Mittwoch, 15. Februar 2023

Hartmudo: Superwumms

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Freitag, 6. Januar. In der vergangenen Nacht war ich bis kurz vor 2 Uhr wach geblieben. Jauch glotzte ich bis Mitternacht, danach noch zwei Folgen Better call Saul und etwas im Buch lesen. Das Beste daran: Ich schlief über sechs Stunden.
Dies zwar nicht am Stück (das schaffe ich sowieso nie), doch immerhin waren es über 6 Stunden. Somit war ich an diesem Freitag morgen positiv gestimmt. Meine Löwin hatte zwar noch einen Termin für die Nachbarschaftshilfe, war aber nachmittags wieder zu Hause. Wenigstens hatten wir die Zeit, zusammen zu frühstücken.
Mit „Der Scheich" fingen wir eine interessante neue deutsche Serie an. Meine Löwin findet die Serie zwar etwas schräg, doch ich würde sagen, dass Dani Levy hier ein deutsches Fargo geschaffen hat. Das Geschehen spielt im Schwarzwald und der Schweiz, steht aber Fargo in nichts nach.
Mittags gingen wir spazieren und aßen Salat, den meine Löwen bereits zwei Tage zuvor zubereitet hatte. Danach waren wir vom Wintersport gefesselt, ehe wir am Abend eine Partie Karten spielten. Dieser Tag verlief somit wirklich ereignisarm. Abends konnten wir uns nur noch zu „Wer wird Millionär" aufraffen.
Meine Löwin war auch hundemüde; zu ihren normalen Aktivitäten hatte ihr mein Unfall den Rest gegeben. Ich weiß nicht, ob ich im umgekehrten Fall überhaupt so viel Energie aufbringen könnte. Akribisch hielt ich mich an die vom HNO-Arzt vorgegebene Dosierung der Cremes und des Sprays. Eine Besserung konnte ich dennoch nicht feststellen.
Nachdem ich meine Löwin zu Bett gebracht hatte, schaute ich mir wieder zwei Folgen „Better call Saul" an und las noch etwas in meinem Buch. Gegen halb Zwei legte ich mich ab.
Samstag, 7. Januar. Eine ganz schlimme Nacht liegt hinter mir. Erst gegen 1:30 Uhr schlief ich wohl ein, um 4 Uhr war ich allerdings schon wieder wach. Nach dem erforderlichen Klogang legte ich mich auf die linke Seite, was unmittelbar eine kleine Angstattacke auslöste. Panisch stand ich auf, jetzt war die Nachtruhe für mich gegessen.
Ich las mehrere Kapitel in meinem Buch, schaute noch zwei Folgen Better call Saul und spielte vor allem auf meinem Tablet, um auf andere Gedanken zu kommen. Und endlich - oh Wunder - gegen 7 Uhr konnte ich doch wieder schlafen; allerdings war es eine Stunde später damit schon wieder vorbei.
Als ich kurz darauf mit meiner Löwin frühstückte, merkte ich schon, dass mich ein latentes Unruhegefühl den ganzen Tag begleiten würde. Mit Wintersport im Fernsehen hielt ich mich den Tag über halbwegs aufrecht. Es gab Biathlon, außerdem fingen wir an, extrem viel Take Five zu spielen.
Ansonsten morgens, mittags, abends das Nasenspray und die beiden Cremes. Wie ein Roboter spulte ich dieses Programm ab, während ich mich nach wie vor nicht traute, in ein Taschentuch auszuschnauben. An Einschlafen war sowieso nicht zu denken, deshalb rettete ich mich irgendwie über den Tag und saß irgendwann vor Mitternacht wieder allein vor dem Fernseher nachdem ich meine Löwin zu Bett gebracht hatte.
Obwohl ich keine Unruhezustände verspürte, hielt ich mich von „Better call Saul" fern. So gut wie die Serie auch ist, doch die eher düstere Atmosphäre konnte ich gerade nicht gebrauchen. Ergo nahm ich mir „Peacemaker" vor und wurde sogleich positiv überrascht. Der Ableger vom zweiten „Suicide Squash" Film punktet mit den Schwächen seiner Protagonisten.
