Dienstag, 4. März 2014

Hartmudo: Schlafaussetzer und mehr

Gestern war es dann soweit: Beim Lungenfachmann habe ich mir das Schlafüberwachungsgerät abgeholt. Denn gerade zuletzt auf Fehmarn hatte ich geschnarcht wie nen Eber. Meine Löwin war darüber gar nicht begeistert und deshalb machte ich den Termin beim Facharzt. Schlafapnoe ist der Fachbegriff, Schlafaussetzer also.
Doch keine Sorge. Falls Du jetzt entnervt mit dem Lesen aufhören möchtest, kann ich Dir folgendes versichern: Ja, ich wollte hierüber den gesamten Beitrag schreiben, aber …
Das Wochenende davor. Der Besuch beim Arzt war noch nicht im Fokus, da konnte ich Freitag noch mit Wittkamp und dem Fittich inner Jever nen Pils trinken gehen. Da fand ich dann den Fittich klasse. Gerade, als ich mich bei Günni nach dem Befinden von Onkel Hotte (liegt im Krankenhaus) erkundigen wollte, klopft er mir auf die Schulter und erinnerte mich daran, das ich den Zug um 14.00 Uhr nehmen wollte.
Also austrinken und los. Schließlich hatte ich es meiner Löwin versprochen, kurz nach 3 zuhause zu sein. Einkaufen war noch angesagt, bevor wir zu Pocke und Patti zum Skatspielen erwartet wurden. Und ganz so straff wollte ich dort auch nicht auflaufen. Das haute auch alles super hin.
Kurz nach 19.00 Uhr saßen wir dann bei Patti und Pocke am Tisch. Brot und Bretzeln, Mett und gaanz wichtig: Der selbstgemachte Obatzter von Patti! Der war sehr lecker mit Bretzel und Brötchen, schmiegte sich hervorragend an die Magenschleimhaut an.
Dies war auch nötig, denn jetzt wurde es ernst. Pocke stellte mir ein Einbecker Mai Urbock hin. Mit Todesverachtung schüttete ich eins in den bereitgestellten Tonkrug, um mich kurz darauf selbst zu schütteln. Das schmeckte nach Schädel – da habe ich mit dem Einbecker Mai Urbock entsprechende Erfahrungen machen müssen. Mehr als eins ging also gar nicht; Einbecker Pils aus`m Steini reichte vollkommen hin.
Die Karten kamen auf den Tisch und los gings. Schade, daß Patti nicht für Skat zu begeistern war, aber gut. Ich denke, auch Patti hat viel gelacht an dem Abend. Die dreistöckigen Parliament Wodka befeuerten bei Pocke und mir die Stimmung; die Kartoffelchips kamen erst später.
„Hartmudo, Du bist dran!“ Meine Löwin, leicht belustigt.
„Is gut. Was spiel ich?“ fragte ich mit leicht belegter Zunge. „Kreuz!“ Die Antwort kam im Chor.
Trotz gewisser Beeinträchtigung in der Konzentration konnte ich mit zunehmender Spieldauer meinen Vorsprung ausbauen. Auch nachdem der Parliament alle war, konnten mich Lokstedter und Balsam nicht mehr von der Siegerstraße verdrängen.
Ein netter Abend, der so richtig gut tat. Samstag halb elf am Vormittag sah das allerdings nicht unbedingt danach aus. Zwei Butterbrötchen, etwas Mett. Mehr ging nicht und wieder hinlegen. Man kann es auch so sehen: Samstag stand ich um 15.00 Uhr auf. Da jetzt sowieso schon alles egal war, hatte ich noch schnell im Internet nach Livebildern von Eintracht gegen Gladbach geschaut.
War ich am Wochenende vorher noch genervt, weil ich beim Spiel in Nürnberg wegen des Halbzeitstandes von 1:0 für Eintracht bei einem Mann mehr fest mit nerm Sieg gerechnet hatte und dann beim Einschalten in der 49. Minute landete und dann … ja dann … 2:1 für Nürnberg, was für eine Enttäuschung. War ich schuld, weil ich es unbedingt live verfolgen wollte? 
