Sonntag, 2. November 2014

Contramann: kurz gesehen im November

http://www.huffingtonpost.de/2014/06/22/spd-linkspartei-oppermann_n_5518814.html?utm_hp_ref=germany
Los gehts heute mal mit der Huffington Post. Agitprop vom Feinsten. SPD Fraktionschef Oppermann (der Name leitet sich vom Begriff des „Opportunismus“ ab) hält die Linkspartei nicht für koalitionsfähig, weil sie ein Totalausfall sei.
Insbesondere die Äußerungen und wohl auch die Einstellungen in der Ukraine Krise seitens der Linken seien „hanebüchen“. Aha. Da erinnere ich mich an den ehemaligen SPD Verteidigungsminister Struck, der da meinte, dass „Deutschland am Hindukusch verteidigt“ wird.
Schon damals bewies ein SPD Mann, das Notwendigkeiten über eigenen Parteiprogrammen stehen. Könnte aber doch sein, das der eine oder andere Wähler die SPD gewählt hatte, weil er an die pazifistische Grundrichtung der Partei glaubte.
Aufwachen, Leute, es hat sich nichts verändert. Schon vor genau 100 Jahren stimmte die SPD den Kriegskrediten zur Finanzierung des 1. Weltkrieges zu. Wenn heutzutage also die Linke pazifistische Positionen vertritt, die eigentlich im SPD Programm stehen, dann sollte sich ein Wähler genau überlegen, wer heuer dier „wahren“ Sozialdemokraten sind.
 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-linke-fleischhauer-ueber-das-no-go-papier-a-977141.html
Aah, der Fleischhauer! Der bekennende Wertkonservative kritisiert ein internes Papier der Linken, auf der zu fördernde als auch nicht zu fördernde Fraktionsmitglieder gelistet sind. Dort wurde wohl auch das Ziel formuliert, das die Fraktion nicht zur „Reste Rampe“ verkommen solle.
Über diesen Begriff ist der Gutmensch Fleischhauer natürlich entsetzt. Fleischi braucht nur wenige Zeilen, um die Linke mit der SED gleichzusetzen. Da haben wir natürlich alle gleich die richtigen Bilder im Kopf: Kipping und Riexinger, wie sie DDR Flüchtlinge im Todesstreifen abknallen.
Fleischi, das ist billigste Agitprop. Und wenn Du so weiter machst, wirst Du Sarah Wagenknecht niemals nackig sehen!

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/streit-mit-hedgefonds-new-yorker-richter-ist-argentiniens-letzte-chance-1.2013628
Es ist schon verrückt: Nach dem Staatsbankrott 2002 einigte sich der Staat Argentinien mit der Mehrzahl der Gläubiger auf einen Schuldenschnitt, damit sie wenigstens etwas Geld wiedersehen. Nicht so einige Hedgefonds, die einen Teil der Papiere zu Ramschpreisen aufgekauft hatten und nun die volle Rückzahlung der Schulden vor einem US amerikanischen Gericht (!?) erstritten hatten.
Bei Beachtung dieses Urteils müßte Argentinien wohl auch die anderen Schuldner nachträglich voll entschädigen, was wiederum zu einem Staatsbankrott führen würde.
Die argentinische Präsidentin Kirchner geht lieber den Weg der Zahlungsunfähigkeit und nimmt in Kauf, dass Argentinien von den „segensreichen“ Kapitalmärkten abgeschnitten wird:
http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article130805393/Argentiniens-Praesidentin-lehnt-Kompromiss-ab.html
aktuell dies:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/argentinien-bezahlt-glaeubiger-trotz-warnungen-der-us-justiz-a-994697.html
Richtig so, Frau Kirchner. Es kann ja nun wirklich nicht angehen, das ein New Yorker Bezirksrichter einen ganzen Staat – und Argentinien ist immerhin die drittgrößte Volkswirtschaft Südamerikas – in die Pleite segeln läßt.
Und wer jetzt noch nicht weiß, was dieser Zirkus mit TTIP zu tun hat bzw. warum dies ein gutes Beispiel ist, um sich gegen TTIP zu wehren, der wird Frau Kirchner niemals nackig sehen.

