Montag, 29. Oktober 2018

Hartmudo: Ein offenes Bein für Microsoft

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Jetzt kommt der zu erwartende Nachschlag. 8 Monate später, es ist bereits August, laufe ich immer noch mit einem Verband durch die Gegend. Zum Schwimmen kam ich seit 2 Monaten gar nicht mehr, weil ich hier ein geplatztes Bläschen und dort eine Hautabschürfung hatte. Alles in unmittelbarer Nähe der "Stelle".
Und "Stelle" meint hier die alte Wunde aus dem Januar. Die ehemals offene Wunde war dank Doreen schon lange Zeit zu, aber stattdessen hatte ich jetzt einen richtig großen roten Fleck am Unterschenkel. Hier konnte mir Doreen nicht weiterhelfen. Deshalb bin ich jetzt schon seit nem halben Jahr der Kunde von Dr. Doehnel, einem Dermatologen in der Nähe zum Hagenmarkt, also quasi bei meiner Rheumatologin um die Ecke.
Da passt es sich ganz gut, dass dieser Sommer wohl der heißeste seit 10 Jahren werden wird. Es ist mir daher eine große Freude, bei Temperaturen jenseits der 30 Grad mit einer sehr gut wärmenden Stretchbandage um den linken Unterschenkel herumlaufen zu dürfen. Darüber trägt der Mann von Heute selbstverständlich eine lange Tuchhose, bevorzugt keine Jeans im Bootcut-Schnitt.
Dank der Zinksalbe auf der Haut juckt es auch nicht unangenehm. Denn ohne den Verband, also nach Feierabend, schleiche ich zuhause im Schlüppi und Badelatschen durch die zumeist vollständig verdunkelte Wohnung. Immer auf dem Weg zum Kühlschrank, zu einem kalten Getränk.
Möglichst oft packe ich mein linkes Bein in ein Bad aus Kaliumpermanganat. Extra für diese Bäder habe ich mir kürzlich bei Poco einen Mülleimer mit Schwungdeckel gekauft; da passt meine Mauke gut rein. Kurzzeitig hatte ich kürzlich auch noch Probleme mit einer leichten Bindehautentzündung, so dass wenigstens keine Langeweile aufkam.
All das Malheur nach einem netten Abend mit Uli vor dem Puttchen. Am nächsten Morgen musste ich noch eine offene Packung mit Würsten und einige locker versteute Erdnüsse aus meinem Bett entfernen. Dazu war meine Outdoorjacke am Rücken voll mit weißem Kalk. Und, wie schon erwähnt, die Hautabschürfung knapp über der "Stelle".
Zum Doko eine Woche später blieb ich deshalb vorsichtshalber alkfrei. Solange ich mit dem Verband durch die Gegend laufe, kann ich mir keinen Fahrradunfall erlauben. Tja, auf meine alten Tage werde ich wohl doch weinerlich. Ich denke aber, dass mir das Metex, welches ich mir jeden Dienstag in die Wampe ramme, doch nicht nur gegen die Arthritis hilft. Das Yeugs hat halt üble Nebenwirkungen.
Was ist das auch für ein Scheiß Sommer. Während ich dies hier niederschreibe, hängt mein Bein schon wieder im Mülleimer. Wie ein Rentner bin ich dauernd bei irgendeinem Arzt und creme ständig das Bein ein. Nebenbei versuche ich, weiter abzunehmen, was mir leider nicht gelingt. Ist ja klar, da ich nicht schwimmen kann und auf die Mukkibude habe ich bei dem Wetter keinen Bock. Jedenfalls halte ich mein Gewicht dank des täglichen Radfahrens an den Tagen, an denen ich in Salzgitter erwartet werde.
Dort hat sich so nach und nach die Lage etwas entspannt, so dass ich einiges von dem alten Zeugs wegarbeiten konnte. Bei den brutal hohen Temperaturen im Büro darf auch nicht allzuviel los sein, da mir vor allem Donnerstags Nachmittag das Gehirn wegschmilzt. Wenigstens hat der Freund einer neuen Kollegin Wasser vorbeigebracht, ohne das wäre ich schon eingegangen wie eine Priemel.
