Dienstag, 25. Juni 2019

Uncle Fester: grad gelesen Juni 2019


Brandon Q. Morris - Enceladus (Eismond 1)
Wie der Name schon vermuten lässt: Ein deutscher Science Fiction Autor mit dem ersten Band einer fünfteiligen Reihe über den Aufbruch der Menschheit ins All. Matthias Matting, so der bürgerliche Name, ist Physiker und Weltraum-Spezialist, was immer auch diese Kurzbeschreibung damit ausdrücken soll. Erschienen im Public On Demand bei Amazon.
Im Jahr 2031 entdeckt eine Robotersonde Spuren biologischen Lebens auf dem Saturnmond Enceladus, der komplett von Eis bedeckt ist, unter einer 5 bis 40 km dicken Eisschicht allerdings flüssige Ozeane voll Wasser enthält. Geysire sprühen Wasserdampf ins Weltall, dadurch konnte die Sonde Leben entdecken.
Im Jahr 2046 begibt sich das Schiff ILSE mit 6 Astronauten zum Saturn und zu Enceladus, um die sensationellen Funde zu bestätigen. Martin Neumaier, der schüchterne Deutsche, ist Softwarespezialist und der Held dieses Romans. In ständigen Rückblicken auf das Jahr 2045 wird dem Leser in der ersten Hälfte des Buches vermittelt, wie Martin für die einjährige Reise zum Saturn vom Drill Sergeant fit gemacht wird.
Mit Martin fliegen die Amerikanerin Amy, die als Kommandantin fungiert, sowie der japanische Ingenieur Hayato. Beide bekommen während des Fluges ein Kind, was die Ressourcen arg belastet und wohl in den nächsten Bänden zusätzlichen Lesestoff birgt. Mal sehen...
Francesca, eine rassige Italienerin, und der Bordarzt Marchenko gehen ebenfalls eine Beziehung ein. Marchenko verabschiedet sich allerdings am Schluss, weil er sein Leben opfert, um Francesca und Martin den notwendigen Sauerstoff zu bringen, mit dem beide die Landefähre wieder erreichen und ihrerseits überleben können.
Martin und Francesca sind mit der Valkyrie, einem Bohrer und Tauchboot, der heißes Wasser aufs Eis mit Hochdruck sprüht, so dass ein Tunnel zum Durchstoßen in den Ozean entsteht, unterwegs. Martin entdeckt tatsächlich einen Wald aus hundert Meter langen Fäden, die mit unlesbaren Zeichen versehen sind. Die Einzeller auf Enceladus haben offenbar ein Kollektivbewusstsein und versuchen über Martins Träume zu kommunizieren.
Als das Datenkabel, welches dem Tauchboot die Energie verleiht, reißt, wird es für Francesca und Martin eng. Dank Tricks a la McGyver schaffen sie es an die Oberfläche zurück, aber haben zu wenig Sauerstoff, um zum Lander zurückzukehren. Nur dank Marchenkos Opfer schaffen sie es zurück zum Lander und danach zum Raumschiff.
Fehlt noch Jiaying, die chinesische Ingenieurin. Im Laufe des Romans knackt sie den schüchternen Martin und damit sind alle verkuppelt. Mit Martin und Jiaying verarbeitet der Autor offenbar persönliche Erlebnisse, aber gut, es sei ihm verziehen.
Lesenswert ist es auf alle Fälle - ich bleibe dabei.


           

