Freitag, 28. Oktober 2016

Uncle Fester: grad gelesen Oktober 2016

Thariot – Solarian 1 – Tage des Aufbruchs
Noch ein deutscher Autor, der seine Romane ohne Rückendeckung eines etablierten Verlages veröffentlicht. Und der den aktuellen Trend zu actiongeladenen Stories verinnerlicht hat. Sex and Crime also. Dieser Mann aus Solingen, der wohl Martin Langner heißt, sollte die Drehbücher für den ARD Tatort schreiben. Dann wären diese nicht so dröge.
Im Jahr 2232 ist die Erde am Ende. Die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel, die Polkappen sind geschmolzen. Einige wenige Millionen Menschen konnten sich unter die verbliebenen Kuppelstädte wie München, Johannisburg oder Peking retten. Die 3 Machtblöcke der Förderation (der „Westen“), NewCom (die „Russen“) und die PanAsia Corporation (die „Chinesen“) stehen sich trotzdem noch in Konkurrenz gegenüber, haben allerdings ein Siedlungsprojekt auf der neuen Erde im Proxima Centauri System angeschoben. Riesige Archen sollen wenigstens einen Teil der Menschheit dorthin bringen, bevor auch die letzten Städte auf der Erde zusammenbrechen.
3 Milliarden Menschen vegetieren noch außerhalb der Kuppeln vor sich hin, einige Millionen leben auch in den Kolonien im Sonnensystem. Thariot hat hier ein hübsches Szenario geschaffen und erklärt uns das Ganze anhand einiger schön gezeichneter Charaktere.
Da hätten wir z.B. Scott, einen Deserteur der Föderationsstreitkräfte. Dank eines funkgesteuerten Halsbandes ist er der Sklave von Lydia, einer skrupellosen Verbrecherin. Sie zwingt ihn zu einem schrägen Deal mit den Outsidern auf der Venusstation. Im Zuge der Geschichte hilft er der Abenteurerin Joyce beim Mordkomplott gegen den General Kuronov, dem Befehlshaber von NewCom.
Dessen Frau Jekaterina steckt hinter dem Anschlag. Vermeintlich will sie mit ihrem Sohn Yuri zur neuen Erde auswandern, in Wirklichkeit kehren beide nach dem Mord nach Minsk zur Machtübernahme dort zurück. Ein Klon von Jekaterina reist mit Scott als Double von Yuri auf der USS Berlin zur neuen Erde. Die Charade fliegt aber schnell auf und Scott sowie Joyce werden gefangengenommen, während Lydia mit Jekaterina in Minsk landet.
Tara Bagian ist die zweite Stütze dieser phantastischen Saga. Die junge Absolventin der Westpoint Akademie steht 24 Stunden vor ihrem ersten Einsatz vor einem Dilemma: Sie soll auf das Flaggschiff der Föderation, der USS Kinshasa, versetzt werden, welches vor dem Mars patrouilliert. Vorher möchte sie noch ihre Familie sehen, die außerhalb der Kuppel von Johannisburg vor sich hin vegetieren, darf aber eigentlich nicht die Stadt verlassen.
Sie macht es aber trotzdem und strandet mit ihrer Schwester Istari in der Wüste. Nur mit einem Notruf können beide Frauen von einem Föderationskommando gerettet werden. Hierbei sterben viele Soldaten, Tara wird jedoch nicht degradiert, sondern zur Kommandantin einer Raver-Staffel befördert. Die Raver – von Operatoren gelenkte Drohnen - stellen die effektivste Waffe der USS Kinshasa dar. Der Geheimdienstchef Colonel Jassin hat mit Tara Bagian noch einiges vor.
Ihre Schwester Istari wurde schwer verletzt, Tara bezahlt die Operation, bei denen Istari Wolfsaugen implantiert werden. Sie wird anschließend wieder in der Wüste Südafrikas ausgesetzt, wo sie vom Soldaten Joe und seinem Team in einem Bunker gerettet wird. Das Team bewacht dort ein Lager von Atomwaffen.
Leonie schließlich ist mit ihren 4 Jungens an Bord der USS Frühlingserwachen und erreicht gerade den Orbit der neuen Erde von Proxima Centauri. Ihr Mann Peter ist Leiter der dort errichteten Kolonie, begeht aber kurz nach der Ankunft seiner Familie Selbstmord, weil er wegen einer unerklärlichen Viruserkrankung, an der die meisten Siedler erkrankten und starben, verzweifelt. Leonie verliert dank der Seuche 3 Kinder, ehe sie entdeckt, das die Erkrankung von dem Planeten selbst ausgelöst wird, der sich gegen die Kolonialisierung wehrt. Sie schwingt sich zur Leiterin der Kolonie auf und kann dem Bewusstsein des Planeten ein Stillhalteabkommen entlocken. Die Menschen zünden eine mitgebrachte Atombombe nicht und verzichten auf Technologie wie z.B. Strom, dafür dürfen diese auf dem Planeten bleiben.
Und dann hätten wir dann noch den Körperwandler Ravan, einem Killer, der als sexbesessenes Monster ausgelegt ist. Der Killer, ursprünglich ein Elitesoldat der Föderation, nimmt letztendlich die Gestalt der Journalistin Ravan an und verübt einen gefaketen Anschlag auf Jekaterina auf dem Auswandererschiff USS Berlin. Das Double tötet der Killer, die echte Jekaterina landet mit ihrem Sohn in Minsk, während Ravan gen neuer Erde auswandert. Ohne Gestaltwandlung stehen ihre Überlebenschancen aber schlecht. Sie altert pro Tag um ein Jahr.


