Sonntag, 17. August 2014

Uncle Fester: grad gelesen August 2014

Star Trek: The New Frontier 7,8,9 – Requiem, Renaissance, Restauration
Aufgepaßt, es geht weiter. Im letzten Band (Nr. 6) hatte Calhoun vermeintlich seinen Sohn verloren. Ganz am Schluß endet dieser Roman mit dem Halbsatz: „5 Minuten bevor die Excalibur explodierte ...“
Einfach so, aus heiterem Himmel sozusagen. Aber nur Calhoun ist tot. Vermeintlich. Die restlichen Hauptakteure treffen sich anfangs des 7. Bandes in einer Bar in San Francisco. Shelby hatte alle nochmal zusammengerufen, bevor sich ihre Wege trennen.
In dieser Triologie wird der weitere Weg der Hauptpersonen nach dem Untergang der Excalibur beschrieben. Dieser Handlungsverlauf ist im Star Trek Universum einzigartig. Hier zeigt sich wieder mal die Stärke dieses Serienablegers. Im TV hätte man dies nicht so umgesetzut bekommen.
Im Band „Requiem“ werden im Wesentlichen 2 Handlungsstränge erzählt, die unabhängig voneinander sind und zum Ende hin nicht zusammenführen. So begegnet Lt. Soleta ihrem leiblichen und verhaßten romulanischen Vater, der auf dem Jupitermond Titan lebt. Nicht mehr lange, denn er ist todkrank.
Verhaßt deswegen, weil er seinedrzeit Soletas Mutter vergewaltigt hatte. Eigentlich wollte sie ihn töten, aber dann nähert sie sich ihm doch an und begleitet ihn, der insgeheim ihre Mutter geliebt hatte, auf seinen letzten Tagen. Nach dessen Tod schmuggelt sich Soleta auf Romulus ein, um in der Familiengruft ein Medaillon, welches er gestohlen hatte, zurückzubringen.
Als sie dadurch unwissentlich eine Explosion auslöst, die das romulanische Haus des Adels auslöscht, da dämmert ihr, dass sie von ihrem Vater über dessen Tod hinaus nur manipuliert wurde.
Kebron und Mc Henry betätigen sich als Geheimagenten. Sie sollen auf einem rückständigen Planeten namens Liten eine Serie von Entführungen aufklären. Der Farmer Adulux wird beschuldigt, seine Frau getötet zu haben. Er behauptet jedoch, ein mysteriöses Licht sei aufgetaucht und hätte seine geliebte Frau entführt.
Mc Henry und Kebron glauben ihm, denn sie wissen, dass es sich um eine Clique von Sternenkadetten hatten, die sich im Urlaub auf Kosten der Farmer dieses rückständigen Volkes amüsieren wollen.
Doch dann werden Kebron und Mc Henry selbst entführt und es stellt sich heraus, dass sich Q`s Sohn einen bösen Spaß erlaubt. Adulux hat seine Zanka sogar wieder bekommen, aber nur, um sie endgültig zu verlieren. Schließlich hatte er sie oft mißhandelt und deshalb suchte sie nach ihrer Befreiung schnell das Weite.
Nebenbei wird hier ein weiterer Handlungsstrang angefangen. Si Cwan und Kallinda wollen Si Cwans alten Lehrer Jereme besuchen. Dieser wurde jedoch von Olivan, ehemals bester Freund und ebenfalls Schüler von Jereme, ermordet. Irgendwann hatten sich Si Cwan und der Mensch Olivan entfremdet; Mittlerweile sind sie Todfeinde.
In Renaissance wird diese Geschichte zuende erzählt. Si Cwan findet Olivan letztendlich. Dieser reiste unter einem anderen Namen und spielt eine wesentliche Rolle in einem anderen Handlungsstrang dieses Romans.
So gesehen, laufen hier 2 Handlungsstränge zusammen. Aber zuerst zum anderen Strang. Dr. Selar lebt mit ihrem Sohn auf Vulkan. Burgoyne kämpft um das Kind, will das Sorgerecht vor einem vulkanischen Gericht durchsetzen.
Die Richterin T`Pau muß schließlich nachgeben, als sich Burgoyne auf ein uraltes vulkanisches Ritual besinnt. Beim Kampf mit Selar – auf Leben oder Tod – gibt Burgoyne schließlich auf, weil er dem Sohn nicht die Mutter nehmen will.
Nach einiger Zeit schickt Selar wiederum den Sohn auf die Erde zu Burgoyne, weil sie mit dem Kind überfordert ist. Damit nicht genug, kommt auch noch Spock von hinten und macht ihr klar, dass sie mit Burgoyne wider zusammen kommen sollte.
Auch in dem anderen Handlungsstrang geht es um Sex. Auf dem Tourismusplaneten Risa wollen Lt. Leffler und ihre Mutter Morgan endlich mal ausspannen, lernen dann allerdings den Industriellen Rafe samt Sohn Nik kennen.
Auch hier taucht ein alter Bekannter von Kirks altem Team auf: Scotty ist in der Zukunft gestrandet und mimt auf Risa für eine Bar den Pausenclown. Alt ist er geworden.
Trotzdem sorgt er schließlich dafür, das Si Cwan Olivan endlich stellen und töten kann. Rafe ist es natürlich, Nik ist ein jüngerer Klon von Olivan.
In Restauration schließlich befehligt Shelby die Exeter und versucht das vorgeblich friedfertige Volk der Makusianer zu überzeugen, der Föderation beizutreten. Nach einigem Hin und Her kann sie schließlich verhindern, das die Makusianer einen Krieg anzetteln.
Calhoun schließlich ist doch nicht tot. A la „High Noon“ sorgt er auf einem rückständigen Planeten als Sheriff für Ordnung, ohne Hoffnung, den Planeten verlassen zu können. Mit einem Trick überlistet und tötet er den aufgerüsteten Bösewicht und stiehlt dessen Raumschiff.
Eine Rolle spielt hier noch die Farmerin Rheela, die auf dem öden Planeten Regen herbeirufen kann. Trotzdem wird sie getötet, nicht zuletzt, weil ihre Mitmenschen Angst vor ihrer Gabe haben.
Einer Gabe, die eigentlich ihr Sohn hat. Den nimmt Calhoun natürlich mit. Rechtzeitig taucht er am Ende auf der Brücke der neuen Excalibur auf, um vor seiner kompletten alten Mannschaft wieder das Kommando zu übernehmen.
Ein Band dieser Reihe verbleibt noch, dann habe ich erstmal diese Reihe durch. Allerdings sind neue Romane in Vorbereitung. Mal sehen, denn dieser Dreiteiler ist von der Idee her sehr hübsch, aber leider gleitet das Ganze dann doch mehr und mehr auf 08/15 Daily Soap Niveau ab.
Schade. Vor dem letzten Roman mach ich wohl erstmal ne Pause.

