Samstag, 13. April 2013

Chuck Wiley

Dieser relativ unbekannte Rockabilly wurde am 24. Dezember 1937 in Cattlesburg, Kentucky geboren. Und Chuck Wiley ist einer dieser mysteriösen Rocker der 50er. Es gibt keine Fotos von ihm. Er machte einige wirklich gute Aufnahmen Ende der 50er und verschwand dann urplötzlich spurlos von der Bildfläche; Ob er lebt oder schon gestorben ist? Auch das gehört zum Mysterium von Chuck Wiley und war jahrzehntelang nicht bekannt.
 Weil Chuck auf Blackcat Rockabilly, einer richtig guten holländischen Seite, eine fehlerhafte Biographie über sich entdeckte, meldete er sich schließlich Ende 2009 per email.
Bereits mit 5 Jahren sang Chuck in der Kirche. Nicht verwunderlich, spielte doch seine Mutter Klavier; Der Vater war Baptist. Es verwundert dann auch nicht, das es Chuck in den 50ern zum Rock `n` Roll verschlug. Seine krächzende Stimme mit derm Boogie-Piano paßte auch hervorragend in die Zeit. Eine nähere Beschreibung seines Sounds ist schwierig. Irgendwo zwischen Jerry Lee Lewis und Little Richard würde ich ihn verorten. Ich hab gelesen, er wäre wie Ray Smith in seiner 1958er Sun-Phase. Da werd ich wohl etwas über Ray Smith rausfinden müssen, oder? Bei den langsameren Stücken denkt man an New Orleans. Immer noch neugierig?
Dank seiner kräftigen Stimme und einem begnadeten Songwriting konnte Chuck Murray Nash, einer legendären Nashville Größe, überzeugen. Der produzierte mit Chuck zwischen 1957 und 1959 zwanzig verschiedene Songs, die meisten davon schrieb Wiley selbst.
6 Singles wurden auf verschiedenen Labels veröffentlicht. Songs wie „I wanna dance all night“, It`s Love“ oder auch „Come back Baby“ sind Klassiker, die nicht den verdienten Erfolg einbrachten. Aber wenn Du diese Songs heute hörst, weißt Du, das Chuck Berry oder der Killer nicht allein waren.
an den Drums: Chuck Wiley
Chuck Wiley spielte selbst Piano, doch auf einigen der Nashville Sessions ist Hargus „Pig“ Robbins am Piano zugange, der später u. a. auch für Conway Twitty aktiv war. Er begann 1957, eine Karriere als Musiker zu starten.In Dayton, Ohio spielte er zu der Zeit mit Ray Charles und verschiedenen Mitgliedern der Count Basie Band. Leider waren dort die Clubs fast ausschließlich für Weiße. Das Engagieren von schwarzen Musikern war ergo nicht üblich – 1957. Chuck verzog sich nach Chicago und binnen eines Jahres war er Besitzer eines Clubs, dem 8 O`Clock Club. Nach vielen Fehlschlägen fand er endlich eine schwarze Band aus dem Süden Chicagos. Die Hütte war voll, aber der benachbarte Club gehörte zum „Mob“. Der „Big Man“ Chicagos meinte nur: „No Black Boys on the North Side.“ Als die Bodyguards die Knarren zückten, war es für Chuck Willis Zeit, Chicago wieder zu verlassen. So Chuck Willis im Jahre 2009.
 
In Dayton zurück, fühlte er sich wieder sicher, da er dort jeden Cop kannte. Ende der 60er verschlug es ihn dann nach Evansville, Indiana. Bis heute lebt er dort und tritt in den örtlichen Clubs auf. Dank seines Freundes Charlie Rich kam es zu einem Vertrag bei Epic Records. Er spielte nicht nur mit Charlie Rich und dem Killer, sondern trat auch im Vorprogramm von Jimmy Hendrix auf.
Schade, das Chuck Wiley es nicht geschafft hatte, berühmt zu werden. Es gibt eine gute Zusammenstellung seiner Songs aus den 50ern auf GeeDee Records. Da sind 23 Songs für die Ewigkeit.

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