Donnerstag, 3. Mai 2012

Contramann: kurz gesehen im April


Juchhu! Kaum ist die Meisterschaft zugunsten von Dortmund, gegen Bayern, entschieden – wird es gleich wieder spannend: Koran gegen Bild. Beides ist umsonst zu haben.
An diesem Artikel stimmt eins aber nicht.Der Koran wird eben nicht in jeden Haushalt geschickt, sondern von den Salafisten in 38 Fußgängerzonen verteilt. Der Verfassungsschutz sieht das mit Argwohn.
Für unsere Demokratie halte ich allerdings die Bild für gefährlicher. Deshalb habe ich über Campaq die Annahme bereits verweigert.

Ich zitiere gleich mal den Schlußsatz: „Wer aber andererseits ihren Aufstieg als Wiederbelebung der Demokratie feiert, läuft Gefahr, den Bestatter für den Arzt zu halten.“
Der Artikel ist sehr schön herausgearbeitet. Die tatsächliche Inhaltslosigkeit der Piraten und ihre tatsächliche Handlungsunfähigkeit durch das Prinzip der basisdemokratischen Willensbildung (vor Meinungsfestlegung der „Parteilinie“ müssen erst ALLE gehört werden) um des Prinzips willen macht sie nicht wirklich zu einer Wahlalternative.
So schlecht ist es also schon um unsere Politikkultur der etablierten Parteien bestellt, das das Prinzip „Ich weiß nicht was ich will aber schaun mer mal nach der Wahl“ so starken Zuspruch findet.

Ariane Friedrich ist „unsere“ beste Hochspringerin, mit Siegchancen bei der diesjährigen Olympiade und hat nen Stalker am Hacken. Als der Stalker ihr eine Mail mit nem Foto seiner Salami geschickt hatte, zeigte sie ihn an und veröffentlichte seinen Namen und Wohnort auf ihrem Facebookacount.
Richtig so, Mädel! Fight èm Back! Das dachte ich zuerst. Doch meine Löwin hat mich überzeugt, das es so nicht geht.Schließlich hat die Treibjagd in Emden auf nen 17jährigen, angeblichen Vergewaltiger und Mörder, dies gezeigt. Auch dort wurde jemand bloßgestellt – doch der wars nicht.
Also erst Polizei, und wenn die dann den Täter überführt, dann kann Ariane sich auf ihrem Facebookacount austoben.

Und schon ist das Thema Ariane und der Stalker vorbei. Ariane Friedrich hat ihr Facebook-Profil geschlossen, um die Olympiavorbereitung nicht zu stören. Ob durch die Kritik an ihrer Vorgehensweise das Opfer zum Täter gemacht wurde …. Na Ja.
Jedenfalls zeigt das Ganze, wozu eine Mitteilung auf Facebook führen kann. Ich sehe da mehr Risiken als Chancen.

Au weia, jetzt ist es soweit! EM Boykott – die gequälte deutsche Volksseele heult auf. Julia Timoschenko sitzt „nach einem international umstrittenen Prozess“ wegen Amtsmißbrauch für 7 Jahre im Knast. Jetzt wurde sie wohl noch mißhandelt und darf jetzt nicht in eine deutsche Klinik zur Behandlung.
Häufig genug wird Frau Timoschenko als unschuldiges Opfer eines üblen Despoten dargestellt. Hier eine Andermeinung:
Ob sie sich ihr Vermögen aus dem russischen Gasgeschäft tatsächlich mit Mafia-Methoden angeeignet hat, wird hier glücklicherweise nicht einmal als gesicherte Erkenntnis hingestellt. Denn darum geht es wohl nicht. Es geht um einen Machtkampf zweier Oligarchen, negativ: Paten. Frau Timoschenko gegen Wiktor Janukowitsch, dem Wahlfälscher und einstigem Kampfgefährten aus der orangen Revolution, jetzt Präsident der Ukraine. Das jetzt in Deutschland einige Politiker die Menschenrechte hochhalten und die Presse die Chance einer EM in Deutschland herbeireden will, grenzt ja schon an Allmachtsphantasien.
Raushalten ist angesagt. Und wenn Frau Merkel nicht zur EM fahren sollte, klappt es diesmal ja vielleicht mit dem Titel. Dann hätte das Rauschen im Blätterwald doch noch ein positives Ergebnis erzielt.

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