http://www.welt.de/wirtschaft/article129631355/EU-empfiehlt-Hartz-Reformen-als-Vorbild.html
Wenigstens blickt die EU Kommission noch durch, oder etwa doch nicht?
Beim Titel dieses Welt Artikels habe ich zugegebenermaßen sofort Schnappatmung bekommen, weil Hartz Reformen mit positiven Effekten in Verbindung bringen zu wollen, halte ich für gewagt. Und selbst wenn es im ersten Moment toll klingt, auch griechischen oder portugiesischen Jugendlichen eine Ausbildung zu garantieren, so wird hierbei nämlich etwas wesentlich Wichtigeres vergessen:
Wem nützt eine Ausbildung, wenn er hinterher arbeitslos ist oder lediglich einen Hilfsarbeiterjob zum Mindestlohn bekommt? Zumal in den meisten Ländern eine Ausbildung eher unwichtig ist. „Learning by Doing“ ist zumeist der Standard.
Was also fehlt, sind Jobs – auskömmliche Jobs, wohlgemerkt. Aber diese Überlegung wird in der Weltredaktion – und nicht nur da – nicht mehr angestellt. Bei so einem Journalismus wundert es mich nicht, dass die Zeitungsverlage am Stock gehen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mindestlohn-rente-bundesbankchef-jens-weidmann-uebt-kritik-a-979116.html#ref=rss
„Das Beispiel Deutschland habe den Euro-Partnern vor Augen geführt, dass sich Strukturreformen auszahlen“ wird Bundesbankchef Jens Weidmann von SPON zitiert. Aber ein Mindestlohn oder auch die Rente mit 63 würden die Beschäftigungsdynamik oder auch die Rentenkassen unnötig belasten.
Eins wird in diesem Beitrag mal wieder deutlich: Deutschland, das ist die Wirtschaft. Sch...egal, dass hier ca. 80 Mio Menschen leben, die alle fair behandelt werden möchten. Dazu gehört für Contramann auch ein Lohn, der dem Beschäftigten und, bei Bedarf, seiner Familie ein Leben ohne staatliche Unterstützung wie „Hartz IV“ ermöglicht. Eine Arbeitsmotivation würde nur so Sinn machen.
Wenn jemand 45 Jahre gearbeitet und in eine Versicherung eingezahlt hat, sollte er doch seine Versicherungsleistung erhalten können, oder ist das etwa nicht fair? Rente mit 63 nach 45 Jahren Plackerei ist doch nen korrekter Deal.
Aber für Leute wie Weidmann zählt so etwas nicht. Der alte Grundsatz „gehts der Wirtschaft gut, geht’s den Menschen gut“ stimmt heutzutage nicht mehr, da es zur Zeit der Wirtschaft lediglich auf Kosten der Menschen gut geht.
Nein, Herr Weidmann, das kann es einfach nicht sein.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nsa-ausschuss-erwaegt-einsatz-von-schreibmaschinen-a-980923.html
Aufgrund der NSA Abhöraffäre entschließt sich der hierzu geschaffene Untersuchungsausschuss, geheime Dokumente lediglich auf Schreibmaschine zu fixieren.
Warum nicht handschriftlich mit unsichtbarer Tinte; transportiert mit Hilfe von Brieftauben. Und damit die bösen Geister sich nicht doch noch einmischen, könnte die Schamanin Ursula von der Leyen ein Beschwörungstanz aufführen. Nackig selbstverständlich.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-08/piraten-mitgliederbefragung-post
Ausgerechnet die „Internetpartei“ der Piraten führt ihre Mitgliederbefragung zur Ausrichtung der zukünftigen Parteilinie per Post, also auf Papier, durch. Die Software LiquidFeedback, eigens für solche Zwecke geschaffen, sei anfällig für Manipulationen.
So ein Schmarrn, als ob es sich lohnen würde, bei dieser Partei noch irgendetwas zu manipulieren. Mittlerweile ist wohl jede Wählerstimme für die Piraten eine verlorene Stimme.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/frueherer-nationaltorwart-tim-wiese-erwaegt-karriere-im-wrestling-a-991854.html
Der Knaller zum Abschluß. Tim Wiese als Wrestler. Schön fieses Foto am Anfang des Berichts. Vom ehemaligen Weltklassetorhüter zur Lachnummer des Monats. So langsam wird mir Tim Wiese fast sympathisch.
Contramann an seiner Stelle hätte wohl lieber die Kohle auf der Tribüne in Hoffenheim abgesessen, also Hut ab. Da gäbe es wohl nur noch eine Steigerung:
Tim Wiese nackig im Ring!

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