Der stets vorlaute Peacemaker hört gern 80er Jahre Trash wie Hanoi Rocks und Cinderella. Endgültig begeistert war ich in dem Moment, als der Peacemaker - lediglich mit Unterhose bekleidet - die Quireboys auf den Plattenteller legte und dazu sang und tanzte, bevor er die Alien Frau, die mit einem Messer auf ihn losging und mit der er gerade zuvor geschlafen hatte, umbringen musste. Witzigerweise sieht der Schauspieler meinem alten Schulfreund Henry zum Verwechseln ähnlich.
Sonntag, 8. Januar. Der Peacemaker hatte mir richtig gut getan. Über 8 Stunden lag ich im Bett, wenn auch von einem Durchschlafen keine Rede sein konnte. Doch das bin ich ja gewohnt. Und wieder lag ein ereignisarmer Tag mit Wintersport und Take Five vor mir.
Nicht dass ihr mich falsch versteht: normalerweise entspannen meine Löwin und ich sehr gerne mit diesem Programm, doch bereits jetzt quälte mich ein Lagerkoller. Deshalb erwies sich der nachmittägliche Spaziergang mit meiner Löwin durch die Feldmark als Höhepunkt des Wochenendes.
Der abendliche Tatort aus Dresden war es jedenfalls nicht. Beim Spaziergang konnte ich dank der frischen Luft noch befreit durchatmen, beim Tatort daddelte ich nebenbei auf meinem Tablet, um mich etwas abzulenken.
Jedoch war ich höchst erfreut, dass ich mittlerweile in der Lage war, beim stehend Pieseln meinen rechten Zeigefinger als Auflagestütze verwenden zu können. Außerdem rundete der Peacemaker den Abend ab, bevor ich mich hinlegte.
Montag, 9. Januar. Und wieder hatte ich gut geschlafen; es ging wohl endlich wieder aufwärts. Heute standen zwei Arzttermine an. Am späten Vormittag - so gegen 10:30 Uhr - wurde ich beim HNO-Arzt erwartet. Außerdem hatte ich nachmittags gegen 15.00 Uhr einen Termin beim Radiologen. Hier sollten CTs vom rechten Handgelenk und der Nase gefertigt werden.
Diesmal musste ich nicht wirklich lange warten, ehe mich der HNO-Arzt begutachtete. Mit dem Heilungsfortschritt war er sehr zufrieden, empfahl mir aber, das Nasenspray und die Cremes auch weiterhin zu benutzen. On Top piekste er mir noch etwas Blut vom Zeigefinger weg, um den Gehalt an Vitamin D und Spurenelementen festzustellen.
Die Notwendigkeit eines normalen Vitamin D³ Spiegels kannte ich bereits von meiner Rheumatologin. Weil mein D³ Spiegel im unteren Normbereich lag, verschrieb er mir eine Aufbaukur, um den Vitamin D³ Spiegel auf das obere Level zu schieben.
Ich brauche wohl nichts zu erwähnen, dass ich die Kosten hierfür sicher nicht ersetzt bekommen werde. Doch wenn man krank ist, greift man gern nach jedem Strohhalm. Derweil war meine Löwin in der Stadt geblieben.
Nach dem Vormittag war ich endlich wieder optimistisch gestimmt. Daher war unser Treffen beim Essen im „Hans im Glück" sehr angenehm und ich verzehrte mit großem Appetit das ständige Mittagsangebot - Burger, Pommes, zwei Getränke 18 Euro! Danach begaben wir uns sofort nach Hause.
Praktischerweise ließ mich meine Löwin auf dem Weg zur Nachbarschaftshilfe schnell noch beim Radiologen raus. Den kannte ich ja bereits vom Herbst 2021, als ich am Ende der Odyssee durch verschiedene Wartezimmer mit Darm- und Blasenspiegelung noch „Spass" hatte.

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