Was
möchte uns Sybille Berg mit diesem Beitrag sagen? In einer Zeit, in
dem es kaum Politiker gibt, die für eine eigene Meinung stehen,
seien die Piraten die großartigste Entwicklung seit langem. Warum
dies so sein soll, erschließt sich aber nicht wirklich. Direkte
Politik via Direktabstimmungen schön und gut. Aber nur um des
Prinzips willen reicht nicht. Sybille, ich will wissen, wofür die
Piraten INHALTLICH stehen. Wie man eine Volksabstimmung „erfolgreich“
durchführt, hat schließlich Stuttgart 21 gezeigt. Mit viel Werbung
und Propaganda wurde der Weiterbau durchgeblasen. So manch einer
Piratenwähler würde sich später fragen müssen, warum sich die
Meinung der Springerpresse immer wieder durchsetzt.
Leute,
dann wählt lieber die alten Säcke. Da weiß man, was man hat. Bei
den Piraten weiß man es nicht.
Thilo
Sarazin hat ein neues Buch geschrieben. Dass Europa den Euro nicht
braucht und die Griechen im eigenen Interesse aus dem Euro gehen
sollen, damit bin ich einverstanden. Aber daß dem krampfhaften
Festhalten ein Schuld und Sühne Reflex wegen des Holocausts
vorausgeht, ist natürlich voll daneben. Thilo unterschlägt hier,
dass die deutsche Wirtschaft von dem starken Euro am Meisten
profitiert hat.
Im
Gegensatz zum normalen Steuerzahler wie Dich und mich natürlich,
sollten auch weiterhin Rettungspakete geschnürt werden, die über
die Steuer finanziert werden müssen.
„Protestparteien
wie die linksradikale Syriza verlieren rapide in den Umfragen“ - so
erklärt uns die Welt gleich am Anfang des Artikels die Welt.
Springer wirft wieder den Propagandamotor an. Protestpartei wie
linksradikal suggeriert dem geneigten deutschen Leser fehlende
Seriösität. Das böse DDR-Regime taucht da wieder als schwarzer
Mann auf. Aber das der einfache Grieche vielleicht doch endlich
geschnallt haben könnte, das „er“ die Zeche für die reichen
Oligarchenfamilien seines Landes alleine bezahlen soll, wenn
Griechenland im Euro bleibt, davon spricht die Springerpresse
natürlich nicht.
Alex
Schwers, der Ex-Schlagzeuger von Slime, verdient schlecht, weil er
bei den von ihm veranstalteten Punk-festivals zuviel an die GEMA
zahlen muß. Jetzt mußte er sogar seinen Chevy verkaufen, damit er
Geld in eine private Rentenvewrsicherung stecken kann.
„Punk
ist das nicht“ - sagt er sogar selbst. Slime hatte ich bisher immer
zu den „Echten“ gezählt. Mein Tip an alle Musiker, die unter der
GEMA oder den illegalen Downloads leiden, lautet: Einfach mal
arbeiten gehen. Sorry, hat halt für den ganz großen Durchbruch
nicht gereicht. Kann ja auch nicht jeder Superstar sein. Nur ein
solcher verdient nämlich genug, das es reicht. Die 80er sind halt
vorbei.
Sympathisch
an Schwers finde ich aber, das er trotzdem weitermachen will. Dafür
gebe ich die volle Punktzahl. Alles Gute, Alex.
nein,
es ist nicht der 1. April. Für nen reinrassigen Euro reicht es nicht
mehr, aber die Drachme darf es natürlich auch nicht sein. Also
nennen wir die neue griechische Währung Geuro. „Exportunternehmen
könnten so beispielsweise die Löhne senken, um wieder ins Geschäft
zu kommen“.
Und
darum geht es doch letztendlich. Denn nicht nur der gewöhnliche
Grieche, sondern jeder europäische Arbeitnehmer verdient ja
bekanntlich zuviel. Wie sollen da noch die nötigen Gewinne erzielt
werden? Schlimm genug, das man als Unternehmer überhaupt Steuern
zahlen muß. Wer sorgt denn für all die schönen Arbeitsplätze, die
uns so glücklich und frei machen.
Es
geht ja auch nicht an, das die Griechen mit einer freien Währung neu
anfangen und evtl. unter einer linken Regierung trotz Pleite und
(kurzzeitigen) Boykotts der EU Erfolg haben könnten. Kurzzeitig
deshalb, weil die Wirtschaft gierig ist und Boykotte langfristig ins
Leere laufen.
Und
wenn dann der Euro nicht ein bißchen dabei ist, brechen am Ende noch
mehr Dämme.
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