Dienstag, 24. Juli 2012

Hartmudo: Kim Wilde und Wegwarte


Am letzten Samstach waren meine Löwin und ich abends mit Sandy und Randy unterwegs. Bill hatten sie bei einer Tante in Salzgitter gelassen. Und Salzgitter war auch die erste Anlaufstation – das Schloss Salder.
Anläßlich des Kultursommers 2012 gastierte dort Kim Wilde. Wahrscheinlich als 30th Anniversary Tour. Um es vorwegzunehmen: Kim Wilde war wirklich richtig gut. Bei erträglichen Temperaturen ging die Band gut los. Der Mann mit der im Vordergrund stehenden „Keyboardgitarre“ war ebenso dabei wie ein Bassist mit Brian Conolly Perücke und schwarzer Sonnenbrille. Very Funky, der Bass. Ansonsten hatte Kim noch ihre Tochter (backvoc) und ihren Bruder (2nd git) im Gepäck. Die Tochter hat definitiv nicht die entrückte Schönheit ihrer Mutter geerbt. Mehr eine suburbian Beauty, aber gute Stimme. Kim selbst konnte die Speckröllchen auch nicht verbergen, legte aber eine 1 A Live Performance hin.
verwackelt, aber selbst geschossen - Kim mit Band
Außer allen ihren Hits gab es u.a. Nenas „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ sowie das unsägliche „Forever Young“ von Alphaville. Dankenswerterweise verzichtete sie auf „Ever fallen in Love with someone“; Dieses Cover auf ihrer neuen CoverCD wurde zwar hochgelobt, aber …. Dieses unerträgliche Cover aus der Nissan Werbung mit so ner Schickse treibt mir den kalten Schweiß auf die Stirn. Das Original von den Buzzcocks, sonst nix.
Insbesondere schön war der Akustikpart nur mit den Familienmitgliedern – Im Ganzen also eine runde Sache.
Derart beschwingt, wagten wir uns noch in die Wegwarte nach Lucklum. Randy wußte zu berichten, das ein Discoabend zweimal im Monat stattfindet. Die alten Leute aus dem Schlucklum wären dort auch anzutreffen. Und genau so war es auch.
Beim Reingehen (4,-€ Eintritt) wirkte es geräumig, aber auch etwas dunkel. Die Ecken luden quasi zu Heavy Petting ein. Beim Kontrollgang zur Tanzfläche blickte ich kurz zum DJ – Lucius erkannte mich nach bald 30jähriger Abwesenheit immer noch und hob die Finger zum Gruß. Me too. Mehr brauchte ich von der Tanzfläche nicht zu sehen.
Wir setzten uns an einen Tisch und schlürften unsere Getränke. Klaas trafen wir noch. Er war guter Laune und war zum Abtanzen da. Außerdem war da noch so ein Mädel ….
Auf der Rückfahrt nach Braunschweig wurde mir dann bewußt: Was in „unseren“ Augen früher das Bohlweg 55 war, nämlich ein übler Anmachschuppen für „alte“ Leute, ist heute die Wegwarte. Nun zwar nicht unbedingt für die Normalos, sondern das gehobene Bildungsbürgertum. Die Althippies aus WF z. B. Früher immer ins Schlucklum, jetzt noch oder wieder solo und auf der Suche. Im Nachhinein erscheint mir das Bohlweg 55 nicht mehr so übel wie seinerzeit. Bin jetzt ja selbst ein alter Sack.
Und so fies, wie ich das im letzten Absatz beschrieben habe, ist es natürlich in der Wegwarte auch nicht. Aber der Vergleich muß sein.
Dann war da noch der notorische Checker. Schwarze Klamotten, mittlerweile grauhaarig, schleicht er immer noch allein durch die Kneipe und checkt. Was oder wen, weiß keiner. Er selbst wohl am allerwenigsten. Aber da jetzt auch noch das Merz zugemacht hat, wird für ihn die Luft auch immer dünner. Hoffentlich landen wir nicht im selben Altersheim.
Kim Wilde und Wegwarte – ein schöner Abend, der viel Spaß gemacht hat. Sollte dieser verregnete Sommer doch noch zu retten sein?

1 Kommentar:

  1. Thanks for your article. Kim in France the 4 october, I'm a big fan since 1981 and my blog is on google: day by day kim wilde

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