Mittwoch, 23. Oktober 2013

Hartmudo Spezial: Hauswart 2/3

Die nächsten beiden Tage blieb es dann ruhig im Haus. Harald machte sein Ding weiter, ich entsorgte Toilettenschüssel und Bauschutt auf dem Hänger in unserer Garage. Schließlich kam der Samstagmorgen.
Meine Löwin und ich hatten frühmorgens Brötchen samt Mett besorgt. Wir wollten mit Harald frühstücken und anschließend die Fliesen abholen. Als meine Löwin und ich mit den Brötchen das Haus betraten, trafen wir den Ehepartner des Hauswarts. Meine Löwin fragte, ob der Hauswart samt Partner Zeit hätte, bei uns vorbeizuschauen. Wir wollten ihnen was zeigen.
Zeigen wollten wir ihnen unsere Baustelle, damit sie beruhigt sind. Da der Hauswart dazu tendiert, sich bei Mißmut wie ein kleines Kind zu verhalten (und die Leiter wegzustellen), dachten wir uns, wir zeigen ihm das Ganze direkt, damit er es auch begreift und keine Angst mehr hat. Die Sendung mit der Maus halt.
Der Partner sagte noch etwas von „morgen Nachmittag. Wir fahren heute nach Ludwigsburg.“
Ludwigsburg meint Basketballbundesliga Auswärtsspiel New Yorker Phantoms weit unten südlich in Deutschland.
Prima. Ein Anfang war gemacht. Wir sahen die Chance, dass wir doch nochmal vernünftig ins Gespräch mit unseren Nachbarn kommen können. So ein Nachbarschaftskrieg ist ja auch nervenaufreibend. Das braucht keiner. Schließlich hatten wir mit dem Hauswart in der Vergangenheit auch schon privat nette Aktionen erlebt: Grillen, Fußball WM 2006, eine Radtour …. Es sind halt immer diese emotionellen Ausraster, die mich aggressiv werden lassen und zur Weißglut bringen können. Also tief Luft holen, weiter geht’s. 
Kurze Zeit später kam Harald zum Frühstück. Anschließend hatten wir sogar das Auto wieder zur Verfügung, auf dass wir endlich einkaufen fahren konnten. Real, Lidl. Harald machte derweil im Bad weiter. Die Fliesen wollten wir hinterher verarzten.
während der Reno
Als wir vom Einkauf zurück kamen, fiel Harald ein, das Klo anzuschließen. Hhm. Ohne Leiter? Als Alternative blieb uns die eigene Leiter, die wir in unserem Haushalt benutzen. Einen Versuch war es auf alle Fälle wert. Meine Löwin klingelte nochmal beim Hauswart, keine Reaktion. So stand ich dann auf unserer etwas besseren Trittleiter. Unterm Fuß noch einen wackligen Ziegelstein, damit ich überhaupt an die 2 Wasserhähne im Fahrradkeller kam. Und das noch auf Zehenspitzen. Harald sicherte meinen Stand auf der Leiter. Wenn ich da abgeschmiert wäre …
Aber es ging alles gut. Wasser abdrehen, Wasser wieder andrehen. Wieder war etwas geschafft und diesmal ohne Ärger, da der Hauswart ja in Ludwigsburg weilte. Ich vergaß eben zu erwähnen, dass ich noch schnell einen Zettel wegen des kurzfristigen Wasserabstellens im Treppenhaus aufgehängt hatte.
Eigentlich sollte das ausreichen, oder?
Sonntagsmorgens, 14.April. Meine Löwin und ich sitzen am Frühstückstisch und warten schon auf den Besuch des Blockwarts. Endlich können wir mit unseren Nachbarn in Ruhe sprechen, Mißverständnisse ausräumen und in Ruhe und Frieden durch den Hausflur laufen, ohne mit dem Hauswart herumzukeifen.
Dachten wir. Erst holte Vettel beim Grand Prix von China nur den vierten Platz und dann plätscherte der Mittag wie auch der Nachmittag nur so dahin. Irgendwann dämmerte uns, dass der Hauswart uns nicht besuchen würde. Wir hörten lediglich undefinierbare, laute Geräusche aus dem Kellerbereich. Wir argwöhnten, dass unser Hauswart mal wieder vor Wut schäumt. Doch demonstrativ haben wir dies ignoriert.
Denn wir waren schon enttäuscht: Offenbar hatte der Hauswart kein Interesse an irgendwelchen Gesprächen zur Klärung von Mißverständnissen. Hinterherlaufen wollten wir allerdings auch nicht. Aber der Hauswart kam einfach nicht. Wir malten uns schon irgendwelches Ungemach aus, welches uns drohen könnte. Da hieß es nur, cool zu bleiben oder wenigstens so zu tun.
Am nächsten Morgen gegen 5.30 Uhr brach ich zur neuen Woche auf – in den Fahrradkeller, um mit meinem Rad zum Bahnhof zu fahren. Da traf es mich mit voller Wucht: Die Mannschaft hatte einfach mein Fahrrad umgesetzt!
Bislang waren auf der linken Seite vorne noch zwei Ständerbuchten frei. Für uns sind 2 Buchten vorgesehen. Von den ersten vier Ständerbuchten links sind zwei für meine Löwin und meinereinen. Zwei also für Gäste des Hauses. Soweit so gut.
Da ich mein Radl zur Arbeit bzw. Bahnhof brauche und es insgesamt doch etwas eng ist, habe ich zwischen meiner Löwin`s Rad und meinem einen Platz freigelassen, damit ich leichter rangieren kann. Mittlerweile sind die Fahrradbuchten im neuen Fahrradkeller ein Jahr lang installiert und nie nie nie wurde ein Gästeplatz benötigt.
Und jetzt – auf eiin Mal! – schiebt die Mannschaft mein Rad direkt neben das meiner Löwin und setzt ein Kindermountainbike mit plattem Hinterreifen (!) davor. Jetzt muß ich immer mein Radl morgens dort rausfriemeln, dann abstellen und alles für die Fahrt zurechtprummeln.
mein Radl
Bislang blieb das Rad im Ständer, ich fummelte alles hin und fuhr dann gleich direkt los. Jetzt stelle ich mein Rad morgens immer erstmal auf den einbeinigen Fahrradständer. Dort fehlt unten das Gummi, welches der Hauswart unlängst monierte, weil der (unprofessionell) aufgebrachte Fließestrich Schaden nehmen würde. Und nun? Wenn die Mannschaft es so haben will, bitte!
Ich kauf da jetzt kein Gummi für, selbst wenn es nur 10 Cent kostet. Habe ich mein Fahrrad unnötigerweise verschoben oder was? Bloß aus Gnatz, weil wir am Samstag wieder das Wasser abstellen mußten, passiert so ein Kinderkram. Offensichtlich wird von dieser Seite keine Verständigung gesucht. Das Umstellen des Fahrrades kommt da sogar einer Kriegserklärung gleich.
Den ganzen Tag noch habe ich mich geärgert. Am Ende habe ich wohl irgendwann „zufälligerweise“ nen Platten oder wie? Die bilateralen Beziehungen zwischen dem Hauswart und uns sind an einem neuen Tiefpunkt angelangt.

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