Sonntag, 22. Januar 2012

Contramann: kurz gesehen im Januar

Viele Kommentare oder Berichte finden sich im Netz, zu denen Contramann noch seinen Senf dazugeben möchte. Sollten einige Links nicht mehr funktionieren, sagt Bescheid. Dann kann ich den Link evtl. aktualisieren oder auch nicht.
 Im Januar 2012 fielen mir folgende Artikel ins Auge:

 
http://jacobjung.wordpress.com/2012/01/03/sebastian-nerz-zerlegt-die-piraten/
Der Bundesvorsitzende der Piratenpartei Sebastian Nerz gibt ein Interview und läßt erkennen, dass Contramann mit seiner Skepsis den Piraten gegenüber richtig lag. Wenn Nerz die Piraten zwischen den Grünen und der FDP (!!!) verortet, weil er mit diesen eine Koalition eingehen würde, äußert er sich hoffentlich nur für seine Person. Das sich das ehemalige CDU-Mitglied Nerz auch eine Koalition mit der SPD vorstellen könnte, wenn sich die SPD gegen die Vorratsdatenspeicherung aussprechen würde, läßt allerdings dann doch befürchten,  das er mit dieser Meinung bei den Piraten kein Einzelgänger ist.
Insgesamt outet sich Nerz als Politprofi, der das olympische Motto hochhält: Dabeisein ist alles. Notfalls werden eventuell vorhandene politische Ideale über die Planke gejagt. Der unerträgliche Oswald Metzger läßt grüßen.
Wenn man es genau betrachtet, läßt das bewußte Nichtbeachten der Linkspartei befürchten, das hier eine neue FDP entstehen könnte. Statt Bankern und BWL`lern  nun also eine Partei der Internetfirmen und Nerds. Irgendwie ist mir da der Westerwelle lieber.

http://www.heise.de/tp/artikel/36/36212/1.html
Auf Telepolis fand ich diesen schönen Artikel. Ach, wär das scön. Nur 21 Stunden die Woche arbeiten quasi fürs selbe Geld; Da hätte ich dann mehr Zeit für wichtigere Dinge. Mehr Radfahren, mehr diesen Blog pflegen, Freunde besuchen oder auch nur mehr lesen. Und natürlich würd ich auch gern mit meiner Löwin, die dann ja auch nur 21 Stunden muß, unterwegs sein.
Aber würde ich wirklich auf Konsum verzichten wollen? Ich befürchte, nein. Ich soll dann weniger konsumieren? Ich fürcht, es wäre eher mehr. Pflege von Angehörigen oder ehrenamtliche Tätigkeiten könnt ich mir ja noch vorstellen. Doch wenn ich die freigeschaufelte Zeit mit freiwilliger Arbeit wieder zuschütte, geht es mir genauso wie vorher und ich hätte wieder Lust zu konsumieren. Die kleine Belohnung halt.
Da kann ich nur sagen: Netter Versuch.

http://www.focus.de/politik/deutschland/kehrtwende-der-oeko-partei-gruene-wollen-autobahnen-ausbauen_aid_702846.html
Grüne wollen Autobahnen ausbauen! Focus hat da ja den Hammer im Programm. Das die Grünen die legitimen Nachfolger der FDP als Partei der Besserverdienenden sind, wußten wir ja schon. Aufgrund der Geschehnisse um Stuttgart 21, bei der Grünen-Landesvater Kretschmann sich hinter der Position „nach dem Volksentscheid soll weitergebaut werden, das müssen Demokraten akzeptieren“ verschanzt, überrascht dies nicht.
Natürlich soll immer noch der Grundsatz „Schiene vor Straße“ gelten. Bloß die stark befahrenen.... Und dann noch mehr Mittel für Lärmschutzwälle! Zurück zum Beton oder was? Auf das die Idylle im ökologischen Häuschen nicht vom Straßenlärm gestört wird. Was für nen Bullshit.
Wo sind nur die streng orthodoxen Grünen geblieben? Hallo, Ihr Fundis, ist da noch jemand oder seid Ihr wenigstens konsequent geblieben und habt die Partei gewechselt?

http://www.focus.de/panorama/boulevard/justiz-jagt-ex-nationalspieler-matthaeus-investiert-in-rathaus-und-wird-verklagt_aid_702947.html
Weils so schön war, kommt hier nochmal der Focus zu Wort. Ein bißchen Sport vielleicht mit Loddar Matthäus? Weit gefehlt!  Makler haben ihn verklagt, weil er den Rathausanbau in Velbert nicht an einen israelischen Interessenten verkauft hatte. Loddar war ja Trainer bei Maccabi Haifa.
Der Witz ist, das der Deal platzte, weil die Stadt Velbert den Anbau lieber selbst kaufte. Aufgrund des Vorkaufsrechts konnte Loddar gar nicht anders.
Hier taucht wieder das PPP-Gespenst (Public Private Partnership) auf. Wenigstens hat die Stadt Velbert es geschnallt, das sie langfristig durch den Kauf besser fährt, weil keine lfd. Miete mehr anfällt. Und wer weiß, um wieviel die Miete am Ende noch beim Verkauf an einem ausländischen Investor gestiegen wäre. Hier geht es nicht um Israel – keine falschen Gedanken jetzt.
Es geht bei PPP um Verläßlichkeit. Wer traut schon jemandem, der seinen eigenen Hosen nicht traut und Hosenträger zur Schau stellt? Wie soll eine Verwaltung ihre Arbeit machen, wenn sie sich freiwillig in Abhängigkeiten begibt, die die Handlungsspielräume nachhaltig einschränken?
Loddar wird die Klage überstehen. Falls er wieder Erwarten doch zahlen muß, trifft es keinen Armen.

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