Samstag, 26. März 2016

Hartmudo: Miezyzdroje 2/7

Hinterher dann Solo an unserem Esstisch mit allerlei Knabberei. Dazu arbeitete ich mich weiter am "Redds" ab, wovon ich 4 Dosen im Supermarkt ergattert hatte. Die erste starb schon vor dem Arztbesuch, weil ich einfach so neugierig war. Was war das bloße für eine Beere vorne auf der Dose? Ein Blick auf Google half schließlich, es ist eine Moosbeere.
Das Gesöff war dann auch derart lecker, das selbst meine Löwin und Berta davon probierte und begeistert waren. Hatte zwar nur 4,5% Oktan, aber mir hatte es gereicht, um am frühen Abend vor Elf ins Bett zu fallen.
Die Seebrücke von Misdroy

Sonntag Morgen, 7.30 Uhr. Zum Frühstück nahm ich Kaffee statt Tyskie sowie Cornflakes vorweg, ansonsten unterschied sich dies Buffet von dem des Abendessens nicht wirklich. Ich hatte meine Leberwurst Platte, entdeckte allerdings noch das Frühstücksfleisch für mich.
Sichtlich vollgefressen konnten wir den Sonntag gemütlich angehen, denn Anwendungen fanden heuer nicht statt und in einen Ausflug Richtung Wollin zur Besichtigung diverser Kirchen hatten wir uns nicht eingekauft. Das überließen wir unseren Mitreisenden, wir fuhren mit dem Omnibus nach Sweenemünde rein und mussten diese Entscheidung nicht bereuen.
6 Zloty pro Person und 20 Minuten Fahrt im Linienbus, schon standen wir an der Endhaltestelle im Hafen vor einer Fähre, die wir nach etwas Verwirrung unsererseits schnellstmöglich betraten, denn sie brachte uns auf die andere Seite des Hafens und somit in die Innenstadt. In knapp 2 Stunden wuselten wir dort so vor uns hin, die meisten Läden hatten eh zu. Sonntag. Pub Restaurant Café stand draußen an dem Eckladen, den wir zwischendurch aufsuchten. Ein schön eingerichtetes Restaurant mit Zielgruppe junge Yuppies mit Geld, der Cappuccino war Klasse.
Die Sonne schien, es wehte ein kühler Wind, der Bud zum Frösteln brachte, aber zum Mittagessen um 14.00 Uhr waren wir rechtzeitig wieder zurück. Es gab Salzkartoffeln mit Klops, den ich unangetastet an meine Löwin weiterreichte, in einer hellen Mehlschwitze, in der Karottenwürfel und Erbsen drin rumschwammen. Aber der Rettichsalat ist hier wirklich Spitze, so wie die anderen Salate auch. Da brauch ich keine Feldküche!
Bud war hinterher wieder fit, so dass wir zusammen mit Berta und meiner Löwin nach einer kurzen Ruhephase das Schwimmbad im Keller antesteten. Und siehe da, es war ganz witzig. Nur eine Dusche für alle (Männer) und kein Klo, aber 2 "Kochtöpfe" und ein niedliches Becken für Wassergymnastik und ähnliche Späße. Irgendwann war meine Löwin dann kommentarlos verschwunden, ich machte mir schon Sorgen. Aber ihr war einfach nur kalt.
Ich brach meine Zelte auch gleich ab und wollte hinterher, hatte aber Probleme mit meiner neuen Jogginghose. Das Teil hatte ich über Amazon Marketplace erstanden und noch eingeschweißt mitgenommen. Ich habe denselben Jogginganzug schon seit geraumer Zeit zuhause in Benutzung, aber dieses Miststück, eigentlich dasselbe Modell, ist doch tatsächlich mindestens eine Nummer kleiner.
Jedenfalls hatte ich nach dem Ausduschen das Problem, das ich mit den nassen Füssen nicht mehr in die Hose reinkam. Ich klebte am Innenfutter fest. In dieser Hose, die mir sowieso hauteng an den Beinen sitzt. Der ganze Jogginganzug kommt aus dem Hause "Wurstpelle". In Unterhose schlich ich also zurück ins Zimmer, zum Glück lief mir niemand über den Weg. Eins steht für mich seit diesem Erlebnis fest: Dieser Jogginganzug wird Deutschland nicht wieder sehen, es sei denn, Bud hätte Interesse.
Schnell war mein Ärger verraucht, denn es gab Abendessen und damit Leberwurst. Und Tyskie. Ein Großes, ein Kleines. Denn das Moosbeerenbier war alle. Meine Löwin war - wie wir alle- kaputt von dem Tag, so dass wir uns nach dem Abendessen zügig mit Berta und Bud einig waren, an diesem Abend nicht Karten zu spielen und uns alle auszuruhen. Sweenemünde war doch anstrengender als gedacht, aber vielleicht war auch das Schwimmbad schuld. Bei uns gab es dann Tatort.
Blick auf Sweenemünde

Mit Richy Müller aus Stuttgart. Thema Flüchtlinge und Schlepper, gähn! Und so war dieser Tatort leider ein weiterer Tiefpunkt dieser einstmals wegweisenden Krimireihe. Voller Ungereimtheiten und alles dunkel wie in einem der unsäglichen Schwedenkrimis, die nördlich des Polarkreises im Winter spielen.
Meine Löwin ersparte sich die letzte Viertelstunde, aber ich wollte es wissen und hielt bis zum Ende durch. Ich gewann die Erkenntnis, das ich gerade 90 Minuten meines Lebens vollkommen unnötig mit Mist vergeudet hatte. Das war aber nicht der Grund, weshalb ich dann ab 3.00 Uhr nachts nicht mehr schlafen konnte und panisch aus dem Bett flüchtete.
Meine Nase war halt dicht, die Erkältung schlug jetzt vollends durch. Da fühlst Du Dich wie unter einer Plastiktüte über der Rübe, wenn beide Nasenlöcher zu sind. So richtig eklig, diese Erstickungsgefühle. Also hockte ich mich ins Wohnzimmer und las ein wenig im Spiegel Online Forum. Ein Pott Tee half mir dazu durch den Rest der Nacht, bis es um halb Sieben an der Zeit war, meine Löwin zu wecken. Frühstück war angesagt.
Der Kaffee beim Frühstück machte mich dann wieder wach. Von der Leberwurst konnte ich trotz dem Umstand, das ich wusste, was ich da in mich reinprügelte, nicht ablassen. Zumindest war ich wach der Tag konnte beginnen. Sorgen wegen der Nachtruhe in den nächsten Nächten brauchte ich ja nicht zu haben, denn Nasenspray hatte ich zu Haus schon eingepackt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen