Dienstag, 7. Oktober 2014

Hartmudo: Life on Mars with True Detective

Serien über Serien. Im September habe ich es geschafft, 2 Serien zu schauen bzw. zu Ende zu schauen.
Da wäre zuerst einmal True Detective zu nennen. Lediglich aus 8 Folgen bestand diese „Mini Serie“, aber nachdem ich sie mir reingezogen hatte, war ich restlos begeistert. Im Gegensatz zu meiner Löwin, die entnervt nach der ersten Folge aufgab.
Für meine Löwin war True Detective sicherlich nicht gemacht. Zu langsam erschien ihr das Erzähltempo im ersten Teil. Insbesondere die langen Passagen, in denen Matthew McConaughey und Woody Harrelson im Jahre 2012 die Geschehnisse aus 1995 den beiden Polizisten wiedergaben und kommentierten.
(nicht) gefunden auf Otto.de

Im ersten Teil passiert nun wirklich noch weniger als in einem der (meiner Meinung nach) schwerfälligen Krimis in depressiven Umgebungen aus Schweden, wie sie das ZDF Sonntags nach 22.00 Uhr gerne zeigt. Erschwerend hinzu kommt noch das offensichtlich wirr und diffus anmutende Geschwurbel vom langhaarigen McConaughey, wenn er mit Kippe und Bierdose in der Hand 2012 seine philosophischen Tiraden absondert. Harrelson als „Normalo“ erzählt da schon zielgerichteter, aber für meine Löwin war da immer noch keine Struktur zu erkennen.
Die erschließt sich dem geneigten Zuschauer auch erst ab Ende der 4. Folge, läßt einen dann aber bis zum phänomenalen Schluß nicht mehr los. Erst nach der 5. Folge ist der Fall aus dem Jahre 1995 gelöst, in dem ein Mädchen in der Pampa verbrannt und auf Knien hockend vor einem großen Baum gefunden wurde. Religiöse Zeichen und das Hirschgeweih auf dem Kopf deuteten auf einen religiös motivierten Ritualmord hin.
In 2012 geschah wieder ein Mord in demselben Muster und McConaughey scheint hier – so sehen es die beiden Bullen – der Hauptverdächtige zu sein. Schön anzusehen, wie die Story mit zunehmender Dauer förmlich explodiert.
Harrelson, der dank einer Affäre seine Ehe ruiniert und sich dann noch mit McConaughey in die Wolle kriegt, weil dieser von Harrelsons Frau quasi vergewaltigt wird, dreht erst ab dem späteren Handlungsstrang richtig auf.
In 2012 sind beide nicht mehr bei der Polizei und finden aber trotzdem den eigentlichen Mörder aus 1995. Mehr möchte ich von der Handlung nicht mehr schreiben, weil es sonst den Rahmen sprengt.
Die Titelmusik allein hat mich von der ersten Sekunde an begeistert und gibt die dichte Atmosphäre dieses Thrillers unnachahmlich wieder. Die vielen Emmy Nominierungen sind mehr als gerechtfertigt, wenn ich allein an die letzte Folge denke. Ich sage nur Entenpelle!
Meine Löwin hat sich nach Rücksprache mit Phil doch für ein erneutes Reinschnuppern in die Serie (ab Folge 4) erwärmen können, aber schreckt zur Zeit noch davor zurück.
Begeistert dagegen war sie von Life on Mars, der BBC Serie, in der ein Detektiv aus Manchester nach einem Autounfall ins Koma fällt und in das Jahr 1973 „zurückversetzt“ wird. Die damaligen Polizeimethoden sind rüde und nicht immer gesetzlich korrekt, aber Sam Tyler bringt durchaus moderne Polizeimethoden ins Spiel und kann damit seinen neuen Kollegen helfen.
Immer wieder hört Tyler Stimmen. Er weiß, dass er im Koma liegt und seine Familie wie auch seine Freundin versuchen, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Über 2 Staffeln und 16 Folgen erstreckt sich die Rahmenhandlung, um in der letzten Viertelstunde der letzten Folge einen Höhepunkt zu setzen, der meine Löwin und mich nicht nur zu den Taschentüchern greifen ließ, sondern hinterher auch lange sprachlos hielt.
Klo vom Mäxx in Lüneburg

