Larry Niven – Verrat der Welten
Ich hatte die Ringwelt letztens kurz
angerissen. Also nochmals: Der 14. Roman aus dem Ringweltuniversum
ist wie immer lesenswert. Da haben wir bürgerkriegsähnlicher
Intrigen bei den Puppenspielern. Genial hier der größenwahnsinnige
Achilles, der unbedingt Hinterster werden will. Nessus, der gute
Puppenspieler, hält zusammen mit Louis Wu dagegen. Hier hat Louis
Wu, der menschliche Held der Ringwelt-Expeditionen, einen ersten
großen Auftritt.
Die seeigelartigen Gw`oth steuern –
wie auch im Vorband – ein spannendes Element hinzu.
Es ist richtig, dass hier viel Herz und
Schmerz mit dabei ist. Fast schon wie in Starwars, auf alle Fälle
wie bei picard auf der Enterprise. Die Verwicklungen sind wie immer
atemberaubend und fesselnd. Am Ende wird es abrupt aufgelöst, als ob
der Autor keine Lust mehr hätte.
Da dies aber immer so bei Niven ist,
sehe ich das als zulässiges Stilmittel. Es ist halt wie Sex: Zum
Schluß kommt der Höhepunkt schnell und heftig.
Markus Maria Profitlich – Stehauf
Männchen
Ich habe mir das Buch gekauft, weil
Profitlich exakt ein Jahr älter ist als ich. Normalerweise würde
ich ein autobiographisches Buch eines Comedian nicht anfassen, aber
ich habe es aus dem vorgenannten Grund getan und nicht bereut.
Kurz vorm Einschlafen kommen die
einzelnen Stories dieses Tagebuches aus der Kindheit und Jugend des
„Erklärbärs“ gut rüber. Routiniert und witzig werden die
einzelnen Geschichten präsentiert. Noch witziger als seine Sketche
übrigens. Kishon und Loriot fallen mir als ähnlich bezüglich des
Aufbaus der Szenen ein.
Ich kann das Buch unumwunden empfehlen,
werde aber nicht in Versuchung kommen, jetzt etwas von Atze Schröder
oder Ralf Schmitz lesen zu wollen.
John Scalzi – Der wilde Planet
Der natürliche Nachfolger von Robert
A. Heinlein und großartige Erzähler hat eine Neuerzählung eines
Romans von H. Beam Piper aus dem Jahr 1962 geschrieben. Dies erfährt
man leider erst in der Einleitung – oder auch, wenn man das Buch
gekauft hat.
Jack Holloway ist Prospektor für
Zaracorp, einem Konzern, die auf fremden Planeten Rohstoffe
ausbeuten. Als er eine intelligente Spezies auf Zara XXIII entdeckt,
setzt er sich für deren Rechte gegen den Konzern ein.
Das ganze liest sich wie ein
Hollywood-Blockbuster. Geschickt nimmt Scalzi Dich emotionell mit und
dank des flüssigen Schreibstils legst Du den Roman nicht so schnell
aus der Hand.
Aber: Krieg der Klone und
Geisterbrigaden, seine beiden ersten Romane, warteten mit einer
pfiffigen Idee auf. Hier ist die Idee geklaut. Wenigstens steht er
dazu. Trotz der unterhaltsamen Lektüre bleibt da ein schaler
Beigeschmack.
Frank Goosen – weil Samstag ist
Um nachts besser einschlafen zu können,
habe ich dieses doch sehr dünne Buch gelesen. Da jetzt auch die EM
tobt, ist dies natürlich genau die richtige Lektüre. Die einzelnen
Momentaufnahmen aus dem Leben des Bochum-Fans Goosen sind bis zu 5
Seiten lang. Blogartig das Ganze, aber dadurch auch authentisch.
Goosens schreibt nicht wirklich
fesselnd und die einzelnen Stories könnte man interessanter
beschreiben. Aber gerade in der Nüchternheit des Erzählstils –
unaufgeregt halt – liegt die Stärke von Goosens.
Und ganz entscheidend: Er spricht die
wichtigen Themen als einer der Wenigen deutschen Autoren an. Als da
wären Fußball, Mucke und Saufen. Empfehlenswert, dieses Buch !
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