Dienstag, 29. April 2014

Hartmudo: Müllidyll

Heute morgen habe ich noch überlegt, was ich jetzt zum Monatsende ins Netz stelle. Uncle Fester hat seinen Beitrag schon im Kasten; Contramann scharrt eh immer mit den Hufen – der kann immer.
Aber ich wollte noch freudestrahlend vom Auswärtssieg in Berlin berichten. War ja wohl nichts. Da Eintracht aber insgesamt besser war, als es in den Medien dargestellt wurde, insbesondere in der 2. Halbzeit …. dachte ich, ein Thema gefunden zu haben.
Eine kurze Rückversicherung bei Kroll vorhin ergab jedoch, das nicht nur die Medien Eintracht als schlecht empfunden hat. Kroll, der auch im Stadion war, klang 2 Tage nach der Niederlage immer noch so ernüchtert wie ich unmittelbar nach dem 0:2. Nach dem Gespräch mit Kroll wußte ich, das dies Thema nicht so ergiebig sein dürfte.
Ich brauchte ergo etwas, das den Wutbürger in mir weckt. Der gerechte Zorn über das Verhalten meiner Mitmenschen unter Nicht-Würdigung meiner eigenen Fehler. Mir wollte aber so recht nichts einfallen.
Bis ich mit meinem Rad auf unseren Hof fuhr !
Mehr über Eintracht aber gegen Ende, tirili !
Auf dem Hof fielen mir sofort die fünf (!) gelben Tonnen für Plastikmüll auf. Bisher hatten wir ja nur zwei, weil Alba in der Anfangsphase der Systemumstellung auf gelbe Tonnen für Plastik nicht genug Behältnisse zur Verfügung stellen konnte. Wir sollten jetzt zum Frühjahr nen schönen Plastikcontainer kriegen. So einen wie den blauen, den ihr auf dem Foto sehen könnt.
für 8 Wohnungen !
Aber offenbar war das nicht möglich, so das wir jetzt insgesamt 12 Tonnen und einen Container auf dem Hof stehen haben. Dies hat zur Folge, das unsere Hausmeisterin notgedrungen jetzt beide Parkplätze mit Blumenkübeln „sperren“ mußte. Großes Kino.
Meine Löwin und ich können da nur mit den Köpfen schütteln. Über die Jahre hatten wir uns daran gewöhnt, den Plastilmüll in der Wohnung in einem entsprechenden Eimer in einem Müllsack zu sammeln und diesen stand am Containerstützpunkt am Ausgang von Lehndorf zu entsorgen. Daß hatten alle drauf, die Leerungen klappten wohl in der Regel, wenn auch manchmal der eine oder andere Container überquoll.
Es kann sein, das Cederbaum diese Container „aberntete“ und Alba hierauf den Zugriff haben wollte. Anders kann ich mir die Notwendigkeit des Systemwechsels nicht erklären. Das mit Plastikmüll viel Geld zu verdienen ist, habe ich irgendwo gelesen, weiß leider nicht mehr wo. Jetzt mit den gelben Tonnen kann Alba dies mit der Müllabfuhr erledigen.
Das Schöne für Alba daran sind die Regeln. War bei den Containerstationen der Verursacher von falsch sortiertem Müll normalerweise nicht zu ermitteln, so ist das Ganze jetzt einfach: Einer der Anwohner muß zwangsläufig schuld sein. Und – wie schön – die Tonne wird einfach nicht abgeholt! Dann heißt es für die Anwohner, entweder selbst ausräumen (falls sie überquillt) oder zusätzlich Geld zahlen. Geschickt!
Wär ja noch schöner, wenn Alba hinterher das Sortieren noch selbst organisieren und bezahlen müßte. Das schmälert ja den Gewinn! Geht ja garnicht. Dazu kommt noch der übliche Schmonz mit der Auflager, den Plastikmüll vor der Entsorgung in der gelben Tonne zu säubern!
In der Sahara krepieren die Kinder, weil sie kein oder nur dreckiges Wasser haben, und wir reinigen unsere Joghurtbecher mit Trinkwasser, damit Alba genügend Gewinne schreibt. Leute, wer heutzutage noch Grüne wählt, sollte noch Schläge dazu kriegen.