                                                 

Thariot – Solarian 2 – Tage der Asche

Gleich zu Beginn des zweiten Teils dieser sensationellen Saga wird ein neuer Charakter eingeführt. Alejandro Farinora ist Leiter des geologischen Instituts in Peking und hat einen Plan, um die Erde doch noch vor der alles versengenden Sonneneinstrahlung zu retten.Doch die Generäle des PanAsia Staatenbundes verweigern ihm die nötigen 4 Miniatombomben, mit denen er den indonesischen Supervulkan Toba zum Ausbruch bringen will. Nach seinen Berechnungen würde dieser genügend Asche in die Erdatmosphäre schleudern können, um diese vor der Sonneneinstrahlung zu schützen und die nächste Eiszeit auszulösen, in der sich die Erde regenerieren könnte.
Wutentbrannt setzt er sein Vermögen ein, um Gauner zu bezahlen, die ihm die notwendigen Atombomben stehlen und ihn ans Ziel bringen sollen. Da er sich in Verbrecherkreisen nicht auskennt, heuert er eine Sekte verrückter Christen an, die aber insgeheim von Jekaterina bezahlt werden. Deren neue Leibwächterin Lydia befehligt die gedungene Söldnertruppe und dringt in dem Atombunker bei Johannisburg ein.
Dort kommt es zum Gemetzel; Alejandro kann gerade noch Istari von der Notwendigkeit der Sprengung des Toba überzeugen. Joe ist der einzige Überlebende des Föderationsteams im Bunker. Auf der Flucht vor der Föderation erreichen Joe, Istari und Alejandro den Toba, nachdem sie sich von Lydia getrennt hatten. Beim Setzen der Bohrer für das Versenken der Bomben ins Erdreich verletzt sich Alejandro und stirbt letztendlich auf einem der Bohrlöcher bei der Sprengung. Er hat nun seinen inneren Frieden gefunden, obwohl er bedauert, seine schwangere Frau Enya nicht mehr zu sehen.
Die Sprengung ist ein voller Erfolg. Istari und Lydia werden jedoch gefangengenommen und zur USS Kinshasa gebracht, wo auch Scott und Joyce in Haft sitzen. Doch noch bevor Istari dort auftaucht, passiert eine ganze Menge auf der Kinshasa. Der wichtigste Rohstofflieferant des Sonnensystems, der Jupitermond Ganymed, hat seine Unabhängigkeit erklärt.
Sarai Conolly-Mullen, Anführerin der Rebellen von Ganymed, gelingt es mit Hilfe des angeblichen Kanzlers von Ganymed die USS Kinshasa zu entern und in ihre Gewalt zu bringen. Der Kanzler Tomec ist allerdings nicht ein autonomer Roboter, sondern ein trojanisches Pferd. Der Roboter besteht aus einzelnen Waffenmodulen, mit denen die gesamte Besatzung in Stasis versetzt wird und droht, binnen weniger Stunden dank der Stase zu sterben.
Die gesamte Besatzung? Natürlich nicht. Tara Bagian sowie Scott und Joyce werden von der Waffe nicht außer Gefecht gesetzt. Das Scott sich schon auf den ersten Blick rettungslos in Tara verknallt, ist zwar etwas dünn, aber Herz und Schmerz kommen so auch noch in die Geschichte. Scott gelingt es, Joyce zu töten, bevor sich diese mit Sarai verbünden kann. Schließlich können Scott und Tara Jassin und Co. Befreien und Sarai isolieren und überwältigen.
Diese Bedrohung ist vorüber. Doch eines wird immer offensichtlicher: Jekaterina steckt hinter dem Kaperversuch durch Sarai Conolly-Mullen. Hinzu kommt noch ihr Versuch, mit Hilfe der 4 Atombomben, die Lydia sichern sollte, die USS Kinshasa zu zerstören, um die Macht der Föderation zu brechen.
Jetzt hat Jassin einen Plan. Scott soll die Rolle von Yuri übernehmen; schon im ersten Teil war er ja als dessen Double unterwegs. Tara soll ihn dabei steuern. In Minsk überwältigt er Yuri dank der Mithilfe der Prostituierten Alexandra. Yuri wird betäubt und dank einer Bodychange Ausrüstung in Alexandra verwandelt, während Scott mithilfe dieser Ausrüstung komplett zu Yuri umgewandelt wird. Sden umgewandelten Yuri tötet er in dessen Gestalt bestialisch. Yuris Leibwächter wollen ihn schützen und bringen ihn nach Minsk. Yuri, in der Gestalt von Alexandra, ist mausetot, während sich Scott bei Jekaterina als deren Sohn Yuri präsentieren kann.
Leonie wird von Alejandro`s Vater (!) überwältigt; alle Siedler bis auf Leonie und ihren Sohn fliegen mit der USS Frühlingserwachen zur Erde zurück. Der Planet bzw. das außerirdische Wesen schickt derweil einen Gravitationsschub in Richtung der Erde. Dem gesamten Sonnensystem droht der Untergang, doch dann entdeckt Scott/Yuri, der in einem Gleiter mit Jekaterina unterwegs ist, was der Gravitationsschub wirklich ist: Ein Wurmloch!
Scott fliegt mit Jekaterina hindurch nach Proxima Centauri. Beide Sonnensysteme sind jetzt miteinander vernetzt. Binnen 2 Stunden ist Proxima nun von der Erde aus zu erreichen. Bleibt ja nur noch Ravan.
Die tötet einen Zimmerjungen bestialisch, zum Glück handelt es sich dabei nur um eine wahnhafte Vision. Ravan wird von den Geistern ihrer vorherigen Inkarnationen gequält, während sie darauf wartet, zur Überbrückung der langen Reise eingefroren zu werden. Und… sie ist schwanger. Schon im ersten Viertel des Romans scheidet sie so aus der Handlung aus. Die kommt noch mal, da bin ich mir sicher.

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