Donnerstag, 10. Dezember 2015

Udorallala: Fehlfarben

Mittwoch, 9.12.2015. Die Fehlfarben spielen abends in Berlin, haben eine neue CD im Gepäck und Urmel hatte für mich eine Karte besorgt, dies bereits im Oktober. Mittwoch und Donnerstag hatte ich dem Urlaub mit meiner Kollegin bereits besprochen. Da niemand sonst mit zu Fehlfarben wollte, hatte ich kurzerhand Hin- und Rückfahrt über Flixbus gebucht. 21 € ist nun mal gnadenlos günstig. Endlich wieder Fehlfarben, was sollte da schon schiefgehen?
Meine Baker Zyste natürlich. Ich konnte halt nicht so lange stehen und war auch nicht grundlos krank geschrieben. Für die Karte hatte Urmel schnell Ersatz gefunden. Aber die Buskarten konnte ich abschreiben. Sei`s drum: Die Gesundheit geht vor. Hier tue ich jetzt aber mal so, als ob ich nicht krank wäre und frohgemut nach Berlin gefahren wäre.

Mittwoch Mittag um 13.15 Uhr ging es los. Ich machte es mir im Bus gemütlich, 3 Stunden vor mir bis Berlin ICC. Das WLAN funktionierte mal wieder nicht, so dass ich mich mit meinem Buch begnügen musste, welches ich eigentlich nur zum Einschlafen mitgeschleppt hatte. Egal, kann nicht alles klappen. Die Schlafmaske hatte ich aus Platzgründen nicht mitgeschleppt, schließlich würde ich bei Ilka und Urmel eh auf der Couch im Wohnzimmer schlafen. Da störe ich des nächtens keinen.
Kurz nach 17.00 Uhr rauschte ich bei Ilka ein, die mich mit einem Kaffee überraschte. Zusammen warteten wir auf Urmel, der kurze Zeit später eintraf. Abendbrot und los. Nach der U Bahn trafen wir die anderen Verdächtigen vor dem Lido. Die ersten Biere hatten wir schon inhaliert, als es nach der gewohnt uninteressanten Vorgruppe gegen halb zehn los ging. Alt ist er geworden, der Peter. Genau wie das Publikum halt. Aber ansonsten waren Peter Hein und seine Mitstreiter so wie die Bauers: Die können`s einfach. Zu hören war ein Mix aus alten und neuen Songs, wobei die Songs der neuen Platte aus diesem Jahr überwogen. Die CD „Über… Menschen“ kann ich übrigens wärmstens empfehlen, sie ist endlich wieder gut. „Xenophonie“, die CD davor, war es einfach nicht.
Schön, dass Fehlfarben wieder zu besserer Form auflaufen. Vor allem muss ich feststellen, dass Peter Hein immer noch etwas zu sagen hat, auch wenn irgendwelche Spiegel Redakteure das anders beurteilen. Gerade jetzt, wo „wir“ uns in einen Krieg in Syrien begeben haben, der weder durch das Grundgesetz noch das Völkerrecht legitimiert ist.
Dies und die alten Geschichten ließen wir uns auch nach dem eineinhalb stündigen Konzert durch den Kopf gehen, Bierchen dazu. Irgendwann fielen uns in Urmels Wohnzimmer die Augen zu. Ilka fiel wieder einmal die undankbare Aufgabe zu, uns ins Bettchen zu jagen.
Am nächsten Morgen war Urmel schnell weg zur Arbeit. Ich trank noch schnell nen Kaffee mit Ilka. Gern hätte ich mich länger als nur 2 Stunden mit ihr unterhalten, aber mein Flixbus wartete nicht. Schließlich war ich am Donnerstag kurz vor 15.00 Uhr zu Hause. Ein klasse Konzert hatte ich gesehen, es war ja nicht mein erstes und garantiert nicht letztes Konzert mit den Fehlfarben.

So oder so ähnlich wäre es wohl gelaufen, wenn ich tatsächlich hätte fahren können. Wirklich schade, denn Fehlfarben ist und bleibt die wichtigste deutsche Band seit den 80ern. Weder die Toten Hosen noch die Ärzte verkörpern das, was Rockmusik wirklich ausmacht: Sich selbst treu bleiben und vor allem alles außer Mainstream. An letzterem sind die Hosen komplett, die Ärzte teilweise gescheitert.
Das Video „Untergang“ ist natürlich von der neuen Scheibe.

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