Den Schluß will ich auch hier nicht verraten, aber die mit viel Liebe gezeichneten Charaktere dieser kurzen Serie möchte ich Dir, lieber Leser, besonders ans Herz legen. Denn das Einzige, was wirklich wichtig ist, ist …
Der Trend geht bei den Fernsehserien also in Richtung Miniserie. Bekannte Schauspieler, die zwischen 2 Spielfilmen noch Zeit für 10 – 15 Folgen einer Serie haben, beleben das Genre Krimi spürbar. Hierbei können sich Geschichten wie Charaktere so richtig entwickeln. Langanhaltende und ruhige Bilder transportieren die gewünschte Stimmung besser als das ewige Geballere im Kino. Das ist die qualitative Rettung des Formats Fernsehen. Ich hoffe, dass der Eine oder Andere von Euch sich nicht davon abschrecken läßt, wenn es sich hierbei hauptsächlich um amerikanische Produktionen von Kabelsendern handelt. Dogmatismus solltest Du beiseitelegen, wenn Du mal wieder mitkriegen möchtest, wie eine gute Geschichte toll in Szene gesetzt wird.
True Detective ist hier, mehr noch als Life on Mars, ein Meilenstein, so wie es vorher nur Wild Palms oder Twin Peaks war.
Aber gutes Fernsehen ist bekanntlich nicht alles. Letzten Freitag, dem Nationalfeiertag, feierte meine Löwin ihr Cousinentreffen in Lüneburg. Mit vielen ihrer Cousinen, versteht sich.
Freitags fuhren wir früh los, um im „Mäxx“ in Lüneburg das Equipment aufzubauen. Das Multifunktionsgerät zum Einscannen und Drucken sowie den Laptop, über den die Videoleinwand angesteuert wurde.
„Oh, guck mal, Tante Ilse...“ Kam sehr gut an, war ja auch insgesamt ne runde Veranstaltung. Alle waren zufrieden und am Ende wurden Adressen ausgetauscht. Wäre schön, wenn es nächstes Jahr eine Wiederholung gibt.
Abends trafen wir noch zufällig ein Pärchen in der „roten Schleuse“. Angeblich wäre dieser Laden es wert, erhalten zu werden. Totaler Quatsch, weil das Essen war total überteuert. Der Salat, den meine Löwin orderte, war für 11,90 € eine Frechheit. Das die Bedienung dann auf die notwendige Kritik sauer reagierte, machte es nicht wirklich besser. Da gehen wir nicht mehr hin.
Am nächsten Tag waren wir zu Sechst noch in Lüneburg unterwegs. Meiner Löwin gefiel dies logischerweise, aber auch ich war guter Laune, da wir zusammen auf dem Wasserturm und auch sonst nen schönen Tag hatten. Bis dahin also ein schönes Wochenende.
Am Sonntag dann ging es gut weiter. Danny besuchte uns überraschend, als er bei uns reinschneite. Mit seinen Freunden war er über Nacht in Hamburg und kam dann nicht an sein Auto, da er es auf dem Bauhaus Parkplatz abgestellt hatte. Dieser ist übern Sonntag abgesperrt.
Blick vom Wasserturm über Lüneburg

Ergo fuhren wir ihn nach Hause und meine Löwin konnte dann unser neues Auto, einen Golf 4, von ihm abholen. Dankenswerterweise hatte Danny die Karre für uns organisiert. Mit Rocky, dem Hund von Danny und Caro, gingen wir dann noch ne Runde spazieren.
Ab abends dann hat sich Phil bei uns für ne Woche einquartiert, weil jetzt sein Masterstudium an der Uni in Wolfenbüttel beginnt. In der ersten Woche Anwesenheitspflicht, danach berufsbegleitend. Vielleicht kann ich mich mit ihm noch ein bißchen über True Detective austauschen.
Zwischendrin das Ärgernis des Wochenendes: Die Niederlage von Eintracht in Ingolstadt, immerhin zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer, wäre nicht so schlimm, wenn sie nicht wieder so dumm entstanden wäre. Ein Riesenpatzer 15 Sekunden nach der Halbzeit und danach kam nichts. Kein Aufbäumen, kein Stemmen gegen die drohende Niederlage. Und der Trainer nahm den ersten Wechsel in der 65. Minute vor!
Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Zuhause ist ja – noch! - alles Tutti. Aber wenn die Mannschaft dort auch noch Punkte läßt, dann wird es ein harter Abstiegsfight. Am 10. Spieltag zuhause gegen Fürth. Selbst bei einem Sieg ist das Team immer noch in der 2. Tabellenhälfte. Also nach vorne müssen wir zur Zeit nicht blicken.
Jedenfalls, wenn es um Eintracht geht. Ansonsten schon. Nächste Woche geht es nach Irland mit Dora und Herbert. Da bin ich gespannt, insbesondere wegen der Schlafmaske. Der erste Test im Hotel bei Lüneburg war vielversprechend, so dass ich guter Dinge bin.
Langfristig auch für die Eintracht. Die Klasse halten sie trotzdem!

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