2012
ist vorbei und ich schaue nach dem Hit des Jahres bei chartsurfer.de.
Michel Telo mit „Ai Se Eu te Pego“ steht ganz vorne. Ich mußte
mir den Schrott erst auf Youtube reinziehen, um zu wissen: Ach deeer!
Die
Toten Hosen auf Platz 3 (An Tagen wie diesen) war der erste mir
bekannte Song. Ich kenn von den neuen Sachen aber auch gar nichts
mehr, aber eins weiß ich:
Die
Toten Hosen machen jetzt Schlager reinsten Wassers; darüber können
auch nicht die Gitarrenwände und Stadionchöre hinwegtäuschen. Wenn
schon Schlager, dann gleich richtig.
„Mama
ma, Ma ma maloo“
1969
gründete der ehemalige Armymusiker Les Humphries seine aus 12
Sängern bestehende Gesangstruppe. Les lebte in Hamburg und scharte
die Musiker aus verschiedenen Ländern um sich. Ala Vorbild dienten
ihm die damals erfolgreichen Edwin Hawkins Singers (Oh happy day).
Gerade zu Anfang ihrer Karriere wurden Gospels gnadenlos „verpoppt“.
Hiebei stand allerdings nicht der spirituelle Moment im Vordergrund,
sondern – hippiemäßig – die „singing Revolution.“
40
Millionen verkaufte Platten, unvergeßliche Hits und viel Alkohol
kennzeichneten ihre Karriere. Les Humphries schrieb 1974 die
Titelmusik zu Derrick, heiratete Dunja Raiter und bezahlte seine
Musiker schlecht. Zumindest Jürgen Drews, Liz Mitchell und John
Lawton machten auch nach der Trennung 1976 richtig Karriere.
Zur
Trennung kam es, weil die Les Humphries Singers 1976 mit „Sing Sang
Song“ als deutschem Beitrag für den Grand Prix mit Platz 15
durchfielen. Dunja Raiter war dann auch noch weg und Les Humphries
verzog sich leise nach England, wo er 2008 verstarb.
Was
bleibt, sind unvergeßliche Kracher wie „Mama Loo“, die auf
keiner Silvesterparty fehlen dürfen.
Prost
Neujahr, Euch allen da draußen und zuhause vor den Monitoren.
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