Jetzt hat auch noch der Vierte der Bildungsreisenden Geburtstag: Meiner Einer halt. Wie ich letzte Woche beim Besuch bei Graff feststellen mußte, habe ich am selben Tag Geburtstag wie Markus Maria Profitlich. Allerdings bin ich ein Jahr jünger. Profitlichs Tagebuch „Stehaufmännchen“ liest sich übrigens sehr kurzweilig auf der Toilette. Erst ablachen und dann zwei Pfund junger Hund.
Aber lassen wir das. Begeben wir uns wieder ins Jahr 1992. Wie ich an Krolls Geburtstag bereits schrieb, war ich mit ihm, Pocke und Tesla auf Tour an der Westküste. In meinen 31. Geburtstag feierten wir rein.
Wir befanden uns in Reno, Nevada und fuhren abends in irgendein Spielcasino. Gibt es in Reno ja auch einige. Jedenfalls gab es für Spieler – auch an den Videogeräten – Tequila Gold umsonst. Also schmiss insbesondere Pocke einen Quarter (Vierteldollarmünze) nach dem Andern aus seinem großen Plastikbecher in die Video-Poker-Automaten. Die Bedienung bremste irgendwann schon, weil er dann doch dank dieser Druckbetankung sehr schnell Fahrt aufnahm, ohne allzuviel Quarter zu investieren. Kroll daddelte wohl kurz mit, war dann aber irgendwann im Wagen verschwunden, weil er als Fahrer uns natürlich irgendwann ins Motel zurückfahren mußte. Das waren zwar nur 1-2 km bis dort, aber pennen mußte er trotzdem. Zu Fuß an der Westküste geht gar nicht.
Tesla und ich saßen derweil an der Theke und tranken Pullenbier, welches wir auch löhnten, da wir nicht daddelten. Ich weiß noch, dass Tesla und ich Pocke aus dem Casino rausschleifen mußten, als es Feierabend wurde. Derweil die Barhocker hochgestellt wurden, versuchte Pocke, die Quarter noch im Flug in die Maschinen zu befördern.
Der etwas schläfrige Kroll fuhr uns dann ins Motel zurück. Dort krachte Pocke aus dem Taurus und krabbelte auf allen Vieren durchs Gebüsch in sein Zimmer. Das er dabei die ganze Zeit den Becher mit den Quartern festhielt und nicht eine Münze verlor, halte ich heute noch für eine seiner besten Performances.
Am nächsten Morgen, also meinem Geburtstag, machten wir auf dem Weg ins Gebirge noch kurz Rast. Die Jungs hatten noch eine Flasche Sekt organisiert. Soviel zu meinem 31. Geburtstag. Jetzt sind es 51 und es folgen hoffentlich noch einige.
Aus dem Jahr (1992) ist auch die erste CD von Cracker. Hervorgegangen sind die Jungs aus Camper van Beethoven, dessen Song „Keep the Skinheads bowling“ forever DER Song ist, wenn es um Gewalt gegen Nazis geht, welche leider auch heute noch notwendig ist. Der Song „Happy Birthday to me“ scheint mir hier passend zu sein.
Nicht zuletzt wegen der Textzeile „I was having a good sleep in my car, in the parking lot of the Showboat Casino Hotel.“ Weil genau auf diesem Parkplatz in Las Vegas stand unsere Karre ein paar Tage vor Reno. Ich kann mich noch an das schöne Wetter nachmittags erinnern, als ich mit dunkler Sonnenbrille über den Parkplatz schlich, um Sixpacks für den Nachmittagstee zu holen.
Ein gutes Gefühl. Mehr davon.
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