                                                                                                                                          
              

Larry Niven: Das Schicksal der Ringwelt
Endlich. Der 15. und neue Roman aus Nivens „Known Space“. Auch hier müßten sich eigentlich Abnutzungserscheinungen wie bei „New Frontier“ ergeben, aber hier wirken die Charaktere nach all den Jahren immer noch nicht holzschnittartig. Erstaunlich eigentlich.
Seit Jahrzehnten führen die Trinocs, Kzinti und die Menschen mit ihren Flotten Krieg um die Ringwelt. Sie belauern sich dort gegenseitig, doch als die Ringwelt urplötzlich in den Hyperraum verschwindet und somit das Objekt der Begierde nicht mehr erreichbar ist, wenden sie sich einem neuen Ziel zu; Nämlich der Weltenflotte der Puppenspieler.
Diese werden ja seit längerem insgeheim von den Gw`oth beherrscht, weil deren 16-plex-Verstandeskollektiv Ol`tro die 4 Welten der Puppenspieler zerstören könnte. Der 5. Planet, New Terra, fliegt derweil immer noch als Kundschafter der Weltenflotte voraus. Die ehemaligen Sklaven der Puppenspieler haben die Koordinaten der Erde immer noch nicht in Erfahrung bringen können.
In diesem Roman gelingt ihnen dies. Sigmund Ausfaller, obwohl zwangsweise in den Ruhestand versetzt, erkennt auf New Terra dank seiner krankhaften Paranoia die Lage und opponiert gegen die eigene Regierung.
Bei den Puppenspielern bahnt sich auch ein Machtkampf an. Achilles will auf Teufel komm raus Hinterster werden. Nessus und Baedecker versuchen ihn daran zu hindern. Louis Wu und Alice Jordan sind auch wieder am Wirbeln. In der Menschenflotte (die von der echten Erde) sind auch Wu`s Enkel und eine Urenkelin mit dabei. Fast begegnen sie sich sogar.
Als zusätzliches Element kocht jetzt die künstliche Intelligenz Proteus sein eigenes Süppchen. Diese KI, eigentlich von Achilles und Ol`tro geschaffen, soll eigentlich die Weltenflotte vor den Flotten der Trinocs, Kzin und Menschen schützen.
Verwirrend, oder? Aber nur, wenn man den „Known Space“ des Larry Niven nicht kennt. Ich habe über die letzten 40 Jahre alles gelesen und kann mich kaum noch an den Inhalt des Vorgängerromans erinnern, komme aber nach nur wenigen Seiten halbwegs rein.
Die Trinocs werden hier sogar lediglich erwähnt. So weit ich mich erinnere, haben sie bisher noch nie eine tragende Rolle gespielt. Die Kzin werden in ein oder zwei Kapitel erwähnt, weil die Vernichtung eines ihrer Schiffe aus der Sicht der Kzin beschreiben wird. Aber warum und wieso die Kzin sich auf die Weltenflotte stürzen, bleibt ihr Geheimnis.
Wo ich dies grad schreibe, bin ich noch ca 80 Seiten vom Finale entfernt. Ich bin aber trotz aller Kritik der SciFi Rezensienten begeistert. Ringwelt liebt man oder man hasst es. Dazwischen gibt es nichts.

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