Samstag, 15. April 2017

Hartmudo: englische Woche 1/3

Sonntag, 2. April. Eintracht startete in die englische Woche mit dem Auswärtsspiel in Lautern. Dort gab es für die Eintracht in den letzten Jahren wenig zu holen. Daher war ich trotz der zuletzt guten Ergebnisse der Eintracht eher skeptisch, was den Ausgang des Spiels anging. Über einen Punkt wäre ich echt glücklich gewesen.
Tags zuvor schlug 96 Union Berlin mit 2:0 und machte das Rennen um den Aufstieg so richtig spannend. Eintracht brauchte deshalb einen Sieg, um den Anschluss halten zu können. Durch Hannovers Sieg winkte jetzt sogar der erste Platz, falls Stuttgart zuhause gegen Dresden schwächeln sollte. Für Spannung war also gesorgt, und das, nachdem ich die Hoffnung auf eine Spitzenplatzierung nach den ersten Spielen der Rückrunde schon aufgegeben hatte. Doch die Siege in Düsseldorf und zuhause gegen Heidenheim in letzter Minute haben die Hoffnung genährt, das die Eintracht doch noch im Aufstiegsrennen verbleibt.
An diesem Sonntag arbeiteten meine Löwin und Mary in der Fischbude des Angelvereins. Ostermarkt in Groß Schwülper, da gab es natürlich Fischbrötchen. Vor allem Mary macht der Fischbrötchenstand Spaß, wie Charles und ich bei unserem Besuch am Vormittag feststellen konnten. In der knappen Stunde, die wir auf dem Ostermarkt waren, schlorkte ich mir fix 3 Pils rein. Schnell deshalb, weil wir um Eins wieder los mussten. 13.30 Uhr war schließlich Anpfiff in Kaiserslautern.
Opfergaben

Kurz nach dem Anpfiff waren wir bei Charles zuhause; der Freund seiner Tochter hatte die Flimmerkiste schon aktiviert. Ich hatte lediglich ein Fischbrötchen intus, aber die kleinen grünen Fläschelchen mit dem besten Bier Deutschlands waren trotzdem schnell geleert. Doll war das Spiel ja nicht, aber Lautern war vorne harmlos, deshalb kamen sie zu nichts.
In der zweiten Halbzeit schoss ein Lauterer Valsvik im Strafraum gegen den ausgestreckten Arm. Elfmeter, eindeutig, doch der Schiedsrichter gab diesen nicht. Glück gehabt. Das geschah Mitte der zweiten Halbzeit, der wohl stärksten Phase der Pfälzer.
Wohl so kurz nach der 75. Minute ließ ich mich beim Whatsappen mit den Jungs zu folgender Äußerung hinreißen: „Wenn sie noch ein Tor schießen, fahr ich mit dem Fahrrad zum Kegeln nach Mascherode.“ Es sah nach einem 0:0 aus, weil Lautern zwar drängte, aber man gut sehen konnte, warum das Team gegen den Abstieg spielt.
2 Minuten nach meiner Nachricht Ecke für Eintracht. Omladic war da schon draußen. Seine Ecken brachten keine Gefahr, jetzt war es an Zuck, die Ecken reinzubringen. Ca. 3 Sekunden brauchte ich schon, um zu realisieren, dass Boland den Ball per Kopf über die Linie bugsiert hatte.
Ein Treffer aus dem Nichts, Maskenmann Boland hatte wieder zugeschlagen. Die Maske trug er aufgrund einer Nasenverletzung im Testspiel letztes Wochenende, als Länderspielpause war. Groß war unsere Freude auf dem Sofa, nach einem Tor sah Eintrachts Spiel nun wirklich nicht aus. Unserem Jubel tat dies keinen Abbruch. Kurz darauf ballerte Biada die Pille sogar noch über das leere Tor. Eine allerletzte Chance der Lauterer in der Nachspielzeit verhinderte Decarli dank seines beherzten Einsatzes.
Dann endlich erfolgte der von uns viel bejubelte Abpfiff. Das Stuttgart gegen Dresden noch den Ausgleich schaffte, war zwar schade, uns aber letztlich doch egal. Ich verabschiedete mich und ging über die Tanke (Chipsfrisch) nach Hause. Dank der Druckbetankung in der zweiten Halbzeit hatte ich Appetit bekommen, und die Chips taten mir gut, bevor ich mich hinlegte.
Wie gerädert wachte ich nach einer Stunde auf, als meine Löwin abgekämpft nach Hause kam. O Je, ich musste jetzt ja noch mit dem Fahrrad nach Mascherode zum Kegeln im Eichenwald (so heißt die Gaststätte). Gottlob war meine Löwin richtig groggy und musste beim Kegeln passen, so dass die Bahn für meine „Opferfahrt“ frei war. Autofahren konnte ich sowieso nicht mehr. Ich fühlte mich zwar matschig, schwang mich aber trotzdem aufs Rad und fuhr los.
Das Beweisfoto

Die fünfzig Minuten dauernde Fahrt machte mich wieder frisch, ich musste bloß einmal am Heidberg-See absteigen. Das war bereits kurz vor dem Ziel, meine Kondition war (heute) nicht die beste. Doch woran lag das? Die paar Bierchen an dem Nachmittag? Unser Besuch bei Detzer und Nelling 2 Abende zuvor? Der Grasovka rann dort zwar schnell durch meine Kehle, aber das ich davon noch 2 Tage später groggy sein sollte, kann doch gar nicht sein.
Endlich kam ich im Eichenwald an, zum Schluss brauchte ich auch nur noch bergab zu fahren. Als erstes machte ich ein Beweisfoto für die Jungs, sonst glauben die das ja nicht. Als ich mich anschließend im Biergarten erholte, traf ich noch einen alten Schulkameraden, dessen Namen ich vergessen hatte. Das Gespräch dauerte lediglich 60 Sekunden, ist mir hier aber dennoch eine Erwähnung wert.
Das Kegeln verlief unspektakulär. Ich bestellte eine Curry-Pommes zum Pils, da ich den ganzen Tag noch nichts „Richtiges“ gegessen hatte. Seltsamerweise schmeckte mir das Bier nicht besonders. Dies war ungewohnt, weil ich sonst fast immer 2 Halbliter Krüge Wolters beim Kegeln im Eichenwald stemme.
Ich bestellte eine C o l a ! Cola Light, die ich noch nicht einmal austrinken konnte. Um 22.00 Uhr beglückwünschten mich Ralle und die Anderen zu meinem Einsatz mit dem Fahrrad, doch ich fühlte mich nicht wirklich toll. Dennoch schaffte ich den Rückweg bei Dunkelheit mühelos.
Unheimlich war es auf der Rückfahrt zwischen Mascherode und der Salzdahlumer. Bei absoluter Finsternis fielen mir sämtliche Horrorfilme ein, die ich nicht gesehen habe. Das Positivum: Zwischen 25 und 30 Kilometer werden es insgesamt gewesen sein. Und ich weiß außerdem, das Eintracht nur wegen meiner Opferfahrt gewonnen hatte. Boland, der Maskenmann, hatte mich erhört. Denn wenn ich gekniffen hätte, würde Eintracht in den nächsten Spielen abkacken. So ist das Leben.






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