Sonntag, 5. Februar 2012

Udorallala: Velvet Underground

Gerade lese ich „Please kill me“ - da liefen sie mir alle wieder übern Weg. Das ganze Buch startet mit Andy Warhol und deshalb mit Velvet Underground.
Lou Reed und John Cale. Wie konnte ich die beiden in den letzten Jahren bloß vergessen? Die Solo-Scheiben der beiden hatte ich bei Aki und Jürgen kennengelernt. Das ist natürlich ne Geschichte für sich.
Aber Velvet Underground toppt das noch. Die erste Platte, von Andy Warhol promotet und mit Nico (Päffgen) aus Köln, einer frühen Heidi Klum, als Sängerin vorangestellt, ist ein tiefer Einschnitt ist der Rockmusik gewesen. Das Geschrammel von Lou Reed und Sterling Morrison, die Bratsche von John Cale. Der unterkühlte Gesang von Nico oder auch das nasale Geschraule von Onkel Lou waren einzigartig. Es gab und gibt viele Gruppen, von denen man sagt, die klingen wie Velvet Underground. Stimmt aber nicht.
Leider konnte ich keine bewegten Bilder einbetten, deshalb hier nur der "Sound".
Der laszive Sadomaso-Charme der ersten beiden Platten ist nicht kopierbar. Wenn man die Story in „Please kill me“ nachliest, versteht man auch warum. Andy Warhol hatte in New York in der Factory einen Haufen von abgedrehten Künstlern um sich versammelt. Alle waren sehr elitär und vom Leben gelangweilt. Drogenexzesse und Sex, Sex, Sex sollten die Kicks bringen. Im Hinterzimmer vom Max`s vögelte Jeder mit Jedem – egal ob Mann oder Frau.
In dieser Atmosphäre trafen abgedrehte Künstler auf Stricher, Junkies und Kids von der Straße. Aus dieser Ursuppe entstanden Velvet Underground. Der kommerzielle Erfolg blieb ihnen fern. Erst in den späten 70ern – Lou Reed hatte es inzwischen trotz seiner Vergangenheit zu einer Größe des Business gebracht – erinnerte man sich an Velvet im Zuge der aufkommenden Punk-Bewegung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen