Sonntag, 27. März 2016

Hartmudo: Miezyzdroje 3/7

Nach der ordentlichen Kalorienzufuhr ging es erst einmal nach Draußen. Dorthin, wo der Niesel leise vom dunklen Himmel herabtrudelte. Unser Ziel war die "City" von Miezyzdroje. Bud war zum Mitgehen leider nicht zu bewegen, weil ihm seine Schulter wieder zu schaffen machte. Da sollte ihm dann eine der Anwendungen weiter bringen.
Ach ja, die Anwendungen. Noch vor dem Frühstück holten wir uns die Termine ab und ich muss sagen, Hut ab! Gute Organisation, meine Löwin und ich waren jeweils gleichzeitig täglich von 17.15 Uhr bis 18.00 Uhr gebucht. Berta und Bud waren auch zusammen dran, und zwar immer zwischen 12.00 Uhr und 12.45 Uhr. Längere Aktionen am Vormittag zu Viert (Mittagessen um 14.00 Uhr) fielen daher eh aus, was Bud auch entgegenkam, da er offenbar seine Ruhe auf dem Sitzmöbel am Vormittag schätzte. Man nannte ihn auch den "Schmerzverzerrten mit dem Blick in die Unendlichkeit".
der polnische Penny

Es ist Euch vielleicht schon aufgefallen, das ich hier penetrant oft Uhrzeiten erwähne, was sicherlich keine Sau interessiert. Aber diese starren Zeiten haben unser Leben in dieser Woche bestimmt. Das auch wir davon genervt waren, davon könnte ihr ausgehen. Ihr müsste hiervon wenigstens nur lesen, seid froh. Wir dagegen...
Zuerst zum Bankomat, Zloty holen. Auch für Berta, denn bei den Wechselstuben kostete es Gebühren wie bei Ihrer EC Karte eben auch. Ich dagegen: "Viiii - sa, die Frei - heit nehm ich mir". Auf dem weiteren Weg kamen wir an diversesten Shops für Schmuck, Damenbekleidung oder auch nur Souvenirs vorbei, denen allen eins gemeinsam war: Sie öffneten nicht vor 10.00 Uhr. Schaaa - de, denn es war gerade mal kurz vor Neun.
Am schwarzen Netto kamen wir diesmal gerade noch vorbei und schwenkten dann über den "Neptunsplatz" ein in eine kleine Fußgängerzone, die vor Läden und Restaurants nur so wimmerte, aber alle zu. Nicht, weil es so früh am Morgen war, sondern weil es noch Februar ist und die Saison hier wohl nicht vor April in Gang kommt. So richtig tote Hose also.
Auf der Mole, der Seebrücke, wurden wir dann fündig. Es war inzwischen 10.00 Uhr und in der überdachten Halle am Anfang der mit 395 Metern längsten Beton Seebrücke Polens waren die Läden schon auf, insbesondere der Klamottenladen, was meine Löwin und Berta selbstverständlich sofort entzückte. 2 Teile habe ich meiner Löwin gekauft, und ich habe sie gern gekauft, weil sehr schön und wertig. Anschließend gönnten wir uns im Café nebenan noch ein Getränk.
Eine belgische Schokolade mit einer Kugel Vanilleeis - Berta griff gleich an. Sah aber auch lecker aus und war eher dickflüssig, ich konnte es aber riechen. Sollte ich mit meinem Latte Macchiato etwa einen Fehler gemacht haben? Beileibe nicht natürlich. Meine Löwin gönnte sich noch ne Kugel Eis, schließlich sind wir auf einer Kurzen, oder?
Beschwingt machten wir uns auf den Rückweg. Berta hatte ihre Anwendungen vor sich und musste dazu Bud noch aktivieren, während meine Löwin und ich auf dem Zimmer blieben, was für mich auf eine runde Stunde Augenpflege hinauslaufen sollte.
Das Mittagessen um 14.00 Uhr war für mich wieder nicht der Burner - bis zum Ende der Reise sollte es mir immer weniger munden und den Borscht am Donnerstag ließ ich dann stehen... Aber eins war daran die ganze Woche geil: Die Salate, die waren 1 A! Allein die Salate hätten mir gereicht.
Also morgens Cornflakes, mittags Salat und abends Leberwurst... Wäre das schön. Eher gestern als heute würde ich ins Hotel Bielik einziehen. Doch an diesem Montag ging das mittags sogar noch, obwohl ich dann schon froh war, als wir nach einer kleinen Pause zum Relaxen noch einmal Richtung Mole gingen. Und diesmal kam sogar Bud mit, der sich glücklicherweise noch einmal vom Sofa erhob. Ansonsten wäre er dort vielleicht festgewachsen.
Die frische Luft tat auch ihm sichtlich gut, auch wenn er wegen seines Knies nicht so schnell laufen konnte und zwischendurch eine Bank zum kurzen Ausruhen benötigte. Immerhin steht bei Bud auch schon eine 7 am Anfang seines Alters, da darf man schon mal schwächeln. Bei aller Ruppigkeit dieses alten Reckens und seiner manchmal rücksichtslosen Muffeligkeit, aber erst das Saufen von einen auf den anderen Tag sein zu lassen, Jahre später dasselbe mit dem Rauchen und dann noch die Diabetes oben drauf... Da wäre ich aber ewig unausstehlich, das kannste wohl annehmen.
im Cafe auf der Seebrücke

Meine Löwin und ich gingen die Mole bis fast zum Ende hin, leider waren die letzten 50 Meter gesperrt. Schön, wenn einem so der Wind um die Nase weht. Ich werde nie die Leute verstehen, die meinen, die Ostsee sei nur im Sommer schön. Im Winter ist die Ostsee am Besten, wenn es so richtig stürmt und weht. Dann schmeckt ein Tee mit Rum ganz gut...
Wir waren wieder in dem Café vom Vormittag. Diesmal hatte ich die belgische Schokolade - mit Chili! Die hätte ich sogar mit Kurkuma, selbstverständlich mit Zimt haben können. Zum Gewürzkakao nach Dr. Feil (Arthrosegeschädigte bitte aufpassen) fehlt da nur noch der Ingwer. Und Pfeffer zusätzlich, versteht sich. Lecker war das Getränk allemal, obwohl... Getränk...
Ich musste es komplett auslöffeln, weil es so dickflüssig war. Wie früher, wenn Mutter mittags Puddingsuppe gekocht hatte. Bloß damals ohne Chili. Über aus lecker war die Kleine "Suppe", das muß ich schon sagen.
Wir alle waren zufrieden und dackelten ins Hotel zurück. Für meine Löwin und mich standen jetzt die ersten Anwendungen auf dem Programm. Für mich hieß das konkret Magnetfeldtherapie und Strom. Ich zwängte mich ergo nochmals in meine viel zu enge Jogginghose, zog ein altes T Shirt drüber und schon begaben wir uns in den Keller zur Physiotherapie.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen