Freitag, 19. Dezember 2014

Udorallala: Audrey Horne

Überrascht war ich, als Pocke mich Mitte November auf dieses Konzert in Berlin ansprach. Hardrock, meinte er. Und er betonte auch sofort, dass mir die Vorgruppe namens 77 gefallen würde. You Tube Links schickte er mit.
Ich sagte spontan zu, weil es mal wieder an der Zeit war, nach Berlin zu Urmel und Ilka für ein Konzert zu fahren. Die Zugfahrkarten (ICE!) für knapp über 80 Steine waren schnell gebucht. Poschmann oder Knaddeldaddel waren angesagt für die Hinfahrt! Damit hatten Pocke und ich bereits im März bei Status Quo gute Erfahrungen gesammelt.
Da konnte also nichts schiefgehen… Denkste! Pocke musste leider am nächsten Morgen in Braunschweig sein, so dass wir noch in der Nacht zurückmussten. Billigticket mit Zugbindung – Cèst la Vie Knaddel Daddel. Ergo fuhr Pocke dann am Mittwoch dem 10. Dezember am frühen Abend mit dem Auto. Udorallala saß neben ihm und schlorkte ein paar Wolters Kannen übern Knorpel.
Viele Biere später stand ich dann endlich mit Urmel und Pocke in dem Laden, der vor Metal Freaks brummte und stemmte das erste Becks Fläschelchen in meine Wampe. Die allererste Gruppe war nicht schlecht, es plätscherte aber mehr so vor sich hin. 77 danach klang verdächtig nach AC/DC, aber zum Mitwippen reichte es allemal. Waren gar nicht mal so schlecht, die Jungens. Zum Abschluss dann Audrey Horne. Diese norwegische Band aus Bergen existiert seit 2002 und hat bisher 5 Alben herausgebracht. Augenfang war hier der Sänger, der mit seinem Seitenscheitel wie ein biederer Bankangestellter wirkte. Auf den ersten Blick natürlich nur, denn die voll durchtätowierten Unterarme nebst dem Hals ließen mich sofort an Angry Anderson denken, bloß mit Haaren. Überhaupt diese bescheidene Frisur: Noch das gewisse Bärtchen dazu und dann wäre das Adolf Double perfekt.
Ich musste ebenfalls an die Sänger von Little Caesar denken. Der hatte auch kurze Haare und war ebenfalls durchtätowiert, aber nen Ami. So hampelte er dann auch über die Bühne; der Sound war da auch Amimäßig. Nicht so bei Audrey Horne, das klang doch sehr europäisch. Besser krieg ich es nicht beschrieben, sorry.
Jedenfalls ist der Sänger wohl tatsächlich Tätowierer und alle Musiker, die eigentlich aus dem Black Metal Bereich kommen, schrubbeln den Hard Rock perfekt. Schlecht war das Konzert beileibe nicht, ich fühlte mich gut unterhalten.
Einzig die Songs, da fehlten mir die Hitstücke, die Ohrwürmer. Irgendetwas, was im Ohr kleben bleibt. Schon jetzt, eineinhalb Wochen später, könnte ich Audrey Horne nicht mehr erkennen, wenn ich sie hören würde. Schade.
Doch doch, ein schöner Abend war es auf jeden Fall. Ich würde mir die Band sogar noch einmal anschauen, aber zuhause ne CD durchhören… keine Chance.

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