Okay.
Obsoleszens bei Elektrogeräten war das Thema. Bei (alten) Glühbirnen
gibt es Sollbruchstellen, doch sind diese technisch bzw. wegen des
Energieverbrauchs begründet. Bei Smartphones wiederum fallen
Sollbruchstellen, sofern es sie geben sollte, nicht weiter auf, da es
sich hierbei um ein Modeprodukt handelt und immer das neueste Modell
gekauft werden muß.
Wie
schaut es nun bei einem anderen Produkt aus... dem Auto?
In
der Mobilfunkbranche gab es in den letzten 20 Jahren derart viele
technische Innovationen, das innerhalb von kurzen Zeiträumen der
technische Meilenstein von gestern heute schon veraltet ist. Und beim
Auto? 5-6 Liter auf Hundert an Verbrauch war vor 20 Jahren schon
erreicht; das Drei-Liter-Auto hat sich nicht durchsetzen können.
Noch mehr Airbags, Rückfahr- und Einparkhilfen sind Innovationen,
die, je nach Gusto, nützlich sind oder überflüssige Gimmicks
darstellen. ABS, automatische Bremssysteme sind ja schön und gut,
aber laßt Euch das von einem alten Citycar Fahrer sagen: Bei
vorausschauender und defensiver Fahrweise braucht man den ganzen
Schmonzes nicht.
Diese
Gimmicks sind, wie mittlerweile fast alles in neuen Autos,
elektronisch und computergestützt. Aufgrund der größeren
Temperaturunterschiede im Auto, welches ja ein Outdoorgerät ist,
bekommt man hier für teures Geld ein sehr verletzungsanfälliges
Produkt. Bevor der Zahnriemen oder auch nur die Bremsbeläge die
Grätsche machen, hat man schon einiges an kaputter Elektronik
erneuert.
Bremsen,
Licht wechseln: Das macht man klassischerweise selbst, oder? Heuer
mitnichten. Mangels fehlender Standartisierung kann nun jede Marke
bzw. jeder Konzern Spezialwerkzeug anbieten, um solche
Verschleißreparaturen auszuführen. Der Lampenwechsel, bei dem
zugleich der Motor ausgebaut werden muß, ist da nicht nur Legende.
Auch
der Frickler, der erheblich preiswerter als die Vertragswerkstatt
gearbeitet hatte, muß hier kapitulieren: Selbst eine Spezialisierung
auf eine bestimmte Automarke rechnet sich nicht mehr – wegen des
Spezialwerkzeuges.
Den
Diagnosecomputer darfst Du hier nämlich nicht außer Acht lassen;
Ohne den geht ja nun auch nichts. In der Vertragswerkstatt schließt
ein gelangweilter Mechaniker Klemmen an die diversesten
Diagnosepunkte und liest den Zustand als auch den Fehler
computergestützt aus. Elektronische Module werden fix ausgetauscht
und weiter geht’s.
So
geht es mittlerweile bei der Vertragswerkstatt schneller als früher
voran – billiger ist es aber nicht geworden.
Um
die überteuerten Neuwagen an den Mann zu bringen, ist es wichtig,
das die Garantiezeit unbeschadet vorübergeht. Überteuert ist hier
im Vergleich zu einem Gebrauchtwagen zu verstehen. Plastik statt
Metall gehört zur Teile-Philosophie!
Es
bleibt die Frage, ob es sich um geplante Sollbruchstellen handelt
oder nicht. Plastik ist nunmal billiger als Metall, hält dafür aber
nicht so lange. Aufgrund des Kostendrucks wird ja bekanntlichermaßen
bei den Produktionskosten gespart, wo es nur geht. Das hier aber
absichtlich Sollbruchstellen eingebaut werden, glaube ich nicht.
Warum auch? Im Gebrauch ist ein Auto der natürlichen Witterung
ausgesetzt. Temperaturunterschiede sind an der Tagesordnung und
führen zum Verschleiß. Irgendwann müssen sie alle in die
Werkstatt.
Für
ärgerlich halte ich höchstens die Manie, mehr und mehr Elektronik
zu verbauen. Diese Bauteile sind besonders anfällig und mal eben
nicht so zu reparieren. Und die Vertzragswerkstatt, selbst Pitstop,
wird teuer.
Da
lob ich mir dann Dacia, die noch annähernd „alte“ Autos ohne
viel Elektriktrick bauen. Preiswert die Karren und trotzdem
zuverlässig, wenn Du mal nen Daciafahrer fragst. Glaub nicht das,
was in der Autobild steht.
Aber
das ist ja nichts für den deutschen Autofahrer. Für den gilt nach
wie vor: Höchstgeschwindigkeit geteilt durch Zehn ergibt die
gewünschte Penislänge.
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