Nachher endet das überaus erfolgreiche
Jahr 2012 für die Eintracht mit dem Heimspiel gegen Union. 9 Punkte
vor dem Relegationsplatz, 11 Punkte vor dem Vierten. Selbst wenn sie
verlieren, kann das Ziel eigentlich nur noch Aufstieg sein.
Mangelnde Klasse, zu kleines Stadion?
Fürth und Aachen lassen grüßen – auch Ulm, wer kennt noch Ulm?
Aber das muß egal sein. Wenn Du aufsteigen kannst, mußt Du es tun.
Bochum und Pauli haben zuletzt gezeigt, das in der Saison nach dem
Nichtaufstieg gar nichts mehr passiert. Bochum ist ja mittlerweile
eher ein Kandidat für die 3. Liga.
Und zu all dem passt noch der 12. 12.
2012. Der DFB Gipfel beschloss das neue Sicherheitskonzept,ohne dies
vorher mit den „Fans“ abzusprechen. Das Konzept mit dem Namen
„Sicheres Stadionerlebnis“ wurde von den Vereinen und der Liga
unter dem Druck der Politik verabschiedet. Die Vereine wollten eine
Kostenbeteiligung an den Polizeieinsätzen vermeiden.
Eigentlich geht es hauptsächlich um
das Verbot von Pyrotechnik., außerdem stärkere Einlaßkontrollen
bis zum Nacktscanner. Das sind Sachen, mit denen sich geschätzte 90%
der Stadionbesucher anfreunden können.
Der Rauch eines bengalischen Feuers
riecht nicht angenehm. Ich habs schon ein paar Mal erlebt und kann
gern darauf verzichten. Ich verstehe auch nicht, warum Ultras und
Fans partout darauf herumreiten. Hier begeben sich die
Fangruppierungen unnötigerweise ins Abseits, weil außer ihnen
selbst kaum jemand darauf abfährt.
Ohne Stimme keine Stimmung? Diese
bundesweite Aktion der Fangruppierungen als Protest gegen den
drohenden DFL-Beschluß wurde konsequent durchgezogen. Jeweils bis
zur 12. Minute und 12. Sekunde blieben die üblichen
Anfeuerungsgesänge aus. Jetzut war deutlich zu hören, was passieren
würde, wenn die Fans nicht mehr da sind. Null Stimmung halt.
Die Fans fürchten (nicht zu Unrecht),
das die Kommerzialisierung immer weiter fortschreitet und irgendwann
die Stehplätze plattgemacht werden sollen. Jedoch hat der Fanprotest
gezeigt, das die Fans als Stimmungshintergrund unerläßlich sind.
Denn es macht dem VIP Besucher
natürlich nur dann Spaß, wenn die „Proleten“ gröhlen und für
Stimmung sorgen. Nen bißchen Gewalt darf es da natürlich schon
sein, aber eben k e i n e Pyrotechnik.
Es ist schon eine komische Religion,
dieser Fußball. Im Stadion muß die Stimmung kochen, damit der
„Gläubige“ im Fernsehen auf Sky sein religiöses Erlebnis hat.
Vielleicht ist ja die Lösung, das Ein-Euro-Jobber das Gröhlen in
den Kurven übernehmen. Dann braucht es keine Polizeieinsätze und
der „ordentliche“ Fan hat seine Unterhaltung. Nennt man auch
Win-Win-Situation.
Gestern habe ich dann noch in der
Sportreportage einen Bericht über die Verbindungen zwischen rechten
Fans von Dortmund und der Partei „die Rechten“ gesehen. Wie auch
beim BTSV – ich schrieb schon darüber – wird hier versucht, auf
die Fans Druck auszuüben. Pyros und Nazis gehören für viele
Mitmenschen ja zusammen. Da steht die „Kutte“ auf ein mal in der
rechten Ecke. Beteuerungen, unpolitisch als Fan zu sein, führen
automatisch zum Vorwurf des Rechtsextremismus.
Als wir gegen Ende der 80er die Neonazis aus dem Stadion an der Hamburger Strasse hinausgedrängt haben - und zwar ALLE Fans, nicht nur die Fanclubs - wo waren da die Medien? Spiegel, Süddeutsche, Zeit? War halt keine Schlagzeile wert.
Als wir gegen Ende der 80er die Neonazis aus dem Stadion an der Hamburger Strasse hinausgedrängt haben - und zwar ALLE Fans, nicht nur die Fanclubs - wo waren da die Medien? Spiegel, Süddeutsche, Zeit? War halt keine Schlagzeile wert.
Wie Du an meinen Ausführungen merkst,
weiß ich auch nicht, ob ich für oder gegen das Sicherheitskonzept
bin. Auf alle Fälle gegen Pyros. Wenn das nicht wäre, könnte alles
so schön sein.
Mal sehen, wie es nächstes Jahr weiter
geht. Und wie es heute abend nach der ersten Heimpleite aussieht.
Kennt man ja von der Eintracht. Letztes Spiel vor der Winterpause.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen