Mittwoch, 29. Oktober 2014

Hartmudo: Paranoia

Monatsende und es wird immer herbstlicher. Eigentlich wollte Contramann an dieser Stelle den gewohnten Salmon ablassen, aber wir mussten seinen Text noch etwas verschieben. Einerseits kommt der alte Sack diesmal irgendwie nicht in die Schlümpfe und andererseits habe ich heute ein eiliges Mitteilungsbedürfnis.
Seit Anfang dieser Woche bin ich wieder da. Da heißt, das ich wieder auf Arbeit bin. Knapp 2 Wochen Urlaub liegen hinter mir, in denen meine Kollegen hervorragend gearbeitet haben. Auf meinem Arbeitsplatz blieb kaum etwas liegen, nur die üblichen verqueren Sachen, bei denen eine Vertretung keinen Sinn macht, wenn man die Fallgeschichte nicht wirklich kennt.
Alles ruhig auf der Arbeit also. Erstaunlicherweise wurde ich an allen 3 Tagen so früh wach, das ich immer sehr früh im Büro sein konnte. Und wer früh kommt … Ich war gar nicht mal besonders müde ob des wenigen Schlafs; Vielleicht hat meine Löwin ja Recht, die da meinte, dass ich dank der Schlafmaske abends beim Fernsehen nicht mehr einschlafen würde.
Irgendwie war ich heute morgen wohl immer noch nicht richtig bei der Sache. Als ich so um halb zwölf meine Essensverpackungen (Schinken, Zwieback – fragt nicht, warum diese Kombination) zusammenpackte, um sie in den Müll zu schicken, da vermisste ich auf einmal mein Smartphone.
Fieberhaft suchte ich mein Büro ab, aber das Sch...ding blieb unauffindbar. Mist, ich hatte es verloren. Oder wurde es mir gar geklaut? Normalerweise würde jeder zuerst in dieser Richtung denken, aber ich nicht, denn...
Vor ca. nem halben Jahr hatte ich mein Smartphone achtlos auf dem Tisch liegen lassen, als ich auf den Flur zum Kopierer ging. Hier griff nun eine pädagogische Maßnahme meiner Kollegen: Sie „sicherten“ das Phone und ließen mich erst mal suchen und schwitzen. Nach kurzer Zeit gaben sie es mir wieder und wiesen mich darauf hin, das ich das Phone nicht einfach so liegen lassen solle, zumal wenn ich die Bürotür nicht abschließe. Irgendwann wäre es vielleicht wirklich weg.
Grüße aus Irland - da war ich noch fit

Keine Frage, diese Aktion habe ich meinen Kollegen seinerzeit nicht übelgenommen. Ich halte dies nach wie vor für eine gute Performance. Aber sollte mir das jetzt ein zweites Mal passiert sein? Erstmal alles absuchen, bevor ich nachfrage und kleine Brötchen backen muß.
Mein Puls ging mittlerweile steil nach oben und ich war sauer ohne Ende. Sauer auf mich, weil ich so unachtsam war. In letzter Zeit lasse ich es an Zielstrebigkeit vermissen; Niemanden nervt das so sehr wie mich selber. So langsam muss ich mich wieder am Riemen reißen. Ich kann nicht alles so vor sich hin treiben lassen, Gegengehen ist angesagt.
Entnervt schaute ich überall nach, wo ich am Vormittag gewesen war. Auch auf dem Klo und im Postraum, aber überall Fehlanzeige. So blieb mir nichts anderes übrig, als meine Kolleginnen zu fragen, ob sie das Smartphone wieder „gesichert“ haben. Ich bekam den Tip, doch mal mich selbst auf dem Smartphone anzurufen. Gute Idee, aber leider erfolglos.
Jetzt kriegte ich aber wirklich Hitze! Es erfolgte kein Klingeln. Hatte ich den Klingelton auf lautlos geschaltet? Letztendlich fand ich mein Smartphone bei Detzer. Seine Kollegin und er dachten, es würde einer Kundin gehören. Und zwar der Kundin, wegen der ich fluchtartig sein Büro verließ, weil ich selbst es auch nicht leiden kann, Kunden vor der Tür stehen zu lassen. In der Hektik das Smartphone dort vergessen zu haben … ja, das macht Sinn.
Mir ging es jetzt schlagartig besser, doch trotzdem läutete ich jetzt den Feierabend ein. Das Ganze hatte viel Nerven gekostet und jetzt kam auch noch Paranoia dazu. Denn warum hatte Detzer nicht reagiert, als mein Phone klingelte beim Kontrollanruf? Der Klingelton war nämlich nicht abgeschaltet gewesen.
Hatten meine Kolleginnen doch das Smartphone wieder „gesichert“ und es mir gegenüber nur nicht eingestanden, weil sie einen Wutausbruch meinerseits fürchteten? Die eine Kollegin stand ja auch kurz vorher in Detzers Büro, als ich dort mein Smartphone wiederfand.
Nein, genug mit der Paranoia. Ich fuhr nach Hause und drückte die Paranoia weg. Besser ist das, weil mehr Nachdenken führt hier in die falsche Richtung. Ich muss ab sofort wieder aufmerksamer durch den Tag kommen. Dies nicht nur wegen des Smartphones.
Allein das letzte Wochenende war äußerst anstrengend. Gerade mal 2 Tage waren wir aus Irland wieder zurück; ein Tag später als geplant wegen des Lufthansa Streiks. Das hieß: Donnerstag und Freitag rumgammeln, viel schlafen und nichts schaffen, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Und dann ging es ab Samstag Nachmittag ab. Zuerst waren meine Löwin und ich bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Mary hatte Geburtstag und ihr Sohn füllte mich dann mit brasilianischem Rum ab.
Pils musste ich dazu trinken, weil es so interessant war, das ich mir den Mund trocken geredet hatte. Kurz waren wir dann zu Hause, wo ich einen Brief in der Post hatte. Edith und Jürgen hatten am 1. April geheiratet und das bis heute geheim halten können. Wir freuten uns aber für die Beiden. Mensch, wenn ich bedenke, dass die beiden noch 4 Tage vor ihrer Hochzeit unsere Gäste waren. Deshalb hatten sich beide so sehr für die Hochzeitszeitung interessiert.
Keine Atempause an diesem Abend, denn schon ging es weiter um die Ecke zum 50. Geburtstag von Angel-Arnd. Zwischen Elpro und Cederbaum, hinter einem Bastzäunchen, da war wohl früher mal ne Kneipe. Arnds Kumpel hatte die Hütte an ihn vermietet, es gab ein gutes kaltes Buffett und Wolters aus der Pulle.
Für mich ein relativ anstrengender Abend, da ich die Leute kaum bis gar nicht kannte und das Thema Angeln im Vordergrund stand. Der Besitzer der Hütte und dessen anderer Kumpel waren mir nicht wirklich geheuer, dafür habe ich ein Näschen. Oder doch Paranoia? Jedenfalls biß ich mich dann doch durch und wir blieben bis 3 Uhr nachts.
Die Umstellung auf Winterzeit schenkte mir eine Stunde mehr Schlaf, denn um 7.00 Uhr nach der Zeitumstellung klingelte der Wecker. Sonntag fguhren wir mit unserem Kegeltrupp, den Trantüten, nach Lüneburg. Ein Ausflug mit einigen mentalen Tiefen, da Nina etwas rumeierte und dauernd etwas anderes vorschlug (...über Hannover zurückfahren …) und meine arme gestresste Löwin, die diese Tour ausgearbeitet hatte, darauf gar nicht wechseln konnte. Letztendlich haben sich beide Frauen am Ende aber wieder verstanden. Das spricht für Beide und die Gruppe als Ganzes sowieso.
Wasserturm in Lüneburg

