Erinnerungen
eines Musikjunkies Teil 1
Zum
Thema Urheberrecht bzw. über die Legitimität von Privatkopien wird
Contramann sich noch auslassen. Und zum besseren Verständnis für
den Standpunkt von Contramann ist der jetzt folgende Beitrag
notwendig.
Mukke
nahm seit meiner Konfirmation einen großen Raum in meinem Leben ein.
1976 kaufte ich von den üblichen Geldspenden meine erste Anlage. Der
Receiver samt integriertem Mischpult war von ITT Schaub Lorenz und
der Plattenspieler – gebraucht von meiner Schwester – kam von
Telefunken. BASF 8200 war mein erstes Tapedeck. Mit Dolby und DNL!!!
Die
Blaue von den Beatles wurde meine erste LP und nur langsam konnte ich
vom Taschengeld meine Plattensammlung ausbauen. Hierzu zählten
1978/79 bereits Motörhead und die Ramones, ganz wichtig: Stranglers
- aber auch Meatloaf und …
...Michael
Rother (!). Eine von Lake war noch dabei – mein Geschmack war sehr
vielfältig. Ich weiß noch, dass ich ca. 1980 Platten ausgeliehen
hatte, um sie auf Cassette aufzunehmen. „Never mind the Bollocks“
von den Pistols, die ersten LPs von Psychedelic Furs und Punishment
of Luxury. Die erste Cure; Die mit dem Kühlschrank. Vibrators.
In
Schönschrift schrieb ich die Titel in ein selbst gebasteltes
Booklet. Fotos hatte ich aus dem Musik Express oder Sounds. Alle
Platten fand ich so geil, dass ich sie mir in den Jahren danach auf
Platte kaufte. So sollte es sein: Erst in Ruhe anhören (auf MC) und
dann in guter Qualität die Scheibe kaufen.
In
jenen Jahren waren Musik Express und Sounds, später Spex
Pflichtprogramm. Dort wurden die neuen Scheiben besprochen, die man
dann einfach haben mußte. Sehr bald reichte die Plattenkritik schon
zum Kauf aus. Maximal bei Gabi oder Govi, den beiden Plattenläden in
BS, noch schnell reingehört, dann waren sie mein.
Ab
dieser Zeit brauchte ich meinen Radiorecorder. John Peels Music lief
Samstags nachts von 1.00 Uhr bis 3.00 Uhr oder auch von zwei bis
vier. Egal, ich stellte mir den Wecker und war bereit: Linker
Zeigefinger an der Abspieltaste, rechter Zeigefinger an der
Record-Taste. 2 Jahre lang nahm ich jeden Song auf. Nun ja, fast
jeden. Reggae und Dub waren nicht meins.
Hinterher
hatte ich ca. 70 Chromcassetten, 120er, vollgespielt. In eine Kladde
schrieb ich die Bands und die Titel, so wie ich sie phonetisch
verstand. Und John Peel hat ja nun wirklich schlimm genuschelt.
Klassiker
wie die Killjoys oder the Fall lernte ich dort kennen, aber auch Blue
Orchids oder Joseph K. Killing Joke, Red Lorry Yellow Lorry oder auch
Joy Division – die Liste ist lang. Nach und nach habe ich mir in
den 80ern die Platten gekauft. Entweder im Laden (zumeist bei Gabi)
oder später im Versand, z. B. Bei Malibu oder Groover`s Paradise.
Und
die Plattenindustrie hat somit nicht schlecht an mir verdient. Hier
muß man natürlich noch berücksichtigen, daß die Halbwertzeit von
MCs seinerzeit vielleicht 2 Jahre betrug. Von der Tonqualität einer
Kopie ganz zu schweigen.
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