Beim Gladbachspiel war mir das jetzt egal. Der Abstieg schien ja auch schon besiegelt, also was solls. Ihr merkt schon, ich bin da emotionell total am Wanken. Aber an und für sich war das Spiel und das Ergebnis okay, ein Verbleib in der Liga ist möglich. Sie müssen bloß die Tore machen, dann können sie auch mit Mainz oder Augsburg mithalten. An und für sich wollte ich selbst ins Stadion, aber die von einem Kollegen besorgten Karten habe ich bei Danny belassen, der im Stadion seinen 31. Geburtstag feierte. Mit Kumpels und hinterher into Town, da hätte ich nach dem Lokstedter vom Vorabend nicht mitkommen können.
Mein 31. Geburtstag. Glückwunsch, Danny
Stattdessen Sportschau, der Abend wurde nicht allzu lang. Phil kam noch vorbei, wollte Werder sehen. Wir brachten ihn dann noch um die Ecke, hinterher Kartenspielen mit meiner Löwin. Den Samstag hatte ich also vergammelt, da mußte es am Sonntag losgehen.
Rechnungen bezahlen, für meine Betreuung (die Gräfin) Post erledigen und weiter hier fürs Blog schreiben. Nichts davon klappte. Vormittags gingen wir spazieren, dann kam Danny noch vorbei, um die Geschenke abzuholen und nen Kaffee zu trinken. Hier noch was und bei meiner Löwin den Rechner richten, schon war es dunkel. Gerade, als ich mit dem Blog anfangen wollte, gingen die Akkus in meiner Tastatur in die Knie. Und keine AAAs im Haus. Ich bekam ne Krise! Wutentbrannt fuhr ich im Jogginganzug schnaubend zur Aral, um für gigantische 4,69 € viel AAAs zu kaufen. Von Varta, aber trottzdem zu teuer. Was solls, die Tastatur läuft seitdem wieder.
Anstatt Joghurt gab es dann doch Pils und Chipsfrisch, da hatte ich ja wieder nen Grund. Gegen späten Abend brachte ich sogar etwas in die Tasten. Das Geschreibsel in diesem Beitrag übrigens nicht, obwohl ich das eigentlich vorhatte. Ihr wißt schon: Das Schlafüberwachungsgerät wirft seinen Schatten voraus und so.
In dem Bewußtsein, über dieses Gerät abends unbedingt etwas schreiben zu müssen, fuhr ich dementsprechend genervt mit dem Bus zum Bahnhof.Ich wußte ja, daß ich um 14.00 Uhr Feierabend machen mußte, damit ich es zum Arzt rechtzeitig schaffe. Die daraus resultierende Stimmung war am Bahnhof sofort wieder weg, weil die meisten Züge gecancelled waren. Probleme im Stellwerk halt. Vorne standen schon Busse; Es sah ergo sehr stark nach Schienenersatzverkehr aus.
Die Bahnangestellten zeigten sich wie immer in solchen Situationen cool, aber völlig planlos. „Der Zug nach Hildesheim um 6.42 Uhr fällt heute aus.“ So die Ansage über den Lautsprecher. Kein Wort verlor die gesichtslose Frauenstimme über die beiden Busse vor dem Rathaus, die als Schienenersatzverkehr nach Hildesheim fahren sollten. „Der Schienenersatzverkehr hält vor dem Bahnhof.“ erbarmte sich schließlich der Auszubildende, der diese Info ins Mikro krächzte.
Auch nach Salzgitter sollte ein Bus pünktlich abfahren. Die anderen Pendler – man kennt sich nach all den Jahren – waren schon ganz jieperig. Nur der Pionier und ich, gestählt durch endlose Pannen des Unternehmens Deutsche Bahn, rechneten es eiskalt durch.
