Montag, 17. Dezember 2012

Hartmudo: nochmal die Fans

Nachher endet das überaus erfolgreiche Jahr 2012 für die Eintracht mit dem Heimspiel gegen Union. 9 Punkte vor dem Relegationsplatz, 11 Punkte vor dem Vierten. Selbst wenn sie verlieren, kann das Ziel eigentlich nur noch Aufstieg sein.
Mangelnde Klasse, zu kleines Stadion? Fürth und Aachen lassen grüßen – auch Ulm, wer kennt noch Ulm? Aber das muß egal sein. Wenn Du aufsteigen kannst, mußt Du es tun. Bochum und Pauli haben zuletzt gezeigt, das in der Saison nach dem Nichtaufstieg gar nichts mehr passiert. Bochum ist ja mittlerweile eher ein Kandidat für die 3. Liga.
Und zu all dem passt noch der 12. 12. 2012. Der DFB Gipfel beschloss das neue Sicherheitskonzept,ohne dies vorher mit den „Fans“ abzusprechen. Das Konzept mit dem Namen „Sicheres Stadionerlebnis“ wurde von den Vereinen und der Liga unter dem Druck der Politik verabschiedet. Die Vereine wollten eine Kostenbeteiligung an den Polizeieinsätzen vermeiden.
Eigentlich geht es hauptsächlich um das Verbot von Pyrotechnik., außerdem stärkere Einlaßkontrollen bis zum Nacktscanner. Das sind Sachen, mit denen sich geschätzte 90% der Stadionbesucher anfreunden können.
Der Rauch eines bengalischen Feuers riecht nicht angenehm. Ich habs schon ein paar Mal erlebt und kann gern darauf verzichten. Ich verstehe auch nicht, warum Ultras und Fans partout darauf herumreiten. Hier begeben sich die Fangruppierungen unnötigerweise ins Abseits, weil außer ihnen selbst kaum jemand darauf abfährt.
Ohne Stimme keine Stimmung? Diese bundesweite Aktion der Fangruppierungen als Protest gegen den drohenden DFL-Beschluß wurde konsequent durchgezogen. Jeweils bis zur 12. Minute und 12. Sekunde blieben die üblichen Anfeuerungsgesänge aus. Jetzut war deutlich zu hören, was passieren würde, wenn die Fans nicht mehr da sind. Null Stimmung halt.
Die Fans fürchten (nicht zu Unrecht), das die Kommerzialisierung immer weiter fortschreitet und irgendwann die Stehplätze plattgemacht werden sollen. Jedoch hat der Fanprotest gezeigt, das die Fans als Stimmungshintergrund unerläßlich sind.
Denn es macht dem VIP Besucher natürlich nur dann Spaß, wenn die „Proleten“ gröhlen und für Stimmung sorgen. Nen bißchen Gewalt darf es da natürlich schon sein, aber eben k e i n e Pyrotechnik.
Es ist schon eine komische Religion, dieser Fußball. Im Stadion muß die Stimmung kochen, damit der „Gläubige“ im Fernsehen auf Sky sein religiöses Erlebnis hat. Vielleicht ist ja die Lösung, das Ein-Euro-Jobber das Gröhlen in den Kurven übernehmen. Dann braucht es keine Polizeieinsätze und der „ordentliche“ Fan hat seine Unterhaltung. Nennt man auch Win-Win-Situation.
Gestern habe ich dann noch in der Sportreportage einen Bericht über die Verbindungen zwischen rechten Fans von Dortmund und der Partei „die Rechten“ gesehen. Wie auch beim BTSV – ich schrieb schon darüber – wird hier versucht, auf die Fans Druck auszuüben. Pyros und Nazis gehören für viele Mitmenschen ja zusammen. Da steht die „Kutte“ auf ein mal in der rechten Ecke. Beteuerungen, unpolitisch als Fan zu sein, führen automatisch zum Vorwurf des Rechtsextremismus. 
Als wir gegen Ende der 80er die Neonazis aus dem Stadion an der Hamburger Strasse hinausgedrängt haben - und zwar ALLE Fans, nicht nur die Fanclubs - wo waren da die Medien? Spiegel, Süddeutsche, Zeit? War halt keine Schlagzeile wert.
Wie Du an meinen Ausführungen merkst, weiß ich auch nicht, ob ich für oder gegen das Sicherheitskonzept bin. Auf alle Fälle gegen Pyros. Wenn das nicht wäre, könnte alles so schön sein.
Mal sehen, wie es nächstes Jahr weiter geht. Und wie es heute abend nach der ersten Heimpleite aussieht. Kennt man ja von der Eintracht. Letztes Spiel vor der Winterpause.

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