Mittwoch, 17. April 2019

Hartmudo: Vitalium

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Noch vor diesem Frühstück war meine Löwin bereits sehr aktiv gewesen. Sie hatte so schnell wie möglich das Schwimmbad im ersten Stock des Gebäudes ausprobiert. Hierauf hatte sie sich schon seit Wochen gefreut; Und vor dem Frühstück schwimmt sie immer am liebsten, wenn sie denn eine Gelegenheit dazu hat.
Wir reden bei dem Schwimmbad natürlich über ein sehr kleines Becken, vielleicht 15 Meter lang und 12 Meter breit. Bei einer Wassertiefe von 1,30 Metern handelt es sich dabei um ein reines Therapiebecken; Das gleichmäßige Ziehen von Bahnen ist dort nicht angesagt. Dies sei jedoch nicht so schlimm, wie meine Löwin meinte. Denn es war auch eine Gegenstromanlage vorhanden, die auf Knopfdruck 3 Minuten läuft und sich danach automatisch abschaltet.
Und während die Frauen die Unterhaltung am Laufen hielten, wurden Pocke und ich immer stiller. Urplötzlich verspürte ich so ein komisches Gefühl im Bauch. Es gluckste und gluckerte; dazu setzten leichte Krämpfe ein. Da wusste ich, dass es an der Zeit war, aufs Zimmer zu gehen. Ich stand auf und erklärte mich den anderen gegenüber, sabbelte mich dabei allerdings noch einmal fest.
Da war er wieder weg, der Schmerz oder Krampf, was auch immer. Deshalb setzte ich mich nochmals hin und goss mir einen weiteren Anis Fenchel Kümmel ein. Es vergingen so leider keine 10 Minuten, bis ich begriff, dass mein Körper die Warnsignale etwas voreilig eingestellt hatte.
unser Parkplatz

Jetzt musste es schnell gehen. Überhastet verabschiedete ich mich und schritt schnellen Schrittes zum Fahrstuhl, die Treppe hätte zu lange gedauert. Trotzdem ereilte mich im Fahrstuhl das befürchtete Schicksal. Krawumms! machte es nur - die Dichtung schloss nicht mehr perfekt ab. Im Zimmer und dann im Bad angekommen, riss ich mir die Beinkleider vom Leib.
Den Toilettendeckel anheben und meinen Schlüpper auf Einschüsse zu kontrollieren, war lediglich eine Bewegung. Zum Glück war nur ein kleiner Fleck erkennbar, der die Jeans nicht einmal ansatzweise erreicht hatte. Viel Zeit, mich darüber zu freuen, hatte ich allerdings nicht. Denn mit einem gewaltigen Schwall wurde die Schleuse geöffnet und eine große Menge schmutzigen Wassers wurde mit hohem Druck herausgepresst.
Hinterher duschte ich mein Ventil aus und beseitigte einige kleine Schmutzflecken auf dem Fußboden, weil die Ausscheidungen eine ungewohnt flüssige Konsistenz aufgewiesen hatten. Schnell wusch ich den kleinen Fleck in meinem Schlüpper aus, zog ihn wieder an... Nein, natürlich nicht! Ich zog mir ein frisches Höschen an (ich hatte vorsichtshalber zwei Zehnerpacks gekauft und mitgenommen), öffnete das Badezimmerfenster und hing das frisch gewaschene Höschen auf die Heizung. Nachdem mich dann vollständig angezogen war, schloss ich das Fenster wieder und setzte mich an den Schreibtisch.
Was blieb, war ein leicht komisches Gefühl im Bauch, doch auf den Pott musste ich im Moment nicht mehr. Für den Rest des Vormittags hatte ich nun Zeit und Muße zum Abhängen. Ich nutzte die Zeit, um etwas in meinem Buch zu lesen und an dieser Story zu schreiben. Hier war meine Logitec Tastatur in Verbindung (Bluetooth) mit meinem Tablet wie immer das ideale Arbeitsgerät.
Zwischendurch schaute noch Sylvia, die Zimmerfrau, hinein. Sie erklärte mir nur kurz, dass sie normalerweise um 8.30 Uhr das Zimmer reinigen würde, aber am nächsten Tag - Montag - frei haben würde und das dann die Vertretung gegen 10.00 Uhr erscheinen würde. Und schwupps - war sie wieder verschwunden. Nicht mal ansatzweise hatte sie einen Besen geschwungen. Vorsichtshalber hatte hatte sie nicht einmal erwähnt, dass sie allein dank meiner Anwesenheit zur Untätigkeit verdammt war. Irgendwie kam mir ihr Auftritt unwirklich vor. Wenigstens nach dem Toilettenpapier hätte sie schauen können.
Absprachegemäß holte ich meine Löwin um kurz vor 12.00 Uhr ab. Das Mittagessen, ein weiteres Highlight dieses ersten kompletten Tages, stand an. Im Speisesaal angekommen, erwartete uns am Tisch ein bis dato ungewohntes Bild.
Bei uns Heilfastern stand lediglich eine Thermoskanne und eine etwas größere Tasse an den Plätzen. Der Inhalt bestand aus einer Excelsior Gemüsesuppe, welche erschreckend dünn und leider auch salzarm angemischt worden war. Wir veredelten das Gebräu deshalb mit Salz und Pfeffer, so dass selbst Pocke seine Suppe mit Genuss trinken konnte. Ja, wir orderten sogar noch eine zusätzliche Kanne nach.
Pattis Mittagessen wurde von uns argwöhnisch beäugt. Als Vorspeise stand für sie bereits beim Hinsetzen ein Apfel Möhren Mus mit Feldsalat und einem Scheibchen roter Beete parat. Die Hauptspeise bestand aus einem Mus von Karotten und Steckrüben. Das Ganze wurde durch den Nachtisch abgerundet. Über einem Erdmandelmus mit Chiasamen schwebte ein Himbeermus auf Pfirsichbrei.
Und wieder ließ Patti die Hälfte des Essens stehen, weil sie einfach schon satt war. Ich bin mir sicher, dass jeder von uns Heilfastern ihr köstliches Mahl binnen Sekunden komplett hinunter geschlungen hätte. Ob wir uns wohl bis zum Ende der Woche beherrschen könnten und Pattis Essen in Ruhe lassen würden?
Das werden wir sehen, aber an diesem Sonntag wollten wir um 14.00 Uhr Eintrachts Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden sehen. Da trafen die beste (Wehen) und die drittbeste (Eintracht) Mannschaft der Rückrunde in der dritten Liga aufeinander. Selbstverständlich hatte ich speziell für diesen Nachmittag meinen Chromecast eingepackt, den ich nach dem Mittagessen aus meiner Sporttasche klaubte und damit flugs mit meiner Löwin zu unseren Mitstreitern ins Appartement aufbrach.
Wie immer freute sich Cooper über alle Maßen, uns zu sehen. Dank WLan in den Zimmern konnte ich den Chromecast über mein Tablet problemlos installieren, ich musste den Fernseher nur noch für mein Tablet freigeben. Anders als üblicherweise in Hotelbetrieben, die mit einem freien Wlan werben, war das Netz im Vitalium schnell und ausfallsicher. Deshalb hatten wir während des Spiels ein hervorragendes Bild zur Ansicht.

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