Dienstag, 4. Januar 2022

Contramann: kurz gesehen im Januar

Sich „aus Solidarität impfen lassen“ - das habe ich in den letzten Monaten viel zu häufig gehört. „Andere nicht gefährden“ - aber immer doch, da geh ich mit. Doch die Art und Weise, wie Medien und die Politik versuchen, Impfunwillige von der Notwendigkeit einer Impfung zu überzeugen, erinnert leider an überwunden geglaubte dunkle Zeiten deutscher Geschichte.
Dankenswerterweise beginnt der Autor seinen Artikel mit einem längeren Abriss der unseligen deutschen Geschichte nach verlorenem 1. Weltkrieg und nationalsozialistischer Diktatur. Geschickt verknüpft er dabei den damals wichtigen Begriff der Volksgemeinschaft mit dem heutigen Versuch der „Solidarität mit den Mitbürgern“.
Als „Corona-Faschismus“ bezeichnet er in der Folge den Versuch, eine möglichst hohe Impfquote in der Bevölkerung mit allen Mittel zu erreichen. Dies reicht bis zur angepeilten Impfpflicht und der Ausgrenzung von Impfgegnern bzw. Impfunwilligen. Hierbei wird nicht unterschieden zwischen radikalen Gegnern und Zweiflern an der Zweckmäßigkeit einer Impfung.
Vielmehr sieht Autor Feistel die Installation einer neuen Volksgemeinschaft, deren WIR-Gefühl durch die Angst vor dem Coronavirus zusammengeschweißt wird. Die Ausgegrenzten werden dann nicht mehr nur durch den Staat verfolgt, sondern auch von den Mitbürgern ausgegrenzt und schikaniert.
Diese Parallelen zu den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts hat Feistel sehr schön herausgearbeitet. Damals wie heute wählte die große Mehrheit der Menschen den Vorrang der Harmonie mit der Masse vor der Skepsis gegenüber einer Ausgrenzung Andersdenkender. Das demokratische Grundprinzip der Akzeptanz und des Schutzes von Minderheiten / -meinungen wird hier schneller über Bord geworfen als ein Bier ausgetrunken ist.
Das finde ich äußerst bedenklich und hoffe dennoch, dass der Autor übertrieben hat.

https://www.theeuropean.de/ramin-peymani/der-grosse-corona-faktencheck/
Natürlich werden auch in diesem Artikel die Corona Berichterstattung und Maßnahmen kritisiert. Was ich hieran aber interessant finde – gerade auch Befürworter der Maßnahmen sollten mal darüber nachdenken - ist die Darstellung der veröffentlichten Zahlen. Eine Inzidenz von 200 oder gar über 800 klingt schon bedrohlich, wenn den Sommer über diese Zahl bei unter 20 lag. Die Inzidenz bezieht sich auf 100.000 Personen. Man könnte alternativ genauso gut sagen, dass 0,2% oder gar 0,8% infiziert sind.
Damit klingt das nicht mehr bedrohlich. Rechnet man dann noch die offizielle Todesquote von 2% hinein, liegen wir bei 0,002% oder gar 0,008% der Bevölkerung, die versterben. Das hört sich dann natürlich ungefährlich an, doch Vorsicht: dieses letzte Rechenexempel darf man natürlich nicht machen, denn sie suggeriert eine Summe an Todesopfern, dabei handelt es sich eher um die Anzahl pro Tag. Und damit wiederum würde man die Todeszahl verharmlosen.
Jedenfalls halte ich das sture Festhalten an den Inzidenzzahlen als einzigen Indikator der Gefahrenlage für einen Fehler, wenn z.B. während der Pandemie die Zahl der Intensivbetten und sogar der Krankenhäuser verringert wurden.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=77850
Wahnsinn. Einmal durchlesen, bei Bedarf in die Links der Studien springen und dann sicher sein, dass man aus gutem Grund eine andere Politik in der Pandemiebekämpfung möchte. Ging mir jedenfalls so. Schade nur, dass die Befürworter der rigiden Maßnahmen dies nicht durchlesen geschweige denn sich objektiv damit auseinandersetzen werden.
Für mich überzeugend genug, für Dich auch?

https://www.neulandrebellen.de/2021/11/klima-eine-unbequeme-wahrheit/
Roberto, ich liebe Dich! Genau sooo isses, und nicht anders. Denn beim Thema Klimawandel wird die nackte Wahrheit für gewöhnlich ausgeblendet. Und diese lautet eindeutig: Klima retten und gleichzeitig den Lebensstandard halten - Geht! Gar! Nicht!
Ein sehr schönes Beispiel hierfür sind die Elektroautos. Was habe ich da nicht alles für ein Geschwafel gehört - in den Medien wie auch aus meinem persönlichen Umfeld: Die Infrastruktur (Ladesäulen und Co) kommt noch in Schwung, die Batterien werden leistungsfähiger und kommen ohne seltene Erden aus, usw.
Hierbei wird permanent ausgeblendet, dass natürlich jeder Mensch auf dieser Welt den Lebensstandard eines deutschen Mittelklässlers führen und einen Elektro-SUV fahren möchte. Wie soll das denn bitteschön bei den dicken Karren funktionieren? Mit was für Strom - Sonne und Wind? Hallo? Wo sollen dann noch Lebensmittel angebaut werden?
Ich habe das hier nur verkürzt aufgeschrieben und mich auf die Elektromobilität beschränkt. Summasummarum bleibt die Erkenntnis, dass unser Wirtschaftssystem nur mit unendlichem Wachstum funktioniert, die Ressourcen dieses Planeten aber endlich sind.
Das Klima retten bedeutet also eine zentral gelenkte Weltwirtschaft auf einem niedrigeren Level als bislang. Entweder das oder Mad Max. Wer das anders sieht, gibt sich unnötigen Illusionen hin.

https://www.spiegel.de/ausland/china-annalena-baerbock-kuendigt-haerteren-kurs-gegenueber-der-volksrepublik-an-a-2457fb2c-3d81-49ab-8a8b-53f1b8134a71
Zur Abwechslung habe ich hier wieder mal einen Link zu einem Artikel auf SPON. Die designierte Außenministerin Annalena („Anna, oh Anna“) Baerbock will China gegenüber einen härteren Kurs einschlagen und z.B. Menschenrechte für die Ujguren einfordern. Gleichzeitig möchte sie im Dialog bleiben.
Ich hoffe mal, dass dies nur das übliche Säbelrasseln zu Beginn eines Ministeramtes ist. Spätestens seit „Yes Minister“ wissen wir ja, dass Politiker die Außendarstellung wichtiger ist als tatsächliches Handeln. Sorge macht mir nur, dass die „Young Global Leader*in“ Baerbock eher wie von amerikanischen Interessen gesteuert wirkt.
Wie Habeck und die meisten anderen bei den Grünen steht sie nicht für eine soziale, sondern für eine entfesselte Marktwirtschaft mit Öko-Touch. Es war ein grüner Außenminister gewesen, der den ersten Auslandseinsatz der Bundeswehr inszeniert hatte. Jetzt setzen sich die Grünen für eine Drohnenbewaffnung der Bundeswehr ein.
Es ist mal wieder an der Zeit, „The Day After“ zu sehen.

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