Brandon Q. Morris - Titan (Eismond 2)
2. Roman der Reihe und zweiter Saturnmond. Es kommen diesmal neue Charaktere auf der Erde hinzu. Es erscheint Robert Millikan, der Vater von Martin Neumaier. Der frühere Astrophysiker führt Schulkinder über das Gelände des Green Bank Observatoriums, nachdem dieses geschlossen wurde. Mitte des 21. Jahrhunderts braucht niemand ein Observatorium. Martin hat kein gutes Verhältnis zu seinem Vater.
Millikan entdeckt aber durch Zufall ein Radiosignal von Enceladus; auf der Frequenz der ILSE! Dank alter Kontakte meldet er dies Devendra,Singh Arora, der auf der Erde für unsere Astronauten als CapCom den Kontakt hält. Devendra selbst war ursprünglich als Astronaut für diese Mission vorgesehen, verletzte sich aber in der Vorbereitung und ist mittlerweile froh darüber, nach Feierabend zu Frau und Kind zurückkehren zu können.
Doch dieses Signal... Ja, Marchenko hat doch tatsächlich überlebt. Wie weiland McGyver repariert er seinen Anzug und erreicht die Valkyrie, wo er sich eine Sauerstoffversorgung basteln kann. Er sendet ein Signal ins All, um die ILSE zu kontaktieren, hat aber keinen Erfolg. Den nahen Tod vor Augen, taucht er zum Kollektivbewusstsein im Wald der Fäden hinab, um die Erforschung fortzusetzen. Kurz vor dem Tod wird sein Bewusstsein im Kollektivbewusstsein gespeichert.
Zur selben Zeit erreicht die ILSE Titan, eine sandige Wüste. Es gilt eine alte Sonde, die Huygens, zu bergen. Diese war 2005 gelandet und galt als tot, bis sie urplötzlich Ende 2046 wieder Signale sendet.
Bei der Landung werden die Standbeine des Landers beschädigt. Während Martin und Hayato die Stützbeine reparieren, eilt Francesca zur Sonde. Es stellt sich heraus, dass der Sand lebendig ist. Angelockt von der Energie des Landers, bildet er einen immer höher wachsenden Ring um den Lander und droht diesen einzuschließen.
Francesca kommt nicht mehr dazu, die Sonde näher zu untersuchen, da ihr Sauerstoff zur Neige geht. Mit letzter Kraft erreicht sie den Lander, der inzwischen vom Sand fast eingeschlossen ist. Nur dank eines Laserschusses durch Jiaying zur Ablenkung des Sandes können sie fliehen.
Devendra informiert die Crew über Marchenkos Funkspruch, woraufhin die ILSE schnell zum Enceladus zurückkehrt und das Bewusstsein von Marchenko in den eigenen Computer lädt.
Marchenkos Bewusstsein überlagert die KI Watson. Die Crew verheimlicht dies vor CapCom, was wahrscheinlich in den nächsten Bänden ein Vorteil sein dürfte.
In diesem Roman wechselt Morris auch die Erzählersicht. Statt Martin berichten nun Francesca und Marchenko. Die Figur von Martins Vater bringt noch etwas mehr Tiefe in die Story.

Brandon Q. Morris - IO (Eismond 3)
Im Vorband erläuterte das Enceladus Bewusstsein Marchenko einige Zusammenhänge. Enceladus steht mit Titan in geschwisterlicher Verbindung. Aber laut Enceladus soll auf Io, dem viertgrößten Mond des Sonnensystems im Jupiter, eine Gefahr lauern. Klare Sache, dass die ILSE auf dem Rückweg zur Erde dort vorbeischaut.
Auch in diesem Band werden wieder neue Charaktere eingeführt, die aber nur in diesem Band eine Rolle spielen. Die chinesischen Agenten Major Shixin, der für die konservativen Kader in China steht, trifft sich in Guantanamo mit Leuten des CIA. Mit dabei hat er seine Assistentin Lining, die für die fortschrittlichen Kräfte in der KP steht und nur darauf wartet, Shixin einen Fehler anzuhängen.
Die Amis und Chinesen haben Angst vor dem Kollektivbewusstsein von Enceladus und wollen es vernichten. Major Shixin hat die Eltern von Jiaying verhaften und als Geisel nach Guantanamo bringen lassen. Jiaying soll ein Virus entwickeln und dieses im Kollektivbewußtsein auf Enceladus einpflanzen, um es zu vernichten.
Und Martin wundert sich, warum die von Gewissensbissen geplagte Jiaying mit ihm Schluss macht. Die Eltern gehen vor, noch weiß niemand auf der ILSE von dem drohenden Ungemach. Die Besatzung ist auch ahnungslos, als die KI Watson dank einer eingebauten Schaltung die Kontrolle auf der ILSE übernimmt. Marchenko ist dagegen machtlos und muss sich verstecken.
Zu diesem Zeitpunkt ist der Lander mit dem Außenteam, bestehend aus Martin, Francesca und Hayato, auf Io gelandet und sieht sich allein gelassen. Denn Watson lenkt die ILSE zurück Richtung Enceladus; das Außenteam ist dem Tod geweiht. Dazu stellt sich heraus, dass auf Io eine Bakterienart existiert, die von Schwefel lebt und bei einem Vulkanausbruch sogar das Leben auf der Erde bedroht.
Selbstverständlich kann das Außenteam die Gefahr beseitigen und wird auch wieder von der ILSE abgeholt. Lining ist es, die Jiayings Eltern durch einen Wink an die Presse freibekommt, um Shixin zu entmachten und seine Stelle einzunehmen. Jiaying ist nicht mehr erpressbar und mit vereinten Kräften gelingt es ihr, Amy und Marchenko, Watson auszuschalten und die Kontrolle über die ILSE zurückzugewinnen.
Das Außenteam wird gerettet und Martin verzeiht seiner Jiaying. Dann erfolgt ein gewaltiger Zeitschnitt; die ILSE ist zur Erde zurückgekehrt. Das Team macht es sich auf der Erde bequem. Man merkt, dass der Autor diese Triologie hiermit beenden wollte. Das ging zum Schluss ziemlich abrupt, aber es kommen ja doch noch 2 Bände.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen