Sonntag, 19. Oktober 2014

Udorallala: Silvertones

Es war der Samstag, an dem meine Löwin und ich eigentlich Gartenarbeit leisten mußten. Sie konnte an dem Tag dann nicht, weil sie ein Seminar hatte. Also ich dann alleine auch nicht. Geplant war, bei Pocke Musikvideos oder Musikfilme zu gucken.
Kurz zuvor erwähnte Pocke dieses Konzert in der Gearbox. Eine Rockabilly Truppe – was denn auch sonst. Die Informationen im Netz klangen ganz gut. Auf You Tube dann dieses Cover von „Ace of Spades“. Pocke und ich waren uns einig: Da mußten wir hin.
Nachmittags setzten wir uns erst bei Pocke hin. Vorglühen war angesagt; Wodka und Bier begleiteten uns dann zum Director`s Cut des Woodstock Films. Ich hatte den Film am Vormittag erst in der Stadt gekauft; So komplett digitalisiert und restauriert sah das Ganze schon mächtig gewaltig aus.
Derart vorbereitet, fuhren wir dann mit der Straßenbahn in die Gearbox. Anläßlich des Konzerts gab es kein gezapftes Bier, so dass wir das eine oder andere Pülleken Wolters einatmeten. Irgendwann trat die Band dann auf die Bühne, der Laden war gut gefüllt, aber nicht voll. Gute Voraussetzungen für ein geiles Konzert also.
Und dann ging es ab: Bom Bom Bom Bom Bum Bum Bum Bum … Das ist es, was mich bis heute fasziniert und wovon ich nie zuviel kriegen kann. So ein Standbaß erscheint im ersten Moment zwar limitiert in seinen Mitteln, aber wenn man genau hinschaut – und Udorallala hat dies getan – erkennt man deutlich, dass der Bassist mit seinen Fingern ganz schön umgreifen muß.
Dazu hört man live im Baßsound die dementsprechend differenzierten Töne im Baßspiel. Zusammen mit dem präzisen Schlagzeug kommt ein durchgehend mitreißender Rhythmus zustande, der für Rockabilly und den „altbackenen“ Rock `n` Roll so typisch ist.
Manche finden dies langweilig und möchten eher „anspruchsvollere“ Sounds hören. Dann geht doch zu englischen Gitarrenbands oder deutschen Langweilern a la Revolverheld und Co. Udorallala mag es pur und griffig.
Zu der durchgängigen „Rhythm`Base“ kam noch der Sänger und Gitarrist dazu. Klarer Gitarrensound, schnörkellos und ohne viel Schnickschnack. Herrlich unkompliziert das Ganze. Der Gesang dazu paßte auch, gute Stimme und die Harmonien von Bassist und Schlagzeuger paßten auch.
Fast 3 Stunden lang hämmerten uns die Silvertones ihren ursprünglichen Sound um die Ohren, unterbrochen nur von einer kurzen Pause zum Atemholen. Pocke und ich waren begeistert, obwohl nicht mal die Coverversionen als Songs uns so richtig umhauten. Es war das Gesamtpaket, das einfach stimmte. Der kompakte Sound überzeugte auch die ganzen 3 Stunden lang.
Die Silvertones kommen aus Wolfenbüttel und haben vor kurzem ihren erst 2. Longplayer (auf Vinyl) veröffentlicht. Seit 20 Jahren sind sie wohl schon unterwegs und werden wohl nicht mehr die Hitparaden stürmen. Aber verdient hätten sie es, guckst Du hier:
http://www.the-silvertones.de/
bom bom bom bom bum bum bum bum ...

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