Deshalb saßen wir auch nicht im Ersatzbus, der 10 Minuten später losfuhr und uns eine Ankunft im Büro kurz vor 8.00 Uhr beschert hätte, sondern fuhren mit dem Zug nach Bad und von dort mit dem Schnellbus direkt zum Rathaus. Punkt 8.00 Uhr habe ich eingestempelt und die ganze Zeit nen Sitzplatz gehabt. Warum ich dies erwähne, dürfte klar sein.
Auf der Fahrt ließen der Pionier und ich das Spiel vom Samstag nochmal Revue passieren, ehe wir in unsere Büros eilten. Ja, nach der Nürnberg Pleite kommt jetzt sogar noch ein bißchen Hoffnung auf. 1:1 gegen Gladbach, 2 dämliche Tore. Aber noch ist alles möglich.
Wo wir grad bei der Eintracht sind.
In der Braunschweiger wurde ein schöner Artikel veröffentlicht:
Das ARD Magazin Kontraste hatte wohl wieder einen einseitigen Bericht, der sich auch mit der rechten Braunschweiger Fanszene beschäftigt, gesendet. Ohne den Bericht jetzt gesehen zu haben – hole ich aber gleich nach – unterstelle ich den Medien vorab eine Sensationslüsternheit.
Apfel und die Svoboda
Denn eins ist glasklar: Das Eintracht im Februar lt. der Braunschweiger Zeitung eine rechtsradikale Gruppierung aus dem Stadion verbannt hat, ist keine so schöne Meldung wie die armen Jugendlichen von UB 01, die in ihrem „ehrlichen“ Kampf gegen rechte Tendenzen die Wahrheit gepachtet haben. Für den Fernsehzuschauer ist diese Art von Aktion natürlich viel geiler.
Wenn ich dann die Leserkommentare ansehe, werde ich gleich wieder griffig. Von wegen den Übergriffen, rechter Gesänge bis hin zu sexistischen Gesängen, auch gegen Homosexuelle....
Ihr elenden Ziegenärsche! Jetzt traut Ihr Euch aus den Löchern, wo die „Nazis“ nur noch vereinzelt agieren und selber Schiß haben müssen, eine auf die Schnauze zu kriegen. Wo ward Ihr Großmäuler denn in den 80ern, als Ulli, Jürgen und ich zusammen mit einigen anderen gegen die zahlreich vorhandenen Nazis angebrüllt hatten?
H Lecter
Jetzt, wo das Stadion mehr oder weniger von den Idioten geräumt ist, da reißt Ihr Eure Klappe auf. Sehr mutig. Mann Mann Mann.
Und kotzen möchte ich, wenn ich an die „Moral“ der Medienschaffenden denke. Da werden Neonazis aus Sensationsgier herbeigeredet, und auf dem Maidan in Kiew regelt die rechtsradikale Svoboda die Ordnung, hat sogar in der neuen Regierung mehrere Ministerposten und die Polizeigewalt. Das Bild von Holger Apfel (NPD) und dem Svoboda Chef Holovko spricht da Bände. Aber kein Wort davon in den Massenmedien. Stattdessen Hetze gen Putin. Schlimm.
Gestern Abend dann hielt ich (endlich) den Koffer mit dem Schlafüberwachungsgerät in den Händen. Meine Löwin half mir beim Umschnallen. Ich habe relativ gut schlafen können mit dem Ding und stand heut morgen wieder im Wartezimmer.
Um es kurz zu machen: Der Doc diagnostizierte auf Anhieb eine mittlere Schlafapnoe. Schlaflabor Ende Mai, danach dann ne Schlafmaske, durch die leicht erhöhter Luftdruck in die Nase gepumpt wird. Sieht bestimmt blöde aus, aber wenn es das Herzinfarktrisiko mindert …
Auf alle Fälle habe ich jetzt einen Namen für die Rumpelkammer Abteilung: H Lecter wird es sein.

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