Freitag, 11. November 2016

Hartmudo: Derby

Freitag, 4. November. Noch 2 Tage bis zum Derby. Die erste Arbeitswoche nach dem Urlaub liegt gerade hinter mir und meine Löwin und ich sind gerade von Danny und Jessica zurückgekommen. Die Beiden haben Just ein Haus gekauft und sind schon fleißig am Renovieren, was bedeutet, das wir dort waren, um etwas mitzuhelfen.
Meine Löwin wollte eigentlich renovieren, aber da die Wände noch zu feucht waren, haben wir bloß 2 Räume von den alten Tapeten befreit. Jetzt bin ich etwas kaputt und nur Scheiße im Kopf. Das bedeutet... Bei Betwin habe ich von der EM noch 58 € im Plus. 55 € davon setze ich auf Sieg. Sieg beim Derby am Sonntag gegen die Roten. Ich hab das im Urin, Hannover hat keine Chance am Sonntag.
vor dem Anpfiff gegen Lautern

Kurz möchte ich zurückdenken an letztes Wochenende. Unser zweiwöchiger Urlaub ging gerade zu Ende. Meine Löwin und ich waren in Riga mit Dora und Herbert, anschließend noch bei Jenny und Kroll im Schwarzwald. Bei beiden Aktionen hatten wir abends noch Karten gespielt, was übrigens sehr entspannend rüberkam. Mittwoch drauf der schwere Gang nach Travemünde, wo wir Mutter auf ihrer letzten Reise begleiteten. Eine sehr anstrengende Angelegenheit, so eine Seebestattung. Mögest Du in Frieden ruhen, Mutter.
Freitag dann am frühen Abend, also exakt vor einer Woche. Meine Löwin war beim Kegeln und ich hockte vor der Flimmerkiste. Dresden gegen Eintracht am Freitagabend stand auf dem Programm und ich nuckelte an einem Opferbier. Negerküsse hatte ich auch am Start. Spottet nicht, es hilft!
Eintracht führte 20 Minuten vor Schluss mit 2:0 und hatte alles im Griff. Dresden hatte sich schon aufgegeben und produzierte einen Abspielfehler nach dem Anderen. Die nächsten Tore lagen in der Luft, da traf der Dresdner Stürmer namens Kutschierte binnen 11 Minuten dreimal ins Eintrachttor. Im Alleingang drehte er das Spiel; der Mann machte auch das Spiel seines Lebens.
Ich war konsterniert und verärgert. So einen klaren Vorsprung sollte man nicht leichtfertig aus der Hand geben, aber Eintracht kriegte das hin. Und jetzt das Derby vor der Nase, übermorgen ist der Tag der Wahrheit. Doch da ist Quirin Moll wieder dabei, das lässt hoffen. Dazu rechne ich mit einer Trotzreaktion der Mannschaft. Sei es drum, 55 € auf Sieg. Ich spüre da wieder das gewisse Kribbeln unter der Kopfhaut... Läuft!
Samstag hatten wir Urmel und Ilka zu Besuch. Ilkas Vater geht es gar nicht gut, beide sind aus der Bundeshauptstadt gekommen, um ihn zu unterstützten. Wenigstens hatte Urmel einen Heimsieg seiner Hertha über Gladbach am Freitag bejubeln dürfen. Es wäre ihm sicherlich wohl lieber gewesen, wenn sich Ilkas Vater besser fühlen würde.
Rathausplatz von Riga

