Donnerstag, 6. Oktober 2022

Contramann: kurz gesehen im Oktober

Als sich am 29. Juli diesen Jahres die österreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr das Leben genommen hatte, weil sie als bekennende Impfbefürworterin für eine Impfpflicht aussprach und sich in der Folge derber Kritik und sogar Morddrohungen in den sozialen Medien ausgesetzt sah, da packten die Qualitätsmedien gleich die ganz große Keule raus. Impfgegner und Querdenker hätten die Ärztin in den Tod getrieben.
Begonnen hatte das ganze Prozedere am 16. November 2021, als Kellermayr Teilnehmer einer „Demonstration gegen die Impfpflicht von Gesundheitspersonal“ vor einem Klinikum auf Twitter dafür kritisierte, den Haupteingang jenes Klinikums sowie die Rettungsausfahrt zu blockieren. Tatsächlich war jedoch eine zweite Einfahrt die ganze Zeit zugänglich gewesen, wie die Polizei zurücktwitterte.
Die später in den sozialen Medien auftauchenden Morddrohungen wurden von der Polizei nicht mehr ernst genommen, woraufhin die mittlerweile stark angeschlagene Ärztin jeglichen Lebensmut verlor und keinen anderen Ausweg als den Selbstmord mehr wusste.
So bedauerlich und unnötig ihr Tod auch ist, aber jetzt jegliche Impfgegner und meinetwegen auch Querdenker für ihren Tod verantwortlich zu machen, ist schon ein starkes Stück. Man könnte doch auch mal wieder über die Sinnhaftigkeit von Anonymität in den sozialen Medien grübeln, anstatt hier einfach nur eine willkommene Gelegenheit zu sehen, auf Impfgegner im Allgemeinen einzuschlagen.

https://www.heise.de/tp/features/Moegliche-Impfschaeden-Erste-Klagen-gegen-Biontech-eingereicht-7260250.html
Die Tagesschau beliebte nicht darüber zu berichten. Eine Düsseldorfer Kanzlei hatte Biontech auf Impfschäden verklagt - Urteile hierzu stehen natürlich noch aus. Und das Biontech bislang auf Schadensersatzansprüche oder Auskunftsersuchen lediglich mit der Zusendung von Formularen reagiert hatte, anstatt auf den individuellen Sachverhalt einzugehen, wirft ein grelles Zwielicht auf die ach so vorbildlichen Geschäftspraktiken des Unternehmens.
Erschwerend hinzu kommt die bisherige dilettantische Aufklärung seitens Behörden und Politik. Wen wundert es da noch, wenn das Vertrauen in die öffentliche Ordnung schwindet.

https://www.infosperber.ch/medien/medienkritik/bezeichnend-niemand-wusste-dass-china-auf-dem-mond-landete/
Hier nun mal ein kleiner Zwischeneinwurf. Bei „Wer wird Millionär?“ wusste niemand, dass China als einziges Land neben der USA eine Fahne auf dem Mond gehisst hatte. Hinzu kommt die Rover-Expedition der Chinesen auf dem Mars letztes Jahr. Zugegebenermaßen hatte ich das auch nicht mitgekriegt bzw. bereits wieder vergessen.
Von dem weltweit größten Aufforstungsprojekt in der chinesischen Wüste hatte ich bereits gehört. Aber von all dem hört man in den Qualitätsmedien wenig bis überhaupt nichts, dafür aber lang und schmutzig von den Umweltsünden oder der Verfolgung der Uiguren.
Den Rat des Autors, die häufig gemeldeten Horrorzahlen einfach mal ins Verhältnis zur Einwohnerzahl zu setzen, gebe ich hier gerne weiter. Denn offenbar wollen uns die Medien weismachen, dass nicht nur der Russe, sondern auch der Chinese vor der Tür steht.

https://www.focus.de/politik/erinnert-an-debatte-von-2015-unmut-ueber-ukraine-fluechtlinge-in-weimar-andere-tafeln-widersprechen_id_150243777.html
Auch Fokus gehört zu den Qualitätsmedien und ist wahrlich nicht auf meiner politischen Linie unterwegs. Aber ab und an tauchen hier interessante und vor allem kritische Artikel auf. Hier im Fokus wird der Sensationsjournalismus noch ohne Rücksicht auf politische Befindlichkeiten gelebt, zumindest zeitweise. Daher zählt für Spiegel-Leser der Fokus selbstverständlich nicht zu den Qualitätsmedien. Spiegel-Leser wissen ja bekanntlich mehr.
Aber zur Sache, Schätzchen: Im September beklagten sich die Mitarbeiter der Tafel in Weimar im MDR über das Verhalten von ukrainischen Flüchtlingen. Der Leiter der Weimarer Tafel berichtete dort über Beschwerden der Flüchtlinge ob der schlechten Qualität der Ware, dort sollen mit 100 € Scheinen gewedelt worden sein und und und... Das häufig übliche Vorfahren mit einem SUV seitens der Flüchtlinge kam wohl bei den Helfern auch nicht so gut an.
Und natürlich war klar, dass dies vielen engagierten Mitbürgern ein Dorn im Auge ist. Diesen Bericht meine ich - da war in Deutschland natürlich sofort die Moralpolizei der „Birkenstockträger“ unterwegs.

https://www.heise.de/tp/features/Kein-Verlass-auf-den-Feind-7273613.html
Hier wird besonders schön auf die Doppelmoral der deutschen Politik und seiner Anhänger in der Bevölkerung hingewiesen. Schon im Frühjahr z.B. wollte unsere hochbegabte Außenministerin Frau Baerbock „Russland ruinieren“. Als die Russen dann über den Sommer die Gasversorgung über Nord Stream 1 eingestellt hatten, brach hier das Heulen und Zähneklappern los.
Warum? „Wir“ wollten uns doch vom russischen Gas unabhängig machen. Und überhaupt: Erwartet da irgendjemand ernsthaft, dass die Russen sich einerseits sanktionieren lassen und andererseits als Dank dafür auch noch weiterhin Gas an Deutschland zu Topkonditionen verkaufen? Die langfristigen Lieferverträge zu unschlagbar günstigen Bedingungen, wie sie die internationale Konkurrenz eben jahrzehntelang nicht hatte, haben doch überhaupt erst den Aufstieg Deutschlands vom „kranken Mann Europas“ zum Exportweltmeister ermöglicht.
Da müsste man hierzulande dem geschassten Gerhard Schröder eher noch dankbar sein – ohne seine Freundschaft mit Putin hätten sicherlich auch viele Menschen in meinem persönlichen Umfeld sich keinen SUV leisten können. Und gerade den Profiteuren des wirtschaftlichen Booms dieses Jahrhunderts sollten an einer schnellen Beilegung des Krieges in der Ukraine gelegen sein.
Denn falls nicht, droht der Verlust liebgewonnener Statussymbole wie SUV, großzügiges Eigenheim etc. entweder durch mangelnde Einkünfte oder dank „Abfackelns“ der Statussymbole durch protestierende Habenichtse, für die nicht mal mehr genug Mittel da sind, um ein auskömmliches Leben zu ermöglichen. Das mag jetzt arg überzogen sein – insbesondere der Part mit dem „Abfackeln“.
Doch die „Volksaufstände“, die Frau Baerbock schon befürchtet hatte, könnten vielleicht dank des neu geschaffenen Heimatschutzes unter Kontrolle gebracht werden. Die Protestierer wären eh alle russische Spione, da könnt Ihr Euch sicher sein!

Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“

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