Mittwoch, 22. Februar 2012

Contramann: Präsident der kalten Herzen

Im Moment überschlagen sich die Ereignisse förmlich. Schon den ganzen Monat lang wollte ich etwas zum Verfassungsschutz und den Linken sagen, da taucht der Gauck wieder auf ! Und zur Krönung fand ich gestern dann noch diesen Artikel beim Spiegel:
Sascha Lobo mal wieder. Der Internetpunk mit dem roten Iro ist einer der unsäglichen S.P.O.N. - Kolumnisten. Er beklagt, das Joachim Gauck von seinen Gegnern im Internet durch verzerrte Zitate verunglimpft wird. Dadurch würden Aussagen von Gauck ins Gegenteil verkehrt, so das dieser im schlechten Licht dasteht.
Er fantasiert übers Twittern und hat doch nur ein einziges Beispiel parat. Während einer Rede vor der Robert-Bosch-Stiftung würde Gauck laut TAZ „mißbilligen, wenn das Geschehen des deutschen Judenmordes in eine Einzigartigkeit überhöht wird“. Das ist – für sich genommen – natürlich eine Verharmlosung des Völkermordes. Lobo stellt den Redebeitrag zwar ausführlicher dar, kommt aber zum gegenteiligen Schluss. Danach warnt er vor einer Trivialisierung.
Ist das so? Weil Gauck dieses Wort erwähnt oder weil Lobo dies meint?
Nein, Sascha Lobo: So nicht ! Den Artikel „Gauck und die stille Post im Netz“ zu nennen impliziert Deine Absicht, Gauck als unschuldiges Opfer einer Verleumdungskampagne hinzustellen. Und dann nur dieses eine Beispiel. Damit machst Du genau das, was Du den Gauck-Gegnern vorwirfst. Du verzerrst das Ganze, weil Du die weiteren Kritikpunkte an Gauck eben nicht benennst.
Gaucks Äußerungen zu Sarrazin, der Occupy-Bewegung, Hartz IV, Vorratsdatenspeicherung etc zeichnen das Bild eines erzkonservativen Menschen. Evangelischer Pastor, der er ist, trat er erst im Oktober 1989 dem Neuen Forum in Rostock bei, einer der tragenden Kräfte der Bürgerrechtsbewegung in der DDR. Denn auch Gauck hatte zu DDR Zeiten eine Westreisegenehmigung. Allein deswegen gilt Gysi für viele als Stasi-Agent. Letztendlich ist Gauck nicht der strahlende DDR Bürgerrechtler, wie die Springer Presse uns weis machen will.
Das SPD und Grüne Gauck im Jahr 2010 überhaupt ins Rennen gegen Wulff geschickt hatten, ist schon erstaunlich. Steht Gauck mit seinem Freiheitsbild doch eher der FDP und CDU nahe. Das all diese Parteien Gauck jetzt unisono zum Bundespräsidenten küren wollen, ist einerseits erstaunlich und andererseits erschreckend. Erschreckend, weil die politischen Grundsätze gerade der Grünen hier zu Grabe getragen werden. Bezeichnend ist, das Christian Ströbele als einer der wenigen Grünen Gauck ablehnt.
Nein, Ströbele ist nicht senil. Er hat bloß Rückgrat und hängt seinen Mantel für ein paar Wählerstimmen nicht in den Wind.
Gegen Gauck wollen die Linken nach letzten Meldungen Beate Klarsfeld schicken. Die Nazijägerin wurde 1968 schlagartig berühmt, als sie den damaligen Bundeskanzler Kiesinger ohrfeigte, um auf seine NS-Vergangenheit aufmerksam zu machen. Wenn ich an die zur Zeit agierende rechte Terrorszene denke, ist Beate Klarsfeld genau die richtige Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten.
Contramann bleibt gespannt und natürlich am Ball. Es könnte noch spannend werden, wenn die Nerds doch noch Beweise für die Behauptung finden sollten, das die Stasi Gauck seinerzeit einen VW Kleintransporter zur Verfügung gestellt haben soll.
Alles ist möglich; Ein Foto von Maschmeyer und Gauck habe ich auch schon gesehen...

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