Donnerstag, 13. Dezember 2012

Rock–A-Teens

Die Rock-A-Teens hatten einen Riesenhit: „Woo Hoo“ hielt sich 1959 12 Wochen in den Billboard Hot 100 und erreichte Platz 16 als höchste Notierung. Eine One-Hit-Wonder Band also? Mitnichten!
Das Sextett stammte aus Richmond, Virginia. Neben Vic Mizelle (Voc, Git) waren noch Bobby Walke (Git), Bill Cook (Git), Eddie Robinson (Sax), Paul Dixon (Bass) und Bill Smith (Drums) mit dabei. In dieser Besetzung gründeten sie sich 1956 in der High School als Boo Walke & the Rockets. Es dauerte aber bis 1959, bis sie ihre Chance als Rock-A-Teens bekamen.
Cover der LP - der Einzigen
 George Donald McGraw gehörte ein Plattenladen in Salem nebst Plattenlabel – Mart Records. Beim Vorspielen zeigte sich McGraw besonders vom „Rock-A-Teens Boogie“ beeindruckt. Der Song mit einem der ersten tragenden Drum Solos und den eingeschobenen einsilbigen Vocals – genau: Woo Hoo ! - wurde dementsprechend umbenannt und mit dem Song „Untrue“ (mit Vocals) auf Doran, einem Sublabel von Mart, im August 1959 veröffentlicht.
Normalerweise hätte die Gruppe dank „Woo Hoo“ bis heute Tantiemen kriegen müssen. Doch aufgrund einer Klage wegen Urheberrechtsverletzung (!) seitens Arthur „Guitar Boogie“ Smith kam alles ganz anders. McGraw schwatzte den verdutzten Musikern die Rechte an beiden Stücken der Single für ein paar Hundert Dollar ab mit dem Argument, dass sie dann nicht mehr verklagt werden könnten.
Ohne das die Band etwas davon erfuhr, wurde die Single landesweit auf Roulette Records veröffentlicht. Für dieses bekannte Label war es ein Leichtes, die Single in die Hot 100 zu bringen. Autor der Stücke war mittlerweile: G. D. McGraw.
Noch 1959 veröffentlichten die Rock-A-Teens eine zweite Single („Twangy“), ehe 1960 die LP „Woo Hoo“ erschien – beide auf Roulette. Unverdienterweise blieb der Erfolg aus. So war hier auch erstmals so etwas wie „Garage Rock“ zu hören; Jahre vor den Standells oder Sonics.
 Und das ist das wirklich Wichtige an den Rock-A-Teens. Sie waren eine der „Ihrer Zeit voraus“ Bands. Der Song „The Story of a woman“ , insbesondere der alternative take, ist sensationell.
„But when they wrote the book of love, they didn`t save a page for me!“
Die Sachen sind schwer zu kriegen, aber versuch es trotzdem. Es lohnt sich. Es gab Ende der 50er wenige Bands. Die Rock-A-Teens waren eine davon. Zumeist gab es Begleitbands, Studiomusiker in der Regel. Erst mit den Beatles, Stones usw. wurde eine Band als solche salonfähig.
Schade, das die Rock-A-Teens in den Wirren der 60er verlorengingen. Sie hätte eine Chance verdient gehabt.

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