Freitag, 25. März 2016

Hartmudo: Miezyzdroje 1/7

Das ist also unser erster Urlaub 2016. Eine Kurreise nach Polen, anne Ostsee zu einem Ort namens Misdroy mit Marienkäfer Reisen. Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten wir ja gecancelt, sogar die Reiserücktrittsversicherung hatte sich nicht lumpen lassen und alles erstattet, bis auf eine geringfügige Gebühr von 250 Tacken.
Meine Löwin und ich sind hier in Polen mit Berta und Bud unterwegs. Berta hatte diese Tour aufgerissen. Eine Woche im Kurhotel Bielik für 281,- € pro Person, mit Vollpension und an den Werktagen 3 Anwendungen inklusive. An- und Abreise per Bus ebenfalls inbegriffen.
Zu diesen Preisen muss man reisen und so fuhren wir am 20. Februar, dem Geburtstag von Kroll wie auch von Pan, morgens um 7.45 Uhr vom ZOB mit dem Bus nach Polen los.
Piwo mit Moosbeeren
Wegen dieser Tour waren wir leider verhindert, was die Feier von Pan in Stockholm angeht. Anhand der Fotos über Whatsapp konnten wir dann sehen, dass außer Kroll und Jenny neben Pocke und Patti noch UMD da war, Jürgen und Edith nicht zu vergessen. Schade.
Meine Löwin und ich waren jedenfalls nur sechseinhalb Stunden mit dem Bus unterwegs. Von Berta und Bud natürlich abgesehen, haben wir zu den anderen Mitreisenden Abstand gehalten. Das war auch gut so, denn von Anfang an gingen die mir auf den Puffer. So typisch Deutsch waren die: Plump, schwer von Begriff und auf alle Fälle gänzlich ohne Übersicht.
Ewig blieben sie dort gerade stehen, wo sie waren: Mitten im Weg halt. Die sehen nur noch sich selbst und nicht mehr ihre Umgebung. Kriege ich später auch so einen Tunnelblick oder habe ich ihn schon? Ich hoffe doch nicht! Einige waren kaum älter als meine Löwin und ich, vielleicht etwas jünger. Das macht mir Angst für die Zukunft.
Besonders unangenehm fiel mir dies bei der Ankunft vor unserem Hotel auf. Wir sollten noch kurz sitzen bleiben, bevor der Busfahrer drinnen alles abgeklärt hatte. Trotzdem hatten natürlich die meisten (Ich auch, Ich auch!) bereits ihre Plünnen aus der Ablage genommen. Als es dann endlich losging, erhob sich die Schnepfe aus der Reihe vor mir (aus Wolfsburg, alles klar?) in einer zeitlupenartigen Geschwindigkeit von ihrem Sitz und holte gaaanz langsam ihre Tasche und Jacke aus der Ablage. Mit dieser Aktion versperrte sie für alle den Ausgang; gefühlte 5 Minuten dauerte der Spaß.
Damit nicht genug, vor der Rezeption bei der Anmeldung ging das nahtlos weiter. Die Concierge hatte sich das so schön überlegt und wollte alle der Reihe nach aufrufen. Da hatte sie die Rechnung aber ohne die deutschen Dussel gemacht. Alle standen kreuz und quer in der Halle rum und hatten Angst, man könnte sie vergessen. Platz machen für die Hotel Mitarbeiter, die Wagen voller Wäsche oder auch Koffer durch die Halle fahren mussten, Fehlanzeige.
Ja, so ist der Deutsche. Chronisch misstrauisch, das "der Pole" einen bescheissen könnte und bloß keinen vorlassen. Wo kämen wir denn dann hin? Aber wehe, man gerät selbst ins Hintertreffen! Dann ist aber Solidarität mit mir angesagt! Ganz kurz zuckte mein Fuß, um den großen Trolley der alten Urschel vor mir aus dem Weg zu kicken.
Die polnische Concierge hatte schließlich ihr Einsehen und arbeitete die Meute der Reihe nach ab. So, wie sie vor ihr standen. Wir erhielten 2 schöne Appartements nebeneinander im 4. Stock und waren auch sofort begeistert.
Wenn meine Löwin und ich dereinst ins Seniorenheim müssen, dann wäre so eine Unterkunft genau das Richtige für uns. Ein separates Schlafzimmer mit Zugang zum Balkon. Ein neu gefliestes Bad mit einer Handbrause (die Fistel, ihr erinnert Euch?) fehlte ebenso nicht wie das großzügige Wohnzimmer mit Kitchenette und praktischem Esstischbereich.
zu eng...

Bei den hier vorherrschenden Temperaturen hatte ich die aus dem Supermarkt gekauften Bierdosen wunderbar auf dem Balkon kühlen können. Denn als erstes nach dem Einräumen unserer Sachen war selbstverständlich der Gang zum nächsten Supermarkt Pflicht.
Hier enterten wir den "Biedronka", einen einheimischen Discounter. Heißt auf Deutsch Marienkäfer und hielt alles bereit, was wir für gemütliche Kartenabende so brauchen: Nüsschen, Chips, Cola und Piwo für mich. Dazu noch literweise Wasser für die Tabletten, die man so schluckt und Tee für meine Löwin.
Doch bevor mit dem Abendessen (Buffet) der Abend eingeläutet werden könnte, stand für uns noch der Besuch bei der polnischen Ärztin um 17.00 Uhr an. Zu viert sprachen wir bei ihr vor, um die vorgesehenen Anwendungen zu bestimmen. Jeder bekam 3 verschiedene Behandlungen aufgedrückt. Die Auswahl reichte von Ultraschall, Moorpackung über Massagen oder Inhalation bis zur Wassergymnastik im hauseigenen Pool. Eine Ganzkörper - Moorpackung lehnten wir alle ab, nur ich habe mich da überzeugen lassen, das Moor auf meine Hände einwirken zu lassen. Am Montag vor dem Frühstück sollten wir uns unsere Zettel mit den einzelnen Terminen vor dem Frühstück abholen.
Dann endlich Abendessen, freie Platzwahl. Brot und Brötchen lang, verschiedene Salate und Platten mit Wurst und Käse. Etwas Warmes gab es nicht - Juchhu! Wie bei Vadder und Mudder zuhause, wie früher hält. Schlachtefest im Rügenwald!
Allein eine Platte war wie für mich gemacht. Sahne Leberwurst, Kräuter Leberwurst und grobe Leberwurst nebst Leberpastete - sonst nichts! Dazu Graubrot und ein frisch gezapftes Tyskie (halber Liter) vom Fass. Die Gurken und Tomaten waren da nur noch Alibi. Und eine Salzgurke dazu! Das Griebenschmalz hatte ich probiert, fand es aber zu fettig(?), so dass ich ab dem 2. Abend davon Abstand nahm.

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