Samstag, 22. September 2012

Uncle Fester: Jack McDevitt

Gerade habe ich „Echo“ von Jack McDevitt ausgelesen. Jetzt nütze ich die Gelegenheit, seine Reihe um Alex Benedict näher vorzustellen.
Die Romane um Alex Benedict und Chase Kolpath sind auch für SciFi – Ungeübte gut lesbar. Benedict ist ein Archäologe und Abenteurer a la Indiana Jones. Gesucht werden aber nicht biblische Heiligtümer, sondern Artefakte auf anderen Planeten oder auch mal, wie in Echo, der Ursprung einer mysteriösen Steintafel mit nicht entzifferbaren Schriftzeichen.
Seine Assistentin Chase Kolpath begleitet ihn wie weiland Dr. Watson seinen Holmes und fungiert in den Romanen auch als Erzählerin, aus deren Perspektive die Handlung erzählt wird.


                   

Ein Glücksritter namens Sunset Tuttle (nicht der aus dem Film „Brazil“) hat zeit seines Lebens im gesamten bekannten Weltraum nach Außerirdischen gesucht. Die gibt es nämlich in der den Menschen bekannten und besiedelten Systemen nicht. Außer den Stummen, das ist aber eine andere Geschichte mit Alex Benedict.
25 Jahre vor Beginn der eigentlichen Handlung verstirbt Tuttle, ohne Außerirdische entdeckt zu haben. Die Steintafel ist mit Schriftzeichen versehen, die keiner bekannten Sprache zuzuordnen sind. Hat Tuttle letztendlich doch Aliens entdeckt?
Die Suche nach dem Ursprung der Steintafel gestaltet sich sehr spannend, obwohl die Handlung vor Action nicht gerade strotzt. Aber die Spannung steigt bis kurz vor Schluß – der „Sense of Wonder“ ist also da – und bricht mit der Lösung des Rätsels ab.
Jack McDevitt wurde 1935 geboren und hat in seiner Vita u.a. als Zollbeamter und Taxifahrer gearbeitet. Der Schreibstil ist dementsprechend konservativ. Da gibt es keine Gewaltexzesse oder Sexeskapaden. Alles läuft zivilisiert und gesittet ab.
So sind Chase und Alex kein Paar, obwohl er sie öfters mal zum Essen einlädt. Auf den seltenen Flügen durchs Universum sind sie schließlich auch allein unterwegs. Aber Sex miteinander? Niemals. Beide haben auch noch Freund bzw. Freundin. Und die sind natürlich nicht eifersüchtig.


                    

Im Universum des Jack McDevitt geht es also gesittet zu. Es gibt auch Bösewichter, aber richtig fies und gemein wird es nie. Gerade das hat irgendwo Charme. Man fühlt sich in die 50er versetzt, wo die Welt ja (angeblich) noch heile war.
„Die Legende von Christopher Slim“ erschien 1989. Bis zum 2. Band aus der Alex Benedict-Reihe hat sich McDevitt dann 15 Jahre Zeit gelassen. In Deutschland sind bis jetzt 5 Romane erschienen; Ein 6. Roman kommt wohl Ende diesen Jahres.
Wenn Du auch auf „Old Style“ stehst, gönn Dir Jack McDevitt. Die Bände sind durchweg gut zu lesen und haben eine gute Story zu bieten.

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