum des Kriegsbeginns vom 1. Weltkrieg!

Na also, Spiegel, geht doch. Hier zeigt der Spiegel auf, was für Leute „wir“ da in Kiew unterstützen.
Da wird der Chef des ukrainischen Staatsfernsehens unter Schlägen zum Rücktritt gezwungen, nur weil er die Rede Putins zum Beitritt der Krim ausstrahlen ließ.
Wenn ich dann noch an die Aussagen von Juljia Timoschenko zum Brand in Odessa (http://www.n-tv.de/politik/Wer-legte-das-Feuer-in-Odessa-article12763066.html) denke, da frage ich mich allen Ernstes, wo ich hier lebe.
In der DDR und dem 3. Reich wurden Medien ja vom Staat, d.h. den Machthabern, kontrolliert. Zur Ehrenrettung unserer in freier und geheimer Wahl gewählten Politiker kann ich nur anführen, dass heutzutage Machthaber und Staat wohl nicht identisch sind.
Früher hatte „die Wirtschaft“ zwar Einfluss, heute aber bestimmt sie das Geschehen.
Schlimm.

Da paßt dann auch der unsägliche Vater Joachim dazu. In vollkommener Unkenntnis des Grundgesetzes fordert der Bundespräsident allen Ernstes eine verstärkte Präsenz Deutschlands bei Militäreinsätzen im Ausland.
Auslandeinsätze sind vom Grundgesetz eh nicht gedeckt, Herr Gauck! Mit einer Konstruktion a la „Deutschland wird am Hindukusch verteidigt“ hat man sich bisher mühsam am Rande der Legalität bewegt. Gaucks Forderung setzt hier noch einen drauf.
Weitere Kommentare und vor allem Kraftausdrücke spare ich mir, weil aktuell bereits eine Klage gegen einen Abgeordneten der Linken wegen Verunglimpfung des Bundespräsidenten angedacht wird.

Soso. Der kleine Asteroid Chariklo kreist zwischen Saturn und Uranus. Erst jetzt konnten Forscher entdecken, dass dieser „nur“ 250 km große, auf einer instabilen Bahn fliegende Asteroid Ringe wie der Saturn hat.
Im Vergleich zu dem oben beschriebenen Konflikt in der ost Ukraine scheint dies vollkommen unwichtig zu sein. Ich streue diese Meldung aber bewußt hier ein, um deutlich zu machen, das es natürlich genau umgekehrt ist.
Unsere kleinen Geplänkel unter uns Menschen sind derart unbedeutend gegen die Wunder des Himmels, das alle mal zur Besinnung kommen und nicht mehr so auf den Docht hauen sollten.

Und zurück zum Spiegel und der Putin Schelte. Helmut Schmidt, den ich selbst ansonsten auch häufig für arrogant und halb senil halte, äußerte Verständnis für Putins Haltung zur Ost Ukraine. Das Völkerrecht sei ja schon häufig genug gebrochen und deshalb die Einhaltung desselben nicht so wichtig.
Der Spiegel sieht dies anders, Contramann aber meint: Recht hat er, der Altkanzler. Denn der Spiegel verschweigt hierbei, dass allein schon die Unterstützung der Milizen auf dem Maidan durch den Westen zum Umsturz der demokratisch gewählten Regierung einen Bruch des Völkerrechts darstellt.
Mit solchen Verdrehungen von Tatsachen ins genaue Gegenteil hatte man in Deutschland früher schon gern gearbeitet. Von welchen Zeiten ich da spreche?
Ratet mal.

Ja, die Fahrradhelmdiskussion. Hartmudo hatte sich kürzlich dazu schon geäußert und ich habe dem kaum was hinzuzufügen. Soll halt jeder machen, wie er denkt.
Ich habe halt auch etwas gegen Zwänge. Zumal Helme ja Unfälle nicht verhindern. Aber typisch deutsch, hauptsache man kann jemanden die Schuld zuschieben, dann ist die Welt in Ordnung. Sinn und Zweck von solchen Regelungen sind dann egal.
Irgendwann laufen die Fußgänger auch noch mit Helm rum.

Zurück zur Ukraine. Die Meldung, das die Nato erwägt, in der Ukraine dauerhaft Truppen zu stationieren, macht mir Angst. Angeblich wäre die Nato durch die russische „Annexion“ der Krim dazu gezwungen, derart gefährliche Überlegungen anzustellen.
Bedingung für Glasnost und Peristroika Ende der 80er Anfang der 90er des vorigen Jahrhunderts war ja auch die Versicherung der Nato, die ehemaligen Ostblockstaaten nicht ijn den Westen einzubinden. Nur deshalb z.B. konnte die deutsche Wiedervereinigung, die erneute Gründung der baltischen Staaten sowie eben auch die Unabhängigkeit der Staatsgebilde Weißrußland und Ukraine erfolgen.
Jetzt brechen „wir“ alle seinerzeit gemachten Zusagen und meckern auch noch, wenn sich „der Russe“ dies nicht gefallen läßt?
Wie armselig und schäbig sieht unser Völkerverständnis, ja auch Demokratieverständnis aus. Ein Klingone müßte uns fehlende Ehre attestieren.

Auch das noch! Die amerikanische Sicherheitsfirma Academi soll lt. Zeit Online mit 400 Söldnern die marode ukrainische Armee beim Kampf gegen die Separatisten unterstützen (http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-krise-400-us-soeldner-von-academi-kaempfen-gegen-separatisten-a-968745.html).
In diesem Focus Artikel bestreitet die Firma das. Seitdem ist hierzu in den Medien nichts mehr zu finden, wahrscheinlich konnte der Vorwurf nicht erhärtet werden.
Das sind ja Geschichten, wie in neueren Science Fiction Romanen, die Uncle Fester immer verschlingt.

...und im Hintergrund steht es, wie es ist. Klasse Beitrag, dieses Interview.
Der ehemalige Nato Mitarbeiter Stefan Slaby liegt goldrichtig mit seiner Beschwerde beim Rundfunkrat. Die Berichterstattung gerade auch der öffentlich-rechtlichen Medien ist katastrophal einseitig und parteiisch.
In ARD und ZDF wird ja tatsächlich eine Westintegration der Ukraine das Wort geredet, worin eigentlich ein kriegsähnlicher Akt zu sehen wäre. Leider wird dies nichts bringen, weil die Medienlandschaft in Deutschland mittlerweile total auf den Hund gekommen ist und der Großteil der Bürger desinteressiert ist.
Hinterher waren sie alle im Widerstand gewesen …

Zum Ausklang noch etwas Versöhnliches. Das Luder wuchs wohl in Südafrika auf und hatte in der UKRAINE Medizin studiert und flirtete in Discos Männer an. Mit Tabletten waren diese schnell betäubt, dann ausgeraubt.
Leider habe ich kein Foto von ihr gefunden, jetzt sitzt sie im Knast.
Da sieht man mal, wie sie so sind, die Ukrainerinnen!

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