Das führte in den letzten Wochen dazu, das der Plastikmüll des Hauses von der „Chefin“ kontrolliert werden mußte, weil sonst die ganze Hausgemeinschaft die Mehrkosten durch schmutzige Becher o. ä. Löhnen darf. Normally prangere ich ja bekanntermaßen das Hausmeisterunwesen an, aber hier bin ich mal ganz auf Seiten der Chefin.
Denn neu im Haus sind u.a. die Freaks, die dicke Karren fahren und natürlich vom Snowboarden nicht lassen können. Solchen Leute sind selbst 50 Euro mehr im Monat egal, Hauptsache bequem. Frei nach dem Motto: Du kommst erst, wenn ich abgespritzt habe.
Den Papiercontainer hatte die Mannschaft anläßlich ihres Einzuges schon mit ganzen Kartons gefüttert. Warum sollte man die auch klein reißen, sollen die Anderen doch sehen, wo sie ihren Papiermüll entsorgen.
Wie meine Löwin mir vorhin berichtete, hatte sie von der Chefin erfahren, dass die einzelnen Tonnen aufgrund einer Vorgabe der Stadt Braunschweig bei uns stehen. Nach der Satzung lohnt sich ein Container wohl erst ab 30 Bewohnern.
Aha. Aber dass das Volumen der 5 Tonnen wohl größer ist als ein Container, ist den Verfassern der Satzung wohl entgangen. Da hätte sich das von mir nicht geliebte Konzept der gelben Säcke aus Salzgitter doch eher angeboten. Nun gut, warten wir ab, wie schnell es wieder zu Problemen kommt. Notfalls müssen wir uns wegen der Joghurtbecher noch was anderes überlegen. Da faß ich mir doch an den Kopf, das darf doch alles nicht warstein.
Apropos Warstein: In der VIP-Lounge im Berliner Olympiastadion gab es Warsteiner; Und das ist schon das Schlechteste, was ich von der fünfstöckigen VIP-Lounge berichten kann.Maddn hatte irgendwie Karten hierfür bekommen und nahm sowohl Tick als auch meine Löwin und mich mit.
Wir reisten schon nen Tag früher an und hingen noch etwas mit Ilka und Urmel in der Datsche ab. Das ich am nächsten Morgen, am Morgen des Spiels, das Schultheißfieber verspürte, lag wahrscheinlich an dem wenigen Essen, welches ich mir am Vorabend zu den Bieren gegönnt hatte.
Aber schließlich nach Kaffee und Schrippen bei Anke und Maddn war ich wieder klar und bereit fürs Olympiastadion. Meine Löwin war, wie ich auch, von dem Service im VIP-Bereich begeistert. Das Bier – leider Warsteiner – kam schnell und stand auch in der Halbzeit rechtzeitig auf dem Tisch.
Aufm Klo in Harsum
Maddn und Tick fuhren wir nach der deprimierenden Niederlage noch schnell nach Hause, um uns dann in der „Dicken Wirtin“ mit Kroll, Jenny und den Anderen zu treffen. Ich habe dann noch viel mit Hasi gemasselt; Edith kam da leider etwas zu kurz. Aber ich war leider schon stark derangiert und mußte dringend nach Hause.
Meine Löwin fuhr uns dann auch sicher nach Braunschweig zurück. Ein Stützbier habe ich mir noch gegönnt, aber noch vor Mitternacht lag ich zuhause in meinem Bettchen und schnarchte vor mich hin. Ein netter Kurztrip war vorüber. Schade nur, dass Kumbela die fette Chance nach der Halbzeit auslies. Hertha war nun wirklich nicht besser. Mehr als ein Tor hätten die dann mit Macht nicht mehr hinbekommen.
Am nächsten Tag war dann die Erstkommunion von Genoveva in der Nähe von Hildesheim, genauer in Harsum, angezeigt. 2 Stunden prickelnde Spannung in der Kirche hatten wir gut überstanden, bevor es dann in nen Landgasthof ging. Mit der Cola brauchte ich einige Zeit, um mit den Leuten befreit kommunizieren zu können, aber mit der Zeit gings dann.
Zum Schluß bleibt nur noch Folgendes: Die Müllgeschichte hat mich jetzt zwar etwas geärgert, aber nach der meiner Meinung nach unnötigen Niederlage in Berlin ist am Samstag mal wieder das übliche Alles oder Nichts Spiel.
Ich bin schon gespannt wie nen Flitzebogen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen