Donnerstag, 16. August 2012

Udorallala: Dead Boys

So ab 1976 kam es in der Scene zu den ersten Auflösungserscheinungen. Jetzt kamen schon die Touristen ins CBGB! Namentlich die Dead Boys, die aus Cleveland stammten. Die befreundeten Ramones vermittelten einen Gig im CBGB und los gings.
Dort wurden sie als neue Stars gefeiert. Die an Iggy angelehnte Bühnenshow von Stiv Bators und der schnelle, harte Gitarrenstil wußte zu begeistern. Lohn der Mühen war ein Plattenvertrag bei Sire Records. Dieses von Genya Ravan 1977 produzierte Album namens „Young, Loud and Snotty“ ist wohl eines der besten amerikanischen Punkalben. Leider konnten die Amis damit nichts anfangen; War ihnen halt zu hart.
Das 2. Album wurde ursprünglich von Lou Reed produziert, doch auf Druck der Plattenfirma übernahm Felix Pappalardi das Ruder. „Ain`t it fun“ ist dort der beste Titel,aber ansonsten wurde der Sound doch arg weichgespült. Dennoch brachte auch dieses Album der Plattenfirma keinen Erfolg.
Jetzt sollten die Dead Boys Sound und Outfit komplett dem Markt anpassen. Die Band löste sich daraufhin auf, was ihr hoch anzurechnen ist. Es gab zwar vereinzelte Konzerte in den 80ern, aber die Dead Boys waren Geschichte.
Ihr bester Song „Sonic Reducer“ wird mir wegen Aki in Erinnerung bleiben. Als ihm der linke Arm amputiert werden mußte, sang er, noch im Krankenhauszimmer liegend, immer wieder die Anfangszeilen vor sich hin:
I don’t need anyone
Don’t need no mom and dad
Don’t need no pretty face
Don’t need no human race
I got some news for you
Don’t even need you too „
Von Siv Bators gibt es noch schöne Soloalben – durchaus mit Iggy vergleichbar. Lords of the new Church ist natürlich auch immer gut zu hören. Das war wohl die erfolgreichste Zeit für den alten Drogisten Stiv Bators. 1990 nstarb Siv Bators an den Spätfolgen eines Autounfalls in Paris. Weil er beim Arzt zu lange warten mußte, ging er nach Hause und starb dann im Schlaf an der erlittenen Gehirnerschütterung.
Mit den Dead Boys endet „Please Kill me“. Sie waren wohl die letzte große Band in der New Yorker Scene, bevor die Marktmechanismen griffen und die Szene sich einfach in Nichts auflöste.

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