Die Rock-A-Teens hatten einen
Riesenhit: „Woo Hoo“ hielt sich 1959 12 Wochen in den Billboard
Hot 100 und erreichte Platz 16 als höchste Notierung. Eine
One-Hit-Wonder Band also? Mitnichten!
Das Sextett stammte aus Richmond,
Virginia. Neben Vic Mizelle (Voc, Git) waren noch Bobby Walke (Git),
Bill Cook (Git), Eddie Robinson (Sax), Paul Dixon (Bass) und Bill
Smith (Drums) mit dabei. In dieser Besetzung gründeten sie sich 1956
in der High School als Boo Walke & the Rockets. Es dauerte aber
bis 1959, bis sie ihre Chance als Rock-A-Teens bekamen.
Cover der LP - der Einzigen |
George Donald McGraw gehörte ein
Plattenladen in Salem nebst Plattenlabel – Mart Records. Beim
Vorspielen zeigte sich McGraw besonders vom „Rock-A-Teens Boogie“
beeindruckt. Der Song mit einem der ersten tragenden Drum Solos und
den eingeschobenen einsilbigen Vocals – genau: Woo Hoo ! - wurde
dementsprechend umbenannt und mit dem Song „Untrue“ (mit Vocals)
auf Doran, einem Sublabel von Mart, im August 1959 veröffentlicht.
Normalerweise hätte die Gruppe dank
„Woo Hoo“ bis heute Tantiemen kriegen müssen. Doch aufgrund
einer Klage wegen Urheberrechtsverletzung (!) seitens Arthur „Guitar
Boogie“ Smith kam alles ganz anders. McGraw schwatzte den
verdutzten Musikern die Rechte an beiden Stücken der Single für ein
paar Hundert Dollar ab mit dem Argument, dass sie dann nicht mehr
verklagt werden könnten.
Ohne das die Band etwas davon erfuhr,
wurde die Single landesweit auf Roulette Records veröffentlicht. Für
dieses bekannte Label war es ein Leichtes, die Single in die Hot 100
zu bringen. Autor der Stücke war mittlerweile: G. D. McGraw.
Noch 1959 veröffentlichten die
Rock-A-Teens eine zweite Single („Twangy“), ehe 1960 die LP „Woo
Hoo“ erschien – beide auf Roulette. Unverdienterweise blieb der
Erfolg aus. So war hier auch erstmals so etwas wie „Garage Rock“
zu hören; Jahre vor den Standells oder Sonics.
Und das ist das wirklich Wichtige an
den Rock-A-Teens. Sie waren eine der „Ihrer Zeit voraus“ Bands.
Der Song „The Story of a woman“ , insbesondere der alternative
take, ist sensationell.
„But when they wrote the book of
love, they didn`t save a page for me!“
Die Sachen sind schwer zu kriegen, aber
versuch es trotzdem. Es lohnt sich. Es gab Ende der 50er wenige
Bands. Die Rock-A-Teens waren eine davon. Zumeist gab es
Begleitbands, Studiomusiker in der Regel. Erst mit den Beatles,
Stones usw. wurde eine Band als solche salonfähig.
Schade, das die Rock-A-Teens in den
Wirren der 60er verlorengingen. Sie hätte eine Chance verdient
gehabt.
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