Abends war noch Geburtstag und Vorglühen bei Biggi und Britt angesagt. Ich hatte ein Sixpack der Eintracht Jubiläumsdose von Wolters mit dabei.Nach dem reichhaltigen kalten Buffett spielten wir wieder stundenlang Werwölfe. Ich mag dieses sehr kommunikative Spiel, weil es immer viel zu lachen gibt. Auch dieses Mal machte es wieder einen Riesenspaß; und als Biggi nach Mitternacht Geburtstag hatte, war noch nicht Schluss. Erst um halb Zwei waren meine Löwin und ich zuhause, gar erst um zwei machte ich das Licht aus.
Sonntag, 6. November, der Tag des Derbys. Erst kurz vor 10.00 Uhr stand ich auf, hatte aber keinen Schädel. Die Zeit reichte für meine Löwin und mich gerade mal zu einem kurzen Frühstück, dann fuhren wir in die Wohnung von Ilkas Vater, um Ilka und Urmel dort zu treffen. Da Vaddern dauerhaft ins Pflegeheim wechseln muss, räumten beide gerade die Wohnung aus. Wir übernahmen u.a. einen Korb voller Pflanzen, einen Monitor und eine Stehlampe für unser Wohnzimmer. Ilka war es lieber, das die Sachen noch genutzt werden, als das sie diese hätte wegwerfen müssen.
Überhastet verabschiedeten wir uns, weil es jetzt an der Zeit war. 13.00 Uhr, wir hatten die Sachen in unsere Wohnung geschleppt. Auf der Rückfahrt fielen unsdie vielen Hubschrauber auf, die über der Stadt kreisten. Eintracht gegen 96 - nicht mal Dortmund gegen Schalke weckt heuer derart viele Emotionen.
Kurz nach Eins waren wir dann endlich bei Mary und Charles, wo wir das Spiel zu sehen gedachten. Ich schmiss noch schnell meinen Schal vor den Fernseher, an der Wand stand noch ein großer Eintracht-Teddy. Mary hatte eine sehr leckere Gulaschsuppe gekocht; dazu gab es selbst gebackenes Brot. Eine sehr gute Grundlage für die ersten Wolters des Tages.
Während Mary mit ihrer Mutter und einer mir nicht bekannten Frau im Eßzimmer Kaffee tranken, gesellte sich noch der Mann der mir nicht bekannten Frau zu uns. Ein Nachbar aus dem Haus, wie ich erfuhr. Zwei Meter groß und eine weiße Schenkelbürste im Gesicht. Er trank kein Bier, neeeein! Stattdessen arbeitete er sich an einer Flasche Zabrowka (Penny oder Lidl?) nebst Cola ab.
Das Spiel selbst war von der ersten Minute an Mitreisenden, zum Glück gab es keine große Randale. Pyros am Beginn der 1. Halbzeit aus dem 96-Block, Pyros aufs Feld Anfang der 2. Halbzeit aus dem Eintracht-Block. Letzteres war schlimm, aber mehr ist auch nicht passiert.
Hannover war nicht wirklich gefährlich und Eintracht spielte nicht auf Attacke. Nach einer Ecke, es war wohl auch die erste für Eintracht, kam der Ball irgendwie zu Kumbela. Der drehte sich einmal und chippte die Kugel von der linken Seite des Fünfmeterraum über Torwart und Abwehr auf die andere Seite des Strafraums. Dort erinnerte sich Reichel an diese eine Yogafigur und brachte das Leder Dank eines Seitfallziehers im Gehäuse unter. Geiles Tor.
Opfergaben vor dem Derby

Das 2:0 fiel eine Viertelstunde später, als der Torwart den Ball ungenau nach vorne schwackte und Reichel den Ball postwendend zurück spielte. Genau auf den völlig frei stehenden Hernandez, der nur noch den Torwart umspielte und dann ein schon. 2:0, die 55 € waren also gut angelegt.
Das 1:2 fünf Minuten später fiel unglücklich, da der scharfe Verlegenheitsschuss von Decarli's Rücken ins Tor einschlug. Wir waren alle natürlich trotzdem gut drauf und orgelten uns die Wolters rein. Zur zweiten Halbzeit waren auch die Raucher wieder vom Balkon zurück.
Trotz der Pyros waren wir noch gut drauf, zumal Eintracht immer souveräner wurde. Als Kumbela den Ball völlig freistehend neben das Tor setzte und kurz danach Pech mit einem Kopfball hatte, beschlichen mich so ein mulmiges Gefühl. Und 20 Minuten vor Schluss klingelte es dann auch, als Khelifi die Murmel am Mittelkreis verdribbelte und der Hannoveraner von der Strafraumkante abzog.
Mist. Jetzt mussten wir sogar noch um den einen Punkt zittern, aber wirklich gefährlich wurde Hannover nicht mehr. Am Ende war das Unentschieden wohl gerecht, obwohl Eintracht die besseren Chancen - auf Strecke gesehen- hatte. Wir tranken alle noch aus, waren auch nicht niedergeschlagen.
Warum auch? Trotz der verlorenen 2 Punkte nach der klaren Führung hatte Eintracht überzeugen können. Hier sollte man bedenken, das der Etat von Hannover doppelt so hoch ist wie der der Löwen. Ein schöner Nachmittag ging zu Ende, die Wodkapulle war auch geleert.
Alles gut. Wenn Abdullahi in der Rückrunde endlich fit ist, dann hat Eintracht im Angriff noch mehr Optionen. Wenn sie nach der Hinrunde über 30 Punkte einsammeln, dann spielen sie um den Aufstieg mit guten Chancen. Trotz Hannover und Stuttgart wäre ich dann zuversichtlich.

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