Nachdem meine Kopfschmerzen vorbei waren, kam ich auch hier besser rein und hatte einen schönen Tag. Wir alle hatten einen schönen Tag, auch im Uelzener Bahnhof, wo wir am Ende saßen. Der Wasserturm in Lüneburg mit seiner Ausstellung über die Bedeutung von Wasser war an diesem Tag der Höhepunkt. Wenn Du mal in Lüneburg bist, tu es Dir rein. Es lohnt sich.
All das – dies stressige Wochenende – darf keine Entschuldigung für mein nachlässiges Verhalten mit dem Smartphone sein. Hier werde ich ab morgen aufmerksamer sein.
Was gibt es sonst: Viel Ballbesitz, wenig Raumgewinn. Eintracht Braunschweig. Nach dem 0:2 nach 67 Minuten zuhause gegen Fürth war wohl der absolute Tiefpunkt diese Saison erreicht. Ich verfolgte dies Spiel so nebenbei, als wir in Irland waren. Das die Eintracht dann sogar noch den Ausgleich schaffte, tröstete mich wenig. Das Abstiegsgespenst lugte schon um die Ecke.
Nach dem Auswärtssieg bei 1860 und dem heute ebenfalls nicht glanzvollen Sieg in Würzburg beim Pokal sieht es schon wieder besser aus. Mal sehen, wohin die Reise der Eintracht noch geht. Da ist ja alles drin. Einer noch vom Sky Reporter: „Der Sekundenzeiger ist der Freund von Eintracht Braunschweig“.
November steht vor der Tür. Jetzt wird es morgens kälter auf dem Rad, aber solange es nicht regnet, gebe ich Kette. Biggis Geburtstag steht vor der Tür. Auf die Feier nächstes Wochenende (also nicht dieses, sondern das danach. Comprende?) freue ich mich schon. Ja, der Terminkalender ist schon wieder voll. Trotzdem bin ich frohen Mutes, nebenbei auch noch Luft zu haben. Trotz Flohmarkt, Weihnachtsmarkt und diverse Spieleabende.
Ich werde noch den Reisebericht über Irland weiterschreiben. Als Novum mache ich das erst mit der Hand in ein kleines Notizbüchlein, welches ich in Dublin gekauft habe. Erst wenn der Bericht komplett fertig ist, tippe ich den kompletten Text auf den Rechner ab und veröffentliche den Bericht unter der Rubrik „Spezial“ ab 24.12. Weihnachten ist Spezial angesagt! Den Bericht über „Walter“ werde ich zu diesem Termin unterbrechen, weil ich zu Weihnachten nichts Trauriges veröffentlichen will.
Und Contramann kämpft Anfang November weiter. Versprochen.

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