Montag, 31. Dezember 2012

Udorallala: Les Humphries Singers

2012 ist vorbei und ich schaue nach dem Hit des Jahres bei chartsurfer.de. Michel Telo mit „Ai Se Eu te Pego“ steht ganz vorne. Ich mußte mir den Schrott erst auf Youtube reinziehen, um zu wissen: Ach deeer!
Die Toten Hosen auf Platz 3 (An Tagen wie diesen) war der erste mir bekannte Song. Ich kenn von den neuen Sachen aber auch gar nichts mehr, aber eins weiß ich:
Die Toten Hosen machen jetzt Schlager reinsten Wassers; darüber können auch nicht die Gitarrenwände und Stadionchöre hinwegtäuschen. Wenn schon Schlager, dann gleich richtig.
„Mama ma, Ma ma maloo“
1969 gründete der ehemalige Armymusiker Les Humphries seine aus 12 Sängern bestehende Gesangstruppe. Les lebte in Hamburg und scharte die Musiker aus verschiedenen Ländern um sich. Ala Vorbild dienten ihm die damals erfolgreichen Edwin Hawkins Singers (Oh happy day). Gerade zu Anfang ihrer Karriere wurden Gospels gnadenlos „verpoppt“. Hiebei stand allerdings nicht der spirituelle Moment im Vordergrund, sondern – hippiemäßig – die „singing Revolution.“
40 Millionen verkaufte Platten, unvergeßliche Hits und viel Alkohol kennzeichneten ihre Karriere. Les Humphries schrieb 1974 die Titelmusik zu Derrick, heiratete Dunja Raiter und bezahlte seine Musiker schlecht. Zumindest Jürgen Drews, Liz Mitchell und John Lawton machten auch nach der Trennung 1976 richtig Karriere.
Zur Trennung kam es, weil die Les Humphries Singers 1976 mit „Sing Sang Song“ als deutschem Beitrag für den Grand Prix mit Platz 15 durchfielen. Dunja Raiter war dann auch noch weg und Les Humphries verzog sich leise nach England, wo er 2008 verstarb.
Was bleibt, sind unvergeßliche Kracher wie „Mama Loo“, die auf keiner Silvesterparty fehlen dürfen.
Prost Neujahr, Euch allen da draußen und zuhause vor den Monitoren.

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