Mittwoch, 25. Dezember 2013

Hartmudo Spezial: Fehmarn 3/4

Berta hatte Bud dann doch erreicht, so das wir den ganzen restlichen Abend weiterspielen konnten. Die ersten Marzipanproben wurden genommen und Erdnußberge (in Vollmilch) wurden abgetragen. Noch 2 Döschen Astra für mich .... Es war also ein sehr schöner Abend, an dem wir überraschenderweise bis halb zwölf durchhielten.
Des Nächtens dann schreckte ich jäh hoch, weil der Fernseher auf voller Lautstärke röhrte. "Criminal Intend" ist ja auch eine meiner Lieblingsserien, aber nachts um halb zwei eher nicht. Ich wußte allerdings auch so, was los war.
Ich hatte geröhrt wie eine brünstige Elchkuh und meine Löwin dadurch aus dem Schlaf gerissen. Und wenn die Trompeten von Jericho erstmal erschallen, dann schlafen nicht mal mehr Tote wieder ein. Mehrmals eine Stunde saß ich deprimiert gleichzeitig doch verärgert wach auf der Bettkante im Dunkeln, wohl wissend, das meine Löwin es richtig gemacht hatte, indem sie den Fernseher hochdrehte.
Aufpassen! Der weiße Hai kommt!
Erst wollte ich noch das Zimmer verlassen, weil ich argwöhnte, das die Nacht nunmehr für mich vorbei sei. War aber nicht so. Ich konnte dann doch noch ein wenig schlummern, da meine Löwin mittlerweile ruhig und fest eingeschlafen war. Odin sei Dank, denn fast wäre ich noch zum Bahnhof und dann nach Hause mit dem Zug gefahren in meinem Brauseschädel.
Um 8.00 Uhr in der Früh rief Berta dann an. Meine Löwin weckte mich und beklagte ihre eingeschränkte Nachtruhe. Das böse Wort Schlafapnoe fiel auch, und somit habe ich jetzt fürs neue Jahr schon mal den einen oder anderen Termin beim Arzt zum Einbuchen.
Denn ohne Arzt wird es nicht mehr gehen, schließlich fahren wir nächstes Jahr noch nach Irland und mit diesem Geschnarche und dem entsprechend fehlenden Schlaf würde das zur Qual werden. Wie ich soeben bei Wikipedia eruieren konnte, soll regelmäßiges Musizieren mt einem Blasinstrument, insbesondere mit einem Didgeridoo, bei diesen Beschwerden Abhilfe schaffen.
Berta brachte jedenfalls die am Vortag bestellten Brötchen mit. Die waren auch sehr lecker, genau wie die Wurst von Gmyrek und der Camenbert aus der Normandie. Derart gestärkt, konnte der Tag beginnen.
Seepferdchen
Das Ostsee Aquarium und Meeresmuseum in Burg/Fehmarn war heute unser erster Anlaufpunkt. Kurz nach Zehn waren wir auf dem menschenleeren Parkplatz in einem Industriegebiet angekommen. Hier sah es wahrlich nicht nach Action aus, aber den Eingang fanden wir mühelos und der Spass konnte beginnen.
Um es vorwegzunehmen: Dieses Aquarium auf Fehmarn ist um Längen besser als das Seaworld in Hannover. Obwohl es innen sehr düster war, konnte man die liebevoll gestalteten Aquarien mit den seltenen Fischen in Korallenlandschaften sehr gut sehen. Fotografieren war erlaubt, Blitzlicht allerdings nicht.
Und das ist auch gut so, sind die einzelnen Fische ja sehr lichtempfindlich. Beim Rundgang durch die kleinen Aquarien haben mich die Seepferdchen am meisten beeindruckt. In Natura hatte ich bisher noch keine sehen können.
Die Korallen züchten die Betreiber selbst - löblich. Wie in Hannover gingen wir hier auch durch einen Glastunnel. Über uns zogen große Rochen vorbei. Die ersten , kleineren Hai waren hier auch schon zu bewundern.
Nach einem Kaffee gingen wir dann zum großen Becken. Die hier schwimmenden Haie waren schon sehr beeindruckend, weil groß und gefährlich aussehend. Hier fand ich die Sandhaie toll. Wie sie da so am Boden des Bassins auf dem Sand lagen ... klasse. War eine super Idee meiner Löwin, in dieses Meeresaquarium zu fahren.
Nach so viel Fisch war es nur folgerichtig, das wir im Anschluss zur Aalkate Lemkenhafen fuhren. Zuerst mussten wir Berta hier noch den Segelhafen nebst die für die Öffentlichkeit gesperrten Anlagen zeigen. Geht ja gar nicht, dass sich die Touristen bei den Segeljachten frei bewegen dürfen. Wo kommen wir denn da hin.
Segeljachten gab es jetzt im Dezember natürlich nicht zu sehen. Abgesperrt war der größte Teil des Geländes aber nach wie vor. Die Elite möchte schließlich unter sich bleiben.
Nun aber rein in die Aalkate, die kälteste Fischräucherei Deutschlands. Zur Mittagszeit brauchten wir was zwischen die Kiemen. Für Berta und meine Löwin hieß dies eindeutig ... Aal. Ich entschied mich für ein Brötchen mit Aalrauchmatjes und eins mit einer Fischboulette, welche aber mehr nach Weizenkleber schmeckte. Dafür war derMatjes Klasse.
"El Feistolino" vor seinen Fischbrötchen
Die Mädels konnten den Aal aber nicht komplett verspeisen, also nahmen sie ihn mit. Für den Abend zum Kartenspielen.
Nächste Station dann ein Weihnachtsbazar im Ferienzentrum Heiligenhafen, an der westlichen Seite des großen Binnensees gelegen. Bis wir endlich dort waren, eierten wir noch durch die nebelverhangene Landschaft auf Fehmarn. Bei diesem Wetter denkt man nicht wirklich an Urlaub.
Bei Lidl wollten wir trotz des Sonntags noch Getränke kaufen, denn hier an der Küste
haben die Läden auch sonntags auf, dachten wir. Nur nicht im Winter, wie wir feststellen durften.
Der Kleinhandwerks- und Kunsthandelmarkt befand sich im ersten Stock des Ferienzentrums, da wurde es für mich Zeit, um nen Kaffee zu schlabbern. Die Frauen waren ja erstmal mit Handtaschen, Schmuck sowie Tüchern beschäftigt, die kamen auch gut ohne mich klar.
Die Aalkate - einen Besuch wert
Leider musste ich dann doch noch einmal ganz mit rum laufen, da meine Löwin hier und Berta da "aufgehalten" wurden. Es gab als kleine Entschädigung wenigstens noch sortenreinen Apfelsaft im freien Ausschank, Plastikbecher in Schnapsglasgröße.
Es wurde also schon später; Zeit, sich zu sputen. Wir warfen kurz noch einen Blick auf die wirklich schöne Seebrücke. Das diesige Wetter lud dabei nicht zum Verweilen ein. Wir ließen uns wenigstens noch eine frische Brise um die Nase wehen. Aber es ist schon erstaunlich, wieviel die Gemeinde in die Seebrücke, aber auch ins Ferienzentrum gesteckt hat. Mussten sie sicher auch, denn wenn gar keiner mehr kommt ...
Auf der Rückfahrt in unserer Etablissement musste ich auf der Fehmarnsundbrücke das Lenkrad wieder krampfhaft mit beiden Händen festhalten. Auf der Brücke selbst wehen tückische Seitenwinde, auch wenn es sonst überall windstill ist.

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