Freitag, 31. März 2023

Uncle Fester: grad gelesen März 2023

Thariot - 2727 Die letzte Arche (Exodus 1)
Schon nach wenigen Seiten des Buches wurde mir klar, dass Thariot wieder einen außergewöhnlichen Zyklus geschrieben hatte. Ein Pageturner reinsten Wassers. Da ist es kein Wunder, das dieser kurze Zyklus bei TOR erschienen ist und nicht im Self Publishing.
Zumal in den letzten zwei bis drei Jahren die Tendenz zu beobachten war, dass die großen deutschen Verlage nach den Erfolgen von Eschbach oder Brandhorst dringend nach deutschen Science Fiction Schriftstellern gesucht hatten. So ist nun jetzt auch Thariot im Mainstream angekommen.
Im ersten Exodus Roman steht die Arche „USS London" im Mittelpunkt des Geschehens. Das Schiff mit 3 Millionen menschlichen Embryos soll nach 109 Jahren planmäßig das 50 Lichtjahre entfernte Aldemarin System erreichen. Die 490 Mann starke Besatzung wechselt alle 7 Jahre zwischen Dienst und Kälteschlaf.
Nach ihrer ersten Kälteschlafphase stellt die Bordärztin Jazmin Harper erschreckt fest, dass die Besatzungsmitglieder körperlich wesentlich stärker gealtert sind als die vorgeblichen sieben Jahre. Der leitende Techniker Jagberg muss selbiges über den technischen Zustand des Raumschiffes konstatieren.
Viele Besatzungsmitglieder sind psychisch labil geworden; der Captain des Schiffes, General Mellenbeck, ist nur eines der ersten Todesopfer unter der zunehmend unruhiger werdenden Crew. Und bevor Jazmin und Denis ihre gewonnenen Erkenntnisse endlich austauschen können, flippt der auf der Krankenstation liegende Sohn von Denis vollkommen aus und tötet zwei Besatzungsmitglieder.
Jazmin muss ihn in Notwehr töten, weshalb sie von dem neuen Befehlshaber Major Espinoza unter Arrest gestellt wird. Der sichtlich überforderte und übergeschnappte Espinoza muss Jazmin mangels Alternativen jedoch wieder in Dienst stellen.
Wie sich mehr und mehr herausstellt, sind seit dem Start nicht sieben, sondern mehrere hundert Jahre vergangen. Die USS London steuert noch dazu unaufhaltsam auf ein schwarzes Loch zu. Espinoza dreht vollkommen durch, schließt sich mit einigen Getreuen auf der Brücke ein und will das Schiff in den Untergang steuern, da eh alle sterben werden.
Jetzt tun sich Jazmin, Denis und die KI des Schiffes, genannt Mutter, zusammen und können Espinoza und seine Leute ausschalten. Mutter errechnet einen Kurs, mit dem sie bei extrem hoher Geschwindigkeit aus dem Einzugsbereich des schwarzen Loches entfliehen können. Am Ende werden Jazmin und Denis natürlich ein Paar.
Parallel dazu wird ein Handlungsstrang eingeflochten, der zum Startzeitpunkt der USS London spielt. Finch Harper ist genau wie seine Schwester Jazmin auf der USS London ein Kind von Duncan Harper, dem genialen Erfinder, der diese Expedition erst ermöglicht hatte.
Spätestens, als Finch seinen Vater interviewt, werden die offenen Fragen zur Katastrophe auf der USS London erklärt. Jazmin ist, wie der dritte Bruder Maximilian auf der gleichzeitig gestarteten USS Boston auch, ein Android. Die KI's der jeweiligen Schiffe basieren auf den Persönlichkeiten von Jazmin und Maximilian, so dass beide auch die KI's bei Bedarf ersetzen könnten.
Während des Fluges der USS London war Jazmin viele Male von Mutter wieder hergestellt worden, nachdem sie mehrere Male gestorben war. Gleiches gilt auch für sämtliche anderen Besatzungsmitglieder, die aber nach dieser Katastrophe nicht mehr wiederbelebt werden sollen. So bleibt es spannend, wie es im zweiten Band weitergeht.

Thariot - 9414 Der dunkelste Tag (Exodus 2)
In ferner Zukunft wird dieser kurze Zyklus beendet. Neben dem Handlungsstrang mit Jazmin lernen wir ihren Bruder Maximilian Harper kennen, der nahezu zeitgleich mit der USS Boston den Planeten Cygnus angesteuert hatte.
Das Schiff erreicht den Planeten im Jahr 3075 fast 200 Jahre später als vorgesehen; und das auch nur dank eines neuen Navigationsmodells von Maximilian und der KI Vater. Darüber hinaus stellt sich auch noch heraus, dass der Planet bereits von Menschen bewohnt ist und der USS Boston gegenüber offenbar feindselig eingestellt ist, da sie das Schiff übernehmen.
Maximilian wird unter Arrest gestellt. Der Vorwurf: er ist kein Mensch, sondern eine künstliche Intelligenz. Umgehend wird er zur Erde gebracht, wo er von Isabella, der Biografin des Duncan Harper (der aufgrund der seinerzeit illegal geschaffenen Androiden in Ungnade gefallen war), begutachtet werden soll.
Und McKinney, der Chef des Nachfolgekonzerns, hat Übles vor. Er will sich die drei Millionen Embryos der USS Boston aneignen, um sich und anderen reichen Vögeln ein längeres Leben ermöglichen zu können.
Aber es gibt auch hier einen Widerstand in Gestalt der Ärztin, die Maximilian vor Cygnus ursprünglich festgesetzt hatte. So kommt es am Ende zum Showdown auf der USS Boston, bei der Maximilian und Vater zwar deaktiviert werden, aber McKinney letztendlich angeklagt werden kann. Parallel hierzu wird die weitere Geschichte der USS London erzählt.
Nachdem Lilith, ein vom Geist des Duncan Harper gesteuerter Androide, fast in ein Wurmloch gestürzt hätte, schafft Jazmin es, das Schiff zurück zur Erde zu bringen. Im Jahr 9414 kommt sie dort an und trifft dort auf Gozo ihren Bruder Maximilian, der sich irgendwann wieder aktivieren konnte. Damit endet dieser Zyklus.
Auch wenn meine Zusammenfassung am Ende etwas holprig wirkt, lohnt sich die Lektüre der beiden Romane. Ich hatte halt Schwierigkeiten, die Zusammenfassung kurz genug zu halten. Lasst euch also nicht abschrecken - dieser Zyklus ist einen Blick wert.

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