Erstaunlicherweise habe ich jetzt stilles Mineralwasser für mich entdeckt. Das schmeckt mir richtig gut, ich weiß gar nicht, warum ich zuvor unbedingt immer Kohlensäure im Wasser haben wollte. Und noch eine Entdeckung dieses Sommers: Phil empfahl uns "Bolero-Drinks"; er kannte dies aus der Fitness Scene. Hierbei handelt es sich jeweils um kleine Tüten voller Stevia, Aromastoffe und Vitaminen, die man in 2 - 2,5 Liter Wasser schüttet und anschließend kalt genießt. Klingt fies, schmeckt uns aber geil.
Gut... Pocke war nicht so begeistert, aber meine Löwin und ich arbeiten uns gerade an dem Probierset mit allen 52 Geschmacksrichtungen ab. Und zum Drittligastart unserer Eintracht hatte ich eine Tüte Waldmeister mit 2 Litern Weisswein vermischt, eine Flasche Hitchcock Limette dazu und fertig. Fast fertig, denn ein Schuß Gin musste auch noch dazu. Pocke und ich arbeiteten uns daran ab, schütteten hinterher vorsichtshalber etwas Tonic on the Top.
Patti dagegen blieb an diesem schönen Abend beim Wolters; Zusammen mit Charles, der auch das eine oder andere Opferbier vernichtete. Mary und meine Löwin blieben nüchtern. Alle zusammen griffen wir zum Baguette und den leckeren Dips, die meine Löwin zubereitet hatte. Wiener Würstchen gab es dazu.
Zum 1:1 gegen Karlsruhe, die vollkommen unverdient Mitte der ersten Halbzeit einen Freistoß im Tor der Eintracht versenkten. Sonst war von denen nichts zu sehen. Eintracht hatte gut gespielt und lange Zeit Pech, ehe Bulut Anfang der zweiten Hälfte die Murmel versenken konnte. Noch eine 100%ige für den KSC zum Schluss - das wars. Ein ordentlicher Auftritt und eine offensive Spielweise der Eintracht, die letztes Jahr nicht zu sehen war.
Trotz des unschönen Endes um Lieberknecht und den alten Helden hatte ich mir Anfang Juli das Telekom Abo geholt. Und abgesehen von den Schwierigkeiten unmittelbar vor Spielbeginn am Freitag bin ich ganz zufrieden. Denn jetzt weiß ich, dass man Telekomsport lediglich auf einem Gerät freischalten kann. Damit kann ich leben.
Ach, es gäbe noch so viel zu erzählen, aber in letzter Zeit war ich wegen des Beins etwas behäbig gewesen. Das Matjesfest in Bremerhaven mit Patti und Pocke fällt mir dabei zuerst ein; ein schöner Tag mit dem Wochenendticket der Bahn und dem einen oder anderen Bierchen. Oder die Taufe der Kinder von Cornelia (Patenkind und Nichte meiner Löwin) und Hank am Tankumsee. Das war richtig urtümlich. Bibelmäßig. Mit einigen Kollegas war ich einen Nachmittag am Salzgittersee. Bin da richtig braun geworden. Mit meinem Team das Grillen bei unserer Teamleiterin, die aus der Krankheit nicht wieder kommt und inn Rente geht. Die BiRe dieses Jahr im Spreewald.
So, jetzt ist das Bad im Kaliumpermanganat fertig und ich kann mich abtrocknen und hinterher eincremen, da wir heute wieder kegeln. Bald kann ich wieder schwimmen - wenn das Bad im Heidberg wieder aufmacht. So - genug gejammert, jetzt schauen wir nach vorne.
Doch noch einer: Besuch beim Dermatologen am 31. Juli. Endlich ist es soweit, ich kann den Verband sowie die Zinksalbe weglassen. Ab jetzt